hallöchen...vllt kann mir jmd helfen? ich habe seit letztem jahr kontakt zu den adoptiveltern meines sohnes übers jugendamt...habe auch schon einige fotos von ihm und briefe von seinen a.eltern bekommen...nun haben sie mich gefragt ob ich ihm nich selber mal einen brief schreiben möchte! klar möchte ich, nun weiss ich aber nich wo und wie ich anfangen soll.
name sag ich hier nich. er wurde am 26.12.2002 im khs. köpenick(berlin) geboren; demnach ist er 9 jahre alt. nun überlege ich halt was ich schreiben könnte um ihm altersgerecht einen brief zu schreiben den er auch versteht.
habt ihr vllt tipps...steht jmd vor der selben aufgabe??
Als Erstes würde ich Dir raten, die Namen deines Jungen in deinem Beitrag zu ändern (irgendwelche Phantasienamen oder ganz weg). Du kannst das jetzt noch über den "ändern"-Butten machen, aber nur kurze Zeit, z. B. für das Ausbessern von Fehlern, danach ist diese Funktion inaktiv.
Ich wäre sehr vorsichtig mit diesem Brief. Weißt Du denn etwas Zuverlässiges dazu, wie er auf seinen Adoptivstatus reagiert hat? Weißt Du etwas Zuverlässiges über seine Interessen oder Vorlieben? Sicher nicht, denn Du kennst seine Eltern vermutlich nicht persönlich. Also solltest Du dich darauf beschränken von dir zu schreiben, auch wenn das egoistisch erscheinen mag - ist es aber nicht. Schreibe ihm, dass Du ihn trotz der Weggabe liebst, dass er, auch wenn er längst neue Eltern hat, immer dein Sohn bleiben wird. Schreibe ihm, was du so machst (im Beruf, in der Freizeit etc.), was dir gefällt, wohin du reist, welche Tiere du magst, ob er Geschwister hat, übers einen Vater (das ist imeistens sehr gefargt!) und so weiter.
Mache aber nicht den Fehler irgendetwas zu schreiben, woraus er schließen könnte, dass er sich seinerseits "schuldig" fühlen müsste, weil er nicht bei dir sein darf. Die Aussage, dass man sein Kind vermisst, wird z. B. grundsätzlich total konträr ausgelegt: die Einen freuen sich und ihnen geht das Herz wie ein Pfannkuchen auf, die Anderen fühlen sich bedrängt und an die Wand gedrängt und bauen ein Feindbild auf. Leider kann man die Reaktion vorher nicht erahnen, also lieber auf Nummer sicher gehen! Man glaubt gar nicht, welche vermeintlich harmlosen Sätze einem (später) als "Verbrechen" umgedeutet werden.
Leider gibt es nur kilometerlange Buchreihen für Kinderlose, wie sie rund um den Globus zu ihrem Wunschkind kommen, aber so gut wie nichts für unsereins zu einem Gelingen der späteren Kontaktaufnahme. Deswegen finden wir meistens sehr treffsicher jedes Fettnäpfchen oder rennen gar in gut gewetzte offene Messer.
Ich kann nur Jedem raten, sich möglichst viele Bücher über alle Facetten von Adoption durchzulesen. So bekommt man am ehesten ein Gefühl dafür, was richtig oder falsch sein könnte. Meine Korrespondenz mit meiner Tochter wäre jedenfalls heute erheblich zurückhaltender, bzw. eher wenig bis nichts sagend (so wie Politiker, die sich nicht erklären wollen ).
danke schön, also das mit dem namen hab ich schon mal umgeändert bzw dann weggelassen. bin neu hier und muss mich ja auch erstma zurechtfinden. gut dass du mir das geschrieben hast. find ich sehr nett.
na ja ich hab halt schon sehr viele briefe bekommen und die waren sehr positiv. er weiss dass ich seine leibliche mutter bin, aber da er als baby zur adoption weggegeben wurde hat er keinen bezug zu mir. er kennt mich unter meinem vornamen. und ich hatte ihm auch schon paar fotos(nur von mir) geschickt worüber er sich sehr gefreut hatte.
was schreib ich denn nur?? was ich gern mache?? klar..kann ich ja reinschreiben. kann ihn ja fragen was er so mag(z.b. welche tiere er mag)??? klar ich mach mir schon gedanken drüber...ich hab den letzten brief am 30.12. bekommen und mich wie die letzten male sehr gefreut. nun will ich ihn aber auch nich länger warten lassen. aber ich will ihn ja auch nich überfordern da er ja erst 9 jahre alt is.
denk mal erst würden ja die eltern sich den brief durchlesen...und entscheiden ob sie ihm den geben.
seine vorlieben und interessen schreiben sie mir ja immer...also auch was sich so geändert hat und wie sein interesse zu mir is. über seinen erzeuger will ich gar nich schreiben, weil er eh kein interesse daran gehabt hätte ihn kennen zulernen wenn ich ihn behalten hätte(da er mir vorgeworfen hatte damals dass ich ja angeblich fremdgegangen wäre - was ich aber nich bin).
auch von mir ein Willkommen im Forum. Ganz toll finde ich, dass die A-Eltern Dich auffordern, einen Brief an ihn zu schreiben. Hut ab vor ihnen.
