Hallo, ich bin erst seit heute hier angemeldet. Mein Mann und ich befinden uns gerade mitten im Bewerbungsverfahren. Nächste Woche Mittwoch findet das dritte Gespräch mit der Jugendamtsmitarbeiterin bei uns zuhause statt. Nach dem letzten Gespräch hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl... ich glaube, dass die Sozialarbeiterin uns zwar mag und auch für geeignet hält, aber aufgrund unserer Wünsche (Inlandsadoption, Säugling, keine Pflege) wird sie uns kein Kind vermitteln können. Mein Eindruck ist, dass das Jugendamt bei uns vor Ort immer lieber Kinder in Familien vermittelt, die sich auch eine Pflege vorstellen können, damit sie das Kind nicht aus der Familie herausnehmen müssen, wenn es sich die Herkunftsmutter anders überlegt. Wie ist das bei euren Jugendämtern? Oder gibt es hier im Forum Eltern, die Pflege ausgeschlossen hatten, und trotzdem ein Kind vermittelt bekommen haben? Ich freue mich sehr auf Antworten von euch! viele Grüße!
Hallo, eine Frage zurück. warum habt ihr ein Problem mit der Pflege??? Was sind eure Ängste??? Eine Pflegschaft finde ich nicht schlecht, ehrlich gesagt. Und warum wollt ihr NUR einen Säugling und kein größeres Kind adoptieren?
Hallo Lucky04, du schreibst, dass ihr euch am Ende des Bewerbungsverfahrens befindet, wie viele Gespräche habt ihr denn mit der SA geführt? Morgen ist unser drittes Gespräch bei uns zuhause (sie kommt immer, nur beim Infogespräch waren wir im Jugendamt) und der vierte Termin ist auch schon für Anfang November vereinbart. Werdet ihr euch auch noch bei anderen Jugendämtern bewerben? Unser Eindruck ist, dass die SA sich nicht so richtig zum Thema Fremdbewerbung äußern will. Ist das bei euch auch so? Ich drücke euch die Daumen, dass sich euer Wunsch schnell erfüllt!
ich hatte selbst die ursprüngliche Frage gestellt, wie soll ich darauf antworten? Der Beitrag von lucky04 hat mich einfach zu weiteren Fragen angeregt.
ich hatte selbst die ursprüngliche Frage gestellt, wie soll ich darauf antworten? Der Beitrag von lucky04 hat mich einfach zu weiteren Fragen angeregt.
Hi, na die Frage war warum Ihr gegen Pflege seit, welche Ängste hast Du denn z. Bsp. Wie ist den Deine bisherige efahrung ? Kennst Du leute mit Pflegekindern ? LG
Ich habe beruflich unter anderem mit Kindern zu tun, die in Pflegefamilien leben und auch mit Elterm, deren Kinder zum Teil in Heimen oder in Pflegefamilien leben. Wir sind grundsätzlich nicht gegen Pflege, aber wir möchten kein Pflegekind aufnehmen, sondern adoptieren. Als Pflegefamilie ist man ein Teil der Jugendhilfe, beruflich bin ich das 40 Stunden pro Woche und privat möchten wir einfach Familie sein dürfen.
bei uns war es so: unser JA hat uns klar die unterschiede zwischen pflege und adoption aufgezeigt und uns dann eine zeit zum überlegen gebeben, um uns für eine form der "kindesaufnahme" zu entscheiden. unser JA meinte auch, dass pflege bzw. adoption ein unterschiedliches leben mit sich bringt. das "emotionale einlassen" auf die kinder sei zu unterschiedlich (v. a. weil bei der pflege immer die möglichkeit besteht, dass das kind zurück in seine ursprungsfamilie geht) und deshalb müsse man sich im vorfeld für eine form (adoption/pflege) entscheiden. ich finde das vernünftig. (nicht dass ich eins besser oder schlechter finde, nur eben anders)
letztendlich haben wir uns dann nach langem überlegen, informationen-sammeln und vielen gesprächen für eine auslandsadoption entschieden.
