Zitataustralien: entschuldigung für zwangsadoptionen
canberra. katholische krankenhäuser in australien haben sich gestern dafür entschuldigt, vor jahrzehnten unverheiratete frauen zur aufgabe ihrer neugeborenen kinder gezwungen zu haben. die praxis sei "bedauerlicherweise üblich" gewesen, erklärte catholic health australia, der größte nichtstaatliche gesundheitsdienstleister des landes. mehr als 150 000 kinder wurden von den 1950ern bis in die 1970er jahre von ihren unverheirateten müttern getrennt.ap
leider ging daraus nicht hervor, was aus mütter und kinder geworden ist, ob heim oder adoption, zwangsarbeit etc.. ihr leid, was ihnen durch große kirchliche institutionen, und staat - der weggeschaut hat, es duldete, angetan wurde, läßt sich zwar mit heutigen verhältnissen nicht messen, aber auch nicht wegwischen. diese art eingriffe, dieses auseinandergerissen-worden-sein erleben menschen solange sie leben, das wirkt auf immer nach! um einzelfälle handelt es sich bei 150 000 mütter und kinder sicher nicht mehr, es wird als 'praxis' bezeichnet! das macht gleichzeitig deutlich, wie kirche und staat zur damaligen zeit in familiäre verhältnisse eingreifen konnte - und sicherlich nicht nur in australien! zum glück ist genau dies inzwischen ebenfalls durch ehemalige heimkinder beleg- und dokumentierbar geworden. und niemand will es wahr haben...
Wie die Kirchen bis heute mit diesen sensiblen Themenbereichen umgehen, kannst Du auch sehr schön an deren Haltung zur Heimkinderproblematik oder zu Babyklappen sehen! Die scheren sich bis heute einen Dreck um die Bedürfnisse anderer, sobald es der Befleckung ihrer roten Mäntelchen geht.
Es ist mir absolut unbegreiflich wie sie heute so lange mit Wiedergutmachung warten können, obwohl die Faktenlage derart erdrückend ist wie z. B. bei den Kindmisshandlungen in ihren heiligen Institutionen. Ich habe für solche Organisationen nichts, aber auch gar nichts übrig. Heuchler sind, aber sicher keine Christen. Die einzigen Christen in deren Reihen sind dort zu finden, wo unten an der Basis die Arbeit in den Gemeinden und mit den Mitgliedern gemacht wird. Ich kenne einige Pfarrer, die wirklich viel für die Gemeinschaft leisten - allerdings sind die evangelisch.
ja es ist einfach erschreckend himmelschreiend zu erleben, wie kirche und staat bis heute ihre damalige 'praxis', das was sie den kindern an elend angetan hat, es gab ja nicht nur unsinnigen zwang, auch mißhandlungen und mißbrauch und und und, bereit ist zu ignorieren. ja sicher, ausnahmen gab/gibt es sicher auch da wie überall, aber das ganze war ja, wider aller erkenntnisse über bedürfnisse der kinder und kindlicher entwicklung, ein systematisches zerbrechen von menschenkindern. mit ein paar nicht mal glaubwürdigen billigen entschuldigung und ein paar cent wird heutzutage hoffentlich kirche und staat nicht mehr davonkommen!!!!!
Da steht u. a. folgendes (Hervorhebungen von mir):
"Sydney, 25.7.11 (Kipa) Der katholische Klinikbetreiber "Catholic Health Australia", grösster nichtstaatlicher Spitalverband in Australien, hat sich für umfassende Zwangsadoptionen vor rund 50 Jahren entschuldigt. Der Manager des Unternehmens, Martin Laverty, beklagte gemäss Medienberichten vom Montag die "bedauerlicherweise übliche" Praxis, Kinder von unverheirateten Müttern zur Adoption freizugeben. Zugleich forderte er den Staat auf, einen nationalen Fonds zur Hilfe für die betroffenen Mütter und Kinder einzurichten."
Das ist doch der Gipfel der Frechheit. Die Kirche hat das verursacht, aber der Staat soll nun, wo es Dritte herausgefunden haben, dafür die Wiedergutmachungskohle herausrücken
Im gleichen Artikel steht noch, dass bereits 1998 ein Bericht zu solchen Adoption bei den Aistralischen Aborigines veröffentlicht wurde. Leider gibt es keine Aussage dazu was damals daraufhin passiert ist. Da muss ich wohl mal etwas Surfen gehen ...
Ob die Entschuldigung wohl auch ohne die Fernsehreportage gekommen wäre?..... Es wurden Wellen verursacht, die hoffentlich etwas bewirken. Die aber den australischen Erzbischof (und damit die katholische Kirche) (noch) nicht zu einer Entschuldigung bewegen konnten, aber wenigstens zu einer Art Zugabe der damaligen Praktiken, wobei die Ausnahme-/Notsituation der Mütter ausgenutzt wurde, z.T. mit Unterstützung der Eltern der Mütter. Der Bischof geht soweit zuzugestehen, dass die Mütter nicht über Ihre Rechte aufgeklärt wurden. Was die Kirche nicht offiziell zugibt, "macht sie leider auch nicht wieder gut" - zieht also auch nicht das Scheckbuch. Allerdings wird der australische Staat eine gewisse Kontroll-Funktion gehabt haben, nehme ich mal an, also von daher auch nicht aus der Pflicht, was finanzielle "Kompensation" betrifft, genommen ist.