Ich würde Deinem Sohn schreiben: - dass Du viel an ihn denkst, - dass Du Dich über Fotos von ihm und Briefe von seinen A-Eltern sehr freust, - dass er ein hübscher Junge ist - dass Du den A-Eltern dankbar bist, dass sie ihm gute Eltern sind, - was Du gerne magst, tust, usw. - evtl. auch etwas über seine leiblichen Großeltern - auf seine Interessen eingehen, dass sie auch Dich sehr interessieren (am besten etwas darüber informieren). - nach seinen Freunden fragen und was er mit ihnen so spielt, - welches seine liebsten Spielzeuge sind, - was er am liebsten isst,
Allerdings würde ich nicht schreiben, dass Du ihn liebst, (das könnte ihn verwirren), auch jetzt noch nicht, dass er immer Dein Sohn bleiben wird (das könnte vielleicht bei den A-Eltern jetzt noch nicht so gut ankommen, weil Du sie noch nicht kennst). (sorry Cornelia)
Du wirst schon das Richtige schreiben, eine Mutter findet immer die richtigen Worte.
na ja die adoptiveltern haben mir schon geschrieben was seine interessen sind...was er gern macht und so.
wenn ich geantwortet hatte hab ich ja seine eltern angeschrieben...habe ihnen geschrieben was ich derzeit tu und das er eine kleine schwester(bzw halbschwester) hat...
aber ich werde eure ratschläge befolgen und mir noch ma gedanken machen.
vllt mache ich ja so eine art steckbrief wie man das manchmal so als kind macht wenn man einem freund oder freundin schreiben will wer man is...werde den brief auch bissel bunt gestalten weil er sehr kreativ is, hab ich erfahren.
Zitat von MartinaAllerdings würde ich nicht schreiben, dass Du ihn liebst, (das könnte ihn verwirren), auch jetzt noch nicht, dass er immer Dein Sohn bleiben wird (das könnte vielleicht bei den A-Eltern jetzt noch nicht so gut ankommen, weil Du sie noch nicht kennst). (sorry Cornelia)
Ist schon OK Martina, jeder sieht das bekanntlich anders, aber ich dachte eigentlich eher an den Sohn als an seine neuen Eltern.
Die Inhalte solcher Briefe sind für den, der am kürzeren Hebel sitzt (ist bei halboffen eindeutig immer die Herkunftsseite, weil das Ganze ja null gesetzliche Grundlage bietet, sondern einzig auf dem Gutwill einer Partei basiert), immer eine Gratwanderung.
Dass das mit der "Liebe" und dem "Sohn" gefährlich sein könnte, leuchtet mir nicht wirklich ein, denn gerade das Gegenteil wird uns doch so oft nachgesagt. Wie oft höre ich, meistens von den Adoptierten selbst, dass "wir" vermutlich nicht mehr an diese Kinder denken oder, dass wir für sie, besonders, wenn sie direkt nach der Geburt aus unserem Blickfeld entschwunden sind, wohl keine Liebe empfinden können etc. Mir liegt sehr viel daran, dass diesen Kindern unbedingt gesagt wird, dass sie eben zwei Elternpaare haben, die meistens die gleichen Gefühle für ihren Nachwuchs haben; von ein paar Verhaltensgestörten einmal abgesehen.
Warum sollten wir nicht sagen dürfen, dass unser Kind immer unser Kind bleiben wird, wenn wir bio-Mütter andererseits als dessen "Bauchmama" gehandelt werden (dieser Begriff erinnert mich übrigens immer an Leihmütter)? Beißt sich das denn nicht etwas? Dann sollten aber bitte alle Ado-Eltern auf solche Bezeichnungen verzichten, wenn ihnen zur Erklärung von Adoption nichts besseres einfällt
ich kann nur sagen: ich wollte damals nich abtreiben....habe ihm das leben geschenkt...aber ich konnte ihm damals nix bieten....und wollte nur das beste für ihn(sehr liebe eltern die sich um ihn kümmern.
