Mein Mann und ich denken darüber nach ein oder zwei Kinder zu adoptieren. Ich habe auch schon im Internet geschaut, aber für uns waren bis dato nicht die richtigen Infos dabei.
Die Sache ist die, wir haben schon ein Kind (1 Jahr) und wollen definitiv noch ein zweites leibliches Kind. Dazu möchten wir gerne wie gesagt mind. ein weiteres Kind adoptieren. Alle Infos, die man so findet, betreffen irgendwie nur kinderlose Ehepaare. Wie ist das bei Familien, die schon Kinder haben? Gibt es da besondere Gesetze/Auflagen o.ä.?
Gibt es da auch ein "Alterslimit"?. Die Adoption wäre wenn dann erst in 2-4 Jahren. Dann bin ich 34, fast 35 (Mein Mann ist jünger als ich ). Gibt es da dann auch eine Mindestgröße, die die Wohnung haben muss? Wir leben derzeit in einer 120m² Wohnung, wollen in ca. 5 Jahren aber in eine größere Wohnung umziehen. Muss man dann auch ein Mindesteinkommen vorweisen? Gibt es vielleicht eine Seite, wo man Infos über adoptierte Geschwisterkinder bekommt?
Wie sind in etwa die Wartezeiten? Wir würden wenn dann ein Kind adoptieren, dass entweder noch Säugling ist, oder maximal das Alter unseres bis dato jüngsten Sprosses hat (der ja noch gar nicht da ist *g* ).
Klar, ich könnte hier auch zum Jugendamt marschieren und mich da informieren lassen. Aber eigentlich will ich mich erst dann mit dem Amtsschimmel befassen, wenn es bei uns definitiv zu der Entscheidung kommt (also dann, wenn ich wieder schwanger bin). Daher will ich mich so im Netz schonmal informieren.
Born ist Adoptierte und da sieht man solche Kindersammelwünsche eben etwas anders. Selten blöd ist ihr Kommentar in meinen Augen nicht, aber das versteht man erst, wenn man sich ernsthaft mit den Folgen beschäftigt, die Adoption für die Betroffenen Menschen haben kann. An der Tatsache, dass keine weiteren Kommentare kamen, kannst Du erkennen, dass eure Vorstellungen von der gewünschten Familienerweiterung hier etwas unsensibel angekommen sind.
Du schreibst, dass das Internet "für euch" keine Antworten bietet. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn gerade über Adoption kam in den letzten Jahren doch sehr viel an Info zusammen. Ich schlage euch vor, doch einmal intensiv hier zu lesen - besonders die Beiträge von Adoptierten. Der Adoptionsstatus der User ist ja meistens unter dem Namen zu finden.
Sorry, falls mein Gesuch hier fehl am Platz ist, bzw. anderen sauer aufstößt. Das wusste ich nicht. Aber wieso wird der Wunsch nach 1 oder 2 Adoptivkindern als "Kindersammelwunsch" angesehen? Mein Mann sprach schon von 3-4 eigenen Kindern, die er gerne haben möchte Und nach einem Gespräch waren wir der Meinung, dass es der Gesellschaft vielleicht mehr hilft lieber einem fremden Kind einen familiären Rückhalt zu geben, anstatt selber "so viele" in die Welt zu setzen. Ich finde das hat nichts mit Kindersammeln zu tun. Die Familie von meinem Ex hatte zwei eigene Kinder und ein Adoptivkind. Das hat wirklich super geklappt. Später in der Pubertät waren die "Geschwister" des Adoptivkindes... ich sag mal "elementar wichtig". Mit den Adoptiveltern hatte sie in der Pubertät Probleme, nachdem sie in eine starke Identitätskriese gerutscht war (die Begegnung mit der leiblichen Mutter verlief leider sehr unglücklich ). Da waren die Geschwister ihr der zeitweise einzige Zufluchtsort. Deswegen wäre es mir persönlich auch wichtig, dass ein eventuelles Adoptivkind in eine Familie mit altersgleichen Kindern kommt.
Wegen Infos hatte ich hier beim Kreis schon auf der Homepage des zuständigen Amtes nachgeschaut. Der einzige Satz zu Adoptivgeschwistern war "Adoptionen von Familien, die bereits ein eigenes Kind haben, sind eher die Ausnahme". Das wars. Und auf entsprechenden Adoptionsportalen bin ich leider noch nicht soooo fündig geworden, daher hab ich mir gedacht, dass man mir hier in einem Adoptionsforum eher helfen kann
Ich mein...okay... wenn das mit dem adoptieren nicht klappt, dann spielen wir auch mit dem Gedanken uns hier im Kreis als Pflegefamilie anzumelden.
Wie schon gesagt, Adoption ist etwas ganz Spezielles und der "Rettergedanke", der in der nicht von Adoption betroffenen Gesellschaft vorherrscht, führt offenbar oft zu der Annahme, dass es massenhaft Kinder gibt, die nur darauf warten, dass sie jemand adoptieren will. Tatsache ist, dass die meisten so betroffenen Kinder eher einen sicheren und vernüftigen Pflegeplatz brauchen würden.
