ich bin hier kein "aktives" Mitglied, lese meist still mit. Jetzt würde ich euch aber gerne was fragen:
Wir haben ein Kind mit 5 Jahren aus dem Ausland adoptiert (wir holen ihn bald aus dem Kinderheim ab). Er wurde überhaupt nicht gefördert, er ist seit einem Jahr in der Gruppe von 2-jährigen Kinder (keine Kinder im Heim in seinem Alter). Er hat große Probleme mit der Motorik, er kann nicht mal einen Ball fangen. Er kann nichts zeichnen oder malen etc Große Probleme mit Konzentrieren und ruhig sitzen.
Ich beschäftige mich aber jetzt schon mit der Zukunft und zwar Kindergarten. Hier bei uns gibt es lange Wartelisten, also ich muss jetzt schon darum kümmern. Natürlich bleibt er zuerst mal bei uns Zuhause, die Zeit genießen aber auch zwecks Bindungsaufbaus. Aber irgendwann möchte ich, dass er in den Kindergarten geht wegen Alter, soz. Kontakte, Defizite aufholen, hinsichtlich Schule etc. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Kindergarten und da weiß ich nicht so recht, welcher besser wäre. Die Frage ist Integrationskindergarten oder "normaler"? Ich möchte nicht, dass er unterfordert wird aber auch nicht überfordern. Kinder sind nicht immer nett, hätte ich Angst dass er im "normalen" Kindergarten gemobbt wird o.ä. Er ist so still und schüchtern und auch wegen Sprache etc. Wenn er aber in den Integr.KiGa geht, wird er nicht für immer stigmatisiert?
Habt ihr diesbezüglich irgendwelche Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auch über eure Meinungen.
ich kann dir leider nicht von unseren Erfahrungen berichten, da wir auch vor der Abholung im Kinderheim sind. Ich weiß auch nicht, aus welchem Land du adoptierst.
Bislang haben mir alle Adomütter erzählt, dass die Kinder, sobald sie sich hier in Deutschland eingelebt haben, förmlich "explodieren" und alles sehr schnell aufholen. Eine Mutter hat mir den Tipp der Frühförderung gegeben, dann hilft man den Kindern, die Entwicklungsverzögerungen aufzuholen, meines Erachtens, werden die Kosten auch vom Jugendamt oder der Krankenkasse übernommen, das muss ich aber selbst erst sehen, wenn es soweit ist.
In dem Heim, aus dem wir unsere Tochter adoptieren können die Kinder auch nicht wirklich laufen und sprechen, aber auch das soll sich geben.
Hallo Schandrea, wenn ich Dich richtig verstehe, ist Dein Kind jetzt 5 Jahre alt. Zum nächsten Kita-Jahr wäre er dann also eventuell schon 6, denn Kita-Jahre beginnen genauso wie Schuljahre im Sommer. Es wird also unter Umständen eh schwierig innerhalb des Jahres überhaupt noch einen Kita-Platz zu bekommen. Ich sage das so, damit Du Dich darauf einstellen kannst, das Dir eine Wahl unter Umständen gar nicht möglich ist . Tut mir leid!
Dennoch kann es nicht schaden, sich für die I-Gruppe zu bewerben. Diese Gruppen sind kleiner und bestehen aus gesunden und gehandicapten Kindern gleichermaßen. Allerdings sind diese Gruppen in der Regel kleiner bzw. werden mit bedeutend besserem Personalschlüssel geführt. Den Integrationsstatus selbst bekommt ihr sowieso nur, wenn das Gesundheitsamt sich in einem Gutachten dafür ausspricht - und dann bräuchte er ihn wohl auch dringend. Über Stigmatisierung brauchst Du Dir meines Erachtens daher nur wenig Sorgen machen.
Frühförderung ist eine gute Sache, ein guter Kinderarzt wird Euch bei den U's schon darauf ansprechen, wenn er Defizite feststellt. Wenn Du Dir bezüglich der Entwicklung Eures Knirpses unsicher bist, sprich es aber ruhig an... Zumindest bei uns in Niedersachsen ist auch dafür das Gesundheitsamt zuständig. Kosten entstehen Euch keine, frühförderung ist immer kostenlos und kommt meist sogar ins Haus (sodas nicht mal fahrtkosten zu berücksichtigen sind). Allerdings endet die Frühförderung mit dem Schulkindalter!
Und da kommen wir wieder zum Knackpunkt. Wann wird das Kind denn 6? Ist er eventuell nächstes Jahr schon schulpflichtig? Dann müsstest Ihr Euch nebenbei auch schon mal über die Möglichkeiten informieren, das Kind bei Bedarf zurückstellen zu lassen, das ist in manchen Bundesländern nämlich gar nicht mehr so einfach....
Wenn mir nochwas dazu einfällt melde ich mich wieder Liebe Grüße Nicole
@Golfi, die Hoffnung habe ich auch, dass wenn er hier ist, seine Entwicklung in großen Schritten weitergeht. Aber Frühförderung braucht er dringend. Wie alt ist eur Kind?
@Nicol, puh, das sind auch meine Befürchtungen bzg KiGa. Deswegen möchte ich jetzt schon darum kümmern, eventuell gibt es noch Möglichkeiten.
Er ist Ende August geboren, daher habe ich die Hoffnung dass mit Zurücksetzung für die Schule leichter wird (Bayern). Er ist eh so klein, ein Frühchen. Gibt es auch die Möglichkeit in KiGa zurücksetzen lassen? Das wäre mir am liebsten......
Ich habe schon für einen Termin bei SZP angefragt, bzw Anmeldebogen hingeschickt. Dann werde ich mich auch bei Gesundheitsamt vorsprechen.
ich kann Dir leider gar nicht helfen, hoffe aber, dass Chakimaus sich zu Wort meldet, da sie zwei Kinder im Alter von 3 und 6 Jahren aus dem Ausland adoptiert hat, die auf einem ähnlichen Entwicklungsstand waren wie Euer Kind.
ich hatte dir eine PN geschrieben. Ich rate unbedingt zu einer integrativen Einrichtung oder auch einer Vorschulgruppe in einem heilpädagogischen Kindergarten. Das Betreuungsverhältnis ermöglicht eine deutlich bessere Förderung (unsere waren zuerst in einer normalen Gruppe, dort konnte aber gerade die Ältere nicht schnell genug aufholen). Ich würde inzwischen selbst ein "normales" Kind in eine intergrative Gruppe bringen. 18 und 3 ist einfach ein anderes Verhältnis als 25 und 2.
entschuldigt mir, ich komme erst jetzt zu antworten. Ich habe auch die PNs gelesen, danke.
Ich habe viel Gedanken gemacht darüber, was ihr geschrieben habt. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass wir unseren Sohn in Integr.Gruppe geben möchten. Er wäre im "normalen" KiGa überfordert und dort würde er wahrscheinlich entweder abschalten oder wäre er frustriert. In unserem Ort gibt es zwei KiGa mit solche Gruppen. Ich werde wg. Gespräch dort mal anrufen, jetzt sind gerade Ferien. Eine "explosion" kann ich bei kleinerer Kindern vorstellen, die ja eh gerade anfangen die Welt zu entdecken. Unser ist schon 5 und wir haben festgestellt, seit unserem letzten Besuch im Kinderheim hat er sich nicht nur nicht weiterentwickelt, er hat sogar total abgeschalten.
Mal sehen, was der KiGa sagt wegen unterjährige Aufnahme und Plätze. Bis dahin nehmen alle Hilfen von Frühförderung (SPZ) an.