ich bin der Familienpapa einer 7 köpfigen Patchworkfamilie. Meine Frau brachte bereits 3 Kinder mit in die Ehe. Die Kinder und wir sind zu einer großen Familie zusammengewachsen und es gibt, trotz des Wissens um einen anderen leiblichen Vater keinerlei Zweifel daran dass "ich" Papa bin. Nun warum wende ich mich also an dieses Forum,....
Eines der Kinder welches meine Frau mit in die Ehe brachte ist schon von Geburt an stark verhaltensauffällig. Wie äussert sich das...? Er war von Geburt an ein Schreikind und schien oftmals stark geistig abwesend zu sein, wegen seiner Auffälligkeiten wollte sein "Erzeuger" den Kleinen vom Balkon werfen weil er "unbequem" war. Wie sicherlich nicht schwer zu verstehen war diese Einstellung der Grund für die Trennung meiner, nun Frau. Weiterhin fanden Dinge statt wie das Schlagen eines Steines an den eigenen Kopf,.. scheinbar in völliger "Abwesenheit" mit dem Resultat einer Platzwunde. Im weiteren Verlauf der Kindergartenzeit eskalierten verschiedene Formen. Es stellte sich mehr und mehr heraus, dass er ein echtes Problem damit zu haben "einer von Vielen" zu sein. Auch Konzentrationsstörungen etc. stellten sich heraus, es besteht ,.. um nicht zu ausschweifend zu werden begründeter Verdacht auf ADS oder ein vergleichbares "Krankheitsbild" wie es die Mediziner betiteln. Das Problem ist seit der Einschulung absolut eskaliert und artet nun in Gewalt aus ( Werfen von Steinen, grundloses Schubsen schlagen etc. Treten von Lehrkräften usw.). Die Schule versucht nun bereits seit fast einem halben Jahr ( er ist seit letzten Sommer eingeschult) den Junden loszuwerden, man wäre darauf nicht gefasst gewesen trotz vorbereitender Gespräche unsererseits welche man scheinbar nicht ernst nahm. Nun ja lange Rede kurzer Sinn, wir rennen mit unserem Sohn seit fast 3 Jahren von Arzt zu Arzt zu Beratungsstellen ustehen auf Wartelisten im SPZ und vieles mehr. Es ist mittlerweile soweit dass er seine Schwester "aus Langeweile und Spaß" schubst sie mit Verdacht auf Nasenbeinbruch und blutüberströmt meiner Frau und mir sagt es habe sie jmd geschubst sie wisse aber nicht wer weil er ihr gesagt hat erzählst du das Mama und Papa bekommst du Ärger mit mir,. . . . Dies sind nur Auszüge aber sie geben vielleicht einen kurzen Eindruck was die Problematik ist. In unseren Versuchen für ihn die Diagnostik vorranzutreiben werden wir stets neu verwiesen und beginnen von Null, stehen auf Wartelisten oder man will uns "schnelle Lösungen" vorschlagen,.. und den Jungen unter Medikamente setzen, als Lehrkraft könne man dies alles ja auch einschätzen.
Alles in allem eskaliert die Situation zwar versuche ich meiner Frau zur Seite zu stehen, trotz meines Vollzeitjobs, aber auch dass kann die Situation nicht entschärfen.
In den Augen meiner Frau stellt der Junge eine Gefahr für seine Geschwister dar auch wenn wir ihn wirklich sehr lieb haben und er in Einzelsituationen ( er als einziges Kind mit einer erwachsenen Bezugsperson) regelrecht das perfekte Kind ist.
Nun hat meine Frau überlegt, sollten alle Stricke reissen den Weg über eine Adoption zu gehen, wir sind hier unterschiedlicher Meinung, jedoch werde und muss ich mich fügen sollte es soweit kommen. Meine Frau macht sich Vorwürfe und hat Angst dass ich Sie verlassen werde um unsere gemeinsamen Kinder zu schützen. Zwar versuche ich ihr zu verdeutlichen dass ich sie nicht allein lassen werde, doch sie scheint sich wirklich hilflos zu fühlen.
