ich habe es mir gerade schön gemütlich gemacht und habe mich mal in euren Forum umgeschaut.
Zur Zeit bin ich innerlich sehr aufgewühlt und mir schwirren tausend Fragen und Gedanken durch den Kopf. Ich brauche im Moment einfach mal Leute, mit denen ich mich austauschen kann.
Ich den letzten Tagen habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt und auch das www genutzt, um mich für mich einige Antworten zu erhalten. Ich muß feststellen, da ich mich mit dem Thema Adoption noch nie wirklich beschäftigt habe, dass ich ich da völlige Unkenntnis habe/hatte. Ich kann nur sagen, dass ich zum Thema positiv eingestellt bin. Wer weiß, ich hätte ja auch so ein Kind in einer Plastiktüte abgelegt am Straßenrand werden können.
Ich wurde mit 8 Wochen von meinen Eltern adoptiert. Erfahren habe ich es indirekt damals (ich war wohl so 10 oder 12 Jahre) von einer Mitschülerin die jemanden kannte der jemanden kannte und der wieder gehört hat……. Das war wie ein Hammer. Ich habe dann nie darüber geredet. Direkt erfahren habe ich es von meinen Eltern als ich 19 Jahre war und ich mit meinem damaligen Freund und heutigem Mann ein Haus bezogen haben und meine Eltern feststellten, dass unsere neuen Nachbarn die damaligen Nachbarn waren, als meine Eltern mich bekommen haben. Die wussten also von der Adoption und damit ich es nicht von denen erfahre, haben sie es mir erzählt. Ich fand das Gespräch, was vielleicht nur 5 min. dauerte, furchtbar. Meine Eltern waren fix und fertig, was mir sehr unangenehm war. Ich sagte dazu gar nichts, außer: es ist mir egal, ich will keine Einzelheiten, für mich seit ihr meine Eltern. Seit dem einen Gespräch, wurde auch nie wieder darüber geredet.
Als ich mein erstes Kind bekam und ich so dieses kleine Würmchen in meinem Arm hielt, kam doch alles wieder und ich machte mir so meine Gedanken nach meinen Wurzeln. Ich war aber noch nicht so weit irgendwelche Schritte zu unternehmen und es verblieb erst mal. Als ich dann letztes Jahr erneut schwanger wurde, waren diese Gedanken an meine Herkunft und dem Warum wieder da. Ich selber war aber nicht in der Lage etwas zu unternehmen. Ich suchte mir Hilfe und erkundigte mich unter anderem auch beim DRK. Ich ließ für mich suchen. Ich habe nicht damit gerechnet, so schnell einige Informationen zu erhalten, aber ich hatte wieder alles auf Eis gelegt, die Infos reichten mir erst mal
Nun ist meine Tochter bereits 4 Monate und ich bin nun am überlegen, ob ich Kontakt mit meiner leiblichen Mutter aufnehme. Ich habe Angst davor, bin aber auch neugierig. Es gibt so viele Gründe, warum man sein Kind zur Adoption frei gibt. Wer weiß warum es bei mir war.
Was würdet Ihr tun? Ich kenne den Namen und die Anschrift meiner L-Mutter, Vater unbekannt. Sie war damals 19 Jahre. Ich bin mit 8 Wochen zu meinen Eltern gekommen. Gründe kennen sie nicht und habe ich auch nicht erfahren. In meiner Akte sollen keine angegeben sein. Darum habe ich neben der Neugier auch Angst.
Ich würde gerne einen Brief schreiben, bin aber am überlegen, ob ich mal vorher vorbei fahre. Ich kenne die Adresse und wenn ich erst mal hin fahre, kann man ja von außen sicher auch schon sehen, ob es vernünftige Leute sind? Es wurden damals ja auch Kinder aus asozialen Verhältnissen geholt. In diesem Falle wünschte ich mir eigentlich keinen Kontakt. Es gab aber auch Zwangsadoptionen. Vom damaligen Alter kann man ja nicht unbedingt etwas ableiten. Zu DDR Zeiten waren 19 Jahre ein gängiges Entbindungsalter. Alles ab 25 aufwärts war Spätgebärene. Es gibt Vergewaltigungskinder. Wenn das so wäre, fände ich es als sehr unangenehm, wenn ich alte Wunden aufreiße.
