die erste offizielle anlauf- und beratungsstelle für von zwangsadoption-betroffene.
so eine beratungsstelle würde ich auch in D-west für in- und auslandsbetroffene begrüßen, denn hier gibt es in sachen adoption allerhand unaufklärbares!
Zitat [...]Einmal hat sie in einem Brief an Bundestagspräsident Norbert Lammert ihren Fall geschildert und gefragt, wie das denn nun sei mit der offiziellen Anerkennung der Opfer von Zwangsadoptionen. Ob diese kein Recht auf Entschädigung hätten. Im Antwortschreiben war von großem Leid die Rede, verursacht durch eines der "dunkelsten Kapitel der SED-Herrschaft". Und davon, dass sich an den Gesetzen, an der komplizierten Aktenlage leider nichts geändert habe. "Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter weiterhin Kraft", stand auch noch in dem Brief.[...]
Typische Politikerdenkart zum Thema Adoption, Änderungen oder gar Entschädigungen. Insgeheim fragt er sich vielleicht, was sie denn "heute noch" damit will und, dass sie froh sein konnte in einer ordentlichen Familie aufgewachsen zu sein.
Wenn man sieht wie beschämend lange es gedauert hat, bis ins Thema Heiminder Bewegung gekommen ist ...
cornelia, das des-interesse der politiker ist skandalös! ob sie sich überhaupt diesbezüglich fragen stellen wage ich noch zu bezweifeln. die können sich ja nicht einmal vorstellen wie das für zwangsadoptierte und deren leibliche eltern ist (wenn man sie überhaupt recherchieren läßt..), die keinen anschluß mehr zueinander finden, was das für alle beteiligten auslöst..
vor einigen tagen kam eine tv-doku über den berüchtigten ddr-frauen-knast 'die frauen von hoheneck' (leider zu spät bemerkt, sonst hätte ich einen tipp gegeben). die völlig unschuldigen, lediglich nicht linientreuen frauen (die 'nur' mit ihren kindern in die freiheit wollten) wurden darin bewußt mit schwerkriminellen zusammengelegt (zwecks demontage ihrer persönlichkeit), ihnen die kinder weggenommen, oder dort auch welche geboren. unbeschreiblich, was sie dort erlebt haben. und kamen dann irgendwann, wann war unabsehbar, allesamt an körper und seele kaputt, wie durch den fleischwolf gedreht da wieder heraus!
eine frau hat mich besonders beeindruckt (leider den namen nicht gemerkt), die nicht locker ließ, nie aufgab, die kraft aufbrachte mit dem kamerateam die damaligen zuständigen u.a. auch knast-ärzte, die die frauen medikamentös ruhigstellten, aufzusuchen und sie zur rede zu stellen, wollte wissen o. bestätigt bekommen, welche (langzeitschädigende) medikamente sie dort schlucken mußten. lediglich ein arzt war dazu bereit, wollte aber nicht erkannt werden (sich sein berufs/leben mit der vergangenheit nicht versauen), und ließ das wesentliche sowieso unter den tisch fallen - kritische fragen unerwünscht.. die totalen gedächnislücken. bei allen standen standen sie vor verschlossen türen.
u.a. recherchierte sie noch weiter in der eigenen damals linientreuen verwandtschaft, wollte da klare verhältnisse schaffen, denn ausgerechnet ihr schwager (stasispitzel) und seine frau (ihre schwester, die sie in der doku in einem heim aufsuchte, saß im rollstuhl), waren, das hat sie später ihrer stasiakte entnehmen können, die auslöster für ihr persönliches familiendrama.. die schwester versuchte sich da demenz-mäßig herauszuwinden, schon sehr mysteriös.
nur zu dem sohn (entweder der ihres bruders, oder vom bruder ihres vaters?), der großes interesse daran hatte zu erfahren wo denn sein vater zu ddr-zeiten stand, und dessen erwachsene kinder, waren ihr einigermaßen entspannte verwandtschaftskontakte möglich. ich kann mich nicht erinnern, ob sie ihr/e kind/er wiedergefunden hat, ansonsten war jedenfalls alles an familie zerschlagen..
es gibt auch dort so viele unbeschreibliche schicksale, unfaßbar!
Diesen SWR-Film habe ich zwar leider nicht gesehen, aber es gab schon einmal eine Doku zu diesem Thema, die auch sehr beeindruckend war. Ich möchte gar nicht wissen, was die DDR-Schärgen noch alles verbrochen haben ...
doch cornelia, ich möchte es wissen. wie sonst wird real vorstellbar, wozu politik, staat und systeme fähig sind, wie sie funktionieren, was sie anrichten konnten/können. das ist beschämend und menschenverachtend, wie sie mit familien und deren kinder, ja auch ehem. heimkinder heute umspringen, wenn diese aufklärung, zumindest finanzielle linderung für erlittenes und geschehenes erwarten, die ihnen im alter zumindest etwas erleichterung verschaffen könnte. die für diese menschen-dramen verantwortlich sind, und die unternehmen für die zwangsgearbeitet werden mußte, wurden und werden bis heute von politik und kirche geschützt und verschont. sie konnten ihren dreck in aller ruhe mit hilfe der verjährungsfristen aussitzen, akten beliebig vernichten etc., das ganze nennt sich demokratie und christlich.
So gesehen hast Du natürlich absolut recht, aber an manchen Tagen kann ich all diese Meldungen zu menschenverachtenden Taten einfach nicht mehr ertragen und offenbar kam daher dieser "Seufzer"