Hallo Ihr, ich bin die neue hier und möchte gleich mal Eure Meinung hören/lesen. Diese Situation ist recht belastend für meinen Mann und für mich und daher schreibe ich hier einfach mal…. Also, es geht um meine Freundin Jasmin. Als ich 12 Jahre alt war wurde neben unserem Haus ein neues gebaut. Eingezogen sind eine“ Familie“ (Mutter, Tochter, Schwiegersohn) und es gab da auch immer ein Mädchen bei was im selben Alter war wie ich. Wie sich heraus stellte ist die Mutter von dem Mädchen (Jasmin) gestorben und somit kümmerte sich die Oma tagsüber um Jasmin da der Vater als Chirurg viel und lange arbeitete, den Haushalt machte eine Haushälterin. Einige Jahre hatte ich mit Jasmin keinen Kontakt. Dann hat Sie mir irgendwann gestanden, das Sie Alkoholikerin ist und mit Drogen auch schon zu hatte (hat jetzt schon zum zweiten mal den Führerschein weg). Sie hat Therapie/Reha hinter sich, arbeitete bei Ihrem Vater in der Praxis, hatte seinen Druck, wurde dort gemobbt. Nun ist sie auf neuer Jobsuche da die neue Chefin (der Vater ist in Rente und hat seine Praxis übergeben) Jasmin gekündigt hat. Nach der Therapie ist sie mit 35 Jahren von zu Hause ausgezogen (bis dahin hat sie mit in der Praxis gearbeitet und den Haushalt geschmissen für den Vater und sich), abends war sie viel und lang allein, so das keiner mitbekam wenn sie getrunken hat. Meine Mutter geht bei Ihrer Oma oft putzen. Und da hat meine Mutter jetzt mitbekommen, das Jasmin angeblich adoptiert wurde und hat mir das dann gleich erzählt. Jasmin davon erzählen dürfte ich allerdings nicht. Fakt ist: Jasmin ist 35 Jahre als und (ich hoffe) trocken und sauber von Drogen/Alkohol aber nicht fest in Ihrer Psyche. Die Oma ist jenseits der 80 Jahre, der Vater 65 Jahre (?). Ich finde es einfach schlimm das keiner in den 35 Jahren den Mut hatte ihr zu erzählen, das sie adoptiert ist. Irgendwann sterben die alle und dann weiß sie es noch immer nicht. Was meint Ihr? Hat Jasmin nicht ein Recht darauf das zu wissen? Wobei jetzt natürlich ein denkbar schlechter Zeitpunkt ist für solche Nachrichten (vielleicht haut sie das so um, das sie wieder zur Flasche greift?). Ich habe mir überlegt ob ich dem Vater nicht einen anonymen Brief schreibe, ihm schreibe das ich davon weiß und er ihr das sagen soll, ansonsten würden wir das tun. Ist das eine gute Idee?? Hat sie ein Recht darauf das zu wissen? Ich denke schon! Ich bin mit Ihre beste Freundin und wir kennen uns schon 20 Jahre….ich weiß nicht was ich tun soll. Vielleicht habt Ihr eine Idee und könnt mir sagen was ich machen soll??!!
1. Ja, natürlich hat sie ein Recht darauf. Die Frage ist allerdings, ob das mit der Adoption überhaupt stimmt.
2. Anonym würde ich da gar nichts machen! Wenn dieser Frau geholfen werden soll, dann geht das nur mit Ehrlichkeit seitens ihrer Familie. Diese wirst Du aber nicht dazu erzwingen können, indem Du auf den Vater Druck ausübst, damit er reagiert. Du musst Familie übrigens nicht in Gänsefüsschen setzen, denn auch wenn es eine Adoptivfamilie ist, ist es ihre "richtige" Familie; es ist die soziale Familie und wenn sie denn wirklich adoptiert ist, hat sie zusätzlich noch eine biologische.
