so jetzt hab ich mich wieder mal superlang nicht mehr gemeldet...warum? Nicht weil mich das Thema als solches nicht mehr interessiert, im Gegenteil!!!
Ich bin Herkunftsmutter, habe 2005 meinen Sohn (geb. 1984) gesucht und gefunden. Es gab ein sehr intensives erstes Jahr und dann ein plötzliches und immer noch währendes Ende des Kontaktes von seiner Seite aus.
Gleichzeitig bin ich Sozialarbeiterin und komme fast täglich mit der Problematik Adoption in Berührung, obwohl ich bei einem freien Träger der Jugendhilfe beschäftigt bin und eigentlich "nur" den Auftrag habe, mich um besonders benachteiligte Jugendliche zu kümmern. Ja da sind sie dann, die besonders benachteiligten Jugendlichen: eine junge Frau, die von ihren A-Eltern auf die Strasse gesetzt wurde, weil sie ihre H-Mutter in USA besucht hatte, ein 14 jähriger Junge, der psychisch stark beeinträchtigt ist, den ich innerhalb seiner 7. Klasse Hauptschule als Außenseiter kennen gelernt habe, und eine 25 jährige Frau, die schwanger ist, psychische Probleme hat, das Jugendamt um Hilfe bittet und angedroht bekommt, dass sie ihr das Kind weggenommen wird, wenn sie nicht bereit ist in einem Mutter-Kind-Heim zu wohnen.
Am kommenden Montag werde ich Supervision in Anspruch nehmen, weil ich mir vorgenommen hatte, das Adoptionsthema möglichst aus meinem beruflichen Alltag rauszuhalten, gerade weil ich vorbelastet und befangen bin. Nur wie soll mir das gelingen, wenn ich andauernd bei Einzelfällen da mit hineingezogen werde?
Ja ich weiß, da hab ich jetzt ein wahrscheinlich seltenes sehr individuelles Problem
Dennoch hoffe ich, dass ihr mir vielleicht ein paar Tips geben könnt, wie ich am besten damit umgehen könnte.
Die Tatsache, dass mein Sohn sich nicht mehr meldet stellt seit Ostern 08 kein großes Problem mehr für mich dar, ich habe ihm einen vorerst "letzten" Brief geschrieben und warte auf nichts mehr. Das Einzige, was mich ein wenig traurig stimmt, ist die Tatsache, dass er leider auch auf die Kontaktversuche meines jüngeren Sohnes nicht mehr reagiert und dieser darüber sehr enttäuscht ist.
Also mit diesem Beitrag melde ich mich also zurück, für alle die mich noch von früher kennen. Ich werde es nicht schaffen. all die vielen Beiträge zu lesen, deshalb freue ich mich darauf, dass ihr hoffentlich auf mein neues Thema etwas schreiben wollt und werdet.
soeben hab ich festgestellt, dass sich meine Anmeldung hier vor 2 Tagen gejährt hat...
das Problem ist leider nach wie vor, dass es keine aufklärende Lobby gibt, die all die Gefahren der Inkognito Adoption sachlich beschreibt. Im Gegenteil, mir wird schlecht dabei dass Madonnas und Jolie/Pitt Paare hemmungslos Kinder im Ausland kaufen, um.........was gerchet zu werden? Vermutlich ihrer eigenen Geltungssucht und Schlagzeilensucht!!!
Ich denke nicht, dass Du in Deinem Beruf wirklich um Adoptionsthemen drum herum kommst. Schade, dass es mit Deinem Sohn jetzt so gelaufen ist. Du schreibst, es stellt kein großes Problem mehr für Dich dar. Ist das wirklich so? Ich könnte mir vorstellen, dass grade dies Dich bei Deiner Arbeit verzweifeln lässt wenn es in Richtung Adoptionsthematik geht.
Liebe Grüße, und Glückwunsch zum Einjährigen, Bianka
ja, ich bin wieder da und auch diese Tatsache hat damit zu tun, dass ich für mich eine neue Umgangsweise gefunden habe mit dem erneuten Verlust meines ersten Sohnes umzugehen. Natürlich tut es weh, aber ich habe mich neu positioniert, ich bin aus der Opferrolle herausgetreten, indem ich nicht mehr auf ein Zeichen von ihm warte. Ich bin nicht mehr bereit, mich als schuldiges Wesen zu fühlen, welches tagtäglich zu Kreuze kriechen muss und um die Gunst des einst verlassenen Sohnes betteln zu müssen.
