Kindesentzug: Von den schockierenden Methoden deutscher Ämter
Jedes Jahr werden in Deutschland über 32.000 Kinder und Jugendliche durch deutsche Ämter der Obhut ihrer Eltern entnommen, Tendenz steigend. Die Gründe sind vielfältig, bei den meisten Fällen spricht man von einer »Überforderung der Eltern«. Das sehen die betroffenen Eltern allerdings oft anders: Sie beginnen jetzt, sich gegen ein skandalöses System aus schlecht ausgebildeten Familiengerichten, überforderten, dennoch selbstbewussten Jugendämtern und zweifelhaften Gutachtern zu wehren, das ihnen als leibliche Eltern kaum eine Chance lässt und ihnen die Kinder – oft für immer – nimmt. Bei den zum Teil brutalen Trennungsmethoden dürfen Eltern und Kinder bei einem kurzen Wiedersehen nicht einmal weinen, so die Buchautorin Karin Jäckel in einem Interview mit KOPP Online, die sich schon seit Jahren mit der Problematik der »Inobhutnahme« von Kindern beschäftigt. Sie spricht schockierende Zustände an, berichtet von Kontrollmaßnahmen, Traumatisierung, Zensur, Menschenrechtsverletzungen, Wut und Hilflosigkeit, und schildert das enorme Leid von Kindern und Eltern gleichermaßen, wenn diese bis zum Rest ihres Lebens getrennt und dabei belogen werden – von fremden Instanzen.
Man sollte aber auch nicht die andere Seite vergessen. Wie oft hört man in den Medien von verwarlosten Kindern oder Kinder die von ihren Eltern nicht ausreichend Nahrung bekamen und deshalb verhungerten. Ganz zu schweigen von Misshandlungen oder schlimmerem. Dort werden dann immer die Fragen gestellt. Wieso haben die Ämter nichts dagegen unternommen? Wieso musste es soweit kommen? Ich denke es gibt extreme in die eine oder in die andere Richtung und je nachdem wie man zu der Sache steht kann man besonders die eine bzw. die andere Seite hervorheben und so den Eindruck entstehen lassen den man gerne hätte. Also entweder die Sache ist gut oder die Sache ist schlecht. Ich habe bewusst Sache geschrieben, weil dies nicht nur für Adoptionen gilt sondern für viele Dinge im Leben. Damit man sich ein zutreffendes Bild machen kann sollte man sich nicht nur die Extremfälle heraussuchen sondern die Gesamtheit sehen. Ich möchte jetzt nicht damit die Sache verharmlosen das die Ämter auch Entscheidungen treffen die falsch sind. Sowohl durch zu übertriebene Reaktionen oder auch gar keine Reaktionen. Das ist schlimm für die Betroffenen und meist nicht wieder gut zu machen und die Verantwortlichen sollten in jedem Fall dafür zur Rechenschaft gezogen werden, aber man sollte halt nicht nur die Extremfälle betrachten.
Zitat von Melanie&StefanIch denke es gibt extreme in die eine oder in die andere Richtung...
Und genau diese Extreme sind für meinen Geschmack hierzulande zu zahlreich. Das liegt einzig und alleine daran, dass die JA-Mitarbeiter zu schlecht ausgebildet sind oder Stellen abgebaut wurden. Wenn in Jugendämtern Leute beschäftigt werden, die eigentlich eine ganz andere Ausbildung haben (z. B. Mitarbeiter aus dem Gesundheitsamt), braucht man sich nicht zu wundern, wenn sie Fehlentscheidungen treffen, egal in welche Richtung.
Zitat... und je nachdem wie man zu der Sache steht kann man besonders die eine bzw. die andere Seite hervorheben und so den Eindruck entstehen lassen den man gerne hätte.
Wenn man das Problem objektiv betrachtet, ist es egal wo man steht.
ZitatAlso entweder die Sache ist gut oder die Sache ist schlecht. Ich habe bewusst Sache geschrieben, weil dies nicht nur für Adoptionen gilt sondern für viele Dinge im Leben.
