ZitatIch bin manchmal so hin und her gerissen, das ich von Gleichgültigkeit ( die ich mir aber, glaube ich, nur gerne einreden würde ) über Traurigkeit, bis Wut alles fühle, wenn ich Pech habe, alles an einem Tag Am anfang dachte ich noch : Och, damit kommst Du schon zurecht ! Man überlegt sich ja alles Mögliche, spielt in Gedanken alles so oft durch :-) Aber dann ist doch alles anders, und ja, es nagt schon sehr an mir, tief drinnen.
Ich kenne dieses Gefühl sooo gut! Es ist schlimm, wenn die Realität ganz anders ist, als der Traum!
erst jetzt habe ich sehr aufmerksam Deine Geschichte gelesen und mir lief es dabei eiskalt über den Rücken. Lass Dir sagen, Deine leibliche Mutter ist nicht "naiv" - sie ist krank und benötigt m. M. nach seit Jahren psychologische Hilfe, die sie vermutlich nie erhalten hat. Ihre ganze Familie scheint ein einziges Trauerspiel zu sein und Du kannst wirklich froh sein, dass der Herrgott Dir das so lange erspart hat.
Da auch ich aus einem sehr zerrütteten Elterhaus stamme und als Minderjährige zur Adoption genötigt wurde, kann ich zumindest erahnen, was dort damals ablief. Deine Mutter scheint seinerzeit sehr unreif gewesen zu sein und hat offenbar bis heute nicht viel dazugelernt; vielleicht, weil keiner ihr wirklich geholfen hat. Es ist sehr leicht, in den Abgrund zu geraten. Viel leichter, als manche in diesem Lande es für möglich halten! Es gibt schwache und starke Menschen und die Schwachen zerbrechen in so einer Familie. Ich gehörte zu den Starken und das ist vermutlich auch der Grund, warum ich nie an dieser unfreiwilligen Adoption zerbrochen bin. Du scheinst aus dem gleiche Holz geschnitzt zu sein und ich zolle Dir höchsten Respekt, mit welcher Größe Du Deiner Herkunftsfamilie entgegen trittst.
Du solltest Dich aber erst einmal dort zurückziehen, denn sonst leidest Du unter dieser Situation mehr, als gut für Dich wäre. Fühle Dich um Himmels Willen nicht schuldig! Menschen, die dermaßen kaputt sind, wie Deine leibliche Mutter, kann nur von Profis geholfen werden.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute und vor allem eine Zeit, in der Du zu Deiner leiblichen Mutter doch noch ein "normales" Verhältnis zu Gange kriegst, bzw. eigentlich ist es ja umgekehrt!
Wisst Ihr, Eure Antworten helfen mir ungemein, gerade bei dem Gefühlschaos, das herrscht, obwohl sich die Wogen schon etwas geglättet haben.
Wisst Ihr, zu einem großen Teil teilen meine leibliche Mutter und ich nicht nur unsere "biologische Verwandschaft" ( ohje, wie sich das nun wieder anhört :-) ), Sondern haben auch sonst viel gemeinsam, was das Schicksal uns unabhängig gebracht hat. Ihre Mutter ist früh gestorben, meine Mutter ebenso. Ab dem Tode meiner Mama hatte ich immer viel zu kämpfen, aber ich kämpfte immer für andere, ich muss jetzt erst wirkliche Grenzen für mich ziehen, was geht und was nicht. Aber egal, was kam , und ich könnte ein Buch schreiben, das man für unmöglich halten würde, ich kam da durch, ich habe so viel gelernt und geschafft. Und ich habe nicht viel erwartet, aber sie hat überhaupt nichts mit mir gemeinsam,keine Art, keinen Charakterzug ( auch wenn sich das jetzt schrecklich hochrabend anhört, ich möchte mich auf keinen Sockel stellen :-( ) Und das, denke ich, hat auch damit zu tun, das ich dachte, das ist schon okay, wenn man immer alles irgendwie geschafft hat, dann erwartet man das schon von sich selbst, und überschätzt sich :-( Das ist mir auch früher schon passiert, ich war lange in Behandlung, weil ich alles alleine schaffen mußte, und damals auch wollte. Und trotzdem, die gedankengänge sind irgndwo immer noch da : Das packst Du schon ;-)
Ich halte für sehr wahrscheinlich, das sie große Probleme hat. Anfangs war mir das nicht klar, denn ich konnte sie noch nicht einschätzen, obwohl ich das natürlich immer noch nicht richtig kann, wie auch. Anscheinend ist das Alkoholproblem, von dem ich bei meinem leiblichen Vater weiß, in der kompletten Familie präsent, und es wiederstrebt meinem Helferleinsyndrom, aber ich weiß, es ist nicht gut, mir das Alles jetzt aufzuladen. Und wahrscheinlich würde es auch nichts bringen :-( Am liebsten, ruft mein Inneres, würde ich dahin fahren und alle umkrempeln, weil da wahrscheinlich alles, was geht , schief gelaufen ist und schief läuft. Auf jeden Fall scheint jetzt klar, warum sie mir dauernd andere Geschichten erzählt hat, es scheint so, das sie einfach nicht mehr wußte, was sie wann zu mir gesagt hat, Beziehungsweise, was sie schrieb.
