Ich bin durch Google auf dieses Forum gestoßen, aber die Antwort auf meine Frage habe ich bisher noch nicht gefunden. Deshalb hoffe ich, diese kann mir hier jemand beantworten. Mein Mann und ich sind noch relativ jung (28 und 32), aber wir können auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen. Eine künstliche Befruchtung würden wir ungerne auf uns nehmen, da das ja auch sehr kostspielig mit geringen Erfolgschancen ist. Deshalb denken wir über Adoption nach, bzw. eher ich - denn mein Mann meint, bei unseren Schulden würden wir eh kein Kind adoptieren können. Wir sind nicht insolvent oder so, sind beide berufstätig, haben aber auch eben viele Schulden. Muss man bei einer Adoption alles offen legen? Wie viel Geld muss man monatlich zur "freien Verfügung" haben, um ohne Probleme adoptieren zu können?
Ob die Schulden ein Problem sind, müsst ihr euch selbst beantworten. Ein Adoptivkind erfordert in der Anfangsphase sehr viel Aufmerksamkeit und die Nähe einer festen Bezugsperson (A-Vater oder A-Mutter). Das halte ich für extrem wichtig und unabdingbar. Wenn also eure Schulden es nötig machen, dass ihr beide arbeiten gehen müsst und das Kind von Anfang an fremdbetreut wird, dann würde ich deinem Mann zustimmen, dass Adoption nichts für euch ist. Offenlegen muss man das nicht in dem Sinne, aber die Gespräche beim Jugendamt sind sehr intensiv und die MA merken in der Regel, wenn man etwas versucht zu verschweigen. Das ist dann keine so gute Basis für die Gespräche.
Es gibt hier vor nicht allzu langer Zeit einen Faden zu dem Thema. Hast Du für die Suche die "Suchfunktion" des Forums genutzt oder einfach so gestöbert? Was die Schulden angeht, wird es sicher erst einmal darauf ankommen, wie diese entstanden sind, denn Schulden machen ist ja manchmal durchaus sinnvoll (z. B. beim Bauen etc). Zum anderen ist es wichtig, ob trotzdem der Lebensunterhalt dauerhaft gesichert ist. Etwas anderes darf das Jugendamt meiner Meinung nach nicht interessieren.
Man muss in einem Adoptionsbewerbungsverfahren sehr vieles offenlegen, dazu gehören auch die finanziellen Verhältnisse. Man sollte finanziell in der Lage sein, für ein Kind aufzukommen. Schulden sind kein Ausschlussgrund, sofern man auch Einkünfte hat und die Perspektive, die Schulden abzahlen zu können.
Ich weiß nicht, was "viele Schulden" in eurem Fall heißt. Wir hatten kurz vor der Adoptionsbewerbung eine Eigentumswohnung gekauft und aufgrund dessen auch Schulden. Das war für die Adoptionsbewerbung kein Problem.
Ansonsten unterschreibe ich, was "Englandfan" geschrieben hat.
Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Da mein Mann und ich in Schichten arbeiten, aber auch unterschiedliche Anfangs- und Endzeiten haben, wäre es gar kein Problem, dass beide weiterhin arbeiten gehen - einer von uns wäre definitiv immer da. Darüber haben wir uns schon viele Gedanken gemacht und eine Fremdbetreuung würde nicht infrage kommen und auch nicht nötig sein. Meiner Meinung nach sind wir auch finanziell in der Lage, für ein Kind aufzukommen. Aber ich weiß ja nicht, wie das Jugendamt das sieht. Jetzt mal so eben 1000 € im Monat haben wir nicht über. Muss man Einnahmen, Ausgaben, Abrechnungen, Kontoauszüge und so weiter vorlegen?
vielleicht werden kinder bald versteigert, unterm tisch ist alles möglich, nichts für ungut, aber alles ist möglich, in der heutigen zeit. mich wundert gar nichts mehr. kontrolle ist gut, wissen ist besser da fällt mir grad was ein, credit auf nehmen, und den kontoauzug den mafiosis hin legen, ggg
Im Idealfall sollte allein das Einkommen des Mannes für die Versorgung der Familie ausreichen. Darf so offen nicht ausgesprochen werden denn der politische Wind geht in Richtung Fremdbetreuung - Schröder und Nahles lassen grüßen. Ich habe Bedenken falls Ihr beide voll weiterarbeiten wollt. Ein Kind ist mehr als ein Nebenjob. Bei einem Adoptivkind und dem denkbaren Wechsel von "Müttern" sollte die bleibende Mutter den Rücken frei haben. Das Jugendamt wird dies wohl nur intern so vertreten (und danach handeln). Es grüßt Pater F.
Wir mussten auch auflisten, was wir verdienen und welche finanzielle Belastungen wir haben. Wir haben uns vor einiger Zeit ein Haus gekauft - das scheint kein Problem zu sein. Unsere Adoptionsvermittlerin meinte zumindest, dass wir für das Kind aufkommen können, auch wenn einer von uns zu Hause bleibt.
Auch wir hatten 3 Jahre vor der Adoption ein Haus gebaut, dieses aber im Hinblick auf unsere Ado-Bewerbung für einige Jahre vermietet. Das Jugendamt war begeistert von unserer Planung, so dass die damit verbundenen nicht unerheblichen Schulden absolut kein Thema waren und in diesem Zusammenhang die Zuteilung eines Säuglings auch nicht.
Es kommt für das Amt wohl auch darauf an, aus welchem Grund heraus die Schulden entstanden sind.
Zitat von MausPater, was meinst du mit denn Rücken frei haben?
Ich könnte mir vorstellen, daß er meint, daß die Mutter sich zunächst ausschließlich um das Kind kümmern soll und nicht damit beschäftigt ist, es immer wegen Arbeit hin-und her zu organisieren. Das ist in der Tat stressig.
Zitat von Pater FamiliasIm Idealfall sollte allein das Einkommen des Mannes für die Versorgung der Familie ausreichen. Darf so offen nicht ausgesprochen werden denn der politische Wind geht in Richtung Fremdbetreuung - Schröder und Nahles lassen grüßen.
So wie Du das siehst, kann ich die "Damen" sogar verstehen, denn heutzutage bringt so manche Frau mehr Familienkohle ins Haus, als der Mann
Politisch korrekt wäre also, dass ein Einkommen ausreichen sollte, damit der andere Elternteil sich um die Kinder kümmern kann. Im Idealfall, bzw. bei beruflichem Gleichstand, wechseln sich beide ab.
Unsere Sachbearbeiterin meinte, dass sie früher darauf bestanden hätten, dass ein Elternteil die volle Elternzeit zu Hause bleibt, dass sie mittlerweile aber wüssten, dass das unrealistisich ist angesichts der Jobsituation mancher Leute. Jetzt sagen sie "möglichst lange", auf alle Fälle aber das erste Jahr. Das halte ich auch für realistisch und machbar. Ist natürlich auch vom Alter des Kindes abhängig.