Was würdet ihr tun? Wenn ihr schreiben würdet, wie würdet ihr die Frau anreden? Würdet ihr sie mit du anreden oder mit sie? Was würdet ihr in dem ersten Brief reinschreiben? Gleich über euer ganzes Leben oder nur ganz kurz, um zu sehen, ob Kontakt gewünscht ist, danach kann man sich ja mitteilen.
Würde mich über eure Erfahrungen und Tipps freuen. Wie habt ihr das als Adoptivkinder gemacht oder wie würdet ihr es als H-Mutter gut finden?
Hallo bald, sei herzlich gegrüßt von einer Herkunftsmutter. Auch ich würde einen Brief an sie schreiben, mit "Sie" würde ich sie nicht ansprechen, sondern bei ihrem Vornamen. Ich würde Sie um ein eventuelles Treffen bitten, um alle Fragen stellen zu können. Falle aber nicht mit der Tür ins Haus, denn die Abgabegründe können für Deine leibl. Mutter sehr unangenehm sein, versuche ihr beine Chance zu geben um sich Dir zu erklären. Bitte erwarte nicht sofort eine aufklärende Antwort, habe Geduld.
Stelle evtl. die Frage, ob sie sich einen Kontakt mit Dir vorstellen könne. Stelle Dich kurz vor, was Du tust und evtl., wo Du lebst und dass Du Kinder hast.
Alles andere ergibt sich von selbst oder sie lehnt eine Kontaktaufnahme ab.
die Wahrscheinkeit, dass Du eines der Kinder, die tod in Plastiktüten gefunden werden, hättest werden können ist sehr niedrig. In der Regel geben Mütter ihre Kinder in die Adoption weil sie dem Kind ein besseres Leben wünschen als sie selbst es hätten geben können. Oder junge Mütter werden von den Jugendämtern wo sie Hilfe suchen in Richtung Adoption bequatscht.
Da Du in der ehemaligen DDR geboren wurdest ist die Wahrscheinlich groß, dass es sich um eine Zwangsadoption gehandelt haben könnte. Wenn dort Mütter ausreisen wollten, oder nur jemanden kannten, der ausreisen wollte, wurden sie sehr schnell als "asozial" eingestuft und man nahm ihnen die Kinder weg.
Solange Du nicht mit Deiner leiblichen Mutter selbst gesprochen hast, wirst Du die wahren Gründe ja nicht erfahren. Daher finde ich einen Brief eine gute Sache. Du kannst all deine Fragen stellen und sie kann entscheiden, ob sie einen Kontakt möchte. nach all den Jahren kann es natürlich sein, dass sie schon nicht mehr daran glaubt, dass Du Dich jemals melden wirst. Durch unser Inkognito-Ausforschungsverbot ist es ihr ja nicht erlaubt Dich zu suchen/kontaktieren. Wenn Du Dich entschließt einen Brief zu schreiben, dann sprich sie bitte mit "Du" an! Ich selbst bin eine Herkunftsmutter und hätte es schrecklich gefunden von meinem Sohn gesiezt zu werden. Vielleicht legst Du auch ein Foto von Dir bei?
Es kann natürlich sein, dass es alte Wunden aufreißt. Das weiß man eben nie. Aber vielleicht ist es ja auch so, dass sie all die Jahre auf genau diesen Moment wartet.
