heute ist es passiert, wovor ich mich gefürchtet habe. Wir sind heute beim Einkaufen auf die A-Familie meiner Tochter getroffen. Es war klar, dass dieses irgendwann einmal in unserer örtlichen Gegend passieren musste. Ich war vertieft beim "Grabbeltischwühlen", als mich jemand mit Hallo von hinten ansprach. Wer issn das, dachte ich im ersten Moment und dann die für mich grausame Erleuchtung: Die A-Mama! Meine Knien und Hände zitterten nur noch, der Kloß im Magen wollte nicht kleiner werden... Schnell suchte ich meinen Mann und die Kinder und was sah ich da: Er unterhielt sich mit einem anderen Mann über ein Tandembike. Die beiden trennten sich, mein Mann kam zu mir und der andere Mann ging zur A-Mama.
Ich konnte es nicht fassen, unbekannterweise haben die beiden Männer zwanglos miteinander geredet. Bisher kannte ich auch nur die A-Mama persönlich, den Mann nur vom Bild.
Ich schaute mich suchend und ängstlich immer wieder um: da war SIE, meine kleine Tochter! Jetzt fast vier Jahre alt! Sie sieht genauso aus, wie die große Tochter aus erster Beziehung meines Mannes, erschreckend. Aber egal, meine Tochter !!!!!
Mein Männe merkte meinen Stimmungsumschwung natürlich,. Er wußte nicht warum. Ich habe weiter versucht mich ungezwungen zu benehmen, gar nicht so einfach, wenn man selbst mit Kindern unterwegs ist und ich wollte meine Kleine doch so gern sehen, sie einmal sprechen hören, lachen sehen, in die Augen sehen. Sie strebten jedoch zur Kasse und weg waren sie. Ich hatte die Hoffnung, dass die A-Mutter noch einmal allein auf mich zukommt zum reden, doch Fehlschlag!
Ich war entsetzt über das plötzliche Aufeinandertreffen, enttäuscht, dass sie mit mir nicht geredet haben (warum spricht sie mich erst an und dann?), verwirrt über meine eigenen Gefühle (da war Freude, Neugier und Sehnsucht nach meinem Kind).
Emotional war das eine Höllenfahrt.... ich bin immer noch nicht wieder zur Ruhe gekommen. Es ist alles so ungerecht :-(
Liebe Tritiom, das muß ja wirklich fürchterlich gewesen sein! Das tut mir so leid! Laß Dich mal feste drücken. Mir fehlen die Worte. Was hat denn Dein Mann dazu gesagt, nachdem er es begriffen hat?
Mein Mann war nichtsahnend, kam auf mich zu und meinte: Ich habe da ein Mädchen gesehen, habe schon gedacht dass wäre meine grosse Tochter in Kleinformat, und grinste. Das Grinsen verging ihm, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Er war sehr betroffen, wurde kalkweiß und wollte nur noch schnell nach Hause.
Ob ich nun einen Anwalt habe oder in China fällt ein Sack Reis um... das kommt auf das Gleiche hinaus. Okay nicht ganz, der Anwalt setzt sich für uns ein und versucht sein Möglichstes. Unser Rechtssystem steht jedoch hinter dem Kind und der neuen Bindung zu den neuen Eltern. Bis jetzt ist die Adoption allerdings noch nicht rechtskräftig.
Zitat von TritiomApropos rechtskräftige Adoption: Weiß jemand, ob die Herkunftsmutter eine Information bekommt, ob die Adoption nun rechtskräftig geworden ist?
Hallo liebes Tritiom, bei mir war es damals jedenfalls nicht so, sonst hätte ich auf die Barrikaden gehen können, weil mein Kind erst mit 10 adoptiert wurde. Wie es heute ist, wissen sicherlich die etwas jüngeren Herkunftsmütter.
ZitatApropos rechtskräftige Adoption: Weiß jemand, ob die Herkunftsmutter eine Information bekommt, ob die Adoption nun rechtskräftig geworden ist?
ich habe darüber keine nachricht bekommen, wohl aber meine exfrau. aber ich bin ja auch nur der vater. da hielt das familiengericht eine benachrichtigung wohl für überflüssig.
wenn man anfängt sich Gedanken zu machen und nachzufragen: Wir haben Termin bekommen, zwecks Ersetzung unserer Unterschrift zur Einwilligung in die Adoption.
es zerreisst mir das Herz. Für mich geschied da wirklich ein Unrecht. Man ist so Machtlos. Ich bewundere dich, wie du die Fassung behalten konntest in dem Geschäft und überhaupt die ganze Zeit/Jahre. Ich glaube ich wäre völlig kopflos und Amok gelaufen.
Ich möchte nicht in der Haut der A-Eltern stecken, wenn dein Kind mal die Wahrheit erfährt.
es zerreisst mir das Herz. Für mich geschied da wirklich ein Unrecht. Man ist so Machtlos. Ich bewundere dich, wie du die Fassung behalten konntest in dem Geschäft und überhaupt die ganze Zeit/Jahre. Ich glaube ich wäre völlig kopflos und Amok gelaufen.
Ich möchte nicht in der Haut der A-Eltern stecken, wenn dein Kind mal die Wahrheit erfährt.
Au man, es tut mir so Leid.