Ich tue damit mir und meinem jetzigen Leben keinen Gefallen.
Dieses Jahr habe ich meine eigene Überschrift und die heißt: ich verzeihe mir selbst und ich will in meine eigene Lebenswirklichkeit und Gegenwart eintreten. Hört sich jetzt sehr abstrakt an, ist aber ganz konkret. Ich will in mir selbst gesund werden, denn ich habe noch sehr viel vor und eines Tages werde ich meinen Sohn wiedersehen das weiß ich.
Inkognito ist unmenschlich und menschenverachtend und dagegen will ich kämpfen - wie weiß ich noch nicht, die Form soll aber so werden, dass die Menschen daran nicht vorbei kommen; und da könnte mir eines Tages meine Fachlichkeit helfen.
Ich grüße Dich ebenfalls sehr herzlich und freue mich auf den weiteren Austausch, Doro
Ach Mensch Elisabeth!Wenn ich immer deine Worte lese,wird mir ganz anders. Deinen Schmerz,deine Enttäuschung zu lesen tut mir weh. 1 Jahr hast du ihn gehabt und nu Sendepause. Tut mir sehr weh.Aber ich bin sicher das jedes Adoptivkind eines Tages zu den Wurzeln zurückkehrt. Es ist kein Mutter-Kind Verhältnis wie normal aber es es ist annähernd so. Bei manchen Weniger bei manchen mehr. Aber ich finde es gut das du begonnen hast ,einen anderen Weg zu wählen um deine Schmerzen zu bewältigen und ich bin mir sicher,das du es schaffst. Nicht heute aber eines Tages. Dein Kampf gegen Incognito -Adoption ist sehr mutig. wir machen dieses seit mehr asl einem Jahr. Geselle dich zu uns und reih dich ein in die Gruppe der Anti-Incognito Kämpfer oder kämpf alleine!Wie du magst! Aber stand up and fight against this. Danke für deine Worte und deine Handlungen und für deinen Mut den du hier in unserem Forum zeigst,dieses offen auszusprechen und auch dazu zu stehn. Deine Stimme zählt und jede neue Stimme dagegen zählt auch. Umso mehr dagegen sind um so weniger können die Gutmenschen und Lügner uns vernichten mit ihrer irrigen Intrige das Incognito gut sei. Um so weniger es Menschen glauben umso mehr haben wir die Kontrolle. Es geht um uns.
Herkunftseltern und Adoptierte!
Unsere Herkunft,unsere Liebe und unsere Widerkehr wird erschwert durch incognito. Das hat uns vernichtet im Feuer des Hasses des Incognito. Wir werden es schaffen!Wir lassen uns das dagegenssein nicht vebieten!Denn wer dafür ist ,ist ein Lügner ,Blender und Vernichter der Menschheit.
Ich hoffe du wirst deine neue Sichtweise beibehalten und wirst aufrecht sein und nie aufgeben! Dein Kind wird wieder kommen und dich kontaktieren. Alles Gute
nein die Frage ist nicht zu persönlich. Ich habe wie schon beschrieben jetzt für mich einen neuen Weg begonnen. Ich will gesund werden. Mit dieser Fragestellung habe ich mich vor Kurzem auch wieder in Beratung begeben: ich fragte mich und die Beraterin, ob ich unbedingt eine Traumatherapie brauche, um gesunden zu können.
Ich denke in meiner jetzigen Phase, dass ich das nicht benötige. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll: am Karfreitag ist bei mir etwas passiert, es hat sich ein steinerner Knoten in meiner Brust gelöst, auch beim Mitsprechen des Vater Unsers "vergib uns unsere Schuld, sowie auch wir vergeben unseren Schuldigern". Das war und ist zurzeit ein Kernsatz für mich und das nicht, weil ich besonders religiös wäre - mit Kirche hab ich so gut wie nix am Hut...
Nein gerade dieses sich gegenseitige Vergeben - niemals einseitig!!! - ist der springende Punkt. Ich konnte mir all die Jahre nicht verzeihen, das mir anvertraute völlig unschuldige Wesen verlassen zu haben. Das ist mir an jenem Karfreitag gelungen und es geht mir um so viel besser als je zuvor. Diese Schuld gibt es ungeachtet aller Betrachtungen von Tatsachen rund um die damalige Situation, die sicherlich dazu beitragen diesen Schritt erklärbar und verständlich zu machen.
Abgesehen davon meine ich dieses Vergeben von Schuld ganz allgemein und ganz alltäglich, denn jeder und jede von uns macht sich täglich schuldig - das ist Teil unserer hiesigen Existenz.