Das auch sie viel Schlimmes erlebt hat, liegt auf der Hand. Aber es scheint nicht der Zeitpunkt, Ihr die Hand reichen zu können. Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob der Zeitpunkt jemals kommt, aber ich wäre wahrscheinlich mit von der Partie, wenn sie das wollen würde. Obwohl ich schon vorsichtig wäre, das muss ich ehrlich sagen. Aber im Moment, so, wie es ist, scheint es nicht viel Sinn zu machen, mich da hinein zu stürzen, zumal ich wirklich auch Angst habe, dann selbst "runtergezogen" zu werden, das es mir damit nur schlechter und schlechter geht.
Ich grüße Euch alle so lieb und herzlich, wie ich kann,
leider gehen lange gehegte traumhafte Vorstellungen nicht immer in Erfüllung, wie jetzt auch bei Dir. Manche (wie jetzt z. B. Sandra) finden ihre leiblichen Mütter/Eltern in geordneten Verhältnissen, andere bedauerlicherweise in nicht wünschenswerten, was unendlich traurig und sehr belastend ist. Glücklicherweise erfaßt Du ganz richtig die Vorsicht, mit der Du an diese Familie herangehen mußt, wenn Du nicht selbst auf der Strecke bleiben willst, und diese Gefahr ist eindeutig gegeben. Manchen Leuten ist nicht mehr oder nur sehr schwer zu helfen, über Jahrzehnte hat sich ihr Lebensstil so manifestiert, dass ein Herauslösen nur mit Hilfe von Fachleuten eventuell möglich wäre.
Mein Rat wäre: Lass sich erst einmal alles, was Du in diesen wenigen Tagen erlebt und erfahren hast, gründlich setzen. Nachdem Du alles richtig eingeordnet hast, kannst Du Entscheidungen ausloten, wie Du Dich weiter verhalten willst, ob Du die Nähe der ganzen Verwandtschaft, die sie in Bezug auf Deine Person wünscht oder fordert, zulassen kannst oder möchtest. Vielleicht sind dann auch Kontaktaufnahmen zur Verwandtschaft Deines leiblichen Vaters möglich, um herauszubekommen, ob und wie Deinem Vater zu helfen wäre; ob man ihm evtl. mit der Einrichtung einer kleinen Wohnung eine Perspektive bieten könnte.
Die wichtigste Person in Deinem Leben bist Du selbst und Du mußt für Dich entscheiden, inwieweit Du psychisch und physisch in der Lage bist, Dir die schweren Probleme anderer Personen, so nahestehend sie auch sein mögen, aufzuladen.
Mein Rat wäre: Lass sich erst einmal alles, was Du in diesen wenigen Tagen erlebt und erfahren hast, gründlich setzen. Nachdem Du alles richtig eingeordnet hast, kannst Du Entscheidungen ausloten, wie Du Dich weiter verhalten willst, ob Du die Nähe der ganzen Verwandtschaft, die sie in Bezug auf Deine Person wünscht oder fordert, zulassen kannst oder möchtest. Vielleicht sind dann auch Kontaktaufnahmen zur Verwandtschaft Deines leiblichen Vaters möglich, um herauszubekommen, ob und wie Deinem Vater zu helfen wäre; ob man ihm evtl. mit der Einrichtung einer kleinen Wohnung eine Perspektive bieten könnte.
