ZitatAnwärter auf den Ratestuhl sind vier "Helden des Alltags" - Menschen, die sich seit Jahren selbstlos für andere Menschen einsetzen und so Gutes tun. Die Friseurin Sheila Kußmann schneidet seit Jahren in der Überlebensstation "Gulliver" Obdachlosen kostenlos die Haare. Die allein erziehende Vollzeit-Pflegemutter Vera Pein hat in ihrem Leben bisher über 40 Pflegekinder großgezogen und widmet sich voll und ganz ihren Schützlingen. Krankenpfleger Heinrich Schrand eröffnete nach einem eigenen Schicksalsschlag eine ständige Einrichtung der DKMS Deutsche Knochenmarkspende. Und Friederike Garbe leitet ein Mutter-Kind-Haus mit Babyklappe und schenkte so bereits 14 Babys eine neue Zukunft.
Bislang habe ich mir die Sendung immer mit viel Freude angesehen. Seit heute Abend ist das leider anders. Meine Hochachtung vor den anderen drei Kandidaten, aber was Frau Garbe anbelangt...
Ging mir auch so, aber eine interessante Info gab sie (blauäugig) preis: während von anderen Klappenbetreibern selten Zahlen zu hören sind, sagte sie, dass sie seit Bestehen "ihrer" Klappe in elf Jahren vierzehn Kinder erhalten habe. Nur in einem Fall habe die Mutter das Kind wieder zu sich genommen. Zwei hätten sich später gemeldet und der Rest hat sich einem offiziellen Adoptionsverfahren entzogen.
was hast du denn gegen diese Fr.Garbe????Das war doch die mit der babyklappe????Ich finde es gut das es soetwas gibt. Besser als wenn die Kinder evtl.umgebracht werden oder sonst etwas. Warum dann deinen Smiley dazu???
glaubst Du allen Ernstes, dass eine der Frauen, die ihr Kind direkt nach der Geburt umgebracht haben, eine Babyklappe angesteuert hätte, gäbe es in ihrer Stadt eine? Wer sein Kind tötet, tickt nicht richtig. Davon abgesehen, gibt es diverse Tötungsfälle in Städten wo sich mindestens eine Klappe befindet! Jemand, der nicht "richtig tickt", sprich nicht klar denken kann, denkt auch nicht an eine Babyklappe, sondern handelt direkt nach der Geburt - mit Tötungsmethoden, die kein normaler Mensch nachvollziehen kann. Alleine das ist für mich ein Indiz dafür, dass diese Frauen niemals eine Klappe in Betracht gezogen hätten. Die Kinder die in Klappen landen, sind Findelkinder im klassischen Sinn - man entledigt sich ihrer, anstatt aufs Jugendamt zu gehen. Im günstigsten Fall wären diese Kinder so abgelegt worden, dass sie garantiert sofort gefunden worden wären, in anderen Fällen so dämlich, dass sie Schaden genommen oder gar gestorben wären.
Leider gibt es keine verlässlichen Zahlen zu "normalen" Findelkindern, aber ich habe den Verdacht, dass deren Zahl sinkt seit es Babyklappen gibt, wogegen die Zahl an Kindstötungen keinen Deut zurückgegangen ist. Das heißt, Klappen scheinen eine bequeme (und für das Kind sichere) Art geworden zu sein, das leidige Adoptionsverfahren zu umgehen. Dazu kommen noch die anonymen Geburten, zu denen es auch keine Zahlen gibt! Warum wohl? Leider vergessen die Menschen, die so ihr Kind los werden wollen, dass sie ihm damit für immer verbauen, jemals etwas über ihre Herkunft zu erfahren.
Aus Sicht von wenig verantwortungvollen Adoptiveltern ist ein Klappenkind der Idealfall, denn man kann sicher sicher sein, nie etwas mit der Herkunft zu tun zu bekommen. Es ist sozusagen eine Weiterentwicklung des Inkognitos
hörte gerade letzte Woche eine Reportage aus Bayern, in der es auch um die Babyklappe ging. Die kirchliche Mitarbeiterin eines Klosters(kann auch eine Nonne gewesen sein), die für diese Klappe verantwortlich zeichnet, verteidigte diese Art der Kindesentledigung vehement. Sie meinte, wenn man den Kindern später erzählt, warum die Mutter sie in die Klappe gegeben hätten, würden sie dieses mit Sicherheit verstehen und alles wäre gut.
