Hallo Blableblu, danke, für die Antworten! Ich bin zwar Bianka und nicht Brigitte, aber macht nichts. Ich freue mich sehr darüber, daß immer mehr H.Mütter sich trauen darüber zu reden. So können andere auch erfahren, daß man sich solch eine Entscheidung nicht leicht macht!
Ich frage einfach noch ein bischen weiter:
Hattest Du im Krankenhaus oder beim JA die Gründe angeben müssen, warum Du das Kind nicht behalten wolltest?
Ich hatte anfangs auch nicht bereut, daß ich ihn nicht richtig angesehen hatte. Die Reue kam erst mit den Jahren, als mir auffiel, daß ich immerzu Ausschau gehalten habe, nach Kindern in seinem Alter, die ihm hätten ähnlich sein können. Na ja, heute weiß ich, ich hatte eine falsche Vorstellung von seinem Aussehen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß er mir so ähnlich sieht. Hatte immer gedacht, er würde seinem H.Vater ähneln.
Hast Du eine Ahnung, warum Du ihn nicht lieben konntest? Was empfindest Du jetzt für dieses Kind?
Und wenn die Fragerei doch zuviel wird, sag es bitte!
ich habe deine Geschichte gelesen. Das auch mehrfach. Ich finde es schön, dass du im Nachhinein immer noch sagen kannst es war für Dich die Richtige Entscheidung. Aber ich möchte dich auch bitten, gebe deinem Sohn die Fotos. Denn es liest sich für mich so, dass die Ado-Eltern ihm ja frühzeitig von Dir erzählen. Und wenn Sie Fotos haben, dann hat dein Sohn vielleicht auch das Gefühl er war dir wichtig.
Ich hab so meine Probleme meine Emotionen immer in Worte zu fassen. Aber ich habe großen Respekt davor, dass du dich aus einem tiefen Loch herausziehen konntest.
@ C-K: "Aber ich möchte dich auch bitten, gebe deinem Sohn die Fotos."
-> Warum aber? Fotos von mir haben sie schon bekommen, auf der Suche nach dem leiblichem Vater bin ich ja. Ich hatte nun drei Jahre keinen Kontakt zu ihm und es ist nicht ganz leicht, ihn zu finden. Aber ich habe inzwischen einen Tipp bekommen, wo er in etwa wohnt und da werde ich dran bleiben. Hatte ich mich da undeutlich ausgedrückt? Natürlich soll er die Fotos bekommen... Danke übrigens für Deinen "Zuspruch". Manchmal habe ich doch fast ein schlechtes Gewissen, dass es mir relativ gut mit der Entscheidung geht...
@ Bianka *schäm*
Dich meinte ich doch...
Vielleicht hast Du Recht - es ist auch gut, darüber zu reden und hilft einem selbst auch einfach weiter.
1.) Ich musste im Krankenhaus nichts sagen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, mich schlecht dabei fühlen zu müssen oder so, die haben sich einfach so verhalten, als sei es völlig selbstverständlich. Wirklich ganz toll.
2.) Das mit dem Aussehen stimmt. Ich habe jetzt ja Fotos (aktuelle) und er sieht anders aus, als ich dachte... Aber ich erkenne sowohl mich, als auch den Vater auf den Bildern.
3.) Ich kann nicht genau sagen, warum ich ihn nicht lieben konnte, denn ich mag Kinder wirklich so sehr, wollte schon früh welche haben, hab auch immer Kindergruppen gehabt und so.
Aber zu dem Zeitpunkt der Geburt war ich innerlich "tot" um das mal so zu formulieren. Ich hatte in der Beziehung irgendwann einfach dicht gemacht, mich verschlossen und keine Gefühle mehr zugelassen. Hätte mich der andere (der leibliche Vater) nicht aus der Beziehung rausgeholt, ich weiß nicht, wie lange ich das noch ausgehalten hätte. Ich habe dann irgendwann meinen jetzigen Freund kennengelernt und auch da hat es sehr lange gedauert, bis ich wieder Gefühle gespürt habe. Ich glaube zwar, dass das jetzt wieder "in Ordnung" ist, aber es ist auch viel Zeit vergangen.
Jedenfalls hatte ich genau davor Angst, dass der Kleine eine so lange Zeit ohne Liebe gewesen wäre. Ich habe einfach keine Gefühle gehabt.
Besser kann ich das gerade nicht erklären, ich hoffe das ist einigermaßen verständlich so...
3.) Was ich jetzt empfinde für ihn...
Das ist wirklich schwierig. Seit es mir besser geht und ich meine Gefühle quasi "wieder entdeckt" habe, habe ich das Gefühl, dass da schon eine Art Liebe ist, die ich für ihn empfinde. Vorher war da nichts, nur der Schmerz. Das Gefühl der Zuneigung/Liebe hat sich auch stark verstärkt durch Ansehen der Fotos.
Hallo Blableblu, das ist so heftig für mich, weil ich meine eigenen Gefühle und Gedanken in Deinen Zeilen lese ;-)
Im alten Forum hatte ich auch Menschen (an dieser Stelle mal einen lieben Gruß an Katharina), die immer nachgefragt haben. Mir persönlich hat es sehr geholfen mich besser damit auseinander zu setzen.
Du glaubst gar nicht, wie ich Dich Dich um die Fotos beneide!!! Ich hätte auch so gerne wenigstens ein einziges Foto.