Dann wären es trotzdem keine Sachen, sondern Vorgänge
Also meine Tante ist SOS-Kindermutter und daher kann ich beide Seite ganz gut verstehen. Die Kinder die meine Tante "betreut" sind zurecht aus den jeweiligen Familien "genommen" worden (Starke Alkoholiker, Prostituierte oder Schläger). Aber wenn man sich dann die Unfähigkeit verschiedener Jugendämter ansieht, frage ich mich oft ob die Mitarbeiter überhaupt eine Ausbildung genossen haben. Ich denke die Familien sollten vielmehr Unterstützung bekommen, vielleicht auch mehr Meldepflichten und regelmäßige Kinderarzt besuche. So könnte man vielleicht vermeiden dass die Kinder aus der Familie gerissen werden. Nur meine Meinung :o) LG sylvibaby
es ist keine Frage, dass derart geschundene Kinder ein geordnetes Umfeld verdient haben. Um solche Fälle geht es ja gar nicht, wenn hier Kritik geübt wird, wobei eine Prostituierte nicht per se auch eine schlechte Mutter sein muss; da müssen schon noch ein paar andere Faktoren dazu kommen, die sich negativ auf die Kindsentwicklung auswirken.
Ich bin schon lange der Meinung, dass die Zahl der Kinder, die aus Familien herausgenommen werden, weiter rapide ansteigen wird. Nicht nur, weil sich JÄ heute mehr trauen, sondern weil die Zahl an kaputten Familien wachsen wird.
Wenn Du schon so tiefe Einblicke in eine SOS-Familie hast, würde mich interessieren, wie es dabei mit Babys und Kleinkindern verhält. Werden die auch in SOS-Familien untergebracht, oder wird da eher Richtung Adoption gearbeitet? Wie sieht es bei Geschwisterkindern aus, wenn da eines unter 1 Jahr dabei wäre?
Wie steht es um die Moral der Jugendämter (Leitung und Mitarbeiter), wenn nach dem Motto verfahren wird: aus den Familien genommene Kinder in das gleiche Milieu zu vermitteln? Ist diese These eine Verordnung von "Oben"? Haben diese Kinder keinen Anspruch auf ein normales Umfeld, auf ein förderliches und gedeihliches Aufwachsen? Man sollte beim Deutschen Bundestag eine Petition einreichen, die dieser Vorgabe und damit auch Praxis ein rechtliches Ende bereitet. Jedes einzelne Kind, ob leiblich oder anderer Herkunft, hat die gleichen Rechte auf eine gesunde emotionale Entwicklung und auf eine ihren Fähigkeiten entsprechende maximale Förderung.
Hallo Cornelia, also bei meiner Tante waren bisher so dass sie bei Geschwisterkindern alle Kinder bei sich aufnehmen konnte. Es gibt aber auch andere Fälle, das z. B. nicht alle Kinder aus der Familie genommen werden, muss man nicht verstehen. Das kleinste Kind das bei Ihr gelebt hat, war 2 Jahre alt und es kam nach ca. einem Jahr wieder zur Mutter zurück. Babys werden eher selten in eine SOS-Familie gegeben, sie werden normal in Pflegefamilien untergebracht. Lg Sylvia
schön zu hören, dass Geschwister zusammen bleiben können
Das mit den Babies und den Pflegefamilien verstehe ich nicht ganz. Ich vermute einmal, dass Du nicht weißt, ob es sich dabei um Adoptions- oder Dauerpflege handelt
ganz kurz, es gibt durchaus einen guten Grund auch Geschwister zu Trennen! Bei uns war es so, dass beide Kinder von der LM Inobhut gegeben wurden. In unterschiedliche Pflegefamilien, die Kinder haben aber Kontakt. Der Grund ist, dass der ältere Bruder sich immer hat um die Jüngeren kümmern müssen und die Verantwortung nicht abgeben konnte um sich gesund und Kind gerecht entwickeln zu können. Im Vorfeld hatte die LM mehrere Jahre die Möglichkeit Ihr Leben zu ordnen und Hilfen erhalten, letztlich musste Sie sich aber eingestehen, dass Sie es nicht schafft und die Kinder in einer Gefahr lebten!
Unser PK erzählten, dass PK bereits in der Herkunftsfamilie Alkohol getrunken und Zigaretten geraucht haben mit 3 und 4 Jahren, mal ganz zu schweigen was für Erziehungsmaßnahmen dort herrschten und welche Fernsehprogramme die Kinder in dem Altern schon kannten. Also ich glaube es gibt in allen Bereichen Fehlentscheidungen und Kompetente oder weniger Kompetente Menschen die diese Entscheidungen treffen! Mann kann es nicht Pauschal werten!
Das ist durchaus nachvollziehbar, aber grundsätzlich geht es bei der Kritik in diesem Punkt ja um die komplette Trennung bei Geschwistern! So wie es in eurem Fall läuft, ist es ja OK, weil den Kindern die Kontaktmöglichkeit erhalten beibt.