hallo zusammen, hoffe,habe jetzt das richtige forum erwischt
na dann werde ich mal meine geschichte versuchen in kurzform zu erzählen:
leider weiß ich eigendlich nichts von mir nur lückenhafte und widersprüchliche aussagen von meiner adoptivmutter. ich bin 1974 geboren,bin 1977/78 wohl ins Heim gekommen ( laut aussage meiner adoptivmutter sind/waren meine leibl. Eltern "asozial" ) und bin 1979 adoptier t worden. meine schwester,mit der ich aufgewachsen bin,ist soll meine leibl. schwester sein und ist gleich nach der geburt 1976 ins säuglingsheim gekommen sein.ich sollte dann ja adoptiert werden und dann hieß es wohl da gibt es noch eine schwester,entweder werden beide adoptiert oder keiner.tja mehr weiß ich leider nicht,ich weiß dies nur durch erzählen von meiner adoptivmutter.was doch sehr mager ist,wenn man bedenkt das sie in dem heim gearbeitet hat,also müßte sie ja eigendlich alles ganz genau wissen!
wo ich 21 war und dann nochmal wo ich 24/25 war,hat sich meine leibl. mutter wohl über das jugendamt gemeldet,die wiederum wohl bei bei meiner adoptivmutter,wegen kontaktaufnahme.ich hab damals nein gesagt,weil ich wirklich angst vor hatte,meine adoptivmutter hat mir im gleichen atemzug auch gleich noch paar horrorgeschichten erzählt von meiner kindheit bei meinen leib. eltern,sowie von meinen cousin der auch adoptiert ist,was der so schlimmes erfahren hat.
ich habe mich nie wirklich darüber gedanken gemacht, ( es ist passiert,ich kann es nicht ändern) aber je älter ich werde,umso mehr beschäftigt es mich.deswegen habe ich mich erstmal telefonisch ans jugendamt gewandt,wegen akteneinsicht.soll ein formlosen antrag bei ihr stellen,per e-mail reicht und sie meldet sich dann zurück.hat sie auch gemacht. da ich 800 km vom zuständigen jugendamt weg wohne hat sie angeboten das sie das Jugendamt in meinen Zuständigkeitsbereich um Amtshilfe bittet,so dass die Akteneinsicht dort erfolgen kann. ich bin wirklich gespannt,was da drinn steht,ob ich dann besser bescheid weiß.habe auch angst davor,das ich da was lese was ich garnicht wissen soll/will.
na mal schauen wie lange die akten brauchen von A nach B zukommen.
werde ich aus dieser akte alles erfahren,was wirklich gewesen ist,also dieses: warum,weshalb,wieso??
es ist komisch, dass sehr viele Adoptiveltern erzählen, dass die Herkunftsfamilie asozial ist oder sein soll. Aber das ist dieses Klischee, dass wenn man ein Kind hergibt, man auch einfach asozial sein mus. Ich kann dir aber sagen, dass dies nicht immer der Wahrheit entspricht. Oft sind die Herkunftseltern in Not gewesen, zu der Zeit, haben ihr Leben danach aber dennoch gut gemeistert. Nicht alle, aber doch einige. Ich würde mich auf so eine Aussage nach heutiger Sicht nicht mehr verlassen.
Es ist erschreckend, wie einem Kind solche Angst gemacht wird, sei es in der KIndheit, Jugend oder auch im Erwachsenenalter. Dies habt aber sicherlich auch ein bisschen mit der Verlustangst der Adoptiveltern zu tun. Allerdings finde ich, dass man auf so einem Weg das Kind eher von sich wegschubst, als alles andere. Meine Adoptiveltern haben mir auch nur SChlechtes erzählt und es lange geschafft, dass ich nicht gesucht habe. Einmal wegen der ständigen Auseinandersetzungen mit meinen Adoptionseltern wegen dem Thema und auch aus Angst meinen Adoptionseltern gegen den KOpf zu stoßen. Man trägt ja als Adoptivkind immer etwas Dankbarkeitsgefühl in sich, oftmals auch unterbewusst.
Du wirst aus der Akte sicherlich einiges erfahren, aber lasse dir gesagt sein, dass die Akte nicht alles ist. Suche deine eigene Wahrheit, das wird letztendlich ein Gemisch aus allem sein, was dir zu Ohren gekommen ist. Einmal ein Teil von dem, was deine Adoptiveltern erzählt haben, dann wiederum einen Teil den du von deinen leiblichen Eltern erfahren hast und einen Teil von dem, was in der Akte steht.
Ich wünsche dir für deinen Weg sehr viel Kraft und Geduld, denn das wirst du brauchen. Und Menschen die dir Halt geben und dich stützen. Keiner, der sich auf die Suche begibt, weiß, worauf er sich letztendlich einlässt und es kann schlimm enden, leider. Es kann aber auch wunderschön werden. Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, letzteres.
Mensch, das klingt ja alles auch sehr unschön bei Dir. Diese Heimlichkeiten sind echt das schlimmste.
Ich möchte Dir gerne noch etwas raten. Von Dir wird es nicht nur eine Adoptionsakte geben sondern auch eine Heimakte, eine Pflegeakte und vermutlich auch eine Familienakte. Du hast ein RECHT in ALLE Einsicht zu nehmen. In der Adoptionsakte steht oft nur das bürokratische drin, also die offiziellen Papiere. Das wirklich interessante steht meist in den anderen Akten. Frag doch die offensichtlich kooperationsbereite Sachbearbeiterin doch nochmal danach.
Hallo Zipfelchen, da Deine Adoption in der ehemaligen DDR erfolgte kann ich mir nicht vorstellen, dass Deine Akte viel her gibt. In vielen (allen?) Akten stand dass die Herkunftsfamilie "asozial" sei. Das muß aber nicht der Wahrheit entsprechen und könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie nicht staatstreu waren. Dass Deine leibliche Mutter selbst nach dir gesucht hat ist doch eher ein positives zeichen, oder?
Vielleicht findest Du hier noch hilfreiche Tipps: http://www.personen-suche-ddr.de/ Katrin Behr tel. Beratung: Montag - Freitag von 14 bis 16 Uhr Tel.: 030 - 55 77 93 54 Fax: 030 - 55 77 93 40 eMail: behr@uokg.de
Zitat von Born1981Von Dir wird es nicht nur eine Adoptionsakte geben sondern auch eine Heimakte, eine Pflegeakte und vermutlich auch eine Familienakte.
habe heute gleich mal nach gefragt,wie es mit diesen akten aussieht.Sie meinte das sie nur lediglich die Adoptionsvermittlungsakte erhalten hat,aber ich könnte beim Stadtarchiv gern selbst nachfragen, ob es noch andere Akten unter meinen Namen gibt.Hat mit auch gleich alle daten vom stadtarchiv gegeben.Und ich soll bitte erwähnen,das ich mit ihr schon in kontakt getreten bin. werde mich da mal erkundigen,ob was vorliegt und ob es da auch andere wege gibt,als nur persönlich.
liebe grüße
laut telef. auskunft hat das stadtarchiv folgende akten noch von mir: adoptionsvorgang und erziehungshilfe