In einem anderen Faden las ich gerade die Meinung, dass die Adoptivkinder an erster Stelle stehen sollten, nicht der Ehepartner.
Ich finde diesen Punkt durchaus interessant und stelle mal die Frage, wie ihr das seht.
Für mich sehe ich das nämlich ganz anders. Wenn ich das Kind an erste Stelle setze und nicht den Partner, sehe ich die Gefahr, dass die Beziehung leidet und das wirkt sich widerum auf die ganze Familie aus. Natürlich muss man auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, ihnen Liebe, Zeit, Aufmerksamkeit, Zuneigung widmen und natürlich sie fördern und fordern. Das allein kostet ja schon immens viel Zeit. Wenn ich bedenke, wie lange ich mit den Kids lerne oder spiele, wie oft in der Woche ich sie durch die Gegend fahre, mir am Reitplatz die Beine in den Bauch stehe, Gespräche in Schule und Kindergarten habe usw., da bleibt nicht mehr viel Zeit nach. Das ist auch OK und wir wollen das so.
Aber dennoch setze ich gedanklich die Kids nicht an erste Stelle. Wenn wir z.B. Dinge entscheiden, bespreche ich sie zuerst mit meinem Mann. Und wenn einer von uns den Kids etwas sagt, spricht der Partner nicht Gegenteiliges (das diskutieren wir hinter verschlossenen Türen...). Hinter meinen Überlegungen steckt die Annahme, dass Kinder die Rolle von Kindern haben sollen. Sie sind nicht gleichberechtigt und nicht verantwortlich. Damit wären sie überfordert. Die Kinder gehen irgendwann aus dem Haus. Hat man sich mit dem Partner dann noch was zu sagen? Klammert man dann nicht an dem flügge werdenden Kind? Das fände ich eine sehr ungute Entwicklung, die das Kind enorm einschränken könnte.
Meine A-Mutter hat alles für mich getan und wenns mir schlecht ging,war alles andere unwichtig. Aber ich war das Kind und nicht der Partner. Ich finde,dass situationsbedingt mal der eine und mal der andere an erster Stelle steht. Und wenn möglich auch mal die Mama selbst ;-)
Ja, die Mama selbst, da sagst du was, das ist dann eher meine Baustelle...
Klar, je nach Situation, das habe ich ja auch versucht zu schreiben. Wir lieben unsere Kinder über alles und es ist ja auch nicht so, dass wir sie nebenherlaufen lassen. Aber es gibt Grenzen.
Zitat von ChakimausJa, die Mama selbst, da sagst du was, das ist dann eher meine Baustelle...
Klar, je nach Situation, das habe ich ja auch versucht zu schreiben. Wir lieben unsere Kinder über alles und es ist ja auch nicht so, dass wir sie nebenherlaufen lassen. Aber es gibt Grenzen.
Hallo chakimaus, ich meinte das nicht in die Richtung Probleme besprechen und Entscheidungen mitzutreffen, dass ist ganz klar Eltern Aufgabe. Ich weis garnicht wie ich das am besten beschreibe was ich meine... Hmm, ich kann nur für mich petsöhnlich sprechen. Für mich werden meine Kinder an erster stelle stehen (schon seit ich denken kann ist das so) Partner kommen und gehen, meine Kinder hab ich in der Regel mein ganzes leben. Wenn mein Partner schlecht zu ihnen ist, werde ich ihn verlassen. Würde er an erster stelle stehen würde ich meine Kinder abgeben müssen. ( man glaubt es kaum, aber ich kenne wirklich ein paar mütter die sich gegen ihre Kinder entschieden haben weil ihnen der neue Mann "wichtiger" war. Traurig oder?! Also ich glaube das mein ich mit "an erster stelle" stehen. Vll. Fällt mir noch etwas ein wie ich es besser erklären kann...
Zitat von ChakimausHat man sich mit dem Partner dann noch was zu sagen?
Die meisten nicht, deswegen trennen sich die meisten langverheirateten wenn die Kinder aus dem Haus sind ( also die wenigen lezten die nicht eh schon gezrennt sind )Vll. Liegt das in der Natur der Sache? Der Sinn des Lebens Fortpflanzung, die Kinder sind groß ?! Jeder geht wieder den eigenen weg?? Männer mit ihrer Torschluss Panik und ihren Midlifecrisis.... Menschen sind ja ursprünglich keine monogamen Wesen. Das wäre die bittetböse Theorie meinerseits
Matürlich wünsche ich allen Paaren das sie sich noch was zu sagen haben wenn die Kinder aus dem haus sind!
