oh ja ich verstehe schon wie du das meinst, und da gebe ich dir auch völlig recht in Bezug auf die Gene, da gibts eine tiefe Verbindung zwischen mir und meiner Mutter. Unter dem Aspekt ist der Satz auch richtig, wenn auch von den meißten Leuten völlig anders benutzt, als Beispiel meiner tiefen Verletzung durch diesen Satz: Als meine Schwägerin schwanger war, zog sie am Anfang in Erwägung mich zur Patentante zu machen, hat mich natürlich irre gefreut um so größer war die Enttäuschung als sie plötzlich aller Welt mitteilte, dass ihr Bruder (mein Mann) Patenonkel ihrer Tochter würde. Als ich sie darauf ansprach und auch meine Enttäuschung nicht verbergen konnte kam eben genau mal wieder dieser Satz: "Blut ist halt dicker als Wasser"..... so was trifft als Adoptivkind ungemein
Hallo Mirella, Dein Beispiel hat aber doch nichts mit Deiner Adoption zu tun. Du bist in diesem Fall die Schwägerin. Und scheinbar steht ihr Bruder ihr näher. Ich kann Deine Endtäuschung gut verstehen. Es ist nicht ok jemanden erst zu fragen ob er Pate werden möchte, und es dann nicht durchziehen. Aber der Satz, dass Blut eben dicker ist als Wasser, war sicher unüberlegt. Vielleicht kann sie sich gar nicht vorstellen, dass man als Adoptierte mit so einem Satz noch ganz anders umgeht, und es einem ganz anders trifft.
Darf ich fragen, ob Deine Kinder auch Paten haben? Und wenn ja, wen hast Du ausgewählt, und warum? Meine Kinder, die bei mir leben haben auch Paten. Jeweils einen aus meiner Familie, einen aus aus der Familie meines Mannes und einen, der nicht mit uns verwandt ist.
natürlich hat dieser Satz in diesem Fall nichts mit meiner Adoption zu tun, allerdings habe ich durch meine Erfahrungen in der frühen Kindheit große Verlustängste und Probleme mit Ablehnung (aber ich arbeite daran ) nur ist das halt auch noch einer ihrer lieblingssätze..... der immermal wieder zu unpassender Gelegenheit fällt!... Ja meine kinder haben Paten, meine Schwägerin ist die Patin meiner großen (war damals etwas überrumpelt....) und mein Onkel und meine Cousine sind die Paten von unserem Kleinen. (mein Onkel ist bodenständig und meine Cousine ist Künstlerin )
Ich habe gelesen, dass du 89 ein Kind zur Adoption gegeben hast, hast du deinen Sohn gefunden?
Hallo Mirella, ja ich habe ihn - nein, er hat mich gefunden. Über das Wiederfinden kannst Du hier unter "Es ist so weit" lesen. Wie es zur Abgabe kam steht auf meiner HP http://www.bibiblockstein.de Falls es Dich interessiert.
Es ist bestimmt übel, dass manche Menschen unbedacht diese Sprüche bringen. Sagst Du dann eigentlich dass Dich das verletzt?
Hallo Mirella, das solltest Du aber tun. Denn die meisten Menschen in Deinem Umfeld werden wahrscheinlich nicht immer daran denken, dass Du adoptiert bist. Und selbst die, die es wissen, und daran denken, können ja nicht wissen, was Du dabei fühlst! Ich bin zB immer wieder erstaunt wie aktuell dieses Thema noch bei Menschen ist, die sogar schon Kontakt zur leiblichen Familie haben. Denkst Du viel darüber nach?
Hallo, ja das ist trotzallem ein Thema, dass einen immer wieder begleitet. Über meine Adoption denke ich eigentlich nicht viel nach, und schon gar nicht wie mein Leben hätte anders verlaufen können. Worüber ich natürlich nachdenke, welche Seelischen Konsequenzen (Ängste, etc.) sich durch meine frühe Kindheit (Stichwort: inneres Kind) ergeben haben. Ein Punkt an den ich immerwieder zwangsläufig zurückkomme.... Ich habe da immernoch einiges Aufzuarbeiten. Klar gehört dazu auch andere auf Verletzungen aufmerksam zu machen, und ich denke sie wird es nicht mehr ohne Komentar meinerseits sagen.
