Mir geht es mit dem Begriff: Leihmutter ziemlich mies. So habe ich das noch nie betrachtet. Nicht, daß ich eine Leihmutter gewesen bin. Und ich würde mich sicher wehren, wenn irgendein Sachbearbeiter mich so betiteln würde. Aber sollte meine Tochter mich je als etwas Ähnliches benennen, dann wäre das grausam.
Hallo! Ich habe mir dieses Buch vor wenigen Tagen auch zukommen lassen und habe es schon bis zur Hälfte gelesen. Was ich nicht verstehe ist, wieso die H-Mutter das Kind weggab obwohl sie tierisch darunter litt. Ich mein, es gibt Kitas, man arbeitet dann auch nur noch so wie die Kita ihre Öffnungszeiten haben. Was die Ado-Eltern betrifft, da konnte ich mich so richtig hineinversetzen, ohne auf dieser Seite selbst zu stehen. Ich war auch erstaunt das ein 3-Jähriges Kind schon nach seinen Wurzeln sucht! Ist wohl eher selten der Fall. Aber man bekommt komischerweise trotzdem Hoffnung gemacht in dem Buch, obwohl ich keine Kinder kenne die mit 3 Jahren schon kapieren was ,,Liebe machen" bedeutet! Sie muss wirklich sehr weit gewesen sein für ihr Alter. Und mich würde zu sehr interessieren wie sie in 10 Jahren noch denkt. Ich hatte gehofft das Buch erzählt eine Gerschichte bis ins Erwachsenen-Alter der Adoptierten. Aber im Großen und Ganzen find ich es schön geschrieben, vor allem so ehrlich und offen. In einem Punkt konnte ich mich mit der H-Mutter identifizieren: Sie gab das Kind weg in der Hoffnung das es dort im Haus mit Garten, finanzielle Absicherung und gute Zukunft aufwächst! Die gleichen Wünsche hatte ich auch, und ich war schon auf dem Jugendamt als ich im 6-7. Monat war! Ja es wurde auch da schon so gehandelt und verhandelt, habe das aber nicht so empfunden damals. Viell. auch weil ich keinerlei Emotionen für das Ungeborene empfand, ich die Schwangerschaft verdrängte und nur noch froh war das Kind ,,in Sicherheit vor mir selbst" zu bringen. Heute denke ich es war blanker Unsinn! Wirkliche Gefühle wie bei einer Mutter-Kind-Bindung hege ich heute noch nicht, aber ich hätte damals geduldiger sein müssen, so oft hörte ich auch das Mütter manchmal ihre Kinder erst ,,lieben" lernen wenn sie auf der Welt sind. Dem gab ich keine Chance, ich war voller Verdrängung und Ablehnung meiner Situation--- könnte man also auch psychisch kranker Egoismus nennen. Als reiner Egoismus empfand ich es nie, eher als was Zwanghaftes meiner Persönlichkeit.
Nu denn, back to Topic:
Jedenfalls empfand die H-Mutter viele gefühle, hatte das Baby sogar im Arm! Ihr ging es so schlecht dabei. Sie war felsenfest überzeugt dem Kind selbst nicht gerecht zu werden. Doch wie konnte sie sich da sicher sein? Oder gabs damals noch keine Elternzeit und Mutterschutz? Bei Ersterem bin ich unsicher.
Aber man kann nicht in der selben Haut stecken wie die Betroffenen selbst, auch wenn die Situation die gleiche war wie bei anderen. In einem Punkt konnte ich in dem Buch der Vermittlerin recht geben: Sie stand der offenen Adoption kritisch gegenüber! Denn es stimmt wohl wirklich: wenn erst Telefonnummern und Nachnamen bekannt sind, dann gibts kein Zurück mehr, außer einen Anwalt dann einzuschalten wenn die Situation in Bedrängnis gerät. Es war in dem Buch ohnehin eine seltene Geschichte wie ich finde.