Für mich persönlich habe ich einmal analysiert, daß es anders gekommen wäre, wenn mir im Krankenhaus jemand das Kind einfach in den Arm gelegt hätte, statt es weg zu bringen. Hat man Dich im Krankenhaus eigendlich über Schwangerschafts- Wochenbettdepressionen aufgeklärt? Es kommt eigendlich relativ häufig vor, daß sogar Wunschkinder wärend der Schwangerschaft plötzlich von der Schwangeren abgelehnt werden. Manchmal frage ich mich, ob dies nicht auch in Situationen, wie unserigen so war? Aber es ist schön zu lesen, daß Du ihn heute liebst!
Ich war übrigens auch so verdammt Kinderlieb. Und bin es heute noch! Auch ein Grund, warum es für manche aus meinem Umfeld so schwer zu verstehen ist, daß ausgerechnet ich ein Kind zur Adoption gegeben habe.
Kannst Du Dir vorstellen später nocheinmal Kinder zu bekommen?
schön, auf Verständnis zu stoßen. Es tut auch wirklich gut, darüber zu reden. Ich rede momentan auch viel mit einem Freund darüber und merke, wie sehr mich das die letzten Jahre eigentlich belastet hat - ich hatte so viel verdrängt.
Ich kann mir vorstellen, wie gern Du Fotos hättest. Für mich bedeutet das auch wahnsinnig viel. Ich verstehe auch gar nicht, wieso so was so schwer sein muss in diesem "tollen" Land.
Ich wusste ja gar nicht, dass es auch anders sein kann, als in meinem Fall (es war nur Unwissenheit, keine Gefühlskälte, wie anfangs unterstellt...!) und bin jeden Tag aufs neue schockiert, wenn ich hier lese. Was hat denn das JA gesagt genau bei Dir eigentlich? Habe gerade nochmal Deine Geschichte auf Deiner Homepage gelesen, aber irgendwie finde ich dazu nix... Die müssten doch rein theoretisch die Adresse haben. Hm.
Zurück zu Deinen Fragen:
Im Krankenhaus haben die gar nichts mit mir zu dem Thema gesprochen. Als ich "fertig" war, war schon vergessen, warum ich da war. Aber meine Frauenärztin hat mir eine liebe Hebamme vermittelt, die ein paar mal kam (Rückbildung, Abstillen, Nähte vom Nähen kontrolliere und Reden) und mit mir das alles durchgesprochen hat. Ich weiß leider auch nicht genau, warum es letztlich so war. Vielleicht spielte auch so was eine Rolle - bei Dir kann ich mir das der Geschichte nach schon vorstellen.
Bei mir könnte es sich auch niemand vorstellen, diejenigen, die es wissen, kennen mich so gut, dass sie auch meine Vergangenheit inklusive der schlimmen Beziehung kennen und die haben tatsächlich Verständnis.
Zum Thema Kinder habe ich verschiedene Gedanken. Zeitweise denke ich mir, dass ich keine Kinder mehr bekommen darf - weil es unfair wäre, wenn die bei mir bleiben dürften. So blöd es auch klingt. Dann denke ich wieder, weil ich eigentlich gerade aus Liebe den Kleinen weggegeben haben, eben damit er auch Liebe erfährt und dass das nicht bedeutet, dass ich keine Kinder mehr bekommen darf. Letztlich kann ich sagen, dass ich der Meinung bin, dass Gott hinter meiner Entscheidung steht (klingt blöd, ist aber einfach so). Deshalb möchten wir auch Kinder - in ein paar Jahren.
Ich habe ja dem Jugendamt einen Brief geschrieben, dass es noch etwas dauert mit dem Vater und blabla - also muss ich mir eigentlich keinen zeitlichen Stress machen. Mach ich aber natürlich trotzdem, denn ich möchte mit ihm sprechen, ich möchte ihm den Brief/die Fotos zeigen, ich möchte sein Foto weitergeben und überhaupt.
Ich habe auch so total Angst vor dem Treffen, dass ich kaum noch schlafen kann, also habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt und weiß jetzt, wo er ungefähr wohnt. Ich habe ihm auch einen Brief geschrieben, in dem ich ihn um ein Treffen bitte - denn alles schreiben wollte ich nicht und einfach hingehen und ihn damit überfallen möchte ich auch nicht.
So. Dann bin ich hin und wollte den Brief einstecken - und... Ich habe die Klingel gefunden, die neben einer Tür vor einem Hochhaus war. Die Tür ließ sich öffnen und dann kam ein langer Gang und dann nix mehr. Kein Briefkasten, keine Wohnungstüren, kein nix. Und nun?????????????????
Musste ich gerade einfach mal aufschreiben. Naja, ich werde die Tage einen zweiten Versuch starten.
Das ist ja hammer. Evtl naja ..falsche Haustüre oder eine weiter? Wenn jemand ausgezogen ist un dann die wohnung geräumt wird oder so ist das auch so mit der klingel hmh sehr confuse alles . Geh doch direkt morgen nochmal hin :) oder gleich ..kann ja net schaden. is es denn sehr weit weg?
Hallo Blableblu, warum rufst Du ihn nicht einfach an? Oder schicke den Brief per Post. Am besten mit Rückschein, damit Du weißt, daß er angekommen ist!