ZitatMeine Mutter geht bei Ihrer Oma oft putzen. Und da hat meine Mutter jetzt mitbekommen, das Jasmin angeblich adoptiert wurde und hat mir das dann gleich erzählt.
Hier solltest Du ansetzen. Wie lange ist das denn her? Warum hat das Deine Mutter "mitbekommen"? Reden die über die Adoption wenn Jasmin nicht da ist?
Wir haben hier gerade aktuell einen anderen Fall, was Du sicher mitbekommen hast, wo auch eine unwissende Adoptierte aufzuklären ist, aber da ist die Fragende die Halbschwester und ist somit direkt betroffen. Hier aber bist Du, selbst als Freundin, "nur" eine Außenstehenden, die sich in diese Familie einmischen würde (nicht falsch verstehen!).
Wenn Du einigermaßen sicher sein kannst, dass das mit der Adoption stimmt, dann würde ich als erstes mit dem Vater oder der Oma reden - direkt - und ihnen klar machen, dass man Adoptierte nicht im Ungewissen leben lassen darf. Es wäre ja sogar denkbar, dass Jasmin gerade wegen ihrem besonderen Stand in der Familie so krank geworden ist, muss aber nicht. Wenn es aber so ist, könnte ihr die Wahrheit doch helfen, aber so etwas geht nur mit professioneller Hilfe. Vielleicht wäre es eine Idee, einen offenen Brief an die/den Therapeutin/en zu schreiben, und auf diesen Umstand hinzuweisen. Umgekehrt geht der Informatuonsweg natürlich nicht, aber es steht m. W. nirgends, dass man keine Info liefern darf So hast Du Dein Gewissen erleichtert und der Ball ist dort wo er hingehört.
Vielleicht haben hier andere User noch bessere Ideen.
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass sich alles zum Guten wendet.
herzlich Willkommen hier im Forum! Du hast geschrieben:
Meine Mutter geht bei Ihrer Oma oft putzen. Und da hat meine Mutter jetzt mitbekommen, das Jasmin angeblich adoptiert wurde und hat mir das dann gleich erzählt. Jasmin davon erzählen dürfte ich allerdings nicht.
Als allererstes würde ich nochmal das Gespräch mit deiner Mutter führen.Wie kam es dazu das die Oma so etwas sagte? Haben sie von adoption geredet usw. DANACH würde ich Kontakt zu der Oma aufnehmen und versuchen rauszubekommen wie sie darauf kommt. Und dann würde ich gemeinsam mit der Oma/Opa entscheiden wie es weiter gehen soll. Ein recht hat J.bestimmt darauf. Es ist nur die Frage wie sie psych.darauf reagiert. Mich hats damals schon "umgehauen" als ich es erfahren habe. Es kommt einem vor als wenn einem der Fußboden weggezogen wird. In dem Moment ist man total verwirrt und weiß nicht mehr wo oben und unten ist!!!!
Das ist ein ganz schwieriges und sensibles Thema und verändert die betroffene Person (in dem Fall J.)auf jeden Fall.
Anonym würde ich da nichts machen.Sprich direkt die Großeltern an bzw deine Mutter könnte das auch machen.Offenheit ist jetzt auf jeden fall wichtig!
Hat Deine Mutter Dir von der Adoption erzählt und gesagt,
dass Du mit Jasmin nicht darüber reden sollst oder, dass Jasmin von der Adoption nichts weiß.
Das kam für mich nicht so klar herüber und ist ein riesen Unterschied. Es kann ja auch sein, dass die Oma mit dem "Tratschen" Jasmin hintergangen hat und etwas erzählt hat, was sie nicht durfte (Vielleicht eine Vereinbarung zwischen Jasmin und der Oma). Trotzdem weiß Jasmin, dass Sie adoptiert wurde.
ich habe nicht Familie in Gäsefüsschen gesetzt um eine Adoptivfamilie irgendwie hervorzuheben/schlecht zu reden etc. Sondern Familie im Sinne von zwei Haushalte, ein Haus, Oma allein lebend ausser das Jasmin früher sehr regelmäßig bei Ihr war.
