In einer Nacht im Mai wurde Vivien geboren. Eine Geburt ohne Komplikationen. Ein properes Mädchen mit dunklen Haaren. Glückliche Eltern. Am 29. Mai 1996, zwölf Stunden nachdem Vivien das Licht der Welt erblickt hat, nehmen Margarete und Wendelin Wolf ihren kleinen Schatz mit nach Hause. „Die war ja so goldig“, entzückt sich die Mutter noch heute. Behutsam wird das Kindchen in den Autositz gebettet, bei der Heimfahrt lässt der frischgebackene Vater große Vorsicht walten. Daheim wird das kleine Wunder bestaunt. Vivien verschläft die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wird. In der Entbindungsklinik bleibt eine Frau in, wie sie selber sagt, „großer seelischer Pein“ zurück – Viviens leibliche Mutter. Margarete und Wendelin Wolf, Vivien und der zehnjährige Valentin: Eine „ganz normale“ Familie aus Nussdorf. So ist es und so ist es nicht. Beide Kinder der Eheleute Wolf sind adoptiert. Margarete „Magi“ Rauer-Wolf und Viviens leibliche Mutter haben inzwischen ihre Erfahrungen und Gefühle niedergeschrieben. Ursprünglich für das Kind, dessen Wohl bei beiden Frauen immer im Vordergrund stand. Letztendlich ist ein Buch daraus geworden, in dem eine abgebende und eine annehmende Mutter erzählen. Magi Rauer-Wolf, Jahrgang 1959, gebürtige Bayerin und Kämpfernatur. Als Kind ist sie dem Tod einige Male von der Schippe gesprungen. Als Teenager erringt sie im Kanu-Slalom den Titel der Deutschen Meisterin. Als Erzieherin erobert sie das Herz vieler Kinder. Schließlich kreuzt mit Wendelin Wolf die große Liebe ihren Weg. Auf einem Reggae-Konzert, da funkt's zwischen der 28- und dem 29-Jährigen. Die Distanz der Wohnorte, die sich damals noch nicht im Vaihinger Raum befinden, wird so oft wie möglich überbrückt. Das Paar ist glücklich. Wieso sollte nicht ein Kind diese Liebe krönen? Sobald Magi schwanger werde, beschließen die beiden, soll ein gemeinsames Nest eingerichtet werden. Drei Jahre pendeln Margarete und Wendelin zwischen ihren Welten hin und her. Zwei Jahre davon legt es das Paar auf eine Schwangerschaft an. Doch die bleibt aus. „Alle Praktikantinnen in meinem Kindergarten“, erinnert sich Magi, „schienen nacheinander schwanger zu werden.“ Diese „munteren Jugendlichen nahmen mich auf die Schippe und dachten sich nicht viel dabei, wenn sie mir lustige Ratschläge erteilten wie das geht, mit dem Schwangerwerden“. Doch für die Erzieherin, ansonsten ein „lustiger Typ“, ist die Situation schier unerträglich. Wendelin, mit dem sie inzwischen zusammengezogen ist, spendet Rat und Trost. Obwohl „Wendel schon immer gesagt hat, dass es so viele Kinder gibt, die keine Eltern haben“ - eine Adoption steht für ihn viel früher im Raum als für seine Magi - entschließen sie sich für die Odyssee. Die Odyssee der ungewollt Kinderlosen. Die Reise beginnt mit Fieberkurven und führt über Hormongaben zur künstlichen Befruchtung. Bei einer Bauchspiegelung nach den ersten Hormonbehandlungen wurde festgestellt, dass beide Eileiter nahezu vollständig verklebt sind. Daher werden Eizellen und Spermien in der Petrischale zusammengeführt. Diese IVF (in-vitro-Fertilisation) entpuppt sich für Magi als schmerzhaftes Unterfangen. Eizellen werden mit einer langen Kanüle aus dem Eierstock geholt. Drei Mal lässt Margarete die Prozedur über sich ergehen: „Es tat so weh.“ Die Freude: Jedes Mal werden die Eizellen problemlos befruchtet. Die Hoffnung auf ein eigenes Kind wächst. Die befruchteten Eier werden in die Gebärmutter gespült, dann beginnt das Warten. Die Trauer: Immer wieder setzt die Regelblutung ein. Magi Rauer-Wolf ist körperlich und seelisch am Ende. Magi: „Aber ich hätte weiter gemacht.