Genau die sind aber Mangelware, was diverse Gründe hat. Zum einen sind die Regeln für Pflegschaften in Deutschland teilweise nicht sehr förderlich, weil sie es z. B. zulassen, dass in Konfliktfällen Herkunftseltern manchmal zu viel Raum gelassen werden muss und den Pflegeeltern zu wenige Rechte eingeräumt werden. Zum anderen spielt auch der Wunsch eine Rolle, dass manche Eltern einfach ein eigenes Kind haben wollen, das ihnen keiner mehr streitig machen kann, bzw. wo sie keine Störungen von außen zu erwarten haben. Dessen konnte man sich bis vor zehn, zwanzig Jahre praktisch sicher sein, denn das strikte Inkognito hat sie Belästigungen seiten Herkunft geschützt. Heute, im Zeitalter von Facebook & Co hat sich das Blatt gewendet und die Anonymität ist schnell dahin.
Dafür, dass Adoptivkinder nicht gerne zu vorhandenen leiblichen Kindern vermittelt werden, gibt es vielfältige Gründe und die kannst Du in vernünftigen Adoptionsratgebern nachlesen. Es führt hier zu weit das alles aufzuzählen.
Auf ein inländisches Adoptivkind kommen in Deutschland bis zu zehn kinderlose Bewerber.
Unser Jugendamt vermittelt in der Regel nicht an Adotivbewerber, die leibliche Kinder haben und bei anderen weiß ich das auch. Eher werden mehrere Adoptivkinder in eine Familie ohne leibliche Kinder vermittelt. Erkundigt euch besser direkt bei eurem JA. Bedenkt aber Folgendes: ein Adoptionsverfahren ist ein Prozess, der über mehrere Jahre geht. Von Vorbereitungsseminaren über intensive Gespräche im JA bis zu einer Wartezeit (oder auch gar keiner Vermittlung). Es muss immer auch die Familienstruktur mit einbezogen werden. Es wird dann nicht nur geschaut, ob das Kind zu euch passt, sondern auch zu euren Kindern. Wenn du schwanger bist oder ein leibliches Kind "planst", wird kein JA ein Überprüfungsverfahren machen, denn sie würden erst schauen, wie ihr mit eurem weiteren Kind klarkommt und ob der Adoptionswunsch dann immer noch besteht. Das Kind, das neu in die Familie kommt muss jünger sein, als das Kind, das in der Familie lebt und einen natürlichen Abstand zum jüngsten Kind haben, sprich mind. 9 Monate. Ich kenne nur Familien, die nach leiblichen Kindern noch Kinder aus dem Ausland adoptiert haben oder die ein Pflegekind aufgenommen haben, dass sie dann später adoptiert haben. Direkte Vermittlung von Adokindern in Familien mit leiblichen Kindern sind mir hier bei uns nicht bekannt und unser JA macht das auch nicht.
So, dann werde ich meine selten blöde Antwort mal vertiefen: Ihr seid gesund, es geht Euch gut, ihr wünscht Euch eine große Familie. Finde ich super! Ihr habt bereits ein Kind, ihr möchtet noch ein weiteres haben. Finde ich auch gut (so ihr denn finanziell so gut gestellt seid, dass ihr Euch zwei Kinder leisten könnt, aber da gehe ich jetzt einfach mal von aus). Gesetz den Fall, ihr seid nach dem zweiten Kind immernoch gesund und möchtet Eure Familie noch größer werden lassen und ihr könnt Euch das immernoch leisten, dann macht das bitte. Seid eine Familie mit vielen Kindern, finde ich nachwievor super! Aber bitte, bitte, bitte löst Euch von dem Gedanken ein Kind (am besten noch ein Baby) retten zu wollen. Denn das tut ihr nicht! Adoptierte Kinder sind keine leiblichen Kinder und egal wieviel Liebe ihr Ihnen schenkt, es werden nie leibliche Kinder werden. Adoptierte Kinder haben es schwer genug, alleine durch die Tatsache, dass sie ein Trauma durch die weggabe haben...da brauchen sie nicht noch das vorprogrammierte Problem ein Kind zweiter Wahl zu sein (ich weiß, ihr würdet es lieben wie Euer eigenes, aber ich schwöre Euch, Euer Kind würde über kurz oder lang Probleme damit bekommen). Mal abgesehen davon, dass ihr im Inland mit Eurer Geschichte gar kein Kind bekommen würdet auf legale Art und Weise. Und ob ihr eine Auslandsadoption anstreben wollt müsst ihr wissen. Ich persönlich halte nichts von Auslandsadoption, aber das ist ein anderes Thema was hier nicht vertieft werden muss. Du schreibst bei Bekannten von Euch wäre genau diese Konstellation so toll gewesen, weil das adoptierte Kind die Geschwister als Halt hatte, als es mit den Eltern nicht gut lief. Dass es in der Pubertät mit den Eltern mal nciht gut läuft kennen wir alle, Adoptierte haben es da mit Sicherheit besonders schwer, aber ich finde die Tatsache, dass das von Dir erwähnte Kind dann mit den Geschwistern darüber gesprochen hat sagt nichts darüber aus, ob es dem Kind in der Situation leibliche Kinder/adoptiertes Kind gut geht. Es sagt nur aus, dass sie "gegen" die Eltern zusammenhalten. Finde ich absolut normal. Das mit dem Meerschweinchen sollte Euch verdeutlichen, dass Kinder keine Wesen sind "wo man Lust drauf hat". Ihr geht nicht zum Tierheim und sucht Euch eins aus, ihr müsst auch kein Kind aus "schlechter Haltung" retten. Wenn das Eure Beweggründe sind, dann bleibt lieber beim Meerschweinchen.