Ich will meine Gegenwart gestalten und meinem Körper endlich erlauben seine eigentliche Form zu finden. Auf diesem Weg befinde ich mich und ich habe sehr viel mehr Freude ind mir als Traurigkeit.
ZitatDu hast Dein Kind, welchem Du damals keine Familie geben konntest, die Deinem Familienbild entsprach, zur Adoption gegeben, damit es genau das bekommt, was Du ihm nicht geben konntest - bzw. glaubtest Du dies damals. Meine Frage, wenn Du von Schuld sprichst, hast Du Dich nicht viel eher "schuldig" gemacht, indem Du viel zu hohe Erwartungen, sprich falsche überidealisierte Vorstellungen von Familie hattest? Du also an Dich selbst nicht erfüllbare, überhöhte Anforderungen stelltest? Also, um bei Karfreitag zu bleiben erst eine ideale Welt schaffen wolltest, ehe Du darin Dein Kind aufziehen konntest?
Ja, du hast recht, ich kann das mental auch so betrachten, aber die emotionale Lösung hat sich warum auch immer durch einen nicht endenwollenden Strom aus Tränen vollzogen und das war wichtig für mich. Das war und ist eine zutiefst autobiografische Situation gewesen, die sich folglich lediglich beschreiben, aber niemals erklären lassen kann oder wird.
Tatsache ist, dass ich erlöst bin seit dem: ich lese viele Bücher, die mir sehr gut tun, die mich meinem Heilwerden immer näher bringen, wie z.B. "Johannes" oder "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" Ich freue mich auf meine Zukunft, lerne Schritt für Schritt auch ein Mal mir selbst gut zu tun, nicht immer nur den Anderen und der Welt an sich.
Klar ist auch, dass sich an dieser Stelle ganz viele Wertesysteme mischen, mit denen wir so aufgewachsen sind und die uns gerade in jungen Jahren extrem geprägt haben. Gerade deswegen mag in den Austausch innerhalb dieses Forums sehr gerne, hier darf sich Vieles mischen und ich bin dennoch gut aufgehoben als Herkunftsmutter, die gehört werden will!
Liebe Doro, ich finde es wichtig, dass man nach vorn schaut und eine Zukunft vor Augen hat, die nicht von Schuld überlagert ist! Die Adoption wird zwar immer ein Teil von uns sein, doch geht das Leben weiter! Man muß einen Schicksalsschlag nicht zwangsläufig negativ in seinem Leben integrieren und sich ewig schuldig fühlen. Das wird auch den Adoptierten nicht gerecht, wenn sie ihre Eltern wiederfinden.
Meinst Du mit dem Buch "Johannes" das von Heinz Körner?
Zitat von Elisabeth Gleichzeitig bin ich Sozialarbeiterin und komme fast täglich mit der Problematik Adoption in Berührung, obwohl ich bei einem freien Träger der Jugendhilfe beschäftigt bin und eigentlich "nur" den Auftrag habe, mich um besonders benachteiligte Jugendliche zu kümmern. Ja da sind sie dann, die besonders benachteiligten Jugendlichen: eine junge Frau, die von ihren A-Eltern auf die Strasse gesetzt wurde, weil sie ihre H-Mutter in USA besucht hatte, ein 14 jähriger Junge, der psychisch stark beeinträchtigt ist, den ich innerhalb seiner 7. Klasse Hauptschule als Außenseiter kennen gelernt habe, und eine 25 jährige Frau, die schwanger ist, psychische Probleme hat, das Jugendamt um Hilfe bittet und angedroht bekommt, dass sie ihr das Kind weggenommen wird, wenn sie nicht bereit ist in einem Mutter-Kind-Heim zu wohnen.
Liebe Doro,
ich glaube, als SA kommst Du von Amts wegen immer wieder mit Adoption/Pflege und dem ganzen Drumrum in Kontakt. Und Du wirst sicher mit sehr viel mehr Leid konfrontiert als ein Normasterblicher.
Da ist es natürlich schlimm, daß man privat auch involviert ist.
Zitat von Elisabethja, ich bin wieder da und auch diese Tatsache hat damit zu tun, dass ich für mich eine neue Umgangsweise gefunden habe mit dem erneuten Verlust meines ersten Sohnes umzugehen. Natürlich tut es weh, aber ich habe mich neu positioniert, ich bin aus der Opferrolle herausgetreten, indem ich nicht mehr auf ein Zeichen von ihm warte. Ich bin nicht mehr bereit, mich als schuldiges Wesen zu fühlen, welches tagtäglich zu Kreuze kriechen muss und um die Gunst des einst verlassenen Sohnes betteln zu müssen.