“ Wendelin zieht im Sommer 1994 die Notbremse: „Jetzt ist Schluss!“. Keine weiteren IVFs. Das Thema Adoption rückt bei dem mittlerweile verheirateten Paar wieder ins Bewusstsein, doch Magi hat große Bedenken: Kann ich den Kindern gerecht werden? Was, wenn es Problemkinder sind? Margarete Rauer-Wolf: „Aber irgendwann kam der Wandel.“ Nach einem Beratungsgespräch bewirbt sich das Paar 1995 als Adoptiveltern. Die Formalitäten, die es zu bewältigen gilt, sind beachtlich. Endlich erhalten die Wolfs einen „Adoptionsführerschein“, womit sie sich wiederum in anderen Regionen um Adoptivkinder bemühen sollen. Denn im heimischen Amt wird den beiden nicht viel Mut gemacht: Es gibt keine zu vermittelnden Kinder. Nach frustrierenden Erfahrungen in den anderen Jugendämtern klingelt im Frühjahr 1996 das Telefon. Wendelin Wolf nimmt das Gespräch an. Die Sozialpädagogin aus dem Heimatkreis meldet sich: „Herr Wolf, setzen Sie sich... Ich habe ein Kind für Sie.“ Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe. Ein Kind! In wenigen Wochen wird es zur Welt kommen. Magi: „Wir waren wie im Schockzustand.“ Da eine halboffene Adoption angestrebt wird, sollen die Adoptiveltern die leibliche Mutter kennenlernen. Beide Parteien werden nur die Vornamen voneinander wissen, der Kontakt findet übers Jugendamt statt. Neue Fragen stürmen auf die glückseligen Wolfs ein: Was für ein Typ Mensch ist die Mutter? Was sollen wir anziehen? Was sollen wir sagen? Das Treffen am 3. Mai verläuft außergewöhnlich. Mit der Schwangeren verbindet sie eine Art Seelenverwandtschaft. Am deutlichsten wird das, als über den Namen des kleinen Mädchens gesprochen wird: Vivien soll sie heißen. Beide Mütter haben sich unabhängig voneinander für diesen nicht alltäglichen Namen entschieden. Martina, die Hochschwangere, fragt, wie denn ein Junge geheißen hätte. Noah, sagt Magi. Auch dieser Name stand an erster Stelle auf der Hitliste der werdenen Mutter. „Alle im Raum hatten feuchte Augen, sogar die Damen vom Jugendamt mussten gegen ihre Tränen kämpfen“, lässt Margarete Rauer-Wolf den Moment Revue passieren. Dann, am 28. Mai, wird das Menschlein geboren. An dieser Stelle könnte die Geschichte der Nussdorfer zu Ende sein. Doch die aufgeweckte Kleine begibt sich im zarten Alter von drei Jahren auf die Suche nach ihren Wurzeln. Mit der Gretchenfrage „War ich auch in deinem Bauch?“ bringt sie den Puls ihrer Mutter zum Rasen. Magi: „Ich hatte diese Frage schon tausendmal im Kopf beantwortet.“ Da sie von Anfang an mit offenen Karten spielen wollten, antwortet Margarete Rauer-Wolf wahrheitsgetreu: „Nein, bei der Martina.“ Vivien lässt von da an nicht mehr locker, sie will ihre Mutter kennenlernen. „Ihre Haltung gab nun den Takt und das Tempo vor“ – die halboffene Adoption galoppiert in Richtung Öffnung. Der große Moment naht. Das erste Treffen mit Martina geht reibungslos über die Bühne. Eine Zeit folgt, in der große Freude und schwere Krisen sich abwechseln. Auch Vivien, zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre alt, weiß manchmal nicht recht, wer ihr die liebste Mama ist. Insgesamt jedoch, betont Magi Rauer-Wolf rückblickend, sehe sie in der offenen Adoption, in der Adoptivkinder ihre leiblichen Mütter kennenlernen, eine große Chance für die Entwicklung der Kinder. Ein besonderes Anliegen sei ihr auch, dass die abgebenden Mütter nicht als Rabenmütter abgestempelt werden. Im Jahr 2000 ist die inzwischen vierköpfige Familie nach Nussdorf gezogen. Der Adoptions-Geschichte von Valentin möchten die Eltern ein eigenes Buch widmen. In dem Taschenbuch mit dem Titel „Darf ich Mama zu dir sagen?