Ich habe die Adresse nun ca. 1/2 Jahr. Jetzt war ich schon so weit, dass ich mir einige Zeilen überlegt habe. Aber ich habe genau das Gegenteil von dem gemacht, was ihr mir geraten habt. Ich habe "Sie" als Anrede verwendet, von mir habe ich noch gar nichts geschrieben, nur das ich mich nach dem Warum erkundigen möchte. Mehr oder weniger habe ich mich entschuldigt, dass ich mich melde. Meint ihr es ist falsch? Ihr habt mir ja aus der Sicht als Mutter geantwortet. Bis jetzt hatte ich ja noch nie wirklich Kontakt zu A-Kinder bzw. H-Müttern gehabt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich ja nicht gewollt war und somit auch keine Rolle in dem Leben meiner H-Mutter spiele und es ja auch eine Belästigung für sie ist. Zwangsadoption war auch einer meiner Gedanken, aber genauso Vergewaltigung/Missbrauch.
Was ist, wenn es letzteres ist? Das ist eben auch meine Angst. Ich wecke damit vielleicht schlimme Erinnerungen und dass möchte ich auf keinen Fall.
Ich habe mich hier schon durch einige Sicksale durchgelesen und muß feststellen, dass die H-Mütter hier alle todtrauig sind. Von welchen Verhältnis (in Prozenten) kann man denn im Allgemeinen sprechen, wie viele H-Mütter den Kontakt wünschen und wie viele wirklich keinen Kontakt wollen?
Im Moment schießen mir noch zig Gedanken durch den Kopf, ich bin noch hin und her gerissen zwischen abschicken und doch nicht abschicken. Eigendlich ist wohnt meine Leibl. Mutter hier ganz in der Nähe. Ich kenne die Adresse, da ich dort schon berufl. zu tun hatte. Wie klein doch die Welt ist
Ach eine Frage noch. Das es für leibl. Mütter die Möglichkeit einer Suche schwerer ist weiß ich ja nun auch. Aber wenn Sie es gewollt hätte und z.B. beim Jugendamt nachgefragt hätte (bekommt ja keine Antwort), hätte das Jugendamt mir dann das ausgerichtet oder dürfen die auch das nicht? Ich habe ja mit der Suche beim Jugendamt angefangen und dort gab es keinerlei Auskünfte, ausser dass ich das Geburtsdatum bekam, um über das Einwohnermeldeamt zu suchen.
Ich als ebenfalls Adoptierte würde dir empfehlen einen Brief zu schreiben. Er muss noch nicht einmal sehr lang sein. Und du musst auch nicht viel über dich schreiben.
Wichtig ist, dass sie reagieren kann, wenn sie es möchte.
Die Anrede würde ich auch als sehr schwierig empfinden. Aber "Sie" ist einfach verletzend. Egal, ob du gewollt oder ungewollt warst. Mit 19 ist sie noch sehr jung gewesen (da spielt es keine Rolle, dass 19 Jahre ein durchaus übliches Alter gewesen ist) und sieht mittlerweile sicher vieles auch anders.
Es ist schwer solch einen Brief zu schreiben, aber es ist besser, als direkt vor der Tür zu stehen. UND vo außen kann man nicht beurteilen, ob der Mensch, der dort wohnt asozial ist oder nicht. Finde es nicht schön, dass du sie von vornherein so "abstempeln" würdest.
*edit* Wahrscheinlich weiß deine Mutter gar nicht, dass ihr die Möglichkeit zur Verfügung gestanden hätte, eine Nachricht beim Jugendamt zu hinterlassen. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass die Abgabe nicht freiwillig war. Aber wissen kannst du das alles erst, wenn du sie selber fragst. Spekulationen dahingehend führen immer in eine Sackgasse. *edit*
Zitat von LunaEs ist schwer solch einen Brief zu schreiben, aber es ist besser, als direkt vor der Tür zu stehen. UND vo außen kann man nicht beurteilen, ob der Mensch, der dort wohnt asozial ist oder nicht. Finde es nicht schön, dass du sie von vornherein so "abstempeln" würdest.
Da hast du mich nicht richtig verstanden. Ich stemple sie nicht von Vornherein ab. Ich bin für mich einfach nur alle Möglichkeiten durch gegangen. Es wurden ja auch Kinder aus solchen Familien rausgeholt. In diesem Falle wünsche ich mir eben keinen Kontakt.
