Diese Zusammenfassung der letzten Adoptionsstatistik eilt schon den ganzen Tag durch fast alle Zeitungen. Bei diesem Artikel fand ich übrigens den Kommentar von "crazy-horse" bemerkenswert.
Ansonsten - was sagen uns diese "erstaunlichen" Zahlen? Sie bedeuten vor allem, dass hierzulande die Chancen auf eine Inlandsadoption wachsen. Neu ist das nicht wirklich, denn wer sich die Statistiken der einzelnen Bundesländer angesehen hat, die viel früher im Jahr veröffentlicht werden, konnte man nachlesen, dass 2011 in so manchem Bezirk der neuen Bundesländer teilweise auf ein Kind nur drei(!) Bewerber kamen.
Wenn man nun die stetig wachsende Zahl an unfreiwillig Kinderlosen gegen diese rückläufige Bewerberzahl setzt, müssten eigentlich Fragen kommen wie z. B. diese:
Lernen Kinderlose heutzutage eher damit umzugehen und richten sich als Kinderlose ihr Leben ein? Adoptieren sie nun vermehrt über die Kanäle, die nicht in der Bundesstatistik erscheinen? Wie viele Kinderlose bemühen Leihmütter? Wie viele verzichten auf die umständliche deutsche Adoption und gehen lieber diversen anderen Techniken ins Ausland (Gameten- und Embryospende)? Wie viele emanzipierte Alleinstehende pfeifen auf das Jugendamt und besorgen sich im Internet Fremdsamen?
Ich wette, dass die Zahlen sofort wieder sprunghaft ansteigen würden, dürfte jeder ungeprüft und jeden Alters adoptieren. Deswegen messe ich dieser Statistik null Bedeutung zu. Viel interessanter und diskussionswürdiger, finde ich die Entwicklung der Anzahl zur Freigabe kommender Kinder.