Butterblume99
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ich schätze mal, dass du der Autor bist, denn keiner meldet sich in einem solchen Forum an, um kund zu tun, dass er/sie gerade irgendein Buch im Handel entdeckt hat Ich habe übrigens 2008 auch eines "entdeckt".
Willst du nicht auch ein bisschen von euch und dem Ado-Verfahren berichten oder gibt es diese Information nur durch den Erwerb deiner Neuentdeckung?
Um die Adoption unseres Kindes zu dokumentieren, damit unser Kind schließlich so viel wie möglich über seine Herkunft erfährt, haben wir ein privates Tagebuch geführt und dort alle unsere Erlebnisse etc. dokumentiert. Schließlich soll unser Kind so gut und so weitgehend wie möglich über seine Herkunft(skultur) informiert sein. - Aus vielen Gesprächen mit Adoptivbewerbern ist später die Idee entsprungen, in Anlehnung an die eigenen Erfahrungen einen Roman zu schreiben. Er sollte gut lesbar und zugleich informativ sein, und auch zentralen Fragen der Adoption an sich und im Speziellen berühren. Natürlich musste Einiges auch der Dramaturgie des Romans angepasst werden - auch zum Schutz der Beteiligten Personen und Institutionen. Jedenfalls ist dabei ein Buch heraus gekommen, das zum Weiterdenken anregt. Es soll gegen Vorurteile, die in der Öffentlichkeit bezüglich Adoptionen herrschen, entgegen wirken (z.B. Adoption als Plan B , Adoption als Kinderhandel per se, Adoption als Mode), wie sie auch durch Promis (Madonna, Christiansen etc.) gefördert werden. Indem wir die Form der Erzählung gewählt haben, wollen wir damit auch zum Ausdruck bringen, dass das Thema Adoption ein vielschichtiges und weites Feld ist und Pauschalisierungen diesem sensiblen Thema nicht weiter bringen.
Das kenianische Adoptionsverfahren dauert 6-12 Monate. Es handelt sich ausschließlich um Findelkindadoptionen, bei denen definitiv keinerlei Verwandtschaft (Großeltern, Tanten, Onkel) polizeilich zu finden war. Es zeichnet sich durch eine Doppelung aus, indem nicht nur die Adoptionseignung in Deutschland festgestellt werden muss, sondern auch vor Ort in Kenia während einer mehrmonatigen Inobhutnahme des Kindes. Erst dann wird das Gerichtsverfahren, das wiederum mehrere Monate in Anspruch nimmt, eröffnet. Der Vorteil besteht darin, dass man nach der Kindesbenennung wirklich sofort beim Kind sein und für es da sein kann, der Nachteil in der Anspannung, dass das Verfahren scheitern könnte - ein Drama für alle Beteiligten. Ein anderer Vorteil besteht in der Möglichkeit, das Herkunftsland und die Herkunftskultur - abseits von Hotelresorts und Co - kennen zu lernen. Das war für uns eine sehr prägende und intensive Erfahrung, die wir nicht missen wollen.
Danke für diese Informationen! Wie man eine Geschichte darstellt, ist im Prinzip egal, wichtig ist die Aussagekraft. Ich habe in meinem Buch ebenfalls alles wahrheitsgemäß 1:1 geschildert und natürlich alle Personen- und Ortsnamen geändert.
Zitat... Es soll gegen Vorurteile, die in der Öffentlichkeit bezüglich Adoptionen herrschen, entgegen wirken (z.B. Adoption als Plan B , Adoption als Kinderhandel per se, Adoption als Mode), wie sie auch durch Promis (Madonna, Christiansen etc.) gefördert werden.
Das macht mich jetzt aber neugierig. Wer ist mit "Christiansen" gemeint? Doch sicher nicht Sabine Christiansen, die nach dem Haiti-Erdbeben öffentlich Kritik an Adoptionen zwecks Kinderrettung geübt hat
Und das mit "Plan B" - war es bei euch nicht auch "Plan B"? Wenn ich es richtig gelesen habe, war deine Frau sogar unerwartet schwanger, als das Adoptionsverfahren lief. Wie passt das denn zusammen?
Inwieweit man sich in einem Land wie Afrika sicher sein kann ein Waisenkind zu adoptieren, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich weiß, dass in vielen afrikanischen Ländern tatsächlich sehr viele AIDS-Waisen in speziellen Heimen leben. Ich vermute einmal, dass es in eurem Fall auch so war und ihr das Kind aus einen solchen Heim geholt habt.