Mir ist es sehr viel später geschwahnt. Meine Mutter hatte Erziehrin gelernt und arbeitete in ihrer Heimmatstadt im Kinderheim. Nach einem Umzug in eine andere Stadt, arbeitete sie im Hort und Ehrenamtlich jahre lang bei der Jugendhilfe. Ich habe als Kind ja mitbekommen, wenn meine Mutter oft abends noch weggerufen wurde oder von der Arbeit gar nicht nach Hause kam und noch zur Jugendhilfe unterwegs war. Sie erzählte mir einige mal über Kinderschiksale, dass sie wieder Kinder abholen mußte und ins Heim bringen und ich merkte auch wie nah ihr das gingen. Sie hatte viel Elend gesehen. Das wurde damals nie öffentlich. Sowetwas gabs nicht. Ich habe es damals nicht verstanden, aber heute ist mir schon klar, was sie mir vermitteln wollte.
Das heisst aber nichts über meine L-Mutter. Mit diesem Wissen habe ich es halt auch als eine Möglichkeit gesehen.
Hallo Bald, ich denke, das größte Missverständnis bei Adoptionen ist, dass die Adoptierten denken, "sie wollte mich ja nicht"! leider gibt es keine Stastiken darüber wer wieso sein Kind in die Adoption gibt. Experten sind sich aber sicher, dass jede Mutter dabei an das Wohl ihres Kindes denkt. Ich persönlich kenne keine Herkunftsmutter, die sich den Kontakt nicht gewünscht hätte. Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung. Es gibt auch Adoptierte, mit dessen H.Mütter kein Kontakt zu Stande kam. Aber um heraus zu finden, ob man sich mag, und Kontakt haben möchte, muß man sich ja erst mal kennen lernen.
Egal was Du schreibst, es wird sicher alte Wunden aufreißen. Aber die Hauptsache ist, dass Du schreibst. Nur so wirst Du für Dich erfahren wie sie reagiert.
Wenn Deine leibliche Mutter sich an das JA gewandt hätte, hätte man wahrscheinlich zu erst Deine A.Eltern kontaktiert, um sich die Erlaubnis zu holen Dich anschreiben zu dürfen. Warum das JA Dir allerdings bei der Suche nicht behilflich war ist mir wieder ein Rätzel. Du hast ein Recht auf Teilansicht in Deine Akte! (Die Stellen, die Dich betreffen.) Und viele Sacharbeiter begleiten nur zu gerne eine Suche. Oft sind sie es, die die vorab erst mal klären, ob der Gesuchte Kontakt möchte.
Also laut Jugendamt sind keine Gründe der Abgabe angegeben. Auch der Vater ist nicht angegeben.
Ich muß aber sagen, ich habe selber zu der suche nicht begetragen, ich habe suchen lassen. Das Ergebnis der suche hatte ich sehr schnell, was ich nicht erwartet hätte. Ich habe mir aber auch sagen lassen, dass der Mitarbeiter beim JA sehr freundlich war und er mir ausrichten liess, dass ich jederzeit noch einmal persönlich im JA Akteneinsicht nehmen könnte.
Es ist ja oft so, dass keine Gründe angegeben werden. Die scheinen viele Vermittler leider so gar nicht zu interessieren. Ich persönlich hatte den Vater auch nicht benannt. Hätte das JA ihn damals angeschrieben, hätte es noch mehr Probleme gegeben.
Und, hast Du Dir schon überlegt ob Du den Brief schreibst?
Vielleicht hast Du Dir ja auch meine Threads durgelesen, falls nicht hier ein paar Infos dazu.
Auch ich bin adoptiert und bin in der ehmaligen DDR geborgen udn aufgewachsen, auch meine L-Mutter war damals 19 als ich geboren wurde. Sie gab mich mi 2,5 Jahren weg bzw musst mich abgeben so genau weiss ich es noch nicht.