So freut es mich für Dich, daß Du es geschafft hast, einen neuen Weg für Dich, Dein Wohlergehen und Seelenheil zu finden. Als Außenstehende meine ich, bist Du nicht schuldig, auch bei der Weggabe hast Du dich nicht schuldig gemacht. Wenn man in so einer ausweglosen Situation ist und alle gegen sich und keinen Rückhalt hat, wie kann man dann noch klar sehen und die Lage richtig einschätzen? Geht gar nicht!! Die Umstände haben Dich zu dieser Tat getrieben (sag' ich jetzt mal überspitzt).
Ich selber habe Schwierigkeiten, mich in die Rolle einer Abgebenden Mutter zu versetzen. Aber ich glaube nicht, daß ich um die Gunst des einst verlassenen Kindes buhlen würde. Ich würde ihm mündlich und schriftlich meinen Standpunkt klarmachen, wie es war und warum, und entweder er wünscht den Kontakt oder nicht. So gesehen muß irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo man nach vorne ´schaut/schauen muß. Du bist jetzt auf einem guten Weg!
Zitat von ElisabethIch tue damit mir und meinem jetzigen Leben keinen Gefallen. Dieses Jahr habe ich meine eigene Überschrift und die heißt: ich verzeihe mir selbst und ich will in meine eigene Lebenswirklichkeit und Gegenwart eintreten. Hört sich jetzt sehr abstrakt an, ist aber ganz konkret. Ich will in mir selbst gesund werden, denn ich habe noch sehr viel vor und eines Tages werde ich meinen Sohn wiedersehen das weiß ich.
Ja, da gebe ich Dir recht. Das leben ist viel zu kurz (und zu schön) um Trübsal zu blasen. Weißt Du wie mir Dein Beitrag vorkommt? So wie unser Start ins Jahr 2008. Verschiedentlich hatte ich hier geschrieben, daß wir uns noch ein 3. Kind gewünscht hatten und nach 2 FG stand für uns fest: Adoption. Und es sah tatsächlich so aus, daß es funktionieren würde - wenn sich die Verm.stelle nicht vorgenommen hätte, uns übers Ohr zu hauen, aber wir haben es gemerkt... Aus dem 3. Kind wurde nichts - aus mancher Freundschaft auch nicht. Die Gruppe, in der ich immerhin seit 1989 war (damals waren die einen Medizinstudenten und eine damalige Freundin und ich die einzigen, die schon in Lohn und Brot standen), haben wir (schweren Herzens) abserviert. Wir sagten uns: wir streichen jetzt alles aus unserem Leben, was uns Unbehagen bereitet, und worüber uns ärgern und starten ohne Ballast und frohen Mutes ins Neue jahr. Wir haben es positiv angehen lassen - ja, und jetzt habe ich wieder Kontakt zu meiner Schulfreundin, und das tut mir gut und freut mich auch. Es ist auch nicht so, daß wir keine Bekannten haben - wir hatten uns 2005 einem Wanderverein angeschlossen und sind jetzt selber dort aktiv, und auch das macht uns Freude.
Ich will dir nur damit sagen, daß man manchmal alte Zöpfe abschneiden muß, um offen für Neues zu sein!
Zitat von ElisabethInkognito ist unmenschlich und menschenverachtend und dagegen will ich kämpfen - wie weiß ich noch nicht, die Form soll aber so werden, dass die Menschen daran nicht vorbei kommen; und da könnte mir eines Tages meine Fachlichkeit helfen.
Liebe Doro, da hast Du Dir was vorgenommen, und ich wünsche Dir und hoffe, daß Du diesen Kampf gewinnst! Nachdem, was ich hier gelesen und gelernt habe, stimme ich Dir zu, aber was mich furchtbar aufregt, ist, daß man selbst als A-Eltern von der Verm.stelle keine Auskünfte bekommt. In unserem Fall waren die Damen in diesem Land öfter vor Ort, ich habe ihnen sogar die Angaben hingemailt, und immer hieß es, keine Zeit, keine Lust und kein sonstwas. Und ob wir eines Tages dann noch was über "unsere" Mutter erfahren, steht in den Sternen, obwohl ich die Hoffnung nicht aufgebe.
