Adoptionsforum » Ich habe vergeben

Ich habe grade meinem Anwalt geschrieben. Er solle den Tätern die mir das alles angetan haben folgende Nachricht übermitteln:

"Hier mit vergebe ich eure Taten, ich vergebe euch dass ihr versucht habt mich zu vergewaltigen, mich missbraucht habt und dass ihr versucht habt mich zu töten, denn ihr wusstet nicht was ihr tut."

Das ist kein Scherz ich habe denen grade wirklich vergeben.

Hallo Kai,

ganz toll, das zeigt Deine Souveränität und Deine menschliche Größe! Hoffentlich hilft Dir dieser Schritt auch, weniger unter dieser Tat zu leiden und sie eines Tages absolut nicht mehr als schmerzlich zu empfinden, vergessen kann man sie wohl nie. Diese Großmut wird Dir wahrscheinlich bei der weiteren Gestaltung Deiner Zukunft hilfreich sein, weil dieser Riesenklotz am Bein, der Dein Leben bislang beeinträchtigte, wesentlich kleiner geworden ist.

Auf der anderen Seite würde ich an Deiner Stelle auf die Entschädigung - von wem auch immer - nicht verzichten. Auch sie wird dazu beitragen, Dir Wünsche zu erfüllen und wenn Du sie zur Suche nach Deinen leiblichen Eltern verwendest (evtl. selbst dorthin zu fahren, damit Du Land und Leute, von denen Du abstammst, auch persönlich kennenlernst. Auch das wird Dir ein anderes Lebensgefühl verschaffen.

Bin mal gespannt auf die Reaktion der Täter. Du wirst uns die doch berichten?

LG
Martina

Natürlich werde ich es berichten und natürlich poche ich auf mein Schmerzensgeld ;-)

Wenn du auf das Schmerzensgeld pochst, so wie du sagst hast du nicht vergeben!

DOCH Vergeben und auf Entschädigung pochen sind 2 verschiedene Dinge!

Finde ich absolut nicht! Entweder man vergibt ganz oder gar nicht!

Zitat von Senah

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Finde ich absolut nicht! Entweder man vergibt ganz oder gar nicht!

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Hallo Senah,
Das finde ich nicht so. Kai hat massive Verletzungen und Schädigungen davongetragen, die sollten materiell wieder gut gemacht werden. Die eine Seite, * Vergebung*, ist geistig und kommt von innen, die andere Seite ist *materiell (äußerlich)* und sollte schon ein Trostpflaster erhalten. Das ist auch ganz im Sinne einer Resozialisierung, bei dem der Gedanke der Wiedergutmachung eine große Rolle spielt und dem/den Schädige(n) damit gezeigt wird, dass Schaden in jedem Falle wieder gut gemacht werden muss, auch bei Vergebung durch den Geschädigten. Ansonsten wäre einem Rückfall eher Tür und Tor geöffnet.

Kai macht das sehr gut, ob ich die Größe hätte (jedenfalls so schnell), weiß ich nicht, ich bewundere ihn, zumal er es im Leben ja auch nicht leicht und noch verschiedene andere "Baustellen" offen hat, an denen er sich ordentlich abarbeiten muss.

Geändert wegen Rechtschreibfehler.

Hallo Senah, du denkst aus dem Herzen!

lg Annalis