Die wichtigste Person in Deinem Leben bist Du selbst und Du mußt für Dich entscheiden, inwieweit Du psychisch und physisch in der Lage bist, Dir die schweren Probleme anderer Personen, so nahestehend sie auch sein mögen, aufzuladen.
Alles Gute für Dich
Martina
Liebe Martina, Danke für deine treffenden Worte ! Kontakt zu der Familie meines Vaters habe ich schon, alle Tanten, mit denen ich Kontakt habe, sind seine Schwestern ! Das geht aus meinem Text nicht richtig hervor. Der Kontakt zur Familie meiner Mutter besteht nur aus dem zu meiner Cousine und Ihrer Mutter, sonst habe ich noch mit niemandem gesprochen, nur kurz einmal mit einem meiner Cousins, der aber dachte ich wäre (Gänsehaut) tot. Hilfe hat mein Vater durch seine Schwestern, er kann dort bleiben, bekam auch schon die Möglichkeit, eine kleine Einliegerwohnung zu beziehen, leider nimmt er das nicht an. Der Kontakt besteht daraus, das er dort immer mal wieder auftaucht, sich frisch macht ect. Wenn ich die Möglichkeit bekommen sollte, möchte ich natürlich auch mit Ihm sprechen, es ist immer schade, wenn man nur "über Andere" hört, wie es ist.
Ja, Du hast ganz recht, was Deine Ansicht über diese Dinge betrifft, im Moment kann ich es leider nicht, dieses Aufladen. Im Moment habe ich zuviel mit mir selbst zu tun, mich aus diesem Loch wieder heraus zu bringen. Psychisch und Physisch ist bei mir ein Kuddelmuddel geworden ( ja, wie so oft bei sollchen Dingen ), bei der kleinsten Neuigkeit komme ich den ganzen Tag nicht mehr von der Toilette herunter ( sorry, aber ist so ), da kann derzeit nicht noch mehr aufgenommen werden, ich muss erst mal für mich selbst Kräfte sammeln, bevor ich wieder etwas abgeben und weitergeben kann davon :-)
Liebe Diane, ich denke auch dass es gut ist, wenn Du Dich erst einmal erholst und zur Ruhe kommst. Eine Auszeit zu nehmen, wenn man sie braucht, ist wichtig! Du mußt jetzt ja auch erst mal alles verarbeiten. Das war so verdammt viel, was in kürzester Zeit auf Dich zukam!
Deine Gesundheit ist jetzt erst mal das Wichtigste!!!
Als erstes haben wir zwei Gemeinsamkeiten ich bin auch Jahrgang 1979 und komme aus Hessen.
Also wenn Du aml reden willst schick ne PN
Es tut mir echt leid zu lesen das es bei Dir so in die negative Richtung verläuft. Eines jedoch ist ganz ganz wichtig.
Schaue immer zuerst wie weit Du gehen kannst, sprich was Dir gut tut und was nicht. In erster Linie ist dein leben wichtig und das es Dir gut geht.
Es sind schlimme Schiksale und ich kann verstehen das Dich das sehr mitnimmt, denn immerhin ist es auch ein Teil von Dir. Aber Du musst versuchen dich abzugrenzen, denn es nicht nicht Sinn und Zweck der Sache das Du leidest.
Ich werde Dir sicher schreiben, ich freu' mich :-)
Ja, weißt Du, Alles ist immer für Irgendetwas gut, auch wenn man es nicht gleich sieht ( Zumindest bei den meisten Dingen, ganz schlimme Schicksale nehm ich da mal aus !!! ) Vielleicht ist die Zeit einfach noch nicht gekommen, für meine Mutter und mich. Entweder sie kommt noch, oder es soll nicht sein, auch wenn es weh tut. Aber umso mehr freue ich mich, wenn ich lese das es, wie bei Dir, so schön läuft !!!!! Da mache ich die Innerlichen Hüpfer doch gerne mit