Wie bereits in meiner Vorstellung geschrieben, beschäftige ich mich aufgrund meiner Diplomarbeit zur Zeit viel mit dem Thema der Adoption.
Nun suche ich eigentlich Personen / Paare, die es geschafft haben, ein Kind zu adoptieren, und die Lust hätten, über ihre Erfahrungen zu sprechen, um mir ein Bild machen zu können, wie der Adoptionsprozess wirklich empfunden wird, da ich denke, dass dies nicht immer einfach ist.
Ich hoffe ich trete euch nicht zu nah und kann verstehen, wenn ihr nicht darüber sprechen wollt. Aber vielleicht findet sich ja doch jemand, der Lust hat, seine Erfahrungen in einem Interview ( welches nicht veröffentlicht würde, sondern nur zu Forschungszwecken der Diplomarbeit verwendet würde) mitzuteilen.
Bitte geht nicht zu hart mit mir ins Gericht, aber ich kenne leider niemanden persönlich den ich fragen könnte und so kam die Idee mit dem Forum und ihr seit meine einzige Hoffnung.
hier mein angekündigter Kommentar zu deinem Projekt:
ZitatBitte geht nicht zu hart mit mir ins Gericht, aber ich kenne leider niemanden persönlich den ich fragen könnte und so kam die Idee mit dem Forum und ihr seit meine einzige Hoffnung.
Die Idee hier anzufragen war schon richtig, denn es gibt tatsächlich nur wenige einschlägige Foren zum Thema Adoption. Ja, dieses "hart ins Gericht gehen" findet hier mitunter statt, aber bei all der Emotion die dabei im Spiel ist, geht es doch fast immer nur um das Thema nicht die Person, denn man kennt sich ja nicht einmal. Deswegen bitte ich Dich auch darum, eventuell aufkommende Kritik, auch meine hier, nicht persönlich zu nehmen!
Du der geplanten Diplomarbeit habe ich einige (rein sachliche!) Fragen und Anregungen. Es wäre nett, wenn Du darauf eingehen würdest:
Wie kam es denn überhaupt zu dem Thema Adoption?
Zitat... um mir ein Bild machen zu können, wie der Adoptionsprozess wirklich empfunden wird, da ich denke, dass dies nicht immer einfach ist.
Da ihr/Du doch sicher wisst/weißt, dass zum Adoptionsprozess drei (eigentlich vier!) Parteien gehören, würde es mich sehr interessieren, warum ihr/Du den Fokus auf die annehmende Seite gerichtet habt/hast? Gibt es dafür einen besonderen Grund oder war das eher Zufall?
Wenn es kein Zufall war, warum interessiert es euch/dich nicht so sehr, wie es denen geht, die durch Adoption in anderen Familien aufwachsen durften/mussten, als sie von Geburt aus zugehören würden? Wäre es nicht höchst interessant aus authentischer Quelle zu erfahren wie Adoptierte diese Umpflanzen empfinden, das immer über ihre Köpfe hinweg geschieht, oder nehmt ihr/nimmst Du automatisch an, dass sie grundsätzlich zufrieden damit sein müssen doch noch bessere Eltern erwischt zu haben als diejenigen, die sie einst "nicht haben wollten"?
Das Annehmen eines fremden Kindes ist sicher nicht einfach, besonders, wenn man sich eigentlich eines aus den eigenen Genen gewünscht hat, aber das Abgeben ist nicht minder "einfach". Ebenso dürfte es nicht einfach sein zu wissen, dass man nicht in seiner natürlichen Familie aufwachsen durfte. Welche Gedanken habt ihr euch/hast Du dir dazu im Vorfeld dieses Projektes gemacht?
Steht das Thema unwiderruflich fest oder könntest Du das noch ändern? Wie wäre es z. B. mit "Wie kommen Adoptierte mit ihrem Status zwischen zwei Familien zurecht"?
Zitat von mausi51Nein, natürlich nicht, denn das wäre auch gar nicht üblich, aber ich will sie und ihre(n) Betreuer(in) provokativ zum Nachdenken anregen
"Provokativ" - ist schon völlig daneben! "...zum Nachdenken anregen" - genauso daneben, denn Cindl01 wird als angehende Akademikerin nachgedacht haben, bevor sie sich hier registriert hat!
Sicher gäbe es hier viel mehr user, die sinnvolle Beiträge schreiben könnten, wenn ihnen schon zu Beginn etwas (viel) mehr Respekt entgegengebracht würde! Schade, so wird das nichts.
Zitat von mausi51Nein, natürlich nicht, denn das wäre auch gar nicht üblich, aber ich will sie und ihre(n) Betreuer(in) provokativ zum Nachdenken anregen
Ein Tip: lies Dich doch mal durch die Vorstellungen durch, dort schreiben viele A-Eltern bereits von ihrer Geschichte, und ggf.kannst Du bei dem einen oder anderen mal nachhaken, so wie es für Dich in Deine Arbeit paßt.
Oder aber Du erstellst einen Fragenkatalog. So ist es einfacher, die Schwerpunkte zu beantworten.