Ich habe auch sehr lange mit der Entscheidung gerungen ob ich nach Ihr suche, habe mich dann letztes Jahr dafür entschieden und die Adoptionsunterlagen angefordert. Vor 4 Wochen habe ich die Unterlagen erhalten udn mich gleich an die Recherche per Internet gemacht und einen Tag später hatte ich Sie auch gefunden.
Auch ich habe Ihr einen Brief geschrieben und kann Dich sehr gut verstehen denn ich habe eine ganze Woche gebraucht um die Sätze zu formulieren. Danke der lieben Menschen hier im Forum ist es mir einfacher gefallen.
Du kannst Dir gern meinen Thread durchlesen dort ist auch der Brief abgebildet. Sprich Sie beim Fornamen an ist nicht zu persönlich aber auch nicht zu unpersönlich. Sicher willst Du wissen warum, aber dies gleich im Brief schreiben ich weiss nicht ob das so gut ist. Ich habe es nicht gemacht weil ich die Angst hatte das Sie dann gar nicht reagiert.
Du musst Dich auf alles gefasst machen, es kann sein sie antwortet gleich, vielleicht aber auch erst in ein paar Wochen , Monaten, Jahren oder vielleicht auch gar nicht.
Meine Mutter hat sich noch am selben tag gemeldet als Sie den Brief bekam, das hat mich sehr gefreut. Inzwischen haben wir einen recht guten Kontakt und ich war Sie auch besuchen.
Zitat von bald[smilie=hello.gif] Habt vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe die Adresse nun ca. 1/2 Jahr. Jetzt war ich schon so weit, dass ich mir einige Zeilen überlegt habe. Aber ich habe genau das Gegenteil von dem gemacht, was ihr mir geraten habt. Ich habe "Sie" als Anrede verwendet, von mir habe ich noch gar nichts geschrieben, nur das ich mich nach dem Warum erkundigen möchte. Mehr oder weniger habe ich mich entschuldigt, dass ich mich melde. Meint ihr es ist falsch?
Ich finde es nicht besonders gut, Deine leibl. Mutter mit "Sie" anzusprechen, das klingt schon zu sehr endgültig.
ZitatIhr habt mir ja aus der Sicht als Mutter geantwortet. Bis jetzt hatte ich ja noch nie wirklich Kontakt zu A-Kinder bzw. H-Müttern gehabt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich ja nicht gewollt war und somit auch keine Rolle in dem Leben meiner H-Mutter spiele und es ja auch eine Belästigung für sie ist. Zwangsadoption war auch einer meiner Gedanken, aber genauso Vergewaltigung/Missbrauch.
Das kannst Du zwar annehmen, aber es ist nicht bewiesen, dass sie Dich nicht wollten, es gibt sehr viele unterschiedliche Abgabegründe, die Du erst einmal kennen und verstehen müsstest.
ZitatWas ist, wenn es letzteres ist? Das ist eben auch meine Angst. Ich wecke damit vielleicht schlimme Erinnerungen und dass möchte ich auf keinen Fall.
Es ist zwar sehr schlimm, wenn es das letzte sein soll, aber denkst Du nicht, dass Deine Mutter auch heute noch darunter leiden würde?
ZitatIch habe mich hier schon durch einige Sicksale durchgelesen und muß feststellen, dass die H-Mütter hier alle todtrauig sind. Von welchen Verhältnis (in Prozenten) kann man denn im Allgemeinen sprechen, wie viele H-Mütter den Kontakt wünschen und wie viele wirklich keinen Kontakt wollen?
Darüber kann ich Dir leider keine Antwort geben, da gibt es sicherlich einige Forumsmitglieder, die Dir da Auskunft geben könnten.