Hi Tritiom,
vor allem, es kostet ja auch Nerven, dieses katz- und mausspiel? Wäre es nicht besser gewesen, ihr hättet Euch spontan zu einer Tasse kaffee zus.gesetzt? wäre viel einfacher gewesen. Darüber habe ich am WE oft nachgedacht. Vielleicht hatte die A-Mutter ja ein schlechtes Gewissen, Dir gegenüber. Aber selbst wenn dem so ist, hätte sie sich hinterher bei Dir melden müssen - ich hab' mich gefragt, was ich getan hätte, entweder Tasse Kaffee mit allen, oder aber angerufen und eingeladen.
Dann hätte man eben so den Kontakt aufgebaut.
Mensch, Du tust mir echt leid, ich hätte nicht die nerven gehabt, zumindestens hinterher, daheim nicht.
wenn mein Kind davon erfährt......darüber habe ich auch schon nachgedacht. Nur Denken darf ich nicht, das führt nur zu grossen Verwirrungen. Es tauchen viele Fragen auf, wenn man es dem Kind erzählt, und wenn ja, wann? Wird es sich je auf die Suche nach uns machen? Wie agiert das JA, wenn ich später auf Kontaktsuche bin? Und und und .......
Meine Fassung ist lange dahin, die Ungerechtigkeit, gegen die man "zum Wohle des Kindes" nicht ankommt, schmerzt. Die Kraft schöpfe ich aus meinen Kindern hier, sie brauchen mich, ich brauche sie. Man wirft mir Zwiespältigkeit vor, klar war ich nervlich am Ende, wollte die Kleine zurück und war mir aber nicht sicher, ob ich es zu dem Zeitpunkt als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern schaffe. Hilfe gab es nicht seitens des JA, Aufklärung über Alternativen auch nicht. Heute bin ich schlauer, was das angeht, leider zu spät.
Hallo Pingsi,
Du sprichst meine Hoffnungen (Erwartungen) aus. Ich hatte so gehofft, wenn ich schon nicht der Kleinen direkt in die Augen sehen darf, dass die A-Mutter nach Verlassen des Ladens noch einmal zu mir zurückkommt und kurz mit mir spricht. Das war aber Fehlanzeige :-(.
Ich denke nicht, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, ich gehe davon aus, dass sie mir damit ihre Besitzrechte zeigen wollte. Ich hätte sie in dem Geschäft wahrscheinlich gar nicht gesehen, sie ist ja auf mich zugekommen. Und hat mich dann stehen lassen, mitten im Gefühlsregen. Ich höre noch ihre Worte, wenn wir uns mal zufällig treffen, wollen wir doch nicht wie Fremde aneinander vorbei gehen, sondern ein bisschen Smalltalk ausüben, haha.
Ich weiß ja auch nicht, ob ich auf die A-Familie zugehen darf, einfach anquatschen. Wahrscheinlich fällt das auch schon unter das Ausforschungsverbot. Ich muß an meinem Kind vorbeigehen und bin auf Gnade der A-Eltern angewiesen.
Es sind nun fast vier Jahre um und es tut weh, wie am ersten Tag.
ich kenne mich in deiner geschichte nicht aus und kann daher nichts dazu sagen. aber über einen punkt grüble ich set tagen:
§1750 Einwilligungserklärung (1) Die Einwilligung nach §§ 1746, 1747 und 1749 ist dem Vormundschaftsgericht gegenüber zu erklären. Die Erklärung bedarf der notariellen Beurkundung. Die Einwilligung wird in dem Zeitpunkt wirksam, in dem sie dem Vormundschaftsgericht zugeht. (2) Die Einwilligung kann nicht unter einer Bedingung oder einer Zeitbestimmung erteilt werden. Sie ist unwiderruflich; die Vorschrift des § 1746 Abs.2 bleibt unberührt. (3) Die Einwilligung kann nicht durch einen Vertreter erteilt werden. Ist der Einwilligende in der Geschäftsfähigkeit beschränkt, so bedarf seine Einwilligung nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters. Die Vorschriften des § 1746 Abs. 1 S. 2 , 3 bleiben unberührt. (4) Die Einwilligung verliert ihre Kraft, wenn der Antrag zurückgenommen oder die Annahme versagt wird. Die Einwilligung eines Elternteils verliert ferner ihre Kraft, wenn das Kind nicht innerhalb von drei Jahren seit dem Wirksamwerden der Einwilligung angenommen wird.
vielleicht lohnt es sich doch, darüber nachzuhaken.
Hier hat es sich der Gesetzgeber einfach gemacht: Sind die Eltern nicht willig und unterschreiben nicht freiwillig, wird die elterliche Sorge entzogen, das JA wird Vormund. Zur Einwilligung in die Adoption gibt es noch einmal eine Anhörung der leiblichen Eltern. Auch hier ist es einfach geregelt, entweder die leiblichen Eltern sagen ja zur Unterschrift oder sie verweigern weiter die Adoptionsfreigabe. Dann wird zum Wohlé des Kindes entschieden. Da in unserem Fall das Kind schon vier Jahre in der A-Familie ist, haben wir keine realitische Chance mehr, die Kleine wiederzubekommen. Und das JA als Vormund wird der Adoption zustimmen.