Sollte einmal eines unserer Kinder in dieser Lage sein, in der Du warst, sichern wir Ihnen jetzt schon unsere Hilfe zu, dann würden wir auch noch ihre Kinder (und unsere Enkel) durchbringen. irgendwie geht's nämlich immer (weiter).
Liebe Doro, auf Deinem Weg zum inneren Frieden und zur immerwährenden Freude wünsche ich Dir keine Steine und wenn es nicht anders geht nur Sandkörner und auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg.
Als Frau, die ihre Tochter seinerzeit als Minderjährige (selbst Scheidungskind) auf massivsten familiären Druck freigeben musste, möchte ich hier einwerfen, dass der beste Schutz gegen diesen staatlich unterstützen Adoptionswahn dieser hier wäre: Die bestehenden Familien zu unterstützen!
Kaum ein Baby oder Kleinkind gerät zufällig in diese Mühle. Es sind entweder Todesfälle oder nicht funktionierende Familien, die dafür verantwortlich sind. Die politisch-sozialen Gründe möchte ich hier einmal außen vor lassen, denn das ist eh nicht 'normal'.
Frauen, die diese Unterschrift leisten, werden es in den seltensten Fällen aus reiner Selbstsucht tun. Ich glaube, in fast allen Fällen steckt da massivster Druck von Eltern, Ehemann oder sonst wem dahinter. Wenn sich unsere Gesellschaft nicht endlich wirkungsvoll um Familien und Ehepaare kümmert, wird sich an der Gesamtsituation nie etwas ändern.
Wieviele verzweifelte Frauen es gerade in diesen wirtschaftlich schlechten Zeiten gibt, kann man an den grausamen Babytötungen ermessen, die uns ständig aufwühlen. Wir alle verurteilen diese "rohen" Frauen, aber wer hinterfragt denn schon, wie es überhaupt so weit hat kommen können? Unsere Gesellschaft hat für fast jeden Kapitalverbrecher mehr Verständnis, als für Mütter, die auf ihr Kind "verzichten". Wie ist das möglich? Ich denke, es liegt hauptsächlich daran, dass viele nicht die geringste Ahnung davon haben, was z. B. psychische Grausamkeit bedeutet und dieses Feld sollte man sich einmal genauer betrachten!
ZitatUnsere Gesellschaft hat für fast jeden Kapitalverbrecher mehr Verständnis, als für Mütter, die auf ihr Kind "verzichten". Wie ist das möglich? Ich denke, es liegt hauptsächlich daran, dass viele nicht die geringste Ahnung davon haben, was z. B. psychische Grausamkeit bedeutet und dieses Feld sollte man sich einmal genauer betrachten!
Ich denke, dass liegt daran, dass in den Köpfen der Menschen die Mutterrolle so festgefahren definiert ist. Eine Mutter hat eben zu funktionieren. Das Paradoxe ist aber, dass die abgebenden Mütter ja etwas gutes/besseres für das Kind wollten. Wir haben sie nicht getötet, nicht Verwahrlosen lassen... Und doch, wird eben diese Tatsache, dass die allermeisten H.Mütter zum Wohle ihres Kindes entschieden haben einfach ausgebkendet. Ganz zu schweigen davon, dass man als H.Mutter als Lügnerin dargestellt wird, wenn man berichtet unter welchen Umständen den Müttern die Kinder abgequatscht werden. Wieviele H.Mütter hätten ihr Kind liebevoll aufgezogen, wenn sie besser beraten worden wären? Wieviele H.Mütter hätten mit ihrem Kind zusammenleben können, wenn die Umstände anders gewesen wären? Wieviele leiden ihr Leben lang?
warum wird zum Thema: "Adoptierte Kinder und das l(b)ange Warten der Herkunftsmütter mit einem Herzen voller Liebe" oder so ähnlich nicht einmal eine Serie im Fernsehen gestartet, wo diese Schicksale der breiten Öffentlichkeit und den Adoptierten im Besonderen einmal authentisch nahegebracht werden. Viele Menschen, vor allem Adoptierte und Adoptiveltern haben oftmals keinen blassen Schimmer vom Befinden etlicher Herkunftsmütter, die mit dieser schicksalhaften Entscheidung (oder Eingriff) in ihrem Leben nicht abschließen können.
In Köln sind doch etliche Fernsehsender beheimatet, die diesbezüglich angeschrieben und mit Vorschlägen angestoßen werden könnten. Mit Sicherheit wird dieser Stoff als Aufklärung in der Öffentlichkeit großen Anklang finden. Es müßte sich nur Jemand trauen, die Verantwortlichen anzusprechen.