Dabei kam mir den Gedanke: Gerade solche Personen sollten mit Findelkindern sprechen und sich informieren, dann redeten sie nicht so einen Stuß und outeten sich nicht als dem Thema überhaupt nicht gewachsen. Diese Bemerkung, die sicher viele hörten, kann doch nur Schaden anrichten, weil viele sich eben keine eigene Meinung bilden.
wenn die gestern bei RTL nur etwas die Distanz gewahrt hätten, wäre die Sache für mich nicht so problematisch gewesen. Meine Mutter und ich haben uns aber gestern heftig gestritten. Die fand die Garbe gut und sagte dann so etwas wie, sie habe mich doch erzogen, so etwas solle ich ja nie in der Öffentlichkeit äußern, sie müsse sich ja für mich schämen und noch weiteres in dem Stil. Und da bin ich natürlich erst recht explodiert und habe mir anschließend hier etwas Luft verschafft bzw. Dampf abgelassen.
Zitat von Martina Die kirchliche Mitarbeiterin eines Klosters(kann auch eine Nonne gewesen sein), die für diese Klappe verantwortlich zeichnet, verteidigte diese Art der Kindesentledigung vehement. Sie meinte, wenn man den Kindern später erzählt, warum die Mutter sie in die Klappe gegeben hätten, würden sie dieses mit Sicherheit verstehen und alles wäre gut.
Interessant zu hören; offenbar kennen die frommen Frauen also die Menschen sehr genau, die (ihre) Kinder in die Klappen legen. Anderes kann man es jedenfalls nicht verstehen, wenn sie behaupten, dass das Frauen sind, die auch die Mütter der Kinder sind und die auch noch einen ausführlichen Bericht über ihre Beweggründe mitliefern.
So viel Verlogenheit ist typisch für diese Institution.
ein kommentar 'millionengeschäft' von dierk schaefer zu einem artikel in der 'morgenpost', http://dierkschaefer.wordpress.com/ der zum system kinder/familien-hilfe auch noch sehr erhellend ist. 150 !!!!!! kinder. wenn das zutrifft ist es ein skandal! erschreckend
freier träger (caritas) war auch damals für meine vermittlungsstelle, über den kontakt könnte ich ein buch schreiben. die hätten damals a-eltern am liebsten noch eine garantie mitgegeben, daß a-kinder niemals nach ihrer herkunft fragen. was sich dann von selbst geregelt hat. verletzende antworten, lügen und ausweichen, da hört irgendwann das fragen auf. und irgendwann ging es dann nicht mehr (sind früh verstorben).
an dieser einstellung hat sich zumindest bei diesem freien träger bis ende der 90er jahre (da stand ich noch mit ihnen in kontakt mit dem wunsch nach akteneinsicht) kaum etwas geändert! voraussetzung war wohl auch die einwilligung meiner a-eltern, obwohl sie schon verstorben waren, und sehr wahrscheinlich auch die der h-eltern, aber - sie informierten nicht darüber, weshalb wieso warum, ließen mich monat um monat weiter im dunkeln tappen, ein entwürdigendes unterfangen. auf das wort akte wurde allergisch reagiert, das wurde umgangen, ausgeklammert. komm der kirche mal mit einem anwalt. an deren immunität prallt (fast) alles ab. ehem. heimkinder können bestimmt ein lied davon singen. das amtsgericht verlangte übrigens auch eine einwilligung, stellte tatsächlich beide toten (!!!) eltern unter datenschutz (fast hätte ich denkmalschutz geschrieben ), bekam dann letztlich doch noch ein paar nichtsagende dokumente in kopie, mit denen ich wegen der großen lücken bisher nichts aufarbeiten konnte. die menschliche seite fehlte ganz! aber zurück zum kommentar..
[dierk schaefer]:
Millionengeschäft
»Der Vorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Georg Ehrmann, kritisiert dieses System. Freie Träger würden zuweilen Meldungen an das Jugendamt unterlassen. „Denn wenn das Jugendamt die Kinder in Obhut nimmt, verliert der freie Träger seinen Auftrag und somit Geld“, so Ehrmann. Nach einer Rechnung der Deutschen Kinderhilfe sterben jedes Jahr bundesweit 150 Kinder, obwohl die Familien den Ämtern bekannt waren«.
Zitat von bonnie... das amtsgericht verlangte übrigens auch eine einwilligung, stellte tatsächlich beide toten (!!!) eltern unter datenschutz (fast hätte ich denkmalschutz geschrieben )
das entsetzen und auch die assoziation, die sich unwillkürlich bei der argumentation des amtsgerichtes auftaten.. da bin ich schon froh, mit den eindrücken, die vermittlungsstelle, jugendämter, adoptionsrecht/amtsgericht, incl. argumente hinterlassen haben inzwischen etwas gelassener umgehen kann!! normal ist das alles nicht.
Nein, "lustig" ist das alles sicher nicht, aber ich bin immer froh, wenn man sich über so manche Ungeheuerlichkeit wenigstens noch lustig machen kann. So passiert es wenigstens nicht, dass einem bornierte Beamte nur noch zum Heulen bringen.