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ich möchte euch auch gerne meine beiden Links bekannt machen. Den einen kennt ihr ja bereits: http://www.zwangsadoptierte-kinder.de Eine neue HP kam hinzu: http://www.personen-suche-ddr.de Beide HPs gehören mir und werden von mir, zusammen mit Nico (als Webmaster und techn. Ansprechpartner), betreut. Also wenn ihr Fragen habt, dann könnt ihr ihn auch gerne anmailen.
ZitatSabrina * Im Juli 1996 kam der langersehnte Anruf. Unsere Vermittlungsstelle suchte Eltern für ein 6jähriges Mädchen. Bei den sich anschließenden Gesprächen in unserer häuslichen Umgebung erfuhren wir, dass Sabrina in der Herkunftsfamilie Gewalt erfahren und mit den Alkoholproblemen der Eltern konfrontiert worden ist, auch musste sie in manchen Situationen ihren kleinen Bruder schützen.
Ja, nun war der Tag gekommen, auf den wir seit Jahren gewartet hatten und es war noch dazu das heimlich erhoffte Mädchen. Doch Sabrina war schon 6 Jahre alt. Ein richtiger kleiner Mensch mit eigenen Vorstellungen, eigener Meinung und einer schlimmen Vorgeschichte. Würden wir das schaffen? Würde sie uns lieben können? Wir führten viele lange Gespräche. Gedanken gingen uns durch den Kopf: Was erhofften wir uns von einem 6jährigen Kind? Es war kein Baby mehr, das geknubbelt und gewickelt werden will, sondern ein Vorschulkind, das begleitet und gefördert werden sollte und natürlich auch geliebt. Könnten wir es akzeptieren, wenn es lernbehindert ist und die Grundschule nicht schafft? Die Fragen konnten wir uns voll bejahen.
Dann machten wir uns Gedanken über die Reaktionen unserer Verwandten, Freunde und Kollegen. Sie alle wissen, dass wir ein Adoptiv- oder Pflegekind aufnehmen wollen und sind demgegenüber auch positiv eingestellt. Aber wie ist es bei einem großen Kind?
Dann sollten wir Sabrina kennen lernen. Wir waren sehr gespannt und aufgeregt. Wieder gingen uns Gedanken durch den Kopf: Sieht sie schon aus wie ein 6jähriges Mädchen oder eher wie ein 4 oder 5jähriges?.... Dann stand sie vor uns, ein zierliches, kleines Kind, das unsere Herzen im Nu eroberte. Sie hatte für uns das gewisse "Etwas". Sie ist ein fröhliches, aufgewecktes Kind und wir konnten uns gut vorstellen, dass sie einmal zu uns gehören würde.
Der Kontaktaufbau begann. Zunächst einmal in der Woche, später kamen die Wochenenden dazu und auch die Stunden, die wir gemeinsam verbrachten, wurden mehr. Ein Krankenhausaufenthalt bei dem Sabrina Paukenröhrchen eingesetzt bekam, war in der Kontaktphase der „Höhepunkt“. Während der gemeinsamen Zeit blieben wir bei ihr und seitdem sind wir unzertrennlich.
Seit wenigen Tagen lebt Sabrina bei uns. Sie erzählt viel über ihre Vergangenheit, worüber wir sehr froh sind. In gemeinsamen Gesprächen lernen wir uns immer besser kennen, denn nicht nur sie, auch wir haben unsere eigene Lebensgeschichte. Wir meinen, das es das wichtigste ist, den Gefühlen Ausdruck zu geben und erleben jeden Tag als einen neuen Anfang.
Marvin * Als mich an einem Dienstag im Februar mein Mann im Büro anrief um mir zusagen, dass unsere zuständige Sozialarbeiterin nachmittags vorbeikommen wollte, blieb mir die Luft weg und meine Knie fingen an zu zittern. Natürlich konnte ich mich gar nicht mehr konzentrieren und sah alle 5 Minuten auf die Uhr.
