Mit der Babyklappe sprichst Du ein Problem an, was ich von dieser Seite her noch nicht betrachtet hatte. Aber Du hast Recht. Eigentlich sollte man meinen (Allgemeinheit), dass es das Baby/Kind/Jugendlicher ect. besser hat, als bei der H-Mutter. Im Normalfall dürfte das auch so sein. Aber bei einer evtl. Suche hat man ja überhaupt keinen Anhaltspunkt. Das stelle ich mir grausam vor.
Liebe Grüße Vulnona
Hi Vulnona,
ja, das ist wirklich ein großes Problem für die Betroffenen. Sie haben keinerlei Anhaltspunkt und es ist ihnen eigentlich unmöglich - jemals zu erfahren, woher sie kommen.
Soweit ich weiß, sind die Kindesaussetzungen mit Todesfolge und Kindestötungen seit der Einführung der Babyklappen 2002 auch nicht zurückgegangen. Es ist also die Frage, ob die Babyklappen im Zweifelsfall sogar mehr Menschen geschichtslos machen und zu den Babyklappen nun Frauen gehen, die sonst ihr Kind "normal" zur Adoption freigegeben hätten.
Ich erinnere mich noch gut, als bekannt wurde, daß in Deutschland offiziell die ersten Babyklappen, und anonyme Geburten eingeführt würden. Am liebsten hätte ich eine große Flasche Sekt aufgemacht! Ja, endlich war sie da, die vielversprechende Lösung. Keine Babys mehr, die umgebracht werden. Keine Mütter mehr, die im Wald allein ihr Baby zur Welt bringen... Ich empfand es wirklich, als einen großen Fortschritt!
Doch Moment mal: Warum findet man noch immer Babyleichen? Warum werden immer noch Baby´s ausgesetzt? Erste Zweifel.
Als ich mich dann mehr und mehr mit dem Thema Adoption auseinandergesetzt habe, ist mir erst das Ausmaß der Anonymität bewußt geworden. Wie sollen diese Kinder jemanl ihre Wurzeln finden?
Und die Anonyme Geburt - vor wem will denn die Gebärende anonym bleiben? Ist es nicht eher so, daß das Umfeld nichts von der Schwangerschaft und dem Kind erfahren soll?
Wenn es das Angebot zur anonymen Geburt damals schon gegeben hätte, so wäre ich mit großer Warscheinlichkeit dort hingegangen. Aber weil mein Umfeld nichts wissen sollte. Vor meinem Kind wollte ich nie anonym bleiben!!!
Heute verstehe ich nicht mehr so recht, welchen Nutzen anonyme Geburt und Babyklappe eigendlich haben sollen!
Zitat von BibiBlockstein[...] Und die Anonyme Geburt - vor wem will denn die Gebärende anonym bleiben? Ist es nicht eher so, daß das Umfeld nichts von der Schwangerschaft und dem Kind erfahren soll?
Wenn es das Angebot zur anonymen Geburt damals schon gegeben hätte, so wäre ich mit großer Warscheinlichkeit dort hingegangen. Aber weil mein Umfeld nichts wissen sollte. Vor meinem Kind wollte ich nie anonym bleiben!!! [...] Liebe Grüße, Bianka
Hi Bibi!
Ich denke auch, dass eine Geburt sinnvoll ist, bei der die Mutter unbürokratisch entbinden kann und ärztlich versorgt wird und ihr Kind danach zur Adoption freigeben kann. Ich möchte keiner Mutter zumuten aus Angst vor den Eltern das Kind im Wald zur Welt zu bringen, aber dem Kind zuliebe sollten die Personalien und zumindest kurz auch die Gründe für die Abgabe festgehalten werden!
ZitatIch denke auch, dass eine Geburt sinnvoll ist, bei der die Mutter unbürokratisch entbinden kann und ärztlich versorgt wird und ihr Kind danach zur Adoption freigeben kann. Ich möchte keiner Mutter zumuten aus Angst vor den Eltern das Kind im Wald zur Welt zu bringen, aber dem Kind zuliebe sollten die Personalien und zumindest kurz auch die Gründe für die Abgabe festgehalten werden!
Ich mache das mal an meinem Beispiel fest. Was allerdings ja keine Gemeingültigkeit hat!