Habt Ihr eine Idee was man da machen könnte, bzw. Alternativen welche uns zur Verfügugn stehen, ich möchte meiner Frau den Rücken stärken und ihr auch im schlimmsten Falle mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Es gibt noch andere Möglichkeiten, damit ihr und Euer Sohn ein wenig Entlastung erfahrt. Eine Adoption ist nicht die einzige und in dem Alter denke ich sehr schwierig.
Es gibt beispielsweise die Möglichkeit einer Vollzeitpflege über das Jugendamt. Dabei gibt es z. B. Möglichkeiten, dass Euer Sohn an den Werktagen in einer Einrichtung untergebracht ist, die mit seinen Problemen vertraut ist und er die Wochenenden und Schulferien bei Euch zu Hause verbringt. Es gibt auch Einrichtungen, bei denen die Kinder ganztags betreut werden und abends nach Hause kommen. Da gibt es viele Varianten. Vielleicht bringt das ja auch schon genug Entlastung für alle Beteiligten.
Um Euch Konkret über diese oder ähnliche Möglichkeiten zu informieren, könnt ihr Euch ans Jugendamt wenden. Diese haben meist einen sozialen Dienst, welcher Euch beraten kann. Oder falls ihr nicht zum Jugendamt wollt, wendet Euch an einen freien Träger der Jugendhilfe.
Eine Adoption finde ich ehrlich gesagt nicht die geeignete Lösung und es sollte doch auch die letzte sein, die man wählt. Zum einen gibt Deine Frau damit jegliche "Rechte" auf ihr Kind ab und zum anderen ist es m. M. Nach für einen Jungen in dem Alter ein kaum zu überwindender Vertrauensbruch!
Da ihr Euch aber, so lese ich Deinen Beitrag zumindest, noch gar nicht über Möglichkeiten Infomiert habt, wie Eurem Sohn und Euch geholfen werden kann, damit zumindest ein teilweiser Verbleib in Eurer Familie mögelich ist, finde ich den Gedanken an eine Adoption unrealistisch und (hoffentlich) in weiter Ferne.
das ist richtig, das Thema Adoption ist für uns bislang kein Thema gewesen wir verwenden unsere Energie auf Dinge die unserem Sohn helfen sollen sich zu fangen, jedoch stellt man uns nicht wenig Steine in den Weg. Das Thema auswärtige Pflege hatten wir bereits beim Jugendamt angesprochen, dies bedeutet aber eine ennorme finanzielle Verpflichtung ( ca. 600 - 800 EUR mtl. ) laut der Dame beim Jugendamt zzgl. Kosten für Urlaube etc,..... dies kann ich als Alleinverdiener leider nicht leisten.....somit fällt, nach unseren Recherchen ein riesen Berg an "Schulden auf", welche im Zweifel später auf unseren Sohn oder uns zurück fällt. Wie bereits erwähnt begeistert bin ich von dem Gedanken auch nicht trotzdem muss, bzw. will ich meiner Frau zur Seite stehen soweit ich kann, ich kann es in sofern verstehen dass meine Frau nahezu täglich weinend in meinen Armen leigt und nicht weiss wir ncoh tun können.
Es geht über Diebstahl innerhalb der Famile, permanentes Schule schwänzen etc. bis hin zur Verletzung anderer. Es ist soweit dass er neulich meine Frau gschlagen und getreten hat weil sie ihm sagte er solle ins bett gehen.....
Eines der Kinder welches meine Frau mit in die Ehe brachte ist schon von Geburt an stark verhaltensauffällig.
Kein Kind wird verhaltensaufällig geboren.
Ihr, das Kind und seine Mutter brauchen therapeutische Hilfe, ggf. stationär.
Wie alt ist das Kind?
Ich finde es übrigens befremdlich und sehr traurig, in diesem Fall an eine Adoption zu denken, Damit gibt Ihr dem Kind den Finalschuß, mal abgesehen davon, daß sich vermutlich keine A-Eltern finden ließen.
Nun ich wiederum finde es schade dass hier versucht wird eine Situation zu verurteilen in der wir uns befinden wie ich bereits erwähnte... dieses Thema hat meien Frau gestern angesprochen und ich möchte ihr ggf Alternativen nennen etc.. wenn es "dir" um das Kindeswohl geht, dann solltest du zumindest im Ansatz Verständnis aufbringen dass es Situationen gibt wo zumindest Optionen in Betracht gezogen werden müssen.