lg Mirella
PS: auch ich habe schon seit über 10 Jahren Kontakt mit meiner leiblichen Mutter
Dazu kann ich nur folgendes sagen: Stellt Euch mal vor ihr habt eine Tochter von 12 Jahren, Ihr habt sie großgezogen, sie getröstet wenn sie weinte, sie gewickelt als baby, ihr erinnert Euch an das erste mal als sie Mama sagte und nun klingelt es an der Tür und davor steht ein junges Mädchen. man schaut sich gegenseitig an " kann es sein das wir uns kennen ?"...und dann der schock: "Du bist meine Mutter !" Ihr bittet sie herein, auch Eure Tochter ist da.....das Mädchen erzählt das es erfahren hat das es eine Verwechslung im Krankenhaus gab und kurze Zeit drauf, nach einem DNS Test steht es sicher fest das es so ist. Wie ist da das Verhältnis " Blut ist dicker als Wasser" ? Werft Ihr Euer doch nur angenommenes und nicht leibliches Kind raus und nehmt das Mädchen das an der Tür stand auf ??? Wird Eure Bindung zu dem nicht leiblichen Kind weiger wert, weniger stark und bei wem würdet Ihr am Krankenbett sitzen wenn Beide schwer krank wären ????
Hallo Lilly, dies wäre eine wirklich sehr schwere Situation. Bei mir persönlich würde es wahrscheinlich darauf hinaus laufen, dass ich die anderen Eltern bitten würde, dass wir alle zusammen ziehen würden. Natürlich liebt man ein angenommenes Kind auch! Gar keine Frage!
Stell Dir vor Du hättest 2 leibliche Kinder. Dein Haus brennt. Du könntest eines der Kinder retten. Welches würdest Du zurück lassen? Ich erwarte darauf übrigens keine echte Antwort! Nur mal so als Denkanstoß!
Zitat von BibiBlocksteinHallo Lilly, dies wäre eine wirklich sehr schwere Situation. Bei mir persönlich würde es wahrscheinlich darauf hinaus laufen, dass ich die anderen Eltern bitten würde, dass wir alle zusammen ziehen würden. Natürlich liebt man ein angenommenes Kind auch! Gar keine Frage!
Stell Dir vor Du hättest 2 leibliche Kinder. Dein Haus brennt. Du könntest eines der Kinder retten. Welches würdest Du zurück lassen? Ich erwarte darauf übrigens keine echte Antwort! Nur mal so als Denkanstoß!
freundliche Grüße, Bianka
Hallo !
Ich hab auch eigentlich keine Antwort erwartet...mir war nur wichtig zu zeigen das es nunmal wirklich gar nicht um genetische Verwandschaft geht bei einer Beziehung, nur um die liebe, die gemeinsamen Erlebnisse, die seelische Verbundenheit u.s.w..... Ich denke auch bei dieser Situation gibt es keine richtige lösung (würde wahrscheinlich ähnlich handeln wie Du es geschrieben hast !) Was ich in dieser Situation tun würde.....hätte ich ein leibliches und ein adoptiertes Kind in diesem brennenden Haus würde ich trotzdem zu ihnen laufen und beim Versuch Beide zu retten sterben, denn ich könnte mich nicht entscheiden !!!
Ich denke dieser Satz "Blut ist dicker als Wasser" wird auch oft falsch ausgelegt. Beweist diese Studie doch einfach nur, dass es da soetwas wie ein unsichtbares Band zwischen Blutsverwandten gibt. Daher mögen ja auch manche Mesnchen den Charakter ihrer Verwandten nicht, fühlen sich aber dennoch mit ihnen verbunden. Das hat ja nicht prinzipiel mit Liebe zu tun.
Zitat von BibiBlocksteinHallo Lilliy, genauso würde ich es auch machen!
Ich denke dieser Satz "Blut ist dicker als Wasser" wird auch oft falsch ausgelegt. Beweist diese Studie doch einfach nur, dass es da soetwas wie ein unsichtbares Band zwischen Blutsverwandten gibt. Daher mögen ja auch manche Mesnchen den Charakter ihrer Verwandten nicht, fühlen sich aber dennoch mit ihnen verbunden. Das hat ja nicht prinzipiel mit Liebe zu tun.
Unfruchtbare oder sonstwie kinderarme Menschen adoptieren ja auch nicht aus Liebe zu einem speziellen Menschen, sondern weil sie auf andere Weise kein Kind bekommen können.
LG Brigitte
Wie Du vielleicht schon gelesen hast war es für uns nicht die letzte Möglichkeit ein Kind zu adoptieren....keine Ausweglosigkeit sondern eine bewußte Entscheidung..... LG Lilly