Ich hatte meine Schwangerschaft ja verdrängt, verschwiegen, verleugnet... Als mir klar wurde, es ist soweit, und ich mich auf der Entbindungsstation wiederfand, habe ich einfach nur noch getan, was man mir sagte. Von daher habe ich auch ohne nachzudenken meine Personalien angegeben. Einfach, weil danach gefragt wurde. Klar, ich hätte auch Müller, Maier, oder sonst was angeben können, damit ich meine Spuren verwische. Tat ich aber nicht. In dem Moment im Krankenhaus, war ich einfach nur froh, daß mir jemand half.
Ich denke heute, daß man den Frauen, grade nach der Geburt, klar machen kann, wie wichtig es für das Kind, und auch für einen selbst ist, seine Personalien anzugeben.
Solche Schwangeren brauchen den Schutz vor ihrem Umfeld. Nicht den Schutz vor dem Kind!!!
Als ich im Krankenhaus war, wußte dies zunächst niemand. Wenn ich das also niemanden erzählt hätte, so ätte es ja auch niemand erfahren. Mein "Pech" war nur der Brief von der Krankenkasse, den meine Mutter geöffnet hatte, weil ich ja dort gemeldet war.
Wäre dieser eine Brief nicht gekommen, so wüßte niemand von meinem Krankenhausaufenthalt. Also wäre es dem Umfeld nicht bewußt gewesen!!!
hallo Darky, genau das ist das Problem! Babyklappen können nicht davon abhalten, daß jemand sein Baby umbringt! Denn eine Mutter, die das tut, kommt ja gar nicht erst auf die Idee das Baby in die Klappe zu bringen. Wenn das alles so einfach wäre...
Leider bewirken Sie nichts diese Babyklappen. Eine Frau in Not würde nie dran denken an diese Einrichtung leider. Wenn ick mir vorstelle das ich anonym dort abgebene worden wäre und noch gesichtsloser und Ich gepenigt wäre .Schreckliche Vorstellung.Niemals wissend wer meine Leiblichen Eltern sind Oo Arme Findelkinder.sie sind schlimmer dran als "Wir"normal und annormal Adoptertierten Kids. Immerhin steht bei "uns" noch der name auf der Geburtsurkunde drauf.
Besonders gut in diesem Bericht finde ich die Überlegung:
ZitatKritiker wie terre des hommes vertreten dagegen die Ansicht, dass Babyklappen die Tötung oder das Aussetzen von Kindern mit Todesfolge nicht verhindern. Mütter, die den Tod ihres ausgesetzten Kindes riskierten oder es selbst töteten, reagierten in Panik und seien daher nicht zu planvollem Handeln fähig. Jene hingegen, die trotz ihrer Verzweiflung die Kontrolle behielten, könnten ihr Kind auch auf legalem Weg zur Adoption freigeben.
Genau das ist meiner Meinung nach der Punkt, warum die Babyklappen nicht wirklich ein Menschenleben retten können. Leider!
Das ist ja sowieso das paradoxe in Deutschland! Auf der einen Seite wird geschriehen, wir brauchen mehr Kinder (Rentenkasse), alle wollen das Wohl der Kinder, ein Neugeborenes wird mit Geschenken überhäuft und es gibt Erziehungsgeld und Elternzeit...
... sind die Kinder dann erst mal da, und die Eltern in der Realität angekommen, kannst Du Dir die Arme ausreißen, es wird nichts für die Kinder getan!
Soviel zum "hohen Gut"!
Aber das ist ja nun ein anderes Thema.
Dass es Frauen gibt, die in derartigen Notsituationen geraten, ist schlimm! Auch dieses spiegelt eben einen Teil unserer Gesellschaft wieder!
ZitatSoweit ich weiß, sind die Kindesaussetzungen mit Todesfolge und Kindestötungen seit der Einführung der Babyklappen 2002 auch nicht zurückgegangen. Es ist also die Frage, ob die Babyklappen im Zweifelsfall sogar mehr Menschen geschichtslos machen und zu den Babyklappen nun Frauen gehen, die sonst ihr Kind "normal" zur Adoption freigegeben hätten.
aus aktuellem geschehen werden die mehrfachen kindestötungen (und ursachen) wieder heftigst diskutiert. in dem zusammenhang hat keine einzige babyklappe gegriffen. keine dieser mütter hat ihr kind dort hineingegeben, obwohl ihnen die möglichkeit sicherlich bekannt war.
ob sich dadurch das familienleben und perspektiven der am existenzminimum (durch unser wirtschaftssystem) lebenden menschen verbessert? damit wird doch nur die soziale fürsorgepflicht unseres sich noch sozialstaat schimpfendürfenden staates auf private ebenen verlagert