@ Brigitte, mir ging es nicht um Rechtfertigung, sondern um die potentielle Beziehung oder die Beziehungen, die sich entwickeln (können), wenn die beteiligten des A-Dreieckes (-Vierecks etc.) tatsächlich aufeinander zugehen. Angesichts dessen, dass meine H-Mutter zu mir, Zeit ihres Lebens, keinen Kontakt gesucht und schon etliche Jahre tot ist und mein H-Vater erst seit wenigen Wochen eine Erinnerung zulässt oder zulassen kann, bewegt sich meine Beziehung in diesem aufgezeigten Feld doch relativ einseitig. Ich kann mich also, was die an meiner Adoption nicht unwesentlich beteiligten Personen angeht, vowiegend auf mich besinnen, nehme dennoch - wie freundlich von mir - auf die Umstände (?) meiner H-Eltern Rücksicht. Ich muss es zwangsläufig und will es auch! Bewusst letzteres wahrzunehmen ist wohl Voraussetzung. Ich muss mich Ernst nehmen, so wie ich möchte, dass sich die anderen, denen ich auf meiner Suche begegne, ebenfalls Ernst nehmen können. Das geht auch ohne Bewertung, finde ich, denn ich kann zwar versuchen, mich in die Rolle, die Situation meiner H-Eltern hineinzuversetzen, aber ich bin nicht sie, ich lebe heute und ich hatte v.a. diese Entscheidung nie zu treffen, mir fehlt die Erfahrung ("Gott lob"). Dennoch muss ich zugeben, dass ich befürchtet habe und befürchte, dass bei einem Kontakt mit einem meiner H-Elter sozusagen eine "Welle" der Rechtfertigung über mich hinwegrollen könnte. Vielmehr würde ich mir persönlich wünschen, dass man mir darüber erzählt, wer diese beiden Menschen, von denen ich abstamme, damals waren etc. Leider können wohl viele H-Eltern diesem Wunsch nicht nachkommen, weil ihr Schmerz und ihre Trauer, auch vielleicht ihre Wut oder sogar ihre Verdrängung dies unmöglich machen. Ein gemeinsames Aushalten dieser schwierigen Situation mit uns Adoptierten (aber auch umgekehrt) ist vermutlich äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich. Enis
Ach Mensch Enis!Das tut mir alles so leid.Ich kann es dir sehr gut empfinden.Meine Hmutter ist auch tot und ich finde nur widersprüchliche Erfahrungswerte bei den "Verwandten" wieder über sie. Aber Enis,du musst doch nichts rechtfertigen.DU bist abgegegeben worden und nicht andersrum. Bitte denk an dich ,auch wenn es schwer fällt.Ich weiss nichts dazu zu sagen so recht ,nur das dein Erzähltes mir sehr leid tut.Meine Hmutter hatte ja als ich sie anrief 1997 eine Nervenzambruch und ein Bekannter oder wer auch immer sagte zu mir "ich solle mich nie wieder melden,sie hätte nie ein Kind zur Ado gegeben oder je gehabt"Davor aber als ich mit ihr redete hat sie alles bejaht bis zu der Sekunde wo ich sagte "hallo S.ich bin das Kind" Ich kann mir wahrlich vorstellen was in dir vorgeht. Dieser ewige Druck seitens der HEltern der manchmal auf einen lastet,sich permament rechtfertigen zu müssen ,warum und weshalb man sie sehn will.kann mitunter seelenmordernd auf des Adoptierten auswirken.Einige HEltern (bewusst so gewählt net hauen )denken einfach nicht nach über wie es ihrem eigenen Kind,was sie damals gebaren geht mit der ganzen situation. So gibt es auch unter Hmüttern schwarze Schafe,aber man soll ja über Tote nicht schlecht reden daher beende ich hiermit meine Zeilen an dich. Nur noch eines Enis :Was heisst denn das er ,dein Hvater ,sich "jetzt" erst langsam dran erinnert an dich?!Wie alt ist er ?Ist er in einem Altenheim ?Weisst du Enis ,wenn man über 70 ist zb ,dann kann man sich wirklich nur sehr wenig erinnern an alles.Altersdemenz nennt man das. Aber ich kenne deine Hintergründe nicht daher warte ich auf dein Post =) Dir alles Gute Enis und bis bald .
Ich hatte es eigentlich prinzipiell gemeint und bezog mich dabei auf Brigittes Äußerungen. Ich habe üpberhaupt nicht das Bedürfnis mich gegenüber meinen H-Eltern rechtfertigen zu müssen. Ich weiß oder bin der der festen Überzeugung, dass ich ein Recht darauf habe, zu wissen, von wem ich abstamme. Das gehört zur menschlichen Selbstfindung einfach dazu. Da ich vor meinem ersten Kontakt die Amtsgerichtsakte kannte und einige wenige Dedails über meine Wegggabe von meinen A-Eltern erfahren hatte, war meine Sorge nicht, dass ich auf Umstände stoßen könnte, die einen Kontakt zu meiner H-Mutter für mich wohl unmöglich gemacht hätte. Aber muss sich wohl immer selbst ein Bild machen (dürfen). Enis
@Brigitte Es stimmt; Du hast nichts über Rechtfertigung von Adoptierten geschireben. Aber ich habe mich mit meinem vorletzten Statement auf DEINE vorletzte Äuerßerung bezogen. Von Rechtfertigung hat SHERRY gesprochen. Aber sie hat mich falsch verstanden.