Zum anderen finde ich es durchaus auffällig wenn ein Kind sich verletzt, (beim Toben gegen eine Tischkante gelaufen, wurde mit 4 Stichen genäht) ohne eine Mine zu verziehen und kurz darauf beginnt zu weinen weil sein kleinerer Bruder ihm auf den Fuss tritt. Es gibt Dinge die da gelaufen sind, welche weit hierüber hinnausgehen wie das Hinabschubesen seiner großen Schwester , kopfüber und eine Steintreppe hinab.
Das Kind ist 7 Jahre und nein es ist weder die erste noch eine Option die wir uns wünschen, aber täglich zu sehen wie seine Geschwister drangsaliert werden und das bedauerlicherweise ohne dass dem Jungen das wirklich bewusst ist ist tatsächlich bednklich sry.
Ich wende mich an dieses Forum um Rat und Alternativen zu erfahren um eben dies zu vermeiden. Aber genau das ist das traurige daran, es wird in solchen Fällen schnell ein Stempel aufgedrückt und gut ist.....
Leider nicht sehr konstruktiv,... dass hier Hilfe von Nöten ist wissen wir auch und sind bei mehr als nur einer Stelle hierfür gewesen, wie du sicherlich meinen letzten Beiträgen entnommen hast...
Da hast Du mich falsch verstanden. Ich bin mir nicht sicher, ob Du wirklich das rechtliche Ausmaß einer Adoption verstanden hast.
Daß etwas passieren muß, ist ja völlig klar. Warum Adoption? Damit gebt Ihr das Kind völlig auf und schiebt anderen die Verantwortung in die Schuhe, und zwar unwiderruflich.
Was denkst Du denn über eine stationäre Therapie? Das wäre mein Rat.
Adoption ist definitiv der falsche Weg und ich denke, dass ihr einfach aus Unwissenheit die falsche Vokabel gewählt habt. Ihr wollt ja keine neuen Eltern für Euer Kind sondern im Prinzip wollt ihr, dass Euer Kind eine Auszeit von Eurer Familie hat und die Geschwister nicht mehr zu attackieren und um in seinen Problemen voll und ganz unterstützt zu werden, was ihr als Großfamilie in dem Fall für einen einzelnen anscheinend momentan nicht adequat leisten könnt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von denen Du ja schon einige angesprochen hast. Eine Möglichkeit ist das Kind in einer Jugendgruppe bei einem privaten oder öffentlichen Träger unterzubringen. Da ihr die Eltern seid und auch bleiben werdet, müsst ihr hier für die Kosten aufkommen...500-600€ pro Monat halte ich da noch für günstig (rechne mal die Miete für das Zimmer, plus die Betreuung durch Fachpersonal, Essen etc.)
Eine andere Möglichkeit wäre, den Jungen, mit Hilfe des Jugendamtes, in einer geeigneten Pflegefamilie unterzubringen. Es gibt pädagogisch geschulte Pflegefamilien, die "solche" Kinder aufnehmen. Der Haken ist: Auch hier werden anzurechnende Kosten auf Euch umgelegt. Ihr seid für das Kind nunmal mindestens bis zur Volljährigkeit finanziell verantwortlich.
Die nächste Möglichkeit, und das ist die, die ich für am sinnvollsten für Euch und für das Kind halte: Euer Sohn wird stationär aufgenommen (dafür gibt es extra Ambulanzen, die auch ohne große Wartezeit aufnehmen, vorallem wenn Euer Sohn eine Gefahr für sich und/oder andere darstellt). Da würde dann erstmal eine komplette Diagnostik gemacht werden, denn so wie es sich anhört, wisst ihr ja gar nicht was Eurem Sohn fehlt. (Denn er macht das ja nicht weil er aus sich heraus boshaft ist, sondern weil er vermutlich in irgendeiner Form psychisch oder physisch krank ist.) Es gibt stationäre Behandlungen wo die Kinder weiter in eine stationseigene Schule gehen, so dass er da nicht den Anschluss verliert. Ich würde mich an Eurer Stelle erkundigen welche Klinik für Euren Bereich zuständig ist und da mal vorsprechen und denen erklären wie akut das Problem momentan ist...vielleicht bekommt ihr noch etwas von der schule in die Hand, was ihr mitnehmen könnt zum erstgespräch.
