Ihr Lieben, ich hoffe ihr hattet alle ein besinnliches Weihnachtsfest! Meines war recht schön! Gibt es was schöneres als leuchtende Kinderaugen?
Nun gehen die letzten Tage des jahres ins Land. War es ein gutes Jahr? Für mich persönlich war es ein aufregendes Jahr! Ich durfte meinen Sohn sehen! Habe viele neue Freunde ins Herz geschlossen! Habe aber auch Menschen verloren, die mir viel bedeuteten. Es war ein stressiges Jahr. Doch hat es sehr viel Gutes gebracht.
Ich wünsche Euch allen, dass das kommende Jahr nur Gutes bringt!!!
ZitatUnd ja - auf eines bin ich sowas von gespannt: mein Sohn bekommt die ersten 2 Fotoalben von seiner Geschichte, incl. den Dokumenten, die wir damals bekommen haben, mit Übersetzung, den Bildern, die wir damals gemacht haben und das was ich aufgeschrieben habe - eben seine Geschichte + einen tollen Bildband von Südamerika. Und da bin ich auf seine Reaktion gespannt.
Hallo Pingsdorf, bekommt denn nur Dein Sohn die Alben, oder Deine Tochter auch?
das mache ich ein bißchen vom Alter abhängig. Sohnemann wird nächste Woche & nächsten Monat 11 und ist auf der weiterführenden Schule - da fand ich es an der Zeit, daß er sich mal selber damit befaßt. Unsere Tochter ist dafür noch zu jung - so wichtig war ihr das Ganze noch nicht.
Ja, und jetzt wollte ich Euch die Reaktion nicht vorenthalten. Unser Sohn freute sich riesig über die Alben, am interessantesten fand er sich wohl als Baby (da war er ja auch richtig zum Reinbeißen!). Und die Bilder von daheim und unserem 1. Urlaub haben ihn erstmal mehr interessiert als von seiner A. mitsamt der Geschichte und den Bildern und Dokumenten. Den Bildband fand er auch schön, aber dafür braucht er insgesamt noch Zeit, viel Zeit, aber der Anfang ist gemacht!
Meine Mutter (also die eine Oma) reagierte doch seeehr pikiert und fand es gar nicht gut. Wie konnten wir ihm denn sein Herkunftsland/-kontinent präsentieren. Die Alben waren ja noch ok, aber der Bildband - nein , wir tun alles dafür, daß er beizeiten die Kurve kratzt.
Meine Jüngste Schwester hingegen fand es gut, Bildband und Alben, und sie ist - wie wir - der Ansicht, daß man seine Herkunft kennen muß, und auch die Region, wo man geboren ist. Unsere Mutter sei eben schon älter (70), und hätte aufgrund ihres Alters schon komische ansichten, und auch sie hätte sich an Heiligabend über einige ihrer Aussagen geärgert. Aber generell hätten wir es gutgemacht und sie sei auf jeden Fall unserer Meinung.
Ich selber finde, man muß wissen, woher ´man kommt, und sein Kontinent ist tatsächlich klasse, in der Hauptsache sind es Landschaftsbilder, aber eben auch Menschen, Tänze etc. Warum sollte man sich sowas nicht angucken dürfen?
Wenn er eines Tages das Bedürfnis hat, an einem Schüleraustausch mit seinem Geb.land teilzunehmen, dann werde ich das unterstützen, und wenn er dort Zivildienst leisten will, ja warum denn nicht? Ich kann mich doch im Rahmen eines Semesters, sozialen Jahres oder eines anderen Projektes beispielsweise genauso gut nach Australien absetzen...
Er sagt, er hat sich gefreut, und das glaube ich ihm jetzt einfach mal so. mir geht und ging es einfach darum, den Weg zu den Wurzeln und zu seiner anderen Identität zu ebnen, und seine Schwester darf den Bildband natürlich auch angucken, wenn sie will...