Zitat von JaBaMberuflich bin ich das 40 Stunden pro Woche und privat möchten wir einfach Familie sein dürfen.
könntet ihr euch vorstellen auch ohne Kind einfach ,,Familie zu sein"? Ich glaube man muss hier Beruf und Privat ganz klar innerlich trennen können! Man kann auch ,,Familie sein" wenn man ein Pflegekind hat, auch wenn man beruflich viel mit dem Thema zu tun hat. Es kommt viel mehr drauf an was man drauß macht! Ein Pflegekind würde in eurer Privatsphäre aufwachsen, die anderen Pflegekinder nicht, mit denen du beruflich zu tun hast. Und der Alltag wäre ebenfalls der gleiche wie bei einer Adoption, nur auf dem Papier steht eben was anderes. Aber sowas interessiert ein Kind in dem Alter noch nicht. Könntet ihr einem Pflegekind etwa nicht die selbe Zuneigung und Liebe geben wie bei einem Adoptivkind bzw. leiblichen Kind? Es ist ein Kind! Auch wenn dir die Bürokratie im Hintergrund zum Hals raus hängt. ^^ Man nimmt ein Kind auf um seinetwegen, und nicht um dabei vorrangig eigene Bedürfnisse zu befriedigen, die dann auch noch passen sollen wie es einem beliebt. Kinder sind für viele Menschen ein Geschenk. Man kann sie nicht einfordern! Und der Weg, wie das Kind seinen Weg zu euch findet, das ist auch viel Glück und Schicksal zugleich. Das kann man nicht beeinflussen und man sollte es nehmen wie es kommt, und wenn es eben bedeuten würde das du ein Pflegekind bekämst. Man darf in einem Kind in dem Moment nicht den Beruf sehen, sondern einfach nur das Kind so wie es ist. Ich kann mir vorstellen das dies am Anfang viell. schwierig ist und das man die erste Zeit das Gefühl hat der Beruf geht im Privatleben weiter, aber hier ist ganz klar die Grenze zu ziehen im Gefühlsleben. Rechtlich betrachtet geht dein Beruf viell. ins private hinein, aber ist es nicht trotzdem ein Unterschied wenn es sich diesmal um ein eigenes Pflegekind handelt, eins zu dem du eine emotionale Bindung aufbaust und wo ihr bei Glück die Möglichkeit einer Dauerpflege und später evtl. auch Adoption hättet? Es ist eure Entscheidung, aber ihr müsst euch im Klaren sein das die SA euch dadurch als Bewerberpaar ablehnen könnte und ihr euren Traum vom eigenen Kind begraben müsst. Adoptionsstellen suchen Kinder für Eltern, nicht Eltern für Kinder, das gilt auch für Pflegekinder. Und die haben es nicht gerne wenn Bewerber Ansprüche haben. Da gilt eben nur: Kind, ja oder nein, wenn ja, dann mit allen möglichen Konsequenzen und Varianten. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert.
Ich bin zwar nur Herkunftsmutter, aber erlaube mir trotzdem einmal diese Sichtweise.
ZitatAdoptionsstellen suchen Kinder für Eltern, nicht Eltern für Kinder, das gilt auch für Pflegekinder.
Ich glaube, umgekehrt wird ein Handschuh daraus. Adoptions- und Pflegestellen suchen Eltern für Kinder, nicht umgekehrt.
Nichts für ungut,
Übrigens, während unserer Zeit wurde bei uns Ado-Bewerbern auch um Pflegebereitschaft geworben. Einige nicht berufstätige Bewerberinnen erklärten sich bereit und wurden dafür bevorzugt mit zu vermittelnden Ado-Kindern bedacht. Natürlich wurden die Pflege-Kinder am gleichen Tag zurück- und in eine andere Familie gegeben. Fand ich auch nicht so "prickelnd". Damals signalisierte ich für diesen Schritt keine Bereitschaft, weil ich noch berufstätig war und mir auch das abrupte Herausreißen der Kinder absolut nicht behagte. Martina
Zitat von Martina Übrigens, während unserer Zeit wurde bei uns Ado-Bewerbern auch um Pflegebereitschaft geworben. Einige nicht berufstätige Bewerberinnen erklärten sich bereit und wurden dafür bevorzugt mit zu vermittelnden Ado-Kindern bedacht. Natürlich wurden die Pflege-Kinder am gleichen Tag zurück- und in eine andere Familie gegeben.
Wie bitte?
Also, wir waren ja auch bereit, ein Pflegekind aufzunehmen. Aber für uns war es selbstverständlich: Wenn wir ein Pflegekind vermittelt bekommen, dann ist das unser Kind und bleibt - soweit das unsere Entscheidung ist - bei uns. Für ein Adoptivkind wären wir dann erstmal nicht mehr zur Verfügung gestanden.
Das von dir beschriebene Verfahren finde ich nicht "natürlich", sondern menschenverachtend.