“, das Vivien gewidmet ist, sind Namen und Orte geändert. Vor allem, um die Privatsphäre der Kinder zu schützen, sagt Magi Rauer-Wolf. Die elfjährige Vivien findet das gar nicht gut. „Sie möchte berühmt werden“, schmunzelt ihre Mutter. „Ich würde auch im Fernsehen auftreten“, behauptet Vivien selbstbewusst. Ihre leibliche Mutter sei für sie mittlerweile wie „eine gute Bekannte“. Richtig nerve sie an der Adoptionsgeschichte inzwischen nur, dass ihre Freunde in Sachen „richtige Mama“ etwas verwirrt sind. Sie wirft einen Blick zu Magi Rauer-Wolf: „Die kapieren nicht, dass du das bist.“ (Sabine Rücker)
Das Buch „Darf ich Mama zu dir sagen?“ von Margarete Rauer-Wolf ist unter der ISBN-Nummer 9783000240591 im Buchhandel erhältlich oder im Internet unter http://www.mamasagen.de.
ZitatInsgesamt jedoch, betont Magi Rauer-Wolf rückblickend, sehe sie in der offenen Adoption, in der Adoptivkinder ihre leiblichen Mütter kennenlernen, eine große Chance für die Entwicklung der Kinder. Ein besonderes Anliegen sei ihr auch, dass die abgebenden Mütter nicht als Rabenmütter abgestempelt werden.
jo ich bin an diesen sätzen hängengeblieben ...
ist es nicht das selbstverständlichste (wenn nicht gerade ein grauseliger hintergrund bestand, und kind deshalb nicht will) seine eltern zu kennen???
überhaupt dieses rabenmüttergerede - ein kind ist das wertvollste, eigene, lebendige, was ein mensch überhaupt zu 'vergeben' hat, egal was zur abgabe führte. das sollten a-eltern einmal berücksichtigen, denn so konnten sie erst zur familie werden! kinderlosigkeit ist der häufigste grund zu adoptieren.
ähnlich ist es mit der dankbarkeit, die oft wie selbstverständlich von adoptierten eingefordert wird (in dieser buchvorstellung allerdings nicht), die ihre adoption passiv erleben müssen (nicht wie in dem buch). aber immerhin eine anregung zur offenheit ...
Die Sozialpädagogin aus dem Heimatkreis meldet sich: „Herr Wolf, setzen Sie sich... Ich habe ein Kind für Sie.“ Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe. Ein Kind! In wenigen Wochen wird es zur Welt kommen.
Die Einwilligung in die Adoption ist frühestens acht Wochen nach der Geburt möglich!!!
Wie war das noch mal? "Heutzutage kann so etwas nicht mehr passieren!", sagte mir gerade diese Woche eine Adoptivmutter in einer Kritik zu meinem "Lisa"-Buch.
Ich behaupte jetzt einmal, dass es einzig und alleine auf die Qualität, Professionalität und vor allem Menschlichkeit der Person ankommt, die das Amt leitet. Hier gibt es offenbar viel zuviel individuellen Ermessensspielraum und das Gros der Sachbearbeiter hängt immer noch der alten Denke nach. Dazu kommt der Druck, ständig Geld zu sparen, denn eine erfolgreiche (sprich möglichst schnelle) Adoption, ist in jedem Fall billiger für das Stadtsäckel, als eine jahrelange Pflegschaft oder Unterstützung der Herkunftsfamilie.
Bereits im Mutterleib gehandelte Viviens wird es also nach wie vor geben. Das erinnert mich gleich an Leihmutterschaft und bei Licht betrachtet, ist es ja auch nichts anderes.
ZitatDaheim wird das kleine Wunder bestaunt. Vivien verschläft die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wird. In der Entbindungsklinik bleibt eine Frau in, wie sie selber sagt, „großer seelischer Pein“ zurück – Viviens leibliche Mutter.
