Das Verhalten der Versicherung ist unglaublich, andererseits aber nicht wirklich überraschend.
Was die Problematik des Kindes mit den "falschen" Genen angeht, kann ich den Aufschrei nur im ersten Moment nachvollziehen. Natürlich ist jeder ärztliche Kunstfehler, denn auch organisatorische Fehler werden zu den Kunstfehlern gezählt, einer zu viel, aber hier ist ja niemand gestorben. Im Gegenteil. Das Kind lebt. Das Paar hat noch nicht einmal die Gewissheit, dass es mit dem Samen des Mannes überhaupt geklappt hätte. Immerhin liegen die Erfolgsraten nur bei ca. 30 %.
Angesichts der Tatsache, dass Tausende von unfruchtbaren Eltern durch Fremdsamen zu einem Kind kommen und beteuern, dass sie das so entstandene Kind lieben wie ihr eigenes, ist die Empörung über diesen medizinischen Fehler etwas befremdlich - oder gibt es doch einen merklichen, emotionalen Unterschied zwischen dem "eigenen" und einem "fremden" Kind. Lieben diese Eltern ihr Kind jetzt vielleicht weniger? Ich hoffe doch, die Familie bleibt, so wie sie bisher war, zusammen. Vielleicht tröstet sie der Gedanke, dass sie, wenn es damals nicht geklappt hätte, womöglich jetzt gar kein Kind hätten; weder eines mit noch eines ohne alle ihre eigenen Gene.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist das auch nicht der erste Fall dieser Art.
Ich glaube, wer künstliche Befruchtung auswählt, weil es unbedingt ein L-Kind sein soll, den haut der Gedanke an ein genetisch fremdes Kind um.
Wer sich mit Adoption beschäftigt und dafür entschließt, dem sind die eigenen Gene völlig egal.
Für mich als A-Mutter also unverständlich, wenn vermeintliche leibliche Väter sich vom erwachsenen Kind nach vielen gemeinsamen Jahren zurückziehen, wenn es nicht "das eigene" ist.
Natürlich haut einen das erst einmal um und ich würde auf jeden Fall die Klinik verklagen, aber ich denke, am Ende wird sich an der Liebe der Eltern zu ihrem Kind nichts ändern!
Wie gesagt, wenn man weiß, dass anders entstandene Kinder, die parktisch die gleichen genetischen Konstellationen mitbringen (Mutter genetisch bekannt, Vater nicht) wie dieses Kind, wie ein leibliches angenommen werden können, wird die betroffene Familie das "aushalten" und wieder ins Gleichgewicht geraten.
Das mit den Vätern ist mir persönlich auch unverständlich, aber es gibt ja genug literarische Beispiele und historische Überlieferungen, wo genau beschrieben ist, dass der leibliche Erbe einen enorm hohen Stellenwert für den "Patriarchen" hat/hatte.
Hoffen wir, dass in diesem Fall dieser ärztliche Fehler die Familie nicht sprengt.
Zitat von mausi51Natürlich haut einen das erst einmal um und ich würde auf jeden Fall die Klinik verklagen, aber ich denke, am Ende wird sich an der Liebe der Eltern zu ihrem Kind nichts ändern!
Cornelia
Das hoffe ich. Das Kind kann nichts dafür und wird hoffentlich nicht wegen seiner Gene geliebt, sondern um seiner selbst.
Zitat von mausi51Das Verhalten der Versicherung ist unglaublich, andererseits aber nicht wirklich überraschend.
Was die Problematik des Kindes mit den "falschen" Genen angeht, kann ich den Aufschrei nur im ersten Moment nachvollziehen. Natürlich ist jeder ärztliche Kunstfehler, denn auch organisatorische Fehler werden zu den Kunstfehlern gezählt, einer zu viel, aber hier ist ja niemand gestorben. Im Gegenteil. Das Kind lebt. Das Paar hat noch nicht einmal die Gewissheit, dass es mit dem Samen des Mannes überhaupt geklappt hätte. Immerhin liegen die Erfolgsraten nur bei ca. 30 %.
Angesichts der Tatsache, dass Tausende von unfruchtbaren Eltern durch Fremdsamen zu einem Kind kommen und beteuern, dass sie das so entstandene Kind lieben wie ihr eigenes, ist die Empörung über diesen medizinischen Fehler etwas befremdlich - oder gibt es doch einen merklichen, emotionalen Unterschied zwischen dem "eigenen" und einem "fremden" Kind. Lieben diese Eltern ihr Kind jetzt vielleicht weniger? Ich hoffe doch, die Familie bleibt, so wie sie bisher war, zusammen. Vielleicht tröstet sie der Gedanke, dass sie, wenn es damals nicht geklappt hätte, womöglich jetzt gar kein Kind hätten; weder eines mit noch eines ohne alle ihre eigenen Gene.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist das auch nicht der erste Fall dieser Art.
Cornelia
Das Kind lebt. Sehe ich genauso. Ich vermute mal, wenn sich der erste Schreck gelegt hat, werden diese Eltern das auch so sehen.
ich bin zum einen überzeugt, dass auch Kinderwunschkliniken gerne das Geschäft mit der Not (persönliche Not) machen und halte es für die Erfolgsstatistik für möglich, dass Kliniken auch schon mal femden Samen dafür benutzen. Denn mittlerweile gibt es soviel Kinderwunschkliniken, die ihre Leistungen auch häufig an vielen möglicherweise unnötigen Operationen oder IGEleistungen knüpfen wie z.B. Ernährungsberatung.
Andererseits kenne ich auch das Phänomen, dass man mit jedem Fehler Kasse machen will. 150.000,- finde ich auch unangemessen, zumal ich auch bezweifle, dass es mit dem Kind geklappt hätte.
Ich kann die Sichtweise von den Eltern nachvollziehen, dass es die eigenen Gene sein müssen, denn die einzigen Bedenken, die uns entgegengeschlagen sind bei der Adoption, sind zum einen die Farbe des Kindes und dass man seine Kinder lieber selbst macht, dann stimmen auch die Gene.
Da wir adoptiert haben, stellt sich die Frage nach den Genen nicht.
Also ich habe es so verstanden, dass dem Mann Hodengewebe entnommen wurde damit es keine fremde Samenspende gibt. Deswegen doch auch diese Empörung um die Verwechslung, oder?