Hallo alle zusammen! Ich habe mit großem Interesse einige Beiträge gelesen und bin sehr stark beeindruckt wieviel Offenheit hier herrscht. Der Umgang miteinander ist in diesem Forum sehr rücksichtsvoll, was ich in anderen Foren, wo man auch schon öfter über immense Vorwürfe lesen kann, vermisst habe.
Einige von euch haben geschrieben, dass mehr Öffentlichkeitsarbeit stattfinden muss. Da ich ja gerade meine Diplomarbeit schreibe und mich darin speziell mit Herkunftsmüttern beschäftige, interessiert es mich sehr, wie ihr euch so eine Öffentlichkeitsarbeit vorstellt.
Sollte es mehr Bücher geben, in denen über die Lebensgeschichten der Herkunftsmütter geschrieben wird? Oder mehr Fernsehbeiträge, Zeitungsartikel, Flugblätter?
Es ist unheimlich schwer Herkunftsmütter zu finden, die offen über ihre Adoptionserfahrungen berichten. Auch viele Forscher vor mir haben gerade mal 20 Frauen gefunden, die darüber reden wollten, was nicht genug ist für repräsentative Studien.
Was denkt ihr darüber? Was sollte in Angriff genommen werden?
Das sich so wenige Herkunftsmütter öffendlich zu wort melden liegt sicher daran das die öffendliche meinung von Herkunftsmüttern nicht die beste ist . Einige versuchen auch alles zu vergessen was mit Adoption zu tun hat ,da es auch sehr schwer ist mit dem gedanken zu leben das eigene Kind abgegeben zu haben .
ZitatSollte es mehr Bücher geben, in denen über die Lebensgeschichten der Herkunftsmütter geschrieben wird? Oder mehr Fernsehbeiträge, Zeitungsartikel, Flugblätter?
Ja!!!
Zur Zeit kann ich mir alles Mögliche Vorstellen, um die H.Mütter aus den Vorurteilsdenken der Menschen herauszubekommen. Einfach, weil die beiträge zeigen, daß vielen H.Müttern damit unrecht getan wird! Ich will nicht abstreiten, daß es auch abgebende Mütter gibt, die schlecht zu ihren Kindern waren. Nur solche wird man noch seltener im www finden. ich würde mich freuen, wenn es Bücher gäbe, in denen die Schicksale der H.Mütter aufgezeigt werden. Das JA müßte mehr Interesse zeigen, und nach dem WARUM fragen!
Aber es sind ja nicht nur die H.Mütter, die leiden. Vielen Adoptierten geht es mit der Ado ja auch nicht gut!
Ganz schlimm finde ich die Tatsache, daß heute jeder denkt offene/halboffene Adoption sei die beste Variante - es aber in keinem Gesetz verankert ist. Ebenso sollte meiner meinung nach jeder Erwachene das Recht haben, die Ado wieder aufzuheben.
Aber ich schweife ab. Sorry!
Natürlich ist es schwer, so viele Herkunftsmütter zusammen zu bekommen. Aber es werden immer mehr, die von ihrem Schiksal berichten. Und das gibt doch ein wenig Hoffnung!
ja, ich finde es auch schwierig zu sagen wie man an die Öffentlichkeit gelangen könnte. Ich persönlich habe mich gerade für das Studium der Situation der Herkunftsmütter entschieden, weil es kaum Literatur dazu gibt und weil es noch ein sehr unerforschtes Feld ist. Dagegen gibt es viele Studien über die Situation der Adoptierten und auch über Adoptiveltern. Genauso gibt es viele Ratgeber für diese Adoptionsparteien. Ich hatte mir überlegt eventuell eine Doktorarbeit über dieses Thema zu schreiben, was letzten Endes in einem Buch enden wird, bin mir da aber nicht so sicher. Bei Zeitungsartikeln sehe ich das Problem, dass man immer nur einen kleinen Kreis erreicht, außer man wendet sich an die überregionalen Zeitungen oder auch Zeitschriften, was wesentlich schwieriger ist. Flugblätter wären wahrscheinlich auch zu kurz gefasst um wirklich informativ zu sein, denke ich!
In 2 Wochen habe ich ein Gesprächstermin bei einer Adoptionsvermittlungsstelle um deren Haltung gegenüber Herkunftsmüttern zu erkunden und festzustellen wie die Beratung dort stattfindet. Außerdem wird ein Thema die Offene Adoption sein und deren Stellenwert in den Gesetzen. Falls von euch noch jemand Fragen an die Adoptionsstelle hat, kann ich sie gerne in meinen Fragenkatalog aufnehmen und euch später darüber informieren!