Ja, von den Meßdienern hat er 2 Kinokarten bekommen - und eine schenkt er mir!! (Einen gemeinsamen Kinobesuch haben wir 2 ja schon lange geplant, und jetzt wird er wahr!!).
Viele Grüße, von Pingsdorf
(Bianka, danke für Deine Frage, sonst hätte ich nämlich einen neuen Thread eröffnet).
Ja, ich muß mal weitermachen, ich wünsch' Euch auf jeden Fall noch schöne Tage im Kreise Eurer Lieben, und alles, alles Gute für 2009!!
ich wünsche euch auch ein gutes, neues Jahr und viel Kraft! Es ging mir nicht so gut über diese Festtage... Es macht mich wirklich traurig wenn ich an meine Herkunftseltern/ Verwandte denke! Und wenn man sieht wie andere Personen mit ihren Angehörigen feiern, reden und sich besuchen... Durch die Adoption und ihre Konsequenzen wurde mir genommen. Ich habe auch vieles bekommen. Wenn man jedoch den "Preis" dafür bezahlen musste (z. B. Namensänderung, denke ich, es ist nicht logisch und ob es sinnvoll ist... Ich denke halt wenn man etwas natürliches bearbeitet, verändert ist es einfach meistens mit Konsequenzen verbunden. Und ich frage mich, warum kann man zum Beispiel einem adoptierten Menschen nicht seine Geburtsnamen lassen? Warum muss der Mensch in Dinge eingreifen, die genau zu dieser Person passen? Merken diese Personen nicht, dass es den adoptierten Personen sehr weh tut? Und auch den Herkunftseltern? Klar gibt es Situationen in denen zum Beispiel sein eigenes leben gefährdet ist und man deswegen eingreift, etwas verändert. Aber wieso mein Name? WIESO?!?
Ausgerechnet in dieser Zeit werde ich schmerzhaft daran errinnert... Nein, ich musste es wieder erleben was es heisst, in diesem System zu existieren und zu funktionieren. Ich habe auch Anliegen. Ich fühlte mich wieder voll hintergangen. Ich hätte schreien können. Aber doch war ich ruhig. Und innerlich wurde mir bewusst, ich habe Gefühle, auch wenn Gesetze da sind. Gesetze, die mich ärgern, die mich traurig machen, Gesetze die mich kränken, die mich ausschliessen, Gesetze, die mich auffressen!
Wenn ich über diese gesetzliche Lage nach denke, könnte ich ausrasten. Aber es bringt mich nicht weiter, wenn ich mich davon herunterziehen lasse.
ja maus, ausraster hab ich auch schon einige hinter mir ...
deine traurigkeit an familienfesten (incl. geburtstag) hab ich selber schon unzählige male erlebt, die waren nie unbeschwert. inzwischen entziehe ich mich diesen anlässen. an diesen tagen mache ich nur noch das was MIR gut tut - erspare mir da so einiges (incl. weihnachtlichen konsumwahns, der aufwand blieb eh an mir hängen). bei dem gefühl, aus familienstrukturen total herausgefallen zu sein, und den sich daraus entwickelten aversionen gegen div. gesellschaftliche und religiöse traditionen, fiel das ja nicht schwer.
tja, ich mag mich nicht daran erinnern ... meine a-elten haben es damals nicht einmal für nötig befunden, sich mit mir als volljährige an einen tisch zu setzen und zu sagen ... so war es, so ist es, dies und das wissen wir über deine herkunft und den gründen usw. usf. ... das ist doch ein unding, so etwas mit einem menschen zu machen! das wäre jedenfalls wie eine anerkennung des menschen gewesen, der ich nun mal von geburt an war/bin, und das mit allem was zu mir gehört! damit hätte ich mich zumindest einmal etwas ganzer, verstandener, akzeptierter gefühlt. nach ihrem tod hab ich doch tatsächlich von einer mir nicht mal so nahe stehenden tante (eine der schwestern meiner a-mutter) noch etwas mehr dazu erfahren können! ist das nicht traurig?