In dieser hymmnisch vorgetragenen Buchbesprechung wäre ja zumindest ein kleiner Hinweis zu erwarten gewesen, welche Umstände die leibliche Mutter dazu veranlasst haben, ihre Tochter weg zu geben. Aber vielleicht ist das absichlich unterlassen worden, um potentielle Leser nicht vom Kauf des Buches abzuhalten.
jo, das wäre überhaupt erst der schlüssel, um adoption als etwas in NOT, notwendiges zu begreifen, aber so liest es sich wie ein, von a-bewerber sicherlich als verantwortungsvoll gesehener, kuhhandel ...
Nun habe ich nach monatelangem Warten das Buch endlich erhalten. Meine Buchhändlerin und ich hatten bereits überlegt, ob jedes bestellte Exemplar per Hand abgeschrieben werden muss. Aber nun zum Buch selber. Ich habe es am Wochenende mit sehr gemischten Gefühlen gelesen. Aber eines ist sicher. Keine der Herkunftsmütter die ich kenne, hätte ihr Kind weggegeben, wenn ihr von Seiten der Familie die Hilfe und Unterstützung angeboten worden wäre, die der leiblichen Mutter Martina von ihrer Familie angeboten wurde. Martinas Mutter ging es nach der Adoption ihres Enkelkindes so schlecht, dass sie sich in psychotherapeutische Behandlung begeben musste. Aber Martina hat sich auf einen esoterischen Standpunkt zurückgezogen: "Meine Entscheidung bereue ich nicht und ich glaube auch nicht an Zufälle; ich denke, dass Vivien nicht nur auf die Welt wollte, sondern sie wollte genau zu Anna und Alexander." Allerdings zieht sie zwei Zeilen später diese Aussage selber in Zweifel. "Ich dachte darüber nach, ob ich Vivien noch bei mir hätte, wenn ich zum Beispiel in Frankreich oder einem anderen Land geboren worden wäre. Und ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass ich in einem anderen Land auch an Adoption gedacht hätte. In Frankreich kommen alleinerziehende Mütter nicht an die Armutsgrenze, da dort eine ganz andere Familienpolitik betrieben wird." (S. 195) Aber vielleicht wäre die Entscheidung der Mutter anders ausgefallen, wenn das Neugeborene nicht schon am Tag nach der Geburt von den Adoptiveltern abgeholt worden wäre. Soweit es die offene Adoption betrifft, so scheint sie in diesem Fall tatsächlich gelungen zu sein. Erfreulich an dem Buch ist, dass auch der Adoptivvater sich persönlich mit Tagebuchaufzeichnungen eingebracht hat. (Adoptivväter sind ja genauso unsichtbar wie die leiblichen Väter von Adoptierten). Soweit die die Adoptivmutter Anna mit diesem Buch Mut zur offenen Adoption machen will, so fehlt jeder Hinweis, dass es rechtlich gesehen eine offene oder halboffene Adoption nicht gibt. Es gibt nur die Adoption und die ist an keinerlei Bedingungen geknüpft. Sobald die Adoption rechtskräftig geworden ist, sind alle eventuellen Absprachen oder Zusicherungen ohne Belang. Zum Abschluss des Buches, in dem Nachwort der Adoptivmutter Anna, wird dann die Adoptivtochter Vivien massiv moralisch unter Druck gesetzt:
" Liebe Vivien, wir hoffen, dass diese Buch und die Tagebucheintragungen dir helfen, noch nicht gestellte Fragen zu beantworten. Du siehst, dass deine leibliche Mutter und wir uns schon vor deiner Geburt intensiv mit deinen Wurzeln beshäftigt haben Wir hatten und haben immer wieder dein Wohl im Auge. Wir würden uns wünschen, dass du, wenn du erwachsen bist, sagst, dass dein Leben an unserer Seite ein Leben mit deinen "echten" Eltern ist, auch wenn du jetzt nicht nur harmonische, sondern auch vorpubertierende Tage erlebst.
Mausi schrieb: Bereits im Mutterleib gehandelte Viviens wird es also nach wie vor geben. Das erinnert mich gleich an Leihmutterschaft und bei Licht betrachtet, ist es ja auch nichts anderes.
genauso war es bei mir und ja, im Nachhinein erinnert es mich auch oft an Leihmütter.