Das Problem der Vorurteile ergibt sich ja hauptsächlich durch Unwissenheit und dagegen kann man nur etwas tun, wenn man das Thema der Adoption öffentlich macht. Das ist ein leidiger Teufelskreis, aber man hat es ja schon mit vielen Themen geschafft sie gesellschaftsfähig zu machen. Dann muss das auch mit dem der Abgabe eines Kindes zu schaffen sein. Viele Mütter haben hier ja auch schon geschrieben, dass sie unter anderem auch positive Reaktionen und Verständnis entgegen gebracht bekommen haben.
Natürlich ist es schwer an Herkunftsmütter zu kommen. Sie schämen sich meistens so sehr, dass sie sich gar nicht trauen darüber zu reden und oft macht bereits die Gesellschaft sie mit ihren Vorurteilen mundtot. Ich denke, dass es sehr viel Aufklärung bedarf, bevor sich diese vorgefertigte Meinung ändert.
Was tun ??? Das ist eine sehr gute Frage. Ich denke mit diesem Forum haben wir den ersten Schritt getan. Die Anonymität bietet einen gewissen Schutz und man kann sich dem Thema nähern, ohne dass jemand mit Fingern auf einen zeigt. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir der breiten Öffentlichkeit verschlossen bleiben und sie demnach auch nichts davon erfahren. Das Problem ist, dass Herkunftsmütter (eigentlich alle von Adoption Betroffene) erstmal selbst damit umzugehen lernen müssen.
Ich bin froh, dass wir hier "Schreiberlinge" haben, die sich an die gute Form halten und sich zu benehmen wissen. Ansonsten würde das gar nicht funktionieren. Außerdem (meine Meinung) stützen wir uns gegenseitig und lernen Tag für Tag dazu, was Adoption betrifft. Egal ob Adoptierter, Herkunftsmütter/-väter, Adoptiveltern oder deren Verwandte/Bekannte. Jeder, der etwas konstruktives zu sagen hat und offen ist für andere Meinungen, ist hier herzlich Willkommen.
Probleme haben wir schon so genug, das müssen wir uns das Leben nicht noch untereinander unnötig schwer machen !?
mir ist der punkt unkomplizierte akteneinsicht enorm wichtig. ich würde mir wünschen, daß man an diesen stellen nicht wie ein entmündigte bürger und bittsteller behandelt wird, um auskunft über seinen eigenen lebensanfang zu erhalten. meine vermittlungsstelle (skf) läßt nach wie vor meine vermittlungs-akte zu, egal wie ich darum bitte.
liebe vulvona, das ist die abkürzung des sozialdienstes kath. frauen, der nachfolger/ umbenennung des damaligen kath. fürsorgevereins für frauen und mädchen. soviel ich weiß, mußten sie die alten akten vom ihrem vorgängerverein übernehmen.
bisher lauf ich seit jahren bei diesem verein gegen die wand. ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß nichts mehr über eine adoption vorhanden sein sollte. vorgestern kam der zweite teil der tv-doku über "kinder des feindes", norwegische besatzungskinder, die nachforschungen über ihre herkunft machten, erfolgreich, die nicht so blockiert wurden wie wir hier in D.
wäre super, wenn ich da eine rechtliche handhabe durch bekäme
bin zwar schon länger hier angemeldet, aber bisher wenig aktiv gewesen. An was lag das...kann ich euch genau sagen: ich bin heute seit einem halben Jahr rauchfrei und brauchte wähend dieser Zeit mein Rauchfrei-Forum. Jetzt hab ichs aber geschafft und werde mich meinem eigentlichen Thema wieder zuwenden.
Mein eigentliches Thema heißt: wie werden wir Herkunftsmütter es endlich mal schaffen Gehör zu bekommen, beachrtet zu werden jenseits der bisherigen Schubladen und Tabus.
Noch mal kurz für Dich, liebe Marina: ich bin mehr als bereit zu berichten und kann Dir auch einiges zukommen lassen an Öffentlichkeitsarbeit, die ich bereits gemacht habe...
Ich freu mich auf unsere Korrespondenz und lass es für heute mal dabei
bin zwar schon länger hier angemeldet, aber bisher wenig aktiv gewesen. An was lag das...kann ich euch genau sagen: ich bin heute seit einem halben Jahr rauchfrei und brauchte wähend dieser Zeit mein Rauchfrei-Forum. Jetzt hab ichs aber geschafft und werde mich meinem eigentlichen Thema wieder zuwenden.
Mein eigentliches Thema heißt: wie werden wir Herkunftsmütter es endlich mal schaffen Gehör zu bekommen, beachrtet zu werden jenseits der bisherigen Schubladen und Tabus.