ZitatIm Moment schießen mir noch zig Gedanken durch den Kopf, ich bin noch hin und her gerissen zwischen abschicken und doch nicht abschicken. Eigendlich ist wohnt meine Leibl. Mutter hier ganz in der Nähe. Ich kenne die Adresse, da ich dort schon berufl. zu tun hatte. Wie klein doch die Welt ist
Also ich an Deiner Stelle würde den Brief noch einmal überarbeiten, etwas von Dir erzählen und evtl. ein Bild einfügen, aber bitte ändere die Anrede. Auch wenn sie bei Dir in der Nähe wohnt wäre ein Brief besser, damit sie sich damit auseinandersetzen kann.
ZitatAch eine Frage noch. Das es für leibl. Mütter die Möglichkeit einer Suche schwerer ist weiß ich ja nun auch. Aber wenn Sie es gewollt hätte und z.B. beim Jugendamt nachgefragt hätte (bekommt ja keine Antwort), hätte das Jugendamt mir dann das ausgerichtet oder dürfen die auch das nicht? Ich habe ja mit der Suche beim Jugendamt angefangen und dort gab es keinerlei Auskünfte, ausser dass ich das Geburtsdatum bekam, um über das Einwohnermeldeamt zu suchen.
LG
Die Suche ist nicht nur schwer, sondern uns H-Muttern auch unter Strafe verboten. Das JA wird ihr da sicherlich nicht helfen.
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Die "Freigabe zur Adoption" ist wie gesagt eine im vitalen Interesse des Kindes überlegenswerte Alternative zum Schwangerschaftsabbruch. Allerdings muss sich die Mutter darüber im Klaren sein, dass die Adoption nicht rückgängig gemacht werden kann und grundsätzlich ein Offenbarungs- und Ausforschungsverbot hinsichtlich ihrer Umstände besteht. [size=150]Die Mutter hat also keinen Anspruch darauf, später die Namen der Adoptiveltern zu erfahren oder Kontakt mit ihrem Kind aufzunehmen.[/size] Deshalb sollte sie sich über die hieraus folgenden, möglicherweise schwerwiegenden psychologischen Konsequenzen einer Freigabe zur Adoption im Klaren sein.
Samanta, du hast recht, die Frage nach dem Warum werde ich auch nicht stellen. Ich frage halt nur, ob sie sich einen Kontakt vorstellen könnte. Ich schaue auch gleich mal, ob ich deinen Brief finde. Ich formuliere auch schon einige Tage dran rum. Der könnte mir schon noch etwas dabei helfen.
Das die Suche von der L-Mutter sogar unter Strafe steht habe ich nicht gewusst. Was soll denn der Blödsinn? Gut, in gewisser Weise finde ich schon, dass dort ein "Schutz" des Kindes sein sollte. Dass man das Kind nicht einfach überfallen darf ist mir klar, aber der Weg über JA, JA an A-Eltern und A-Eltern entscheiden für oder mit Kind, fände ich noch als einen gute Option für die L-Mutter. Man könnte es ja auch auf eine Zeit eingrenzen und sagen 18 Jahre lang darfst man gar nichts unternehmen und danach kann man über JA versuchen einen Kontakt herzustellen. Naja........
Mal ganz ehrlich, insgeheim hatte ich sogar gehofft, dass ich mal von meiner L-Mutter was höre, damit ich nicht den Schritt zu erst machen muß. Bin nähmlich in der Hinsicht irgend wie auch ängstlich und hätte mich gerne gedrückt. Aber die Neugier ist doch ein Stück größer und so werde ich es halt machen. Da hätte ich ja lange warten können..... wusste ich bis jetzt echt nicht.
Jedenfalls werde ich einen Brief schreiben. Für persönlich dort aufschlagen bin ich viel zu feige. Ich wäre halt nur mal vorbei gefahren, um aus der Entfernung zu schauen.
Vielleicht sende ich ihn nächste Woche auch schon ab. Ich halte euch auf dem Laufenen.
Bis Donnerstag steckte ich in ähnlicher Situation wie Du. Ich habe vor 2 Wochen die Adresse meiner leiblichen Mutter erfahren und wußte nun auch erstmal nicht, wie weiter.
