Ich habe vom Jugendamt nun gesagt bekommen, dass in meiner Adoptionsakte nichts über meine Vergangenheit steht. Nur darüber, dass ich da bin und das darauffolgende Verfahren und natürlich das normale "vorhergehende" Pflegschaftsverfahren meiner Adoptiveltern. Aber nichts über mich und meine Vergangenheit, bevor ich nach Deutschland kam.
Ist das normal? Was stand bei euch alles in den Akten? Ich habe einen Freund in der Schweiz, der hat wirklich gesammelte Werke von was weiß ich nicht wievielen Ordnern. Was die Adoption anbelangt. Meine Adoptiveltern selbst hatten "nur" einen DIN-A 4 Ordner voll.
Ich werde hoffentlich bald die Akte einsehen können. Bin gespannt, was dabei so heraus kommt.
Du hast bei deiner Vorstellung das hier geschrieben:
ZitatSchock darüber, dass meine Adoptiveltern mir niemals eine Hilfe bei der Suche waren, sondern immer abgeblockt haben. Keine Fragen werden beantwortet, es herrscht eisiges Schweigen. Es bestand schon vorher nur mäßiger Kontakt, weil sie weiterhin über mein Leben bestimmen wollten und mich in eine Form pressen wollten, iin die ich einfach nicht gepasst habe. Ich habe nur einen minimalen Teil der Unterlagen, sie wollen den Ordner nicht rausrücken. Wenn es so weiter geht, bleibt nur noch der gerichtliche Weg.
und jetzt das:
ZitatIch werde hoffentlich bald die Akte einsehen können. Bin gespannt, was dabei so heraus kommt.
Meinst Du damit die gleichen Akten? Wenn ja, wie sicher kannst Du Dir sein, dass inzwischen nicht Dokumente daraus entfernt wurden? Die Bereitschaft Dir zu helfen, scheint ja nach wie vor nicht gerade groß zu sein
Wir haben auch keine Akten. Die liegen beim Justizministerium des Herkunftslandes, bis unsere Kinder 18 Jahre alt sind. Dann können sie sie anfordern. Unsere Anwältin hat sie aber eingesehen und uns referiert.
Und in dem Gerichtsurteil des Herkunftslandes, das viele Seiten umfasst, wurde offensichtlich ein Teil der Infos aus den Akten zur Urteilsbegründung verwendet. Das haben wir im Original und überbeglaubigter Übersetzung und Bestätigung eines deutschen Gerichtes vorliegen.
Es ist wirklich merkwürdig, dass bei dir keine Akten vorliegen und du auch keine Stelle hast, an die du dich wenden kannst, um an die Akten heranzukommen.
Meinst Du damit die gleichen Akten? Wenn ja, wie sicher kannst Du Dir sein, dass inzwischen nicht Dokumente daraus entfernt wurden? Die Bereitschaft Dir zu helfen, scheint ja nach wie vor nicht gerade groß zu sein
Cornelia
Nein, es geht jetzt hier um die Akte vom Jugendamt. Meine Eltern haben auch viele Unterlagen, die sie aber noch immer nicht herausrücken. Die vom Jugendamt scheint eine nette Dame zu sein. Sie teilte uns mit, dass auch sie es seltsam findet, dass die Adoption nach 3 Monaten bereits beantragt wurde und dem dann auch statt gegeben wurde.
Aber sie machte mir nicht viel Hoffnung, dass ich dort mehr erfahre, als dass ich schon weiß. Die Akte scheint nicht umfangreich zu sein. Aber Näheres erfahre ich dann wohl erst, wenn die Akte vorliegt.
Es wird alles ein langer Weg werden, aber ich habe einen guten Anwalt, der mir auch menschlich zur Seite steht.
Viele liebe Grüsse
Chaki, meine Eltern besitzen Unterlagen, die für mich persönlich wichtig wären. Aber wie gesagt, sie sind nicht bereit, sie heraus zu geben. Vielleicht kommen sie jetzt zur Einsicht und sind damit beschäftigt, diese Unterlagen zu kopieren. Mein Anwalt hat auch eine Stellungnahme gefordert, aber diese ist bis heute nicht erfolgt. Fragen werden einfach nicht beantwortet, aber wir warten noch ab und können nur hoffen.
Hallo Chilena! In meiner Adoptiinsakte stand auch nur genau das was du schreibst: Fakten rund um die Adoption und das Gerichtsverfahren. Die wirklich interessanten Dinge standen bei mir in der Familienakte wo eben Infos zu meiner Mutter zur Pflegezeit zu meinen Geschwistern etc. standen. Ich denke so eine Akte wird es von Dir aber vermutlich nicht in Deutschland sondern wenn überhaupt in deinem Herkunftsland geben. Kannst du nicht irgendwie an den Ordner von deinen ados kommen??
dass deine Eltern sich so sperren, tut mir wahnsinnig Leid. Ich hoffe für dich, dass sie ihre Einstellung noch ändern und dir die Suche leichter machen. Was ich nicht begreife ist die Naivität, mit der sie dich hinhalten. Haben sie allen Ernstes geglaubt, du fragst nie nach deinen Wurzeln? Haben sie sich dazu mal geäußert? Selbst vor 20 Jahren müsste dieser Aspekt bei Adoptionen schon thematisiert worden sein - sofern alles legal ablief. Und das stellst du ja zurecht in Frage. Ich begreife das wirklich nicht. Für uns war bei der Länderauswahl damals mitentscheidend, dass die Wurzelsuche für die Kinder so einfach wie möglich wird. Mich würde eher wundern, wenn sie nicht suchen gehen.