Anmerkung: leihmutterschaft wäre in deutschland eh verboten(...hab ich gehört/gelesen....)
ich habe darunter gelitten....aber mich hat keiner dazu gezwungen...ich war volljährig...habe es selber entschieden....und ich bin froh dass die a-eltern so nett sind und mir schreiben wie es ihm geht, ob er krankheiten hatte und allg wie groß er is, wieviel er wiegt, wie er aussieht(daher der fotowunsch den sie mir auch erfüllen und mir aktuelle fotos schicken; hab mir extra nen fotoalbum angelegt)
Was genau man da schreibt weiß ich auch nicht, aber das was bisher geschrieben worden ist hört sich sehr gut an. Ich kann nur sagen das ich mich sehr über so einen Brief gefreut hätte- Das finde ich klasse das du das machst. Vielleicht sprichst du mit den A- Eltern ab ob du ihm auch ein Bild schicken kannst, das hätte mich persönlich sehr gefreut.
Zitat von crazyred83Anmerkung: leihmutterschaft wäre in deutschland eh verboten(...hab ich gehört/gelesen....)
Noch ist es verboten, aber ich wette, spätestens in zehn Jahren geht das hier auch. Das mit der moralischen Entrüstung ist merklich abgeebbt und inzwischen gibt es bereits TV-Reportagen, wo deutsche Paare ganz offiziell und mit Klarnamen dabei begleitet werden, wie sie sich ihren Geburtsroboter in einem Ostblockland oder Indien anheuern. Die Frauen, die ihren Körper dazu verkaufen, rekrutieren sich allesamt aus armen Bevölkerungsgruppen. Nett finde ich immer, wenn die dienstleistenden Frauen dann in die Kamera lächeln und versichern, dass sie das nur aus reiner Menschenfreundlichkeit tun, weil ihnen die kinderlosen Frauen so leid tun und es natürlich nicht nur ums Geld geht. Klar doch, die Erde ist ja auch eine Scheibe ...
Wenn ich mir hierzulande das verlogene Getue um bezahlte Abgabe von Organen so ansehe, während es, seit ich denken kann, üblich ist für's Blutspenden Kohle zu bekommen, ahne ich, dass sich das Blatt bald wenden wird.
Zitat...und ich bin froh dass die a-eltern so nett sind und mir schreiben wie es ihm geht, ob er krankheiten hatte und allg wie groß er is, wieviel er wiegt, wie er aussieht(daher der fotowunsch den sie mir auch erfüllen und mir aktuelle fotos schicken; hab mir extra nen fotoalbum angelegt)
Da kannst Du auch sehr froh darüber sein und ich wünsche Dir und deinem Kind, dass es auch so bleiben möge. Es gibt nichts Schlimmeres, als Jahrzehnte lang nichts vom Wohlergehen seines Kindes zu erfahren, weil z. B. jemand das mit dem Inkognito so ernst nimmt, wie es das Gesetz auch vorsieht.
ZitatIst schon OK Martina, jeder sieht das bekanntlich anders, aber ich dachte eigentlich eher an den Sohn als an seine neuen Eltern.
Die Inhalte solcher Briefe sind für den, der am kürzeren Hebel sitzt (ist bei halboffen eindeutig immer die Herkunftsseite, weil das Ganze ja null gesetzliche Grundlage bietet, sondern einzig auf dem Gutwill einer Partei basiert), immer eine Gratwanderung.
Dass das mit der "Liebe" und dem "Sohn" gefährlich sein könnte, leuchtet mir nicht wirklich ein, denn gerade das Gegenteil wird uns doch so oft nachgesagt. Wie oft höre ich, meistens von den Adoptierten selbst, dass "wir" vermutlich nicht mehr an diese Kinder denken oder, dass wir für sie, besonders, wenn sie direkt nach der Geburt aus unserem Blickfeld entschwunden sind, wohl keine Liebe empfinden können etc. Mir liegt sehr viel daran, dass diesen Kindern unbedingt gesagt wird, dass sie eben zwei Elternpaare haben, die meistens die gleichen Gefühle für ihren Nachwuchs haben; von ein paar Verhaltensgestörten einmal abgesehen.
