Aus meiner Abstammungsurkunde kenne ich den Namen meiner Eltern.
Ich frage mich, an welches Jugendamt ich mich wenden muss, um an meine Adoptionsakte zu kommen. Das der Stadt, in der ich geboren wurde oder an das in der Stadt, in die ich adoptiert wurde? Oder Landesjugendamt?
Könnt Ihr mir sagen, wie das mit der Akte läuft? Kann ich die nur im entsprechenden JA einsehen? Dann kann ich mir das Ganze nämlich gleich sparen, die Fahrt kann ich mir im Leben nicht leisten.
Vielleicht hilft mir ein Melderegisterauszug weiter, habe aber keine Ahnung ob ich da erfolgreich sein werde, nach fast 30 Jahren und das war in der DDR...
Irgendwie frißt mich das alles auf! Ich wünsch Euch einen schönen Abend!
Nicht jede Stadt besitzt ein Jugendamt mit einer Adoptionsstelle. Dann wird die Adoption über das Kreisjugendamt abgewickelt. In jedem Fall wird dich die Gemeinsame Zentrale Adoptionsstelle (GZA) beraten können (siehe auch http://www.adoption.de/info_recht_gza.htm). Deine Geburt wurde damals dem ortsansässigen Standesamt mitgeteilt. Dort liegt dein Familienbuch (Personenstandsbucht) mit den Angaben zu deiner Abstammung (Abstammungsurkunde stellt zum Beispiel einen teilauszug aus diesem Buch dar. Du solltest dir vorab eine komplette Abschrift - mit allen Randvermerken! - zusenden lassen.) Das Jugendamt der Stadt, in der du geboren wurdest oder die nahegelegene Kreisstadt, in der ein Jugendamt ist, wird vermutlich deine Adoption veranlasst haben. Dort wurde eine Akte angelegt, die du als über 16 Jährige(r) einsehen kannst. Diese, wie auch eine Zweitakte, die sämtliche Beschlüsse umfast und beim Amtsgericht liegt, kannst du dir an ein dir heute nahegelegenes Amtsgericht zusenden lassen, wenn du keine Gelegenheit findest, deinen Geburtsort aufzusuchen. Darüber hinaus kannst du dir eine Kopie von der oder den Akten anfertigen lassen. Die Kosten hierfür musst du allerdings selbst tragen. Die Kopie wird dir allerdings sogar nach hause geschickt. Enis
Zitat von BibiBlocksteinDas nächste Problem ist, dass es in der ehemaligen DDR war. Hier weiß man nicht 100% in wie weit die Stasi da die Finger in den Akten hatte.
Das ist eine Befürchtung, die ich habe.
Zumal meine Eltern bei meiner Geburt verheiratet waren. Mir fallen nicht viele Gründe ein, warum man als Ehepaar ein Kind weggibt. Und gerade in der DDR waren die Möglichkeiten für Eltern ja ziemlich gut, was Kinderbetreuung und Angebote für Kinder/ Familien angeht.
Zitat von BibiBlocksteinGeht es Dir denn um Akteneinsicht, oder soll das JA einen Kontakt zu Deinen H.Eltern aufbauen?
Ich möchte eigentlich meine Eltern finden. Ich weiß, dass eine Kontaktaufnahmen zu ihnen übers JA ziemlich lange dauern kann. Einblick in meine Akte will ich aber schon, will wissen, was da 'offiziell' gelaufen ist.
Zitat von Enis Dort liegt dein Familienbuch (Personenstandsbucht) mit den Angaben zu deiner Abstammung (Abstammungsurkunde stellt zum Beispiel einen teilauszug aus diesem Buch dar. Du solltest dir vorab eine komplette Abschrift - mit allen Randvermerken! - zusenden lassen.)
Danke für den Tip. Ich dachte immer, ein Familienbuch wird erst erstellt, wenn man heiratet.