Zitat von kenza... Hmm, ich kann nur für mich petsöhnlich sprechen. Für mich werden meine Kinder an erster stelle stehen (schon seit ich denken kann ist das so) Partner kommen und gehen, meine Kinder hab ich in der Regel mein ganzes leben. Wenn mein Partner schlecht zu ihnen ist, werde ich ihn verlassen. Würde er an erster stelle stehen würde ich meine Kinder abgeben müssen.
Es geht doch um Liebe bei der Frage. Und die Frage ob ich meine Kinder mehr liebe als meinen Mann, die stellt sich einfach gar nicht, weil die eine Liebe nichts mit der anderen Liebe zu tun hat. Die Liebe die ich für meinen Mann empfinde ist eine gewachsene Liebe. Wir müssen täglich dafür arbeiten, damit diese Liebe erhalten bleibt. Die Liebe zu meinen Kindern ist "urwüchsig". Sie war in dem Moment da, als ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt. Sie ist für beide Kinder gleichermaßen da, auch da gibt es keinerlei abstufungen, auch wenn mir den einen Tag das eine Kind mehr auf den Keks geht und das andere zuckersüß ist und am nächsten Tag ist es andersherum.
Um nochmal was zum Thema Adoption zu sagen: Die Liebe die ich für meinen Papa empfinde ist witzigerweise genauso da wie die für meine Kinder, einfach ein Teil von mir. Der kann sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln, mich jeden Tag doofe Kuh nennen und ich liebe ihn trotzdem...meeeeein Papa
Ich glaube nicht das man so wirklich sagen kann wer an erster Stelle stehen sollte. Wohl eher sollte es innerhalb einer Familie doch so beschaffen sein das alle Personen an erster Stelle stehen und geliebt werden. Der Partner hat dabei oft einen gewissen "vorlauf" weil er ja (meistens) vor dem Kind da war. Deswegen kann man es wohl oft sehen, dass sobald ein Kind da ist dieses an die "erste Stelle" rutscht. In diesem Moment erkennt man als Mutter, dass das Kind erstmal mehr Sorge benötigt als der Partner, den man ja genauso liebt. Der Partner ist zudem auch nicht so.. ich nenn es mal hilflos ... wie ein Kind, welches viel mehr Fürsorge benötigt als ein ausgewachsener Partner.
Somit denke ich das man generell die Familie an erster Stelle stehen haben sollte und keine direkte Einteilung innerhalb dieser machen sollte, das führt nur zu ärgerlichen Konflikten.
Ich finde das Kind steht an erster Stelle. Weil es adoptiert ist. Darum muss man alles mögliche tun, damit das Kind die Wahrheit bekommt. Alles Andere ist fadenscheinig und nicht fair.
Alles sollte sich besonders dann im Erwachsenenalter um das Kind drehen. Weil das Kind musste mit der Adoption an sich schon genug durchmachen!
@Maus Ich finde den Deal Adoptionsschaden, dafür an erster Stelle fadenscheinig. Liebe kann man doch nicht erzwingen. Dass ein adoptiertes Kind sehr viel Liebe braucht, an manchen Tagen sogar mehr als "normale" Kinder, ist klar, aber daraus eine "Regel" zu machen...ich weiß es nicht. Ich bin da eher für ungezwungene Liebe die einfach da ist
Allen denen, die hier schrieben, man könne die Liebe zu den Kindern nicht mit der Liebe zum Partner vergleichen, gebe ich Recht. Es sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe und jedes Paar auf seine Weise benötigt eine andere Form der Pflege, um im Bild zu bleiben.
Anders als andere hier habe ich allerdings die Hoffnung, mit meinem Partner auch dann noch zusammen zu sein, wenn meine Kinder flügge geworden sind. Und dazu muss ich die Beziehung pflegen. Dass das manchmal ein Spagat ist, sehe ich auch, und es stehen die Bedürfnisse der Kids oft im Vordergrund. Aber eben nicht ausschließlich.