Zitat von LattitiaEin Tip: lies Dich doch mal durch die Vorstellungen durch, dort schreiben viele A-Eltern bereits von ihrer Geschichte, und ggf.kannst Du bei dem einen oder anderen mal nachhaken, so wie es für Dich in Deine Arbeit paßt.
Oder aber Du erstellst einen Fragenkatalog. So ist es einfacher, die Schwerpunkte zu beantworten.
Viel Glück!
Hallo Cindy 01,
dem kann ich mich nur anschließen, da dann allen hier bekannt ist, welche Infos du benötigst und verwertest.
Zitat von LattitiaEin Tip: lies Dich doch mal durch die Vorstellungen durch, dort schreiben viele A-Eltern bereits von ihrer Geschichte, und ggf.kannst Du bei dem einen oder anderen mal nachhaken, so wie es für Dich in Deine Arbeit paßt.
Oder aber Du erstellst einen Fragenkatalog. So ist es einfacher, die Schwerpunkte zu beantworten.
Viel Glück!
Hallo Cindy 01,
dem kann ich mich nur anschließen, da dann allen hier bekannt ist, welche Infos du benötigst und verwertest.
Da schließe ich mich auch noch schnell an, bevor ich jetzt ins Wochenende verschwinde!
ZitatDa ihr/Du doch sicher wisst/weißt, dass zum Adoptionsprozess drei (eigentlich vier!) Parteien gehören, würde es mich sehr interessieren, warum ihr/Du den Fokus auf die annehmende Seite gerichtet habt/hast? Gibt es dafür einen besonderen Grund oder war das eher Zufall?
Ja das dazu mehrere Parteien gehören weiß ich. Ich persönlich empfinde es jedoch so, dass sehr oft besonders die Seite der annehmenden Eltern in der Betrachtung vergessen wird. So denke ich, dass es auch für diese Seite nicht einfach ist. Bei meinen Recherchen ist mir jedoch aufgefallen, dass man zu deren Sensibilität nicht wirklich Informationen findet. Ja das zum einen und dann kommt dem Thema zusätzlich ein persönliches Interesse zu, was mit eigenem Kinderwunsch einhergeht. Ja so zur Findung des Themas.
ZitatWenn es kein Zufall war, warum interessiert es euch/dich nicht so sehr, wie es denen geht, die durch Adoption in anderen Familien aufwachsen durften/mussten, als sie von Geburt aus zugehören würden?
Dies wäre sicher auch ein höchst interessantes Thema. Aber für ein Thema muss man sich entscheiden und das habe ich, da ich wie erwähnt denke, dass vorallem die Seite der Annehmenden vergessen wird. So stößt man auch im Internet in den verschiedensten Formen auf Fragen von Menschen die vielleicht adoptieren würden, aber denen es oft an Informationen fehlt. Man findet wie bereits gesagt wirklich sehr wenig Informationen zu Erfahrungen auf dieser Seite. Während die anderen Perspektiven doch bereits öfter dargestellt wurden.
ZitatWäre es nicht höchst interessant aus authentischer Quelle zu erfahren wie Adoptierte diese Umpflanzen empfinden, das immer über ihre Köpfe hinweg geschieht, oder nehmt ihr/nimmst Du automatisch an, dass sie grundsätzlich zufrieden damit sein müssen doch noch bessere Eltern erwischt zu haben als diejenigen, die sie einst "nicht haben wollten"?
Sicher ein sehr interessantes Thema. Und nein, ich persönlich nehme nicht an, dass eine grundsätzliche Zufriedenheit herrschen muss. Dabei spielen viele differenzierte Gegebenheiten eine Rolle.
ZitatDas Annehmen eines fremden Kindes ist sicher nicht einfach, besonders, wenn man sich eigentlich eines aus den eigenen Genen gewünscht hat, aber das Abgeben ist nicht minder "einfach". Ebenso dürfte es nicht einfach sein zu wissen, dass man nicht in seiner natürlichen Familie aufwachsen durfte. Welche Gedanken habt ihr euch/hast Du dir dazu im Vorfeld dieses Projektes gemacht?
Auch hier stimme ich dir zu. Eine Arbeit jedoch, die all die verschiedenen Perspektiven und Seiten betrachten wöllte, wäre viel zu umfangreich für eine Diplomarbeit. Da ich nicht jede Seite nur anschneiden möchte, sondern wirklich tief beleuchten möchte, musste ich mich für eine Seite entscheiden.
ZitatSteht das Thema unwiderruflich fest oder könntest Du das noch ändern? Wie wäre es z. B. mit "Wie kommen Adoptierte mit ihrem Status zwischen zwei Familien zurecht"?
Das Thema klingt auch sehr spannend. Ich möchte mich jedoch aus den bereits geschriebenen Gründen nicht nocheinmal umentscheiden.
Danke für den Tip mit den Vorstellungen. Das werde ich tun.
