ZitatZu den gründen. Oh man, es ist schwer meine Gefühle in dieser Hinsicht in Worte zu fassen. Also, ein Grund ist, dass der Vater absolut nichts vom Kind wissen wollte und mir auch während der Schwangerschaft absolut keine Stütze war. Er hat mich also sitzen lassen. Was für mich sehr schwer war, denn er hat immer, nicht nur zu mir, gesagt wie sehr er mich doch liebe und bla... ich war und bin sehr enttäuscht über seine Reaktionen gewesen. Nicht weil er Schluss gemacht hat, aber weil er nicht mal gefragt hatte wie es mir oder wie es dem Kind geht. Ein weiterer Grund ist mein Alter, mit 19 fühle ich einfach noch nicht bereit für ein Kind. Ich bin mitten im Abitur, will danach studieren, eventuell ins Ausland. In diese Planung passte ein Kind einfach nicht rein. Auch wenn es egoistisch klingen mag.
Zum anderen wären da auch die Finanzen, wie gesagt, ich habe noch nicht meinen Abschluss, keinen Job, keine Ausbildung, lebe noch bei meinen Eltern in einer kleinen Dreiraumwohnung wo für ein Kind kein Platz ist und zudem in einer Gegend die absolut ungeeignet für Kinder ist.
Ich wäre ständig auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen, was sie auch sofort getan hätten, aber meine Eltern haben selbst auch kaum Geld, ich hätte mich ständig schlecht gefühlt sie um Hilfe fragen zu müssen. Zudem haben sie auch große Probleme in ihrer Ehe, ich wollte nicht dass mein Kind dafür "benutzt" wird ihre Ehe zu "retten" oder wieder in die rechte Bahn zu lenken. Meine Mutter hatte angeboten das Kind für mich groß zuziehen. Das kam für mich nicht in frage, denn wenn dann möchte ich mein Kind aufziehen und außerdem ist meine Mutter selbst von ihrer Oma aufgezogen worden. Ich habe gesehen welche Auswirkungen so etwas haben kann. ( Sie sieht ihre eigene Mutter nicht mehr als Mutter an sondern als Schwester - so etwas wäre für mich zutiefst schmerzhaft gewesen, sollte mein Kind zu mir Schwester sagen.)
Es gibt noch einige mehr Gründe, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen, vielleicht könnt ihr ansatzweiße meine Gedanken, Gefühle und auch Ängste verstehen.
Viele um mich herum sagen: "Ich hätte das Kind behalten. Irgendwie hättest du das schon geschafft und der Staat unterstützt dich doch auch. Du bist doch so stark." Da denk ich mir immer nur, ihr habt leicht reden. Na klar hätte ich sie gerne behalten. Aber dann wäre alles was jetzt gekommen wäre ein Kampf gewesen - Kampf um Geld, Kampf um Hilfe... aber soll ich mein Leben lang nur Kämpfen? Ich will es genießen können mein Kind aufwachsen zu sehen und was ich vor allem will... meinem Kind ein halbwegs sorgenfreies Leben bieten können. Denn alles Gekämpfe hätte auch Auswirkungen auf mein Kind gehabt, ich wäre (ich kenne mich gut :-) ) nur im Sress gewesen und hätte dem Kind nicht mehr die Liebe geben können die es verdient hat. Und nun war ich so stark und habe mich für den Weg entschieden, in der Hoffnung dass auch meine Kleine mich irgendwann verstehen kann und dass die Adoptiveltern ihr das geben können was ich nicht kann.
Hallo Kama, ich denke, daß Du für Dein Kind nur das beste willst! Du hast Dich auch anscheinend schon sehr mit dem Thema Adoption beschäftigt. Nun ist die Geburt ja erst kurze Zeit her. Wie geht es Dir jetzt?
also ich muss sagen es geht mir mittlerweile besser...
Die ersten Tage, als ich aus dem Krankenhaus raus kam waren wirklich schwierig. Ich hab ständig geheult und musste mir die Bilder angucken. Das schwere war für mich, dass ich nicht wusste wie es der kleinen geht und ich mir immer vorgestellt habe wie sie jetzt so alleine da im Krankenhaus liegt. Ich habe dann die Nummer vom Chefarzt da von meinem Jugendamt bekommen und sofort angerufen. Der hat mir gesagt wie es mit ihr aussieht und das sie gesund ist, es ihr gut geht und sich die Schwestern alle ganz lieb um sie Kümmern. Das hat mich ungemein beruhigt. Und auch als mir bescheid gegeben wurde, dass sie jetzt bei den A-Eltern ist wurde ich ruhiger.
Meine Freunde haben sich dann auch rührend um mich gekümmert, mich aufgebaut und mir Mut gemacht. Das hat mir alles sehr geholfen.
Ich denke natürlich immernoch jeden Tag an sie und das wird sich wahrscheinlich auch nie ändern, da bin ich mir sicher.
Aber meine Gedanken an sie sind positiv, und ich mach mir (jedenfalls noch nicht) keine Vorwürfe mehr bzw. hinterfrag meine Entscheidung, ich glaub so macht man sich nur kaputt.
Hi Kama, gut zu hören, daß es Dir z.Z. recht gut geht. Du hast Recht, es wird einfach nie aufhören, daß Du an sie denkst! Bei mir war es in den Jahren so, daß ich schon immer daran gedacht habe, sich die Gefühle aber immer wieder veränderten. Anfangs war ich froh, daß "mein Problem" erledigt schien. Dann kam die Sehnsucht nach meinem Kind. Dann die Ungewissheit, ob nicht eines der Kinder, die da draußen an mir vorbeigehen, meins wäre... Später die Sorgen, und Ängste, wie es ihm wohl ergehen mag. Alles vermischt mit Gewissensbissen, und dieses leere Gefühl jemanden zu vermissen, zu lieben, obwohl man ihn gar nicht kennt.
Ich hoffe, daß Du auch in ein paar Jahren, nicht in diese Gefühlsachterbahn kommst!
Es ist gut, daß Du Freunde, und Deine Eltern hast, mit denen Du darüber sprechen kannst!
Liebe Darky, ich komme gar nicht darüber hinweg, daß sie Deine Zwillinge getrannt haben. So etwas darf einfach nicht passieren. Haben denn die Beiden in Zwischen Kontakt?
Liebe Darky, ich denke, Deine Tochter weiß auch nicht besser mit der Situation umzugehen. Und Du schreibst ja auch, Dein Sohn ist so beschäftigt. Manchmal ist es einfach so, daß man einen Kontakt nicht so regelmäßig halten kann. ich bin auch so. manchmal habe ich ganz intensiven Kontekt zu meinen Geschwistern, und dann ist wieder lange funkstille. Aber wir nehmen es uns gegenseitig nicht übel!