Ich drücke Euch ganz arg die Daumen, dass ihr einen guten WEg miteinander findet, der vorallem für Euer Kind, dem es mit Sicherheit in der ganzen Situation am Schlechtesten geht, gut ist.
Lieben Gruß von der Born.
P.S.: Habt ihr mal auf Kiss-Syndrom vom Osteopathen untersuchen lassen?? Nur so ein Gefühl von mir.
Versteh mich nicht falsch. Ich kann mir gut vorstellen, dass Euer Alltag sehr belastend ist. Aber wie Lattitia schon auch schrieb, es werden sich wohl eher schwierig oder keine Adoptiveltern finden.
Eigentlich wird für die Vollzeitpflege ja ein Kostenbeitrag erhoben, welcher an der Einkommenssituation der Eltern orientiert ist. Wurde diese denn schon genau geprüft? Anhand eurer Unterlagen?oder war das eine pauschale Auskunft?
Ich denke einfach, mit einer Adoptionsfreigabe eines sechs- oder siebenjährigen erleidet seine Psyche einen Knacks, der ihn vielleicht völlig aus der Bahn wirft.
wir haben vor 2 Jahren ein 6jähriges Mädchen adoptiert, das ähnliche Verhaltenswiesen zeigte wie dein Sohn.
Inzwischen hat sich die Lage hier erheblich entspannt und mir sind einige Unterschiede aufgefallen, zu dem, was du beschreibst. Du willst Alternativen, das ist Ok, ich nenn dir mal unsere Herangehensweise an die Problematik.
1. Wir sind konstant bei denselben Therapeuten, im SPZ und bei einem Kinderpsychiater. Eine genaue Diagnostik lässt sich erst im Laufe der Zeit erstellen, wenn der Arzt, Therapeut das Kind besser kennt. Dort werden uns auch manchmal unangenehme Dinge gesagt, auch, dass wir unser Verhalten ändern müssen, aber um des Kindes willen tun wir es. Eine solche Beratung funktioniert aber nur, wenn der Therapeut einen lange kennt. Aus deinem Schreiben geht hervor, dass ihr viel wechselt und auch erst vor 3 Jahren angefangen habt. 2. Zum Thema Medikation: ja, es gibt Nebenwirkungen und man muss die Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Und es mag eine leichte Lösung sein, ein Kind mit Medikamenten ruhig zu stellen und viele Menschen greifen sicher zu schnell nach den kleinen Helfern. Aber bei der von euch geschilderten Problematik muss man doch alle Möglichkeiten ausschöpfen, die dem Kind (mal abgesehen von dem Umfeld) ein erträgliches Leben ermöglichen. Du schliderst ja massive Probleme, die weit über die allgemeinen AD(H)S Problematiken hinausgehen. 3. Zur Schule: In jedem Bundesland gibt Schulbegleitungen. Bei uns wäre der Kostenträger das Jugendamt und nach SGB § 35a (Gefahr der drohenden seelischen Behinderung) wird dann Eingliederungshilfe bewilligt. Ihr bekommt eine Person, die in der Schule für euer Kind zuständig sein wird. Hat euch kein Lehrer darauf aufmerksam gemacht? 4. Ist die normale Grundschulklasse vielleicht zu groß und stellt eine Überforderung dar? Klar, jeder möchte sein Kind am liebsten "normal" beschult wissen, aber nicht immer ist eine Förderschule oder Integration die schlechteste Alternative. So, wie du es beschreibst, kann das Kind doch kaum leistungsmäßige Fortschritte machen, weil es viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Ich würde euch einen Schulwechsel dringend ans Herz legen (bin Sonderpädagogin). Euer Kind ist abgestempelt und aus Sicht der Lehrkräfte tatsächlich in unserem Schulsystem so wie es besteht, kaum zu integrieren.
Ich glaube wie einige meiner Vorschreiber, dass in eurem Fall erstmal eine stationäre Therapie vonnöten ist, bevor überhaupt einen andere Maßnahme greifen kann. Und stand bei euch schon mal der Verdacht auf Autismus im Raum?