Soeben habe ich einen kurzen, aber interessanten Bericht im Tv gesehen!
Es handelte sich dabei um eine Frau, die vor einigen Jahren ein Kind (aus dem Ausland/Indien) zusammen mit ihrem damaligen Ehemann adoptiert hat. Sie sagte, dass sie anfänglich KEINE Liebe oder Zuneigung für das Kind empfand .. das entwickelte sich erst nach-und nach, wie sie sagte! Auch sagte sie, dass sie bevor sie das Kind adoptiert hatte, sich einen Hund zugelegt hat und für den Hund von Anfang an mehr Liebe empfunden hat, wie für das adoptierte Kind Nach dem sie das Kind adoptiert hat, ist sie schwanger geworden und hatte zu Beginn für das leibliche Kind gefühlsmäßig genauso wenig übrig, wie für das Adoptivkind
Während ich diesen Bericht sah, stellte ich mir die ganze Zeit die Frage, wieso man ein Kind adoptiert, wenn (anfangs) GAR KEINE Zuneigung oder Liebe gegenüber dem Kind vorhanden ist?
Mich interessiert jetzt mal die Einstellung/ Meinung der hier anwesenden Adoptivmütter/väter. Ist es jemandem von euch evtl. genauso ergangen?
Alle anderen dürfen sich natürlich auch dazu äußern
Als wir unser A-Kind bekamen, war die Unsicherheit erstmal groß. Schafft man das alles, wird es bei uns bleiben dürfen, werden wir gute Eltern sein, werden wir es schaffen, dem Kind ein glückliches Leben zu ermöglichen....etc....?
Doch, ich muß sagen, daß ich dieses kleine Wesen sofort geliebt habe. Aber ich hatte Angst, mich auf das Kind gefühlsmäßig einzulassen aus den o.g.Gründen.
In der Anfangszeit war ich ziemlich aufgewühlt und permanent angespannt. Eines Abends saß ich neben dem Baby und plötzlich brach es auch mir heraus, und ich heulte mehrere Stunden. Das Baby lag ganz ruhig neben mir die ganze Zeit und war wach.
Ich habe den Beitrag selbst nicht gesehen, kann also nur zu der Zusammenfassung im post Stellung nehmen.
Zwei ganz verschiedene Themen fallen mir spontan dazu ein:
1. hat mir eine gute Freundin, die Mutter eines innig geliebten Sohnes ist mal erzählt, dass sie selbst in den ersten Wochen nach der Geburt überhaupt keine gefühlsmäßige Beziehung zu dem Kind aufbauen konnte. "Natürliche" Mutterliebe, Asche. Sie war glücklich jung verheiratet, wollte unbedingt ein Kind genau von diesem Mann, - und da lag nun das Balg und sie hatte keine Ahnung, was sie damit anfangen sollte. Ich denke also mal, das gibt es eben.
2. Das andere ist natürlich dieser hedonistische Anklang in der Schilderung, besonders diese zumindest mal missverständliche Sentenz mit dem Hund. Was das angeht denke ich schon, dass Ideen von Selbstverwirklichung und "Lebensgestaltung" der Eltern eine zunehmend größere Rolle beim Kinderwunsch spielen; bis zu einem gewissen Grad ist das ja ganz logisch. Menschen bekommen bei uns eben nicht mehr Kinder, weil sie das als Schicksal oder als ihre Aufgabe oder Pflicht betrachten, etc. Und ich habe keinen Zweifel, dass die eigenen Selbstverwirklichungsvorstellungen in mehr als nur einem Fall auch so eine große Rolle spielen, dass die Frage "was wollen wir eigentlich dem Kind geben" - gar keine so große Rolle mehr spielt, auch wenn die Betreffenden sich für super Eltern halten, wenn sie ihre Familienfotos auf fb posten. Ich denke mal, das gibt es eben auch.
Also wir haben unsere Tochter im Krankenhaus kennengelernt und von dem Moment an wo für Kinderkrankenpflegerin mit ihr in den Raum kam war es Liebe absolut bedingungslose l Liebe !!!