Toll finden würde ich wenn ihr Eure Kids jetzt erstmal groß zieht (denn auch da können noch genug Probleme auf Euch zukommen, die erstmal bewältigt werden müssen...das zweite Kind ist ja noch nichtmal da). Und wenn ihr dann in 7 oder 8 Jahren nciht selber noch ein paar Kinder in die WElt gesetzt habt und gerne einem kleinen Menschen etwas gutes tun wollt, dann werdet Pflegefamilie...vielleicht BEreitschaftspflege, wo die Kids immer nur kurz bei Euch bleiben, oder auch Dauerpflege, wo ein Kind längere Zeit bei Euch wohnt.
Und noch eins zu nicht genügend Infos im Netz: Wenn ihr bevor ihr angefragt hättet mal hier im Forum gestöbert hättet, dann hättet ihr alle Antworten auf Eure Fragen schon bekommen und von mir keine selten blöde Antwort.
Auf ein inländisches Adoptivkind ko...rlose Bewerber. Das wusste ich z.B. gar nicht. Ich hab vor... uhm... 2-4 Monaten nur einen Artikel (Stern oder Focus, weiß nimmer) gelesen, dass ein merklicher Rückgang bei den gemeldeten Adoptiveltern besteht, weil durch die verbesserte Reproduktionsmedizin immer mehr kinderlose Paare doch noch eigenen Nachwuchs bekommen können. Auf der Homepage hier vom JA stand auch nur wischi-waschi etwas von "es besteht nachwievor ein wachsender Bedarf an geeigneten Adoptiv- und Pflegeeltern". So sehr kann die Theorie von der Praxis abweichen Ich hatte in dem Zusammenhang vor einigen Wochen nen kurzes Gespräch mit einer Person, die im Heim aufgewachsen ist, weil sich keine Adoptiveltern finden ließen. Es gab einfach zu wenig Anfragen und er war irgendwann wohl auch zu alt für die meisten Interessenten. Sowas beeinflusst einen dann doch ziemlich.
Aber in einer Sache habt ihr Recht. Vielleicht sehe ich das Thema alles zu locker, dass adoptierte Kinder sich sofort mit dem schon vorhandenen Nachwuchs verstehen und umgekehrt.
Ich denk da wird die beste Option wohl sein, wenn wir uns als Pflegeeltern hier beim JA melden. Immerhin werfen die hier schon Flyer in die Kästen, weil sie dringend Pflegestellen suchen. Die veranstalten hier monatlich einen Infotag. Da werd ich mal vorbei schauen. Dann stet das Thema Adoption nimmer zur Depatte
Das ist sicher eine gute Idee, besonders wenn ihr eher an ein etwas älteres Kind denkt, dem ihr ein sicheres Zuhause bieten wollt. Babys finden immer eine neue Familie, die Gründe liegen auf der Hand, aber bei älteren Kindern schreckt offenbar manchmal deren mögliche schlimme Vorgeschichte ab, weil sich Viele das nicht zutrauen.
Schon wieder so ein blöder Spamidiot Also ich meine LYMNSNURL!
@Gremlin: Herzlich Willkommen! Ich bin Adoptierte und in dieser Konstellation aufgewachsen - also mit einem leiblichen Kind der A-Eltern. Das kann gut sein - muss aber nicht. Von daher verstehe ich Borns Kommentar. Das Adoptiv- oder Pflegekind kann sich genauso gut z.b. "zurückversetzt" fühlen, weil es sieht, dass seine Geschwister Euch ähnlich sind, das Kind selbst aber nicht. Das kann zu noch schlimmeren Identitätskrisen führen, als eh schon da sein werden.
Seid ihr auf solche Situationen vorbereitet, bzw. habt Ihr Euch damit auseinandergesetzt, dass so etwas passieren kann? Auch mit einem Pflegekind.
Hallo Born, Deinen Kommentar bezüglich des Meerschweinchens finde ich gelungen. Selten so gelacht obwohl mir eigentlich eher zu Heulen war über so viel Naivität Deiner "Kontrahentin".
Maxie und Senah, ich kann eure Reaktion verstehen. Aber wenn ihr Leute für eure Gedanken gewinnen wollt (auch naive und uninformierte), ist es nicht förderlich, sie auszulachen.
@chakimaus: entschuldige, ich habe sie nicht ausgelacht, ich musste über die situationskomik lachen, die born beschrieben hat und kann mir gut vorstellen, dass es senah ebenso ging, das kann sie aber selber sagen, war nur mein gedanke, da die auffassung von humor bei uns zwei ziemlich ähnlich ist, meiner meinung nach.