nein, ich mußte tatsächlich warten bis sie verstorben waren, um den a-vertrag dann endgültig einmal genauer einsehen zu können, hab ihn - meine herkunft - damit sozusagen erst da vererbt bekommen. heute empfind ich es so, als hätte ihre nicht überwundene kinderlosigkeit vorrang vor einem normalen umgang damit gehabt, da durfte nichts mehr angetastet werden ... wie gut hätte mir damals wenigstens (auch noch mit volljährigkeit, wenn auch zu spät) diese aufrichtigkeit und ehrlichkeit noch getan, wenigsten etwas akzeptanz und respekt gegenüber meiner herkunft zu erfahren!!! sie hätten doch NIE - wenn es nicht mütter/eltern in schwierigkeiten gegeben hätte, jemals ein kind, einen menschen 'als ihr eigentum' erhalten können! durch die ado hab ich ja nicht nur meine leibliche familie komplett verloren, auch sehr früh die a-familie! nach ihrem tod hat sich kein einziger aus dieser a-verwandtschaft mehr gemeldet, ab da existierte ich für sie einfach nicht mehr!
nein, sie haben dieses spiel - IHRE illusion vom eigenen (eigentum) kind - weiter und weiter bis an ihr lebensende aufrecht erhalten, durchgezogen, sich an diese lüge geklammert :-(( zuneigung, vertrauen und tiefe bindung, dieses glück hängt wahrlich nicht vom besitz eines kindes ab, dieses glück kann sich niemand erkaufen, nur im ehrlichen respektvollen umgang und verständnis erlebt werden, nicht wenn wehrlosen kindern komplett die herkunft abgetrennt wird.
mich wundert vieles nicht mehr, das gesamte a-gesetz (allein darauf beziehen sich meine überlegungen), die auslöschung unserer herkunft, die vernichtung unserer familie, unseres namens und schwierigkeiten die uns gemacht werden wenn wir unsere lebens/herkunftsgeschichten mitsamt kompletter abgabegründe versuchen zu erfahren - wurden NIEMALS zum wohle adoptierter gemacht, sondern einzig und allein für a-eltern und h-eltern (das tabu nehmen beide in anspruch und haben da keine wahl) und der aufrechterhaltung der ILLUSION vom eigenen kind, bzw. offiziell kein kind mehr zu haben. und genau dies macht es gerade illegalen menschenhändlern so einfach, die nicht davor zurückschrecken in a-foren aufzutauchen und dort mit ausgeklüngelten formulierungen versuchen ihre dienste anzubieten, um jagt auf naive gutgläubige o. gescheiterte a-bewerber zu machen.
ich weiß daß es sehr nette a-eltern und h-eltern gibt, die anders denken, handeln, die die menschenwürde ihrer kinder achten und wahren. aber das hat a-gesetze, was bitter nötig wäre, in entscheidenden punkten (auslöschung der herkunft, namensänderung, tabuisierung von daten usw.) bisher nicht ändern können. und ich weiß auch sehr wohl was kinder brauchen, wenn sie dies in ihren eigenen familien nicht erhalten können oder zu leichtfertig aus diesen herausgelöst werden. aber hilfe berechtigt niemand dazu, einem menschen deshalb seiner abstammung zu berauben!
ketzerisch ausgedrückt: was soll ich mit einer gesellschaft und deren traditionen, wenn ich gleich zweimal aus familien herausgekickt werden konnte, und mir genau diese gesellschaft ein gesetzt 'beschert', das mir heute noch so grundsätzliches wie herkunft und hintergrund verweigern darf? mitsamt adoptionaler konflikte und probleme dürfen wir uns dann schließlich noch selber um gesetzliche erleichterungen und verbesserungen bemühen - oder dürfen wir lediglich dankbar dafür sein, daß uns - egal um welchen preis - überhaupt jemand wollte??? mit a-gesetze möchte man kinderlosigkeit nicht gern in verbindung sehen, auch wenn diese die illusion 'vom eigenen kind' im wesentlichen erst möglich machen und aufrecht erhalten ... es kann eigenlich nur noch besser werden.