Warum sollten wir nicht sagen dürfen, dass unser Kind immer unser Kind bleiben wird, wenn wir bio-Mütter andererseits als dessen "Bauchmama" gehandelt werden (dieser Begriff erinnert mich übrigens immer an Leihmütter)? Beißt sich das denn nicht etwas? Dann sollten aber bitte alle Ado-Eltern auf solche Bezeichnungen verzichten, wenn ihnen zur Erklärung von Adoption nichts besseres einfällt
Cornelia
Weil die persönliche Beziehung - wenn auch auf Distanz - sich gerade in der Anbahnungsphase befindet, wäre ich sehr vorsichtig. Wenn man dem Kind mitteilt, dass man oft an es denkt, ist das schon eine Art (vorsichtige) Liebeserklärung. Die A-Eltern kennen die H-Mutter noch nicht und könnten argwöhnen, sie wollte sich jetzt als die richtige Mutter bei dem Kind einschleichen und seine Gunst auf ihre Seite ziehen, auch mit der Bemerkung: "du wirst immer mein Sohn bleiben" (gefühlter konkurrenzkampf). Diese wirklich vorhandene Liebe kann man dem Kind dermaleinst persönlich sagen, wenn die ganze Person sichtbar, fühlbar und hörbar ist. Diese Gelegenheit wird es wohl noch des öfteren geben.
Das Angebot der A-Eltern, dem Jungen einen Brief zu schreiben, ist doch äußerst human und signalisiert meiner Ansicht nach ein Freundschaftsangebot zwischen den beiden Parteien. Daher würde ich sehr überlegt formulieren, damit nichts kaputt gemacht wird. Wenn der Sohn dann bestimmt einmal fragt, ob die H-Mutter ihn liebt, kann sie diese Frage ohne Winkelzüge ehrlich beantworten.
Allerdings entspringt diese Vorsicht nur meinen Gefühlen, denn ich sehe das von Seiten der A-Familie als großen Vertrauensbeweis, womit zunächst ganz sorgsam umgegangen werden sollte. Später wird sich dann alles locker flockig ergeben.
Zitat von sonnenblumeWas genau man da schreibt weiß ich auch nicht, aber das was bisher geschrieben worden ist hört sich sehr gut an. Ich kann nur sagen das ich mich sehr über so einen Brief gefreut hätte- Das finde ich klasse das du das machst. Vielleicht sprichst du mit den A- Eltern ab ob du ihm auch ein Bild schicken kannst, das hätte mich persönlich sehr gefreut.
ich habe ihm schon ein paar fotos von mir geschickt(aber nur von mir). er hat sich auch gefreut hatten mir seine a-eltern geschrieben. er weiss ja auch dass er in meinem bauch war und wo ich geboren wurde. er nennt mich halt bei meinen vornamen, was ich ja auch okay finde, da er ja seit seiner geburt nich bei mir war sondern gleich auf die kinderstation kam.
ich sehe das nicht ganz so streng wie Du. Sie haben Crazyred bereits schriftlich kennengelernt und ihr selber vorgeschlagen, dem Sohn zu schreiben. So kann ich mir kaum vorstellen, daß sie jeden Satz hinterfragen und interpretieren werden.
Crazyred, ich finde Martinas Liste gar nicht schlecht. Möchtest Du Bilder mitschicken?
ZitatLattitia schrieb: Martina, ich sehe das nicht ganz so streng wie Du.
Richtig, aber wenn ich Leute noch nicht kenne und nicht einschätzen kann, bin ich zunächst ganz vorsichtig. Hier im Forum holten sich in früherer Zeit schon einige H-Mütter blutige Nasen, weil sie sich nach dem Geschmack der Ado-Eltern dem/der Adoptierten gegenüber zu sehr als "die" Mutter ausgaben. Wenn man sich erst persönlich kennt, können solche Mißstimmungen gleich im Vorfeld vermieden, abgebaut oder bereinigt werden. Genau wie H-Eltern reagieren Ado-Eltern auf Grund ihrer Stellung manchmal sehr empfindsam und interpretieren Dinge in Äußerungen, die vielleicht gar nicht so gemeint sind. Das ergaben bisher auch Beschreibungen von Adoptierten, die ihren A-Eltern von Äußerungen der H-Mutter berichteten. Aber jeder ist und denkt anders.
Aber das Angebot zu schreiben kam ja von den A-Eltern, und ich habe nicht die Befürchtung, daß sich Crazyred "aufdrängen" könnte, wenn sie hier bei uns nachfragt und unsicher ist.
Außerdem lebt sie selber mit einem Kind zuhause, und ich konnte nirgens lesen, daß sie ihr 1.Kind mit Liebe überschütten möchte. Sie hat sich hier lediglich informieren wollen, wie man altersgerecht einen Brief schreibt.
letzten Endes geht es mich auch gar nichts an, was sie in diesem Brief schreibt. Weil sie anfragte, wollte ich nur mein Empfinden dazu äußern. Man weiß ja auch nicht, ob der Sohn seine Mutter zu diesem Schritt gedrängt hat, aber ist ja egal, es ist ja nicht mein Kind und sind ja nicht die Adoeltern meines Kindes. Jeder hat die Freiheit, so zu handeln, wie sein Herz es ihm vorgibt - und das ist doch ein tolles Gefühl.