Meine Mutter hat von der Adoption vor ca 1 1/2 Monaten erfahren. Ich habe es so verstanden das die Oma meiner Mutter davon erzählte aber mit "nicht weiter erzählen". Ob über die Adoption groß gesprochen wird, kann ich nicht beurteilen.
Mir ist klar das es als einmischen gilt, wenn ich da irgendwas tue, damit Jasmin das erfährt. Aber ich sehe die Zeit auch davon rennen, wie gesagt sind der Vater und die Oma nicht die jüngsten, sie hatten 35 Jahre Zeit - und keiner regt sich. Da sehe ich es als meine Pflicht (ich als ihre beste freundin), meiner Freundin dahin zu helfen das sie davon erfährt. Ich suche hier gerade nach dem "gesündesten Weg".....für uns alle.
Ich kann es nicht beurteilen ob das mit der Adoption richtig ist, ich bin selber wie vor den Kopf gestossen. Mit der Oma habe ich zuletzt vor 15 Jahren mal gesprochen....ich weiß nicht wie ich das Gespräch suchen sollte. Es ist wirklich schwierig. Am besten wäre es vielleicht noch wenn Jasmin einen Grund hätte sich den Auszug aus dem Familienbuch zu holen (wenn man heiratet muss man den in dem Standesamt beantragen, indem die Eltern geheiratet haben), da steht die eingetragene Geburt drin ....und die Adoption. Somit bekäme sie das zu sehen und würde vielleicht (?) direkt auf entsprechende Menschen zugehen.
Das mit dem Therapeuten ist eine gute Idee aber ich weiß leider nicht, wen sie hat. Noch nicht...ich könnte versuchen das heraus zu bekommen.
Mittlerweile wünsche ich mir, meine Mutter hätte uns das nicht erzählt. Ich empfinde das wirklich belastend, etwas zu wissen wovon Jasmin keine Ahnung hat.
Zitat von LattitiaHallo, bist Du Dir denn 100 % sicher, daß sie nichts weiß????
Gruß
...wie ich schon geschrieben habe ich bin mir nicht sicher!
Mal angenommen ihr habt eine sehr gute Freundin die wüsste das Ihr adoptiert seid aber DU wüsstest es nicht. Was würdest Du Dir von dieser Freundin wünschen??
Das sie es Dir sagt? Und, wie soll sie es Dir sagen? Das sie es verschweigt? Das sie Deine Familie in "Bewegung" bringt, damit Sie drüber nachdenken und es Dir sagen?
Stefanie, wenn meine Freundin es wüßte, würde ich erwarten, daß sie es mir erzählt. Genauso wie wenn ich betrogen werde vom Freund, und sie hat es gesehen. Ich persönlich gehe davon aus, daß so etwas immer herauskommt.
Das ist das "ob". Das "wie" ist schwieriger.
Zuvor würde ich die Familie informieren, in welchem Gewissenskonflikt Du bist und die Beweggründe erfahren, warum es verschwiegen wird. Gemeinsam könnte man überlegen, was zu tun ist.
Und erst danach kannst Du entscheiden, wie es weitergeht.
Ich würde nie schweigen, aber eben den "Zuständigen" die Chance geben, zu erklären und einen Denkanstoß geben.
Ich würde aber NIE zu meiner Freundin hingehen und ihr einfach mal so sagen es könnte sein das du adoptiert bist. Du musst dir erst sicher sein ob es wirklich der Tatsache entspricht!!! Überleg mal was alles passieren kann wenn du so etwas sagst und es dann doch nicht so ist? Du hast ja geschrieben das sie labil ist, mit Alk und Drogen zu tun hat, so eine Aussage wird sie garantiert wieder zurückwerfen.
Such ersteinmal das Gespräch mit deiner Mutter und der Oma, dann entscheidet GEMEINSAM wie ihr vorgehen wollt!!! Alles andere wird nach hinten los gehen.