ich habe mich gerade gefragt, wie kommt das Thema Adoption bei Freunden, Bekannten und auch Fremden an?
Bei mir sind immer alle total erstaunt und wollen ganz viel Wissen. Aber ich kann mich auch an andere Erlebnisse erinnern. Zum Beispiel kann ich mich noch erinnern, dass mein Opa (Vater meines APapa) mal sagte, ich wäre nicht so gut wie meine Cousine da ich ja "nur" adoptiert bin. Ich wurde auch immer anders behandelt und habe auch immer weniger und schlechtere Dinge bekommen wie sie. Auch hat meine Oma (Mutter meines APapa) nie auf mich aufgepasst. Sie nahm nur meine Cousine, denn ich war ja nicht ihre richtige Enkelin.
Liebe Fee, ich kann ja nicht aus Sicht der Adoptierten reden, da ich H.Mutter bin!
Aber ich bin wieder einmal ziemlich entsetzt, daß Deine Großeltern so reagiert haben! Grade weil Du ja mit Deinen A.Eltern so ein liebevolles Verhältnis hast, passt das doch so gar nicht ins Bild! *kopfschüttel*
Falls sich mein Wunsch einmal erfüllen sollte, und ich meinen Sohn kennen lernen darf, und wir ein gutes Verhältnis aufbauen könnten, dürfte sich keiner meiner verwanten wagen, ihn anders zu behandeln, wie meine anderen Kinder!!!
Also wir haben bisher in der Familie und bei Freundschaften keinerlei negativen Bemerkungen gehört. Alle freuen sich mit uns welch tolle Entwicklungsschritte die Kleine macht. Auch hat noch keiner unserer Freunde und Familien mal negativ über die Mutter gesprochen. Klar haben Sie Fragen gestellt, aber negative Reaktionen haben wir keine bekommen. Wobei wir der Familie zwar gesagt haben warum das Kind nicht bei der Mutter ist, aber dem Rest sagen wir nur die Mutter ist krank. Auch die Leute in der Nachbarschaft reagierten bisher nur positiv.
Was mir gerade noch dazu einfällt, als die Freunde meiner Eltern erfuhren was sie vorhatten, ging auch das Geschwätz los. Wir leben in einem relativ kleinen Vorort, wo jeder jeden kennt.
Es kamen wohl so Sprüche wie, was ihr wollt ein fremdes Kind? Damals war das irgendwie noch nicht so normal. Viele waren geschockt, ein Kind von einer anderen kann man doch nicht lieb haben.
Aber meine AEltern konnten es und können es noch immer.
Bei mir wussten es in der Umgebung ja nicht allzuviele, da es mehr das totgeschwiegene Thema war, aber die es wussten waren natürlich die Verwandten von meinem A-vater und da haben wir beide ( meine Schwester und ich ) es schon deutlich zu spüren bekommen.
Mein kleiner Halbbruder leidet da auch heute drunter, weil er weiß dass er immer mehr bekommen hat und das echt unfair ablief, vor allem von Großeltern und Onkelseite.
Je schlechter sich meine Mutter und mein A-vater verstanden haben desto mehr ging das auch zu unseren Lasten. Ist ja klar, wir waren ja die Altlasten meiner Mutter und sie scheinbar nicht dankbar genug ;)
Naja, gut dass das sonstige Umfeld nicht soviel wusste denke ich mal.
bei mir war es wie bei vulnona, ich wurde nie anders - sei es besser oder schlechter - behandelt als meine cousins und cousinen.
meine a-eltern wurden in der anfangszeit, als sie mich frisch adoptiert hatten, von einigen im dorf etwas seltsam angesehen, aber das hat nicht lange angedauert.
ich habe auch nie etwas gemerkt, dass andere im dorf komisch über uns reden würden, und das, wo wir in einem wirklich kleinen ort leben.
Also ich wurde ja schon wenige Tage nach meiner Geburt adoptiert. Das heißt, ich kam in die Familie, wie jedes andere Kind. Wenn ein "normales" Baby nach etwa 5 Tagen mit seiner Mama aus dem Krankenhaus kommt, ist das kaum was anderes. Nur, dass meine A-Mama halt nie mit mir schwanger war. Aber dennoch kam ich nach etwa 8 Tagen KH-Aufenthalt heim. Das war, als käme das "echte" Kind heim. Hoffentlich wisst ihr, was ich damit meine. ^^
Ich wurde niemals anders behandelt. Alle haben sich über mich gefreut, eben weil auch viele wussten, dass meine A-Eltern keine eigenen Kinder bekommen konnten. Die Freude über mich war da gerade bei der Verwandtschaft vielleicht größer, als bei einem "normalen" Baby, weil meine Familie sehr zusammenhält und so. Das finde ich total schön, dass ich hundertprozentig aufgenommen wurde und zwar von Anfang an. Es wird auch nie über das Thema "Adoption" geredet...ich gehöre einfach dazu.
Freunde/Bekannte wissen auch, dass ich adoptiert bin, aber manche wissen nicht, warum meine Eltern keine eigenen Kinder bekommen konnten. Aber die müssen das ja auch nicht unbedingt wissen.
Meine Freunde wissen nichts davon. Nur sehr wenige (etwa fünf). Aber das stört mich nicht. Als ich meiner besten Freundin sagte, dass ich adoptiert bin, meinte sie nur: "Irgendwie habe ich mir das gedacht." Sie sah einfach, dass ich meinen Eltern absolut nicht ähnlich schaue.
Aber eigentlich hatte ich immer positive Reaktionen...oder zumindest nie negative. Überrascht waren zwei meiner Freundinnen schon, als sie es erfuhren. Sie wollten dann auch viel wissen.
Aber im Großen und Ganzen war das nie ein Problem.
Nur kann ich eben mit meinen Eltern nicht darüber reden. Aber nicht, weil sie es nicht wollen würden, sondern weil ich mir da selbst im Weg stehe. Aber das ist eine andere Geschichte.