Noch mal kurz für Dich, liebe Marina: ich bin mehr als bereit zu berichten und kann Dir auch einiges zukommen lassen an Öffentlichkeitsarbeit, die ich bereits gemacht habe...
Ich freu mich auf unsere Korrespondenz und lass es für heute mal dabei
eure Lisa
Willkommen Elisabeth in unseren Wunderbaren SprechforenRäumen.Wir sind wirklich herzallerliebste Menschen und wir unterstützen jeden hiermit viel Liebe ,Harmonie und Tips und soweiter.Daher trau dich und schreib das das Zeug hält und bitte mache einen neuen Thread auf mit deiner eigenen Leebnsgeschichte wenn du magst.Wir möchten alles gerne lesenn.Du kannst uns vertrauen.
Also trau dich XD und ick hoffe wir lesen was von dir sehr bald.
ZitatIn 2 Wochen habe ich ein Gesprächstermin bei einer Adoptionsvermittlungsstelle um deren Haltung gegenüber Herkunftsmüttern zu erkunden und festzustellen wie die Beratung dort stattfindet. Außerdem wird ein Thema die Offene Adoption sein und deren Stellenwert in den Gesetzen. Falls von euch noch jemand Fragen an die Adoptionsstelle hat, kann ich sie gerne in meinen Fragenkatalog aufnehmen und euch später darüber informieren!
Liebe Marina, das wäre wirklich klasse!!!
Hier direkt mal ein paar Fragen an die Vermittlungsstelle:
- warum arbeiten alle SA so unterschiedlich? Manche SA´s schaffen es in wenigen Wochen einen Kontakt herzustellen, wärend andere es in zig Monaten nicht schaffen! (bei gleichen Vorraussetzungen).
- Warum bieten die SA den Müttern keine anderen Anlaufstellen an, um Hilfe zu erhalten, ihr Kind selbst auf zu ziehen?
- Wie steht es um die Nachsorge, nach der Adoption? Werden A.Familien nach erfolgreicher Adoption weiterhin aufgesucht?
- Wieviele offene/halboffene Adoptionen gibt es heute - wieviele Inkognito?
- Werden die Vereinbarungen, die man vor einer offenen/halboffenen Adoption trifft eingehalten?
- Warum wird von den abgebenden Müttern nicht verlangt, daß sie Gründe angeben, oder dem Kind ein Foto, und ein paar Zeilen hinterlassen?
- Wie denken SA über abgebende Mütter? Sind sie in ihren Augen Rabenmütter?
- Wie denken sie über A.Eltern? Sind es in ihren Augen Gutmenschen?
- Warum wird bei behinderten/schwer erziehbaren Kindern zur Pflege, und nicht zur Adoption geraten?
- Ab welchem Alter wird das Kind direkt angeschrieben, und nicht die A.Eltern, wenn die H.Mutter sucht?
- Wie hoch ist die Chace, daß ein Kind, welches in Pflege lebt, wieder zu den H.Eltern zurück geführt wird?
- Die SA arbeiten zum Wohle des Kindes! Welche Rolle spielen A.Eltern, und H.Eltern?
- Warum kostet Sozialbericht für Inlandsados Geld?
- Wie lange und wo werden die Akten der Adoption aufbewahrt?
- Wie gut werden abgebende Mütter heute über die Leiden der Kinder durch Adoption aufgeklärt?
- Wie gut werden A.Eltern heute über die Leiden der Kinder durch Adoption aufgeklärt?
- Wird die H.Mutter benachrichtigt, falls das Kind stirbt, oder eine organspende benötigt?
- Muß die SA beim ersten Grspräch der H. und A. Seite dabei sein?
- Wieviel Urlaub hat eine SA, oder warum sind sie so schwer erreichbar?
- Wie denkt das JA über Babyklappen?
- Wissen die SA von den Leiden der von Adoption betroffenen?
- Gibt es Weiterbildungen für die SA? Wie sehen diese aus?
- Sollte man eine Adoption auf Wunsch des Adoptierten Erwachsenen aufheben können?
- Gibt es pesönliches Mitleid der SA mit den H.Müttern, oder den Kindern?
- Wo liegt aktuell die Altersgrenze bei A.Eltern um zu Adoptieren?
- Wieviele Kinder werden aus Heimen, wieviele direkt nach Geburt vermittelt?
- Wieviele Kinder werden vermittelt, weil sich die abgebende Mutter beim JA meldet? Wieviele werden auf Grund von Mißbrauch/Verdacht von den Eltern weggenommen?
Ich belass es für heute mal dabei. Ich denke, daß sind erst mal genug Fragen. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob Du alle davon verwenden kannst.