zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es wirklich toll finde, dass Ihr Euch so viel Mühe gebt, das für Eure Kinder herauszufinden!
Klar musst Du traurig und wütend sein, aber die geduld darf man trotzdem nicht verlieren :-)
Ich galube, manche sind einfach die Weltmeister im Verdrängen und merken dabei nicht, dass sie sowohl sich selbst, als auch den anderen Betroffenen damit nur noch mehr schaden. Die Mutter, die ihre nun heile Famlie präsentiert, hat ihr anderes Kind sicher nicht vergessen. Ohen Seelenklemptner zu sein, kann ich annehmen, dass das gar nicht geht.
Diese Kontaktablehnung ist mehr als dumm, aber manche Zeitgenossen beherrschen die Regeln des respektvollen Miteinanders ja schon ohne Adoptionsschädigungen nicht.
Ich denke auch, dass viele H.Mütter Weltmeister im Verdrängen sind. Viele erzählen ja auch aus Scham ihrem Umfeld nicht von den adoptierten Kindern. Dementsprechend können sie z.B. auch im Internet nichts darüber erzählen. Sonst könnte es ja passieren, dass andere Verwandte so etwas über die Adoption erfahren.
Ich persönlich habe meinen ersten Sohn auch jahrelang verschwiegen. Es hat mich Überwindung gekostet jemanden davon zu erzählen! Heute bin ich froh, dass ich offen dazu stehen kann und freue mich, dass meine anderen Kinder damit so offen umgehen. Meine Große erzählt in der Schule oft von ihrem großen Bruder. Und so kommt es auch immer mal wieder vor, dass ich darauf angesprochen werde. die ersten reaktionen gehen in die Richtung "Duuuuuuuuuuu?" "Nein, Du doch nicht...." Daran sehe ich, dass viele Menschen eine andere Vorstellung von Herkunftsmüttern haben. Und ich passe nun mal nicht in das Klischee von der drogensüchtigen Alkoholikerin, die sich nicht um ihre Kinder kümmert.
ich wünsche Euch allen, daß ihr SIE doch noch mal kennenlernen könnt, oder Eure Kinder. Vielleicht braucht manches einfach seine zeit.
Dasselbe wünsche ich uns auch - und ich hoffe, daß sie uns anhören. auch wir hatten versucht, mit ihnen in Kontakt zu treten - Fehlanzeige.
Vieleicht wird später alles gut - so daß zumindest die Kinder Zugang zu ihrer Herkunft haben.
Und ich finde es toll, daß Ihr A-Mütter Euch dafür einsetzt, daß die Kinder später nicht mühsam nach ihren Wurzeln suchen müssen.
Viele Grüße, von Pingsdorf
P.S.: Bei der Inbetriebnahme von Babyklappen in D mußte ich unweigerlich an 3. Welt-Länder denken, da frag(t)e ich mich schon, ob ein land wie D es nötig hat, solche Wege beschreiten zu müssen. wäre es da nicht sinnvoller, wenn die Mütter ihre Kinder im KH gebären und straffrei rausgehen können und sich dann jemand anders um sie kümmert. Ich habe schon den Eindruck, daß sie angst haben, bestraft zu werden.