Meine Muter die ich mit 45 Jahren kennen gelernt hatte sagte zu mir neulich
Wir durften die Kinder nicht behalten, weil die Nonnen auf der Wöchnerinnenstation gesagt haben: „Ihr könnt für eure Kinder nicht sorgen, weil ihr arbeiten müsst und die Kinder seien sowieso unehelich und müssen ins Heim“. In Lövenich, lagen mit mir, sieben Frauen zur Entbindung und alle sieben Kinder wurden in ein Heim gesteckt! Das war die Zeit als dein Bruder geboren wurde. 22.12.1957. Und nur, weil sie nicht verheiratet waren!
Das erste Kind konnte ich noch bei Oma und Opa unterbringen. Dich und dein Bruder musste ich ins Heim abgeben.
Als ich später geheiratet habe konnten die nächsten drei Kinder bei mir aufwachsen.
Uneheliche Kinder wurden damals von der Gesellschaft geächtet und der Staat hat durch die Zwangseinweisungen sich mit an eurem Leidensweg schuldig gemacht. Das kannst Du ja sehr gut aus deinen Akten ersehen. Es tut mir heute aufrichtig Leid.
vielleicht ist es gerade wegen dieser menschenverachtenden wortwahl in das forum hineingesetzt worden. die wirkt auf mich fast wie aus der nazizeit, unwertes leben etc.. diesen heimleiter sollte man auseinandernehmen, ihn mal fragen, ob er sich ehelich oder unehelich geboren worden zu sein aussuchen konnte!!
Ich war heute noch mal auf der Seite. Es fällt mir sehr schwer dort zu lesen, weil es so unfassbar ist, was da geschehen ist. Ich persönlich finde auch schlimm, daß alles "im Namen Gottes" geschehen ist. Diesen Kindern hat man doch wirklich alles genommen. Sie hatten nicht mal mehr den "Lieben Gott", an den man sich hätte klammern können... Selbst der allerletzte Rest an Glaube und Hoffnung wurde ihnen genommen.
Mich würde interessieren, wie es heute in den Heimen aussieht!?
Eine Bekannte von mir ging mit ca.14 Jahren freiwillig ins Heim. Um den Schlägen ihrer Eltern aus dem Wege zu gehen. Dort wurde sie dann von einer Mitbewohnerin so zusammengeschlagen, daß sie noch heute gesundheitliche Einschränkungen hat. Die Heimleitung wußte zuvor, daß das andere Mädchen sie verprügeln wollte. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging sie zurück nach Hause. Kein JA kam jemals wieder vorbei, um nach ihr zu sehen!