Die Sozialarbeiterin erzählte uns dann, dass sie Pflegeeltern für einen sechs Monate alten Jungen namens Marvin suche. Wir konnten gar nicht glauben, was uns nach gar nicht so langer Wartezeit passiert und haben sofort zugesagt. Am Freitag mit ins Heim zu fahren, um die Mutter kennen zu lernen. Bis dahin verging die Zeit im Zeitlupentempo. Ich habe mich öfter ertappt, dass ich den Namen Marvin einfach so vor mich hin sagte und dabei immer lächeln musste. Vor dem ersten Kontakt mit der Mutter, zu der Zeit 17Jahre alt, und auch im Mutter-Kind-Heim untergebracht, hatten wir beide ziemlich Angst. Sie hatte uns an Hand eines Fotos und unserer Lebensläufe ausgesucht und wollte uns erst einmal sehen, bevor sie uns ihr Kind anvertraute. Sie war genauso nervös, wie wir und hat uns auch erlaubt, dass wir Marvin schon sehen durften. Da schlugen unsere Herzen natürlich noch schneller und wir waren sehr gespannt. Als wir in den Raum traten, lagen zwei kleine dunkelhaarige Babys auf dem Teppich, lachten und strampelten um die Wette. Marvin brauchte uns nur mit seinen großen braunen Augen anzusehen und wir schmolzen dahin. Am liebsten wären wir gleich dageblieben und hätten uns mit ihm beschäftigt. Ab dem nächsten Tag sind wir dann jeden Tag einzeln oder zusammen zu ihm gefahren und haben mit ihm gespielt, sind mit ihm spazieren gegangen und haben zusammen geschmust. Außerdem mussten wir ja im Schnelldurchgang lernen, was so ein kleines Kind isst und wie man es badet, wickelt, die Nägel schneidet, etc...... Zuhause war natürlich auch der große Stress ausgebrochen, dass Arbeitszimmer in ein Kinderzimmer verwandeln, Möbel, Kleidung etc. kaufen, meinem Arbeitgeber mitteilen, dass ich in zwei Wochen in Erziehungsurlaub gehe.
Nach 2 1/2 Wochen war es dann soweit, Marvin fuhr mit uns in sein neues Zuhause. In der ersten Nacht sind wir immer wieder hochgeschreckt, weil wir dachten, wir hätten ihn weinen gehört und haben an der Tür gelauscht und nachgesehen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an diesem kleinen Jungen, der da so friedlich in seinem neuen Bett schlief. Er hat ganz fest 12 Stunden geschlafen und seinen Umzug sehr gut verkraftet. Die neuen Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins, Cousinen und Freunde waren natürlich auch ganz gespannt auf unseren Familienzuwachs und kamen alle nach und nach vorbei, um ihn kennen zu lernen.
Unser neuer Tagesablauf hat sich schnell eingespielt, auch das Aufstehen am Sonntagmorgen um 6.00 Uhr ist einfach, wenn sich einem aus dem Bettchen 2 Arme entgegenstrecken und man angestrahlt wird. Wir haben uns sofort um eine Krabbelgruppe bemüht, damit Marvin auch weiterhin Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Mittlerweile hat er viele kleine Freunde und Freundinnen, die wir auch beim Schwimmen und Turnen treffen. Marvin hat sich sehr schnell an sein neues Zuhause gewöhnt, und bei uns eingelebt. Wir haben dies auch daran gemerkt, dass er nach ca. 6-8 Wochen anfing, sehr häufig und herzhaft zu lachen. Man muss ihn nur anlächeln, schon prustet er los.
Unser Leben hat sich seit 7 Monaten nun komplett geändert, uns kommt es aber schon viel länger vor. Mit Marvin werden uns manche Sachen wieder viel bewusster wie schön Kastanien sind, was man mit Stöckchen und Laub alles machen kann, wie wunderbar man mit Sand und Wasser matschen kann, wie schön es ist, kleine fettige Handabdrücke von Spiegeln und Fenstern abzuwischen. Unseren ersten gemeinsamen Urlaub auf Menorca haben wir auch alle drei sehr genossen und planen schon eifrig den nächsten. Ideen haben wir für 10 Jahre.
Zu Marvins Mutter besteht noch Kontakt über die Vermittlungsstelle. Sie bekommt auf Anfrage von dieser Stelle Briefe und Fotos und hat auch schon zu einem Besuchstermin gebeten. Davor hatten wir furchtbare Angst, weil wir nicht wussten, was uns erwarten würde und wie wir uns verhalten sollten. Für uns ist es ganz klar, dass Marvin zu uns gehört und wir eine Familie sind. Dieser Besuchstermin ist viel besser verlaufen als befürchtet. Die Mutter hat sich sehr im Hintergrund gehalten, unseren Umgang mit Marvin beobachtet und einige Fragen gestellt. Ihr ist es wichtig, dass es ihrem Sohn gut geht, sie hat sich von ihm schon sehr distanziert.
das hatten sie sicher schon lange gehofft
ZitatSo genießen wir unser neues Familiengefühl von Tag zu Tag mehr und erleben immer wieder etwas neues, die ersten Zähne, das Hinsetzen, das Krabbeln, die ersten Schritte. Jetzt freuen wir uns auf die Advents- und Weihnachtszeit und haben schon geplant, wo der Weihnachtsbaum stehen soll.
* Um die Anonymität zu wahren, sind die Namen geändert worden