Bei den aufgeführten Vorschlägen von Martin Laverty (chief executive officer, Catholic Health Australia) geht es nicht nur um finanzille "Wiedergutmachung" sondern auch darum, ein nationales Netzwerk für Betroffene einzurichten. Ich fände es nicht gut, wenn dies nur von der betroffenen katholischen "Krankenkasse", den katholischen Schwester Orden und den betroffenen Krankenhäusern organisiert würde.
Die "Herausadoptierung" von Aboriginee Kindern (und auch Maori Kindern in Neuseeland) ist schon lange bekannt. Dass es dafür keine Entschuldigung gibt, ist mehr als traurig, aber charakteristisch für den "ganz alltäglichen" Rassismus, den es immer noch gibt.
grauenvoll! der gedanke, wie kirche mit den spendengelder gutgläubiger menschen ein eigenständiges gesundheitssystem (kath. kliniken und hospitäler waren auch bei uns eine 'spezialität' der kirche für mittellose..) aufbauen und finanzieren konnte, darin schwangeren entbindungsmöglichkeiten boten, um deren kinder dann auf dem a-markt zu vertickten. da könnte ich wirklich k...
nach wie vor skandalös, daß unser staat das kirchenrecht als etwas eigenständiges duldet (er hat die 'arbeit' der kirche ja quasi mitgenutzt, sich daran beteiligt und davon profitiert..), und bis heute nicht eingegriffen. nicht nur was diesen oh wunder nun eingestandenen menschenhandel ab den 50ern betrifft.
gerade auch was die viel zu kurzen verjährungsfristen (allgemein zu kurz) für mißbrauchsfälle in kirchlichen institutionen angeht, da also nur lange genug verborgen, stillschweigen gewahrt werden brauchte, täter beurlaubt, versetzt oder in (häufig wirkungslose) therapien geschickt wurden, bis sie 'reingewaschen' ohne daß der neue wirkungskreises darüber informiert war, wieder auf kinder und jugendliche losgelassen wurden, nicht etwa im knast landeten - nein, sie können sich auf einen gepflegten lebensabend freuen.. wie die opfern damit fertig werden, scheint ihnen egal zu sein.
ein wirklich gut durchdachtes, perfekt abgesichertes vertuschungssystem, ein lukratives dazu..
Ob die Entschuldigung wohl auch ohne die Fernsehreportage gekommen wäre?..... Es wurden Wellen verursacht, die hoffentlich etwas bewirken. Die aber den australischen Erzbischof (und damit die katholische Kirche) (noch) nicht zu einer Entschuldigung bewegen konnten, aber wenigstens zu einer Art Zugabe der damaligen Praktiken, wobei die Ausnahme-/Notsituation der Mütter ausgenutzt wurde, z.T. mit Unterstützung der Eltern der Mütter. Der Bischof geht soweit zuzugestehen, dass die Mütter nicht über Ihre Rechte aufgeklärt wurden. Was die Kirche nicht offiziell zugibt, "macht sie leider auch nicht wieder gut" - zieht also auch nicht das Scheckbuch. Allerdings wird der australische Staat eine gewisse Kontroll-Funktion gehabt haben, nehme ich mal an, also von daher auch nicht aus der Pflicht, was finanzielle "Kompensation" betrifft, genommen ist.
Bei den aufgeführten Vorschlägen von Martin Laverty (chief executive officer, Catholic Health Australia) geht es nicht nur um finanzille "Wiedergutmachung" sondern auch darum, ein nationales Netzwerk für Betroffene einzurichten. Ich fände es nicht gut, wenn dies nur von der betroffenen katholischen "Krankenkasse", den katholischen Schwester Orden und den betroffenen Krankenhäusern organisiert würde.
Die "Herausadoptierung" von Aboriginee Kindern (und auch Maori Kindern in Neuseeland) ist schon lange bekannt. Dass es dafür keine Entschuldigung gibt, ist mehr als traurig, aber charakteristisch für den "ganz alltäglichen" Rassismus, den es immer noch gibt.
Grüße von Carla
carla, davon geh ich auch nicht aus, daß die kirche etwas zugegeben hätte wenn es nicht an die öffentlichkeit gelangt wäre.
die verantwortung des staates, der weggeschaut oder geduldet hat, sehe ich da auch, denn unter seinem 'dach' befinden sich sämtliche bürger, egal welchen glaubens. kath. kirche ist nicht staat. der staat könnte aber in seiner mitverantwortung dafür sorgen, von der kirche, die dafür einzustehen hat, von dieser wiedergutmachungs-gelder an betroffene einzufordern. ohne gerichtsurteile wird von der kath. kirche allerdings nichts angemessenes zu erwarten sein.
ein netzwerk zur wiedergutmachung, vom tätern organisiert, hieße, den teufel mit dem belzebub austreiben (oder wie dieses sprichwort heißt). wer will sich schon vom täter 'heilen helfen' lassen.. sie können außer für ihre taten entschädigen, nichts mehr daran gut machen. erzwungene entschuldigungen kommen nicht gut an.
und wie können sich die opfer dieser 'üblichen kirchlichen praxis' als solche indenitifizieren, das belegen, wenn rigoros entsprechende akten unter verschluß gehalten werden? da geht die kirche mit der zugabe ihrer praktiken ein noch relativ geringes risiko mit ein..
zu dieser schrecklichen aktion zwangs-herausadoptieren von aboriginee- und maorikinder in neuseeland gab es vor einigen jahren zwei erschütternde tv-dokumentationen auf arte oder 3sat.