Dann werde ich nochmal mit den netten Damen vom Standesamt sprechen. Hatte dort schon meine Geburts- und meine Abstandungsurkunde beantragt, die habe dann aber eine vergessen und von daher wissen die gleich, wer ich bin, wenn ich da anrufe!
Wenn es Dir darum geht, die aktuelle Adresse Deiner Eltern zu bekommen, kannst Du für ca 7-12 Euro beim Einwohnermeldeamt nachfragen. Erkundige Dich aber noch mal nach den Kosten, kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. Nutze dazu lieber nicht das Internet. Die haben höllisch hohe Preise.
ich hatte gerade die gleichen Gedanken im Kopf, als ich das mit der Aktenkopie gelesen habe. Weil falls ich da auch ein Anrecht darauf hätte, fordere ich sie an.
Weißt Du, in wie weit man ein Anrecht auf die Aktenkopie hat?
Liebe Grüße, Bianka
Hat man nicht! Es gibt keine legale Rechtsprechung auf Kopien. Die Mitarbeiter machen das geheim und unter der Hand! Denen ist aber meistens alles egal was für Konsequenzen es nach sich zieht.
Alle Daten, die mich und meine Adoption betreffen und die dazu dienen meine Herkunft zu klären darf ich einsehen und diese daten darf ich auch als Kopie erhalten. Ich habe mir die Akte an ein nahegelegenes Amtsgericht zusenden lassen. (Ich habe sie angefordert!) und anschließend dort eingesehen. Anschließend habe ich eine Kopie dieser Akte angefordert, die mir dann auch an meine Heimatadresse gesendet wurde. Die Kopie musste ich allerdings selbst zahlen.
Diese Handlungsweise gilt vermutlich auch für Akten aus der ehemaligen DDR. Allerdings bin ich natürlich übefragt, auf welche Weise die Adoptionen dort archiviert wurden. Ich würde mich auf jeden Fall an die GZA wenden. Mit dieser Stelle habe ich nur positive Erfahrungen gemacht. Die wissen sicher genauer Bescheid.
Erstaunlich ist es immer wieder für mich, wieviele Adoptierte bezüglich ihres Personenstandsregisters - wie ich damals - im Dunkeln tappen. Die geburtsurkunde, aber auch die Abstammungsurkunde stellt nur einen teil der Daten dar. Wenn man als Betroffener nicht direkt nach einer voolständigen Abschrift fragt (bzw. diese anfordert!), dann stellt das Standesamt i.d.R. eine Abstammungsurkunde aus. Wenn möglich sollte man sich sein Familienbuch zeigen lassen! Enis
Liebe Enis, danke für die vielen Tips! Ich werde wohl zuerst mal wieder mit den netten Damen vom Standesamt telefonieren und jetzt noch mein Personenstandsregister anfordern. Hoffentlich haben die meine Ausweiskopie noch, dann dauert es nicht wieder alles so ewig...
Habe ich jetzt noch irgendwas vergessen, wobei mir das Standesamt meines Geburtsortes helfen kann? Familienbuchauszug?
Falls meine HEltern versuchen würden, Kontakt zu mir herzustellen, dann würde das doch übers JA laufen und das JA würde meine AEltern kontaktieren, richtig?
Weiß jemand, ob man die AEltern da ausschalten kann und das JA im Fall der Fälle direkt mich kontaktieren würde?! Denn meine AEltern würden nie im Leben was weiterleiten.
ich könnte mir schon vorstellen, dass Du dem JA mitteilen kannst, dass Du in dem Falle direkt kontaktiert werden möchtest. Vielleicht machen sie sich einen Vermerk in die Akte? Versuch es doch einfach mal. Und berichte uns, ja - *Neugier!
Aber es gibt leider immer noch wenige H.Eltern, die sich trauen von sich aus den Weg zum JA zu gehen. Das Ausforschungsverbot ist schon abschreckend. Dazu können die schlechten Erfahrungen kommen, die sie evtl. mit dem JA gemacht haben.