Aber ich weigere mich, es so zu sehen, weil eine Leihmutter es für Geld macht und den Samen des zukünftigen Vaters austrägt. So möchte ich mich nicht bezeichnen und es wird auch der Notlage vieler H Mütter nicht gerecht, es als eine Art Leimutter zu sehen.
es ist allerdings einer der Punkte, der mich so sauer macht. Die Vermittlungsstellen nehmen nämlich tatsächlich das Kind schon im Mutterleib an, ohne zu beraten. Es war sogar so, dass mir ein Krankenhaus genannt wurde, in dem das Personal mit diesen Abläufen vertraut ist. Das sah dann so aus, dass ich keinen Mucks von dem Baby gehört habe, ich glaube heute noch, ich hab ein leichtes Beruhigungsmittel gespritzt bekommen. Wer schon mal entbunden hat, weiss, dass man das wahrscheinlich nicht wahrnehmen würde, weil oft der Damm genäht werden muss. Ich habe mein Kind weder gesehen noch gehört und hatte immer die Vorstellung, dass unten schon die AEltern bereit standen. Das es so ähnlich war, weiss ich durch meine Tochter inzwischen. An eine Unterschrift nach 8 Wochen kann ich mich nicht erinnern, ich habe nach meiner Erinnerung sofort unterschrieben.
Nimm es mir nicht übel, Pino, aber geht das dann nicht doch ein wenig in diese Richtung?
Was die Leihmutterschaft angeht, gibt es ja auch die Variante, dass alles fremd ist (Ei und Samen)! Ich habe vor einiger Zeit sehr viele Berichte von Betroffenen gelesen, die auf so eine Art entstanden sind. Für mich ist das noch schwerer zu ertragen, als die Auswirkungen von Adoption und da vergißt man schon einmal, dass man eigentlich sachlich bleiben sollte
ich nehms nicht übel Mausi aber ich wehre mich dagegen, mit Leihmüttern in einen Topf geworfen zu werden. ich verstehe zwar, was du meinst, aber trotzdem liegen für mich Welten dazwischen. Diese Sichtweise schadet in meinen Augen dem Bild der Herkunftsmütter, das ja eh schon nicht besonders ist. Es reduziert uns auf genau die "Schlampen", als die manche uns sehen wollen, Bei einer echten Leihmutter geht es NICHT um ein kind, sondern um GELD. Ich denke zwar auch, dass sie sich hinterher ähnlich mies fühlt wie wir, vielleicht noch mieser, aber sie ist nicht in einer Notlage "ungeplant" und "ungewollt" schwanger geworden, Sie stellt ihren Körper bewusst für Geld zur Verfügung.
Ja, ich versteh Dich durchaus und so denke ich ja auch, aber ...
... wenn Dir die eigene Tochter zu verstehen gibt, dass Du für sie ja "nur die bist, die sie geboren hat und sonst nichts ...", dann spiegelt das schon das Bild wieder, das - wer auch immer! - von uns hat. "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan - der Mohr kann gehen." Gut, der Spruch "hinkt" hier natürlich, zumindest aus Sicht der H-Mütter, aber diejenigen, die über uns unreflektiert urteilen, sehen das teilweise so. Es gibt übrigens auch Fachleute, die das so sehen, besonders, wenn es um die Frage "Adoption anstatt Abtreibung" geht!
ich kenne die Geschichte von Noel und fand sie schon beim ersten Lesen irgendwie zum Kotzen. Ich unterstelle mal, dass wir uns da einig sind. Wenn diese zuckersüße AdoStory stimmt, dann möchte ich Auguste mal in 20 Jahren sprechen, genau wie Noel. Das ist nicht das, was ich mir unter einer gelungenen Adoption vorstelle.
aber egal, das wäre eher was für einen neuen thread.
Ich verstehe, wo deine Idee von der Leihmutter ihre Wurzeln hat, nachdem du die Meinung deiner Tochter hier geschrieben hast. Unabhängig davon, dass ich denke, zwischen Dir und deiner Tochter ist noch nicht aller Tage Abend, sehe ich auch einen Unterschied zwischen
"Die Frau, die mich geboren hat und mich nicht behalten konnte" und "Die Frau, die sich den Samen meines A Vaters injizieren lassen hat, um mich für viel Geld auszutragen"