Ich habe mich heute hier regestriert, weil ich auf die Fragen die ich so habe keine wirklichen Antworten finde, da es sich bei mir auch nicht um den gängigsten Fall der Fälle handelt.
Ich bin 26 Jahre alt und mein Vater und ich wollen uns gerne adoptieren. Ich finde "Ich möchte mich gerne adoptieren lassen" und "Mein Vater möchte mich gerne adoptieren" sind ziemlich unpassend, da wir beide diesen Schritt gemeinsam tun wollen. Für mich ist er mein Vater, mein Vorbild, der Mann der meinem Leben immer einen Halt gab und gibt. Er brachte mir bei vernünftig mit Messer und Gabel zu essen, lernte Mathe mit mir, schimpfte mich aus wenn ich Grenzen überschritt und tröstete mich bei meinem ersten Liebeskummer. Wenn ich heute wichtige Entscheidungen treffen muss ist seine Nummer die Erste die ich wähle.
Meine Eltern sind jetzt seit ein bisschen über 20 Jahren zusammen und seit knapp 6 Jahren verheiratet. Das Thema "Adoption" wurde das erste mal vor 10 Jahren angesprochen - von mir. Leider war ich zu der Zeit zu pupatär, zu uneinsichtig um ernsthaft das Thema weiter auszubauen. Mein Vater fragte mich ob ich mir sicher sei und mir im klaren wäre, was dies heißen würde - auch rechtlich gesehen. Ich dachte, als er das fragte, dass er mich nicht adoptieren wolle und mich nicht als Kind anerkennen wollte. Ich war halt erst 16 und seine Fragen doch sehr vernünftig.
Die Jahre zogen ins Land und im Hinterkopf schwirrte die Frage wohl immer. Bei ihm sowie bei mir. Aber die Eskalation von damals war halt auch spürbar. Ausschlaggebend warum gerade jetzt ist glaube ich, dass wir alle ein bisschen zur Ruhe gekommen sind. Ich habe eine sehr turbulente Zeit hinter mir, meine Eltern ebenso und langsam erdet sich alles. Warum dann eine Adoption wenn emotional doch alles so ist wie es sein soll? Ich hatte nie klare Verhältnisse was einen Vater betrifft - natürlich habe ich in ihm meinen Vater gesehen, aber ich kannte auch meinen Erzeuger und habe in ihm einen richtigen Vater gesucht - vergeblich. Nun wollen mein Vater und ich endlich mal Nägel mit Köpfen machen und ihn auch offiziell zu meinen richtigen Vater machen.
Jetzt kommen wir zu meiner Verwirrung. Ich bin ja rechtlich gesehen Erwachsen und kann ja selbst über mein Leben entscheiden, nun haben meine Eltern mir letztens mitgeteilt, dass ich meinem Erzeuger bescheid geben muss über die Adoption - ich brauche wohl keine Zustimmung da ich alt genug bin aber er muss wohl bescheid wissen, anders würde das Familiengericht wohl schwierigkeiten machen. Noch haben wir nichts in die Wegegeleitet weil mein Vater erst alle nötigen Sachen zusammen haben will bevor es daran scheitern sollte. Erst war es für mich ein Schock meinem Erzeuger bescheid geben zu müssen - schließlich habe ich den Kontakt zu ihm abgebrochen und wollte nach meinem letzten Besuch bei ihm nie mehr etwas mit ihm zu tun haben. Wenn ich ihm jetzt einfach einen Brief schick "Hey, ich lass mich jetzt adoptieren" wird wohl nicht so richtig sein.
Gibt es dafür irgendwelche Musterschreiben? Ich kenne mich so überhaupt gar nicht aus und finden tu ich auch nichts. Soll ich ihm erklären warum ich das machen lasse? Oder eher förmlich und in einem Beibrief eine Erklärung (Der Mann ist eine total arme Socke und ich glaube es wird ihm das Herz brechen, aber einmal in meinem Leben geht es auch mal um mich.) Ich habe ihn das vorletzte mal gesehen, da war ich 10 jahre alt, dann hat er neu geheiratet und war nie mehr gesehen. Durch umwege habe ich ihn aufgesucht als ich 18 war, weil ich einfach wissen wollte wer ich bin und was ich fand war ein alter, gebrochener Mann für den ich außer Mitleid nichts empfand...Also wie am besten Bescheid geben?
Vielen Dank schon einmal für ein paar Antworten Weihnachtliche Grüße
Volljährigenadoption Verfahrensablauf Erforderlich ist ein notariell beurkundeter Antrag des Annehmenden und des Anzunehmenden. Die Einwilligung der Eltern des Anzunehmenden ist im Gegensatz zur Minderjährigenadoption nicht erforderlich, wohl aber die notariell beurkundete Einwilligung der Ehegatten – sowohl von Ihrer Seite aus als auch von Seiten des Anzunehmenden. Diese Erklärungen werden durch Sie oder den Notar beim Familiengericht eingereicht.
Ja, aber es geht ja nicht um eine Volljährigenadoption sondern um die Stiefkindadoption einer Volljährigen. Also bei Volljährigenadoptionen wird ja quasi mein Vater nur dazu gepackt und ich habe dann zwei Väter, so wie ich das verstanden habe. Wenn dann in ein paar Jahren mein Erzeuger auf Pflege oder Unterhaltsansprüche bestehen sollte würde ich in die Pflich genommen werden da ich ja immer noch seine Tochter wäre aber genau die gleichen Rechte und Pflichten hätte ich dann meinem Vater gegenüber...
Und bei einer Stiefkindadoption tritt ja quasi mein Vater auch als "Erzeuger" auf, also die Existenz von meinem Erzeuger verschwindet (bürokratisch) komplett aus meinem Leben. So habe ich das verstanden und so ist es auch gedacht. Und da meinten halt meine Eltern, dass ich meinen Erzeuger informieren müsste. Aus dem Grund: Ich bin jetzt adoptiert und erfahre, dass mein Erzeuger in Lotto gewonnen hat und er stirbt könnte ich ja trotzdem sagen "Hey, ich bin die Tochter - ich hab Erbrecht" und da keiner weiß, dass ich ja gar nicht mehr die Tochter bin könnte das ziemlich kompliziert werden.
Ich meine ja auch, dass ich das nicht müsste... und wenn doch: wie am besten?