Zum Thema Plan B: NEIN, KEIN PLAN B! NEVER!!!! Es wird der Menschenwürde eines Kindes nicht gerecht, Teil von einem Plan B, sozusagen "Notlösung" zu sein. Deshalb finde ich die Rede vom Plan B furchtbar! Viele SozialarbeiterInnen achten und weisen darauf hin, dass Eltern, denen ein leibliches Kind versagt blieb, mit dem Thema abgeschlossen haben müssen, d.h. Trauerarbeit geleistet haben müssen. Denn ein Adoptivkind ist kein Ersatzmedium, kein Plan B, sondern ein eigenständiges Kind mit seiner eigenen Geschichte, genauso liebenswert wie jedes andere Kind dieser Welt. Unser Adoptionsplan entstand aus dem Wunsch, einem Kind Eltern und Familie zu sein, das solche nicht haben würde. Bevor wir ein leibliches Kind bekommen würden (die Möglichkeit dazu stand nie in Frage), sollte einem Kind, das sich ohne Eltern durchschlagen müsste, die Chance gegeben werden, Eltern zu bekommen. Dieser Teil deckt sich mit der Motivation zur Adoption von Andreas und Cornelia im Roman, (wie man auch der Leseprobe entnehmen kann http://www.libreka.de/9783848202812).
Nimm es mir nicht übel, aber deiner Argumentation bezüglich Chrstiansen kann ich immer noch nicht folgen. Du stellst sie doch mit Madonna auf eine Stufe, obwohl die eine aus der dritten Welt adoptiert hat und die andere dagegen ist
Was "Plan B" angeht, hast Du ihn ja in den Ring geworfen Ich habe beobachtet, dass Eltern, die in gehobenen sozialen Berufen tätig sind, eher Kinder aus dem Ausland adoptieren und oft auch noch leibliche Kinder haben, aber diese Diskussion führt jetz zu weit ..
Zitat von mausi51Nimm es mir nicht übel, aber deiner Argumentation bezüglich Chrstiansen kann ich immer noch nicht folgen. Du stellst sie doch mit Madonna auf eine Stufe, obwohl die eine aus der dritten Welt adoptiert hat und die andere dagegen ist
Was "Plan B" angeht, hast Du ihn ja in den Ring geworfen Ich habe beobachtet, dass Eltern, die in gehobenen sozialen Berufen tätig sind, eher Kinder aus dem Ausland adoptieren und oft auch noch leibliche Kinder haben, aber diese Diskussion führt jetz zu weit ..
Viel Erfolg mit dem Buch!
Cornelia
Also, Madonna und Christiansen sind in ihren Positionen sicherlich nicht gleich zu stellen. Dennoch haben sie durch die Medien eine große Aufmerksamkeit bekommen. Man denke an die Adoptionsgeschichte von Madonna in Malawi, wo durch das Verfahren doch ganz schnell der Eindruck entstand, dass Adoption per se Kinderhandel darstellt. Und dazu passt dann doch wieder die Christiansen, die sich in der Haiti-Geschichte sehr ungeschickt geäußert hat. Das finde ich ärgerlich. In beiden Fällen wurde das der Komplexität und Vielschichtigkeit der Adoptionsthematik nicht gerecht. Es hat eine Madonna oder Jolie eine große Offentlichkeitswirkung und das ist leider das Einzige, was vielen Menschen zu diesem Thema einfällt, uns gegenüber sind diese Namen jedenfalls schon oft gefallen.
Auf die "Plan B-Nummer" bin ich in einer Zeitschrift gestoßen und hatte daraufhin eine längere Email-Debatte mit dem Redakteur, der sich zwar verständig gebar, aber eine Richtigstellung in der nächsten Ausgabe vermied.
Mit Deiner Beobachtung liegst du in unserem Fall richtig.
Danke für die guten Wünsche, ich hoffe es regt die LeserInnen zur Auseinandersetzung mit dem Thema an.
Wie kommt man auf den Gedanken ausländische Kinder zu adoptieren??? Das verstehe ich immer noch nicht ganz. Im Inland, ja das kann ich noch einigermassen nachvollziehen. Aber aus dem Ausland?