Für mich stand relativ schnell fest, dass ich mich per Brief an sie wenden kann, zumal ich von meiner Schwester (sie ist bei ihr aufgewachsen) erfahren habe, dass es gut sein kann, dass da keine oder eine ablehnende Reaktion kommt. Außerdem wird es höchstwahrscheinlich ihr neuer Ehemann nicht wissen, da wollte ich sie nicht in Verlegenheit bringen und da einfach auftauchen.
Angesprochen habe ich sie in den Brief mit 'Du' und ihrem Vornamen. Fragen gestellt habe ich keine. Ich habe ihr geschrieben, wie ich ihre Adresse erfahren habe (ich hatte 'ne Suchanzeige im Internet und darüber hat mich meine Schwester gefunden, die von mir auch nichts wußte). Ich habe meiner Mutter geschrieben, dass ich mittlerweile in sehr gutem Kontakt mit meiner Schwester stehe und dass ich sie bald treffen werde. Da sie im gleichen Ort wie meiner Mutter wohnt, habe ich ihr geschrieben, dass ich mich über ein Treffen freuen würde, aber jetzt weiter keine Schritte unternehmen werde - der nächste Schritt muß nun von ihr kommen...
Ich denke mal, es wird schon ein Schock für sie sein - sie hat meine Existenz 30 Jahre in ihrer Familie verschwiegen. Mit Sicherheit wußten einige davon (als ich geboren wurde waren meine älteren Schwestern gerade 2 1/2 bzw 1 1/2 Jahre alt und müssen ja irgendwo untergebracht gewesen sein), aber laut meiner Schwester wurde nie von jemandem darüber geredet. Von daher fand ich es unfair, da aufzutauchen, anzurufen oder sie gleich mit Fragen zu bombardieren.
Den Brief müßte sie letzten Samstag erhalten haben... Mal schauen, wie es weitergeht...
wenn Deine A-Mutter jahrelang in der Jugendhilfe gearbeitet hat, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie über Deine leibliche Mutter nichts weiß. Hast Du einmal mit ihr darüber gesprochen?
LG Brigitte
Morjen Brigitte,
erstmal war sie ehrenamtlich nach Dienstschluß (also meistens in den Abendstunden) tätig und es wäre naheliegend. Wie oben schon mal von mir erwähnt, fand nur einmal ein ganz kurzes Gespräch mit meinen A-Eltern statt. Gesprochen haben mehr oder weniger meine Eltern bis ich geblockt hatte. Aber so wie ich meine Eltern kenne, auch in anderen Lebenssituationen, weiß ich dass sie durchweg gut und ehrlich sind. Und ich glaube meiner Mutter, dass sie wirklich nichts weiß. Sie sagte mir damals, dass ich mit ihr über alles reden kann und auch fragen kann, aber sie mir nicht viel erzählen kann, da sie wirklich nichts weiß, außer das sie "heute einen Anruf hatten und sich ein Kind holen können". Ich war 8 Wochen und kam direkt aus dem Krankenhaus zu ihnen. Meine Mutter ist aber nervlich nicht mehr gut drauf. Sie hat Parkinson und es wäre jetzt das Letzte für mich, damit anzufangen, da ich auch wirklich davon aus gehe, dass sie mir alles gesagt hat.
Das mit dem Reden meinte sie ja nicht speziell zu der Ado sondern so, wie wir uns hier halt unterhalten. Eben über Gefühle, Gedanken, Ängste u.s.w.
Aber wie ich ja auch schon erzählte, hatte meine Mutter wenn das Thema allgemein aufkam, immer positiv über Ado´s gesprochen und hat auch nie eine H-Mutter ins schlechte Licht erückt. Auch wenn Sie mir oft erzählt hat, wie es in manchen Familien zuging, aus denen sie Kinder holen musste. Und ich war als Kind entsetzt dass es soetwas geben sollte. Heute wissen wir, dass es noch viel schlimmere Dinge gibt.