das ist eine wirklich sehr spezielle Frage, aber doch hoffe ich auf ein paar Berichte.
Uns beschäftigt sein einiger Zeit ein Gedanke: Haben wir Nachteile durch eine Organtransplantation?
Mein Mann hatte ein Organversagen und ich spendete ihm eine Niere. Jetzt müssen wir 1 1/2 Jahre warten, um eine späte Infektion bzw. Abstoßung oder andere Komplikationen ausschließen zu können. Aber auch nach dieser Frist ist er anfälliger als andere für ein (erneutes) Organversagen.
Wie wird diese Erkrankung in unser Adoptionsverfahren einbezogen? Hat jemand Erfahrung?
Ich mache mir keine zu großen Hoffnungen, aber vielleicht weiß ja jemand etwas.
während unserer Bewerbung mussten wir beim Hausarzt vorstellig werden und ein Formular ausfüllen lassen Darin waren "Krankheiten ... durch welche Erziehungs- und Erwerbsfähigkeit wesentlich herabgesetzt werden können" aufzuführen. Nun kommt es zum einen auf euren Arzt an und zum zweiten auf die Einschätzung des Jugendamtes ob eure Krankengeschichte so einzustufen ist. Und letztendlich kommt es auch auf den Familienrichter an. Der möchte unter Umständen auch nochmal eine medizinische Stellungnahme.
Seid ihr inzwischen mal beim Jugendamt gewesen? Frag dort einfach nach. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einem das Jugendamt Zeit lässt im Laufe der Bewerbung. Unsere Sachbearbeiterin war der Ansicht, dass die Bewerber ihre Vorgeschichte (Kinderwunschbehandlung usw) verarbeitet haben müssen bevor der Bewerbungsprozess abgeschlossen wird. Zwischen erstem Nachfragen beim Amt und Bestätigung als in Kartei-aufgenommen vergingen bei uns 2 Jahre. Was an uns lag, nicht am Amt. Nur Mut!
ich hatte es so verstanden, das ihr schon anerkannte Adoptivbewerber seid.... falls nicht: war es auch bei uns so, das wir eine ärztliche Bescheinigung vorlegen mussten, dass wir keine lebensverkürzenden Krankheiten hatten.
Eine bekannte Adomutter, die ich kenne hatte eine Krebserkrankung und als die (glücklicherweise) ausgeheilt war, hat auch sie die Bescheinigung bekommen und wurde anerkannt.
Ich hoffe für euch, das auch bei deinem Mann die gesundheitlichen Voraussetzungen so sind, das er sich auf ein langes Leben freuen kann!
wir mussten auch von unserem Arzt eine Gesundheitsbescheinigung bekommen, auf der lebensverkürzende Krankheiten, Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch etc. ausgeschlossen wurde. Dazu noch Bluttests wegen Leberwerten und anderen tödlichen Krankheiten. Als alle Ergebnisse da waren, hat unser Arzt die Bescheinigung an ds Jugendamt geschickt.
Hallo Guilia, meinem Mann musste kurz vor unserer Bewerbung beim Jugendamt eine Niere entfernt werden. Zwar wiesen die vorzulegenden ärztlichen Unterlagen diese Operation aus, aber beim Jugendamt wurde das absolut nicht zum Thema gemacht, es fand diesbezüglich keine Rücksprache statt. Zuvor hatten wir uns auch Gedanken gemacht, dass das wohl ein Ausschlußkriterium sein könnte.
An Eurer Stelle würde ich einfach mal beim Jugendamt anfragen, wie diese Tatsache dort gesehen und eingestuft wird. Mag sein, dass es von den Mitarbeitern eines jeden Jugendamtes anders bewertet wird.
Seit dem Fall "Enke", wo beide Bewerber die nicht verwundene Trauer über den Verlust ihres leiblichen Kindes offen zur Schau getragen haben, ... und wo beide von der Schwere der Erkrankung des Adoptivvaters wussten, ... und das JA belogen haben, ... kann ich nicht nachvollziehen, warum ein "normaler" Bewerber wegen einer Nierentransplantation weniger Chancen haben solllte als ein Gesunder. Eine sorgfältige Recherche bei der Bewerberprüfung hätte im Fall Enke zutage bringen können, dass es hier durchaus ein Risiko bezüglich Lebensverkürzung gab. Die Zeitungen waren voll mit Hinweisen, dass hier ausreichend psychische Probleme vorlagen. Angeblich war sogar bekannt, dass er depressiv ist, wenn auch nicht, dass es so dramatisch war.
Ich würde mich von der Transplantationsgeschichte jedenfalls nicht einschüchtern lassen, würde mir aber selbst ehrlich die Frage beantworten, ob man sich gut dabei fühlt. Ich denke, jeder weiß selbst am Besten, was er/sie sich zumuten kann.
man muss ein ärztliches Attest vorlegen, dass keine Krankheiten oder Behinderungen vorliegen, die die Erziehungsfähigkeit beeinträchtigen. Wenn sich während des Bewerbungsverfahrens am Gesundheitszustand etwas Gravierendes ändert, sollte man das Jugendamt darüber informieren. Aber das wisst ihr ja wahrscheinlich schon.
Speziell zu Organtransplantationen kann ich keine Erfahrung beitragen. Aber bei uns gab/gibt es auch ein gesundheitliches Problem. Wir sind damit offen umgegangen und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Wir haben beim Jugendamt auch ganz offensiv gefragt, ob sie darin einen Ausschlussgrund für die Eignung als Adoptiveltern sehen und darum gebeten, dass sie uns das in dem Fall offen sagen. In unserer Umgebung gab es Leute, die mutmaßten, es könnte ein Ausschlussgrund sein - wir persönlich sahen das nicht so, wollten aber explizit wissen, wie die Sozialarbeiter, die über unseren Adoptionsantrag entscheiden, das sehen. Eine pauschale Antwort, wie sich die Transplantation auf das Bewerbungsverfahren auswirkt, wird man nicht geben können, es hängt, denke ich, viel vom Ermessen der Sozialarbeiter, die eure Eignung beurteilen, ab.