Ja und zum Thema Fragenkatalog, ja das wäre eine Möglichkeit, die ich noch umsetzen könnte. Mir wäre jedoch aufgrund der Sensibilität des Themas ein persönlicher Kontakt lieber. Es soll dabei nicht um spezielle Fragen gehen, sondern eher um ein narratives Interview, in welchem Verlauf und gemachte Erfahrungen erzählt werden. Und nur gezielt zum Ende nocheinmal nachgefragt wird, um Unklarheiten zu beseitigen.
Danke ersteinmal für eure Antworten und dass ihr mich nicht gleich aufgegessen habt
zum stichwort "narratives interview": cindi01. es scheint sehr beliebt zu sein für eine diplomarbeit. ich gab mich einmal dafür her und würde es nie wieder tun und sage dir auch warum, du könntest einen möglichen fehler vermeiden: ich wohne in süddeutschland (alpen) und da sprechen wir einen schönen dialekt, der vom rest deutschlands schwer und oft gar nicht verstanden wird, sehr ähnlich dem schwyzerdütsch. die junge frau, die eine diplomarbeit über die abgebende seite der adoption schrieb, bat mich um ein narratives interview, sie verstand meinen dialekt, da sie aus bw stammte, sehr gut und nahm die antworten in meiner sprache auf ihr mitgebrachtes tonband auf.
ich bat sie, mir ihre fertige diplomarbeit zuzuschicken, was sie versprach und auch tat. als ich dann monate später ihre umfangreiche arbeit in händen hielt, war ich entsetzt, verletzt und wütend. ich habe nicht bedacht, dass "narrativ" für diese frau bedeutet, den dialekt in grammatik und wortwahl wort für wort ins hochdeutsche zu übersetzen. es war fatal und vermittelte dem unbedarften leser ein bild abgebender mütter wie es schlimmer nicht hätte sein können: primitiv und geistig minderbemittelt. schwyzerdütsch ist eine sprache, die im fernsehen mit gut übersetzten untertiteln gesendet wird. hätte sie es so gemacht wäre ich einverstanden gewesen. ich habe ausserdem den fehler gemacht, mir nicht eine korrekturlesung auszubedingen, wie ich es bei jedem zeitungsartikel oder -interview verlangt habe.
Hallo Cindl01, du bist wirklich die erste Person, der ich begegne, die der Ansicht ist, dass man zu der annehmenden Seite bei einer Adoption die wenigsten Informationen findet. Wieviele Reportagen gab es zum Beispiel in der letzten Zeit, die Adoptionswillige begleitet und ihnen ein Sprachrohr gegeben haben, und wieviele im Gegensatz dazu, die sich tiefergehend beispielsweise mit der abgebenden Seite auseinandergesetzt haben? Dass man im Internet, besonders in diversen Foren, vielleicht keine zutiefst persönlichen und die Tiefe das Themas auslotenden Beiträge findet, mag sein. Aber es besteht doch zumindest ein mehr als ausreichendes Informationsangebot und weiterführende Hilfestellung. Ich will dir beileibe nicht zu nahe treten, aber kann es sein, dass ein persönliches Interesse deine objektive Wahrnehmung des Themas ein wenig trübt? Das wäre absolut verständlich, solltest du (was ich ja nicht weiss, du schreibst nur allgemein von persönlichem Kinderwunsch) aufgrund ungewollter Kinderlosigkeit o.ä. privat mit dem Thema "Adoption" befasst sein. Wenn das so ist, solltest du dir dessen bewusst sein. Für einen objektiv-wissenschaftlichen Umgang mit der Materie wäre es nicht die beste Voraussetzung. LG Morgenmuffel
Hallo Maxi89, deine Erfahrung mit dem Interview tut mir leid. Ich kenne dies so nicht. Bei uns kommt das original Interview in den Anhang und es werden eben spezielle Passagen näher betrachtet um Hypothesen aufstellen zu können, bzw. theoretisch bestehendes Material aus der Literatur nocheinmal zu unter- oder widerlegen. Wenn dabei der Sachgehalt deiner Aussagen verändert wurde, widerspricht dies meiner Meinung nach dem Sinn eines solchen Interviews.
@Morgenmuffel:
Ich fühle mich nicht angegriffen und du trittst mir auch nicht zu Nahe. Sicher gibt es auf allen Seiten Informationen. Da hast du Recht. Aber gerade in der Fachliteratur wird die Seite oft auch nicht so sehr betrachtet. Wie ich schon sagte, alle Seiten sind sehr interessant und geben wahnsinnig viel Material her. Aber ich musste mich entscheiden. Und deswegen diese Richtung.
Bearbeite das Thema rein objektiv und wissenschaftlich. Das heißt, meine eigenen Gefühle dazu spielen in der Arbeit keine Rolle. Ein gewisses Eigeninteresse zum Thema empfinde ich jedoch als sehr wichtig und dient bei jeder meiner Arbeiten als gutes Mittel für eine gelungene wissenschaftliche Arbeit. Das wollte ich damit sagen. Schwer zu erklären
o.k. cindi01. falls wie du sagst, das original-interview in den anhang kommt, dann rate ich dir trotzdem, deine interviewpartner/innen zu bitten die hochdeutsche sprache benutzen, falls sie muttersprachlich einen dialekt - egal welchen - sprechen.