ZitatDiese Art von Familienplanung ist leider unsere letzte Hoffnung. Bevor jetzt bonnie wieder etwas postet, könnte Sie auch auch einen gewissen Respekt zukommen lassen und einfach mal nichts dazu sagen, weil davon hat sie definitiv KEINE AHNUNG!
.... soll also nichts mehr sagen, werd meine klappe trotzdem nicht halten lieber michael!! ich habe respekt, setz mich allerdings schon länger und deshalb auch kritischer mit dem thema auseinander, und mache aufmerksam. ich hab/muß definitiv keine ahnung davon haben (dafür bestimmt andere erfahrungen, aber oft genug angst um diese kinder, was mit ihnen wird ...) in welchem ausmaß euch kinderlosigkeit zu schaffen macht. kinder werden nicht 'geliefert' um eltern glücklich zu machen ( das machen sie von ganz alleine wenn sie sich geborgen, sicher und angenommen fühlen).
adoption akzeptiere ich WENN in erster linie EINEM KIND GEHOLFEN WIRD, aber nicht wenn sie als familienplanungsinstrument (kann mich burkhard nur anschließen) zur bekämpfung von kinderlosigkeit begriffen wird! inpflegenahme (dauerpflege) kann ich mehr abgewinnen, die macht ein kind nicht ungefragt zum eigentum anderer. diese kinder können später einmal selber entscheiden, wo sie stehen, wem sie sich nahe fühlen, von wem angenommen, adoptiert werden wollen - freiwillig! adoptierte sind für immer rechtlich nicht mehr mit ihrer leiblichen familie verwandt, weder mit mutter, vater, geschwister, großeltern usw. verwandte. das wird ihnen alles ausgelöscht und macht erst recht später bei der suche enorme probleme. pflegekinder werden zwecks familienplanung nicht so radikal in eine andere familie gezwungen, auch nicht unbedingt 'geliefert', manchmal aus familien geholt, und sind nicht selten schwierig. es geht dabei aber nie darum ein kind anderer menschen werden zu müssen.
wenn du (hast es ja nicht versehentlich wiederholt) adoption als letzte hoffung (tv-sendung läßt grüßen ...) als eine art familienplanung siehst, dir ein kind von lieferanten, hauptlieferanten etc. 'liefern' läßt, klingt das, als sollten damit erst mal eure probleme behoben werden. so ein kleiner fremder mensch bringt aber vom ersten tag an seine herkunft und sein eigenes päckchen (oft kein leichtes) vorgeschichte mit in die neue familie, selbst wenn es noch klein ist, es wird niemals ein leibliches kind ersetzen, immer ein angenommenes kind, das kind seiner leiblichen eltern bleiben - MIT euch als soziale eltern. ein kind/mensch sollte niemals nur als familineplanungsersatz/objekt/notlösung betrachtet werden! das käme wirklich einer 'lieferung mensch', einem benutzten gleich ... und da es schon eltern und herkunftsgeschichte hat, sind a-eltern wesentlich stärker gefordert, diesem kind verständnis, liebe und einfühlungsvermögen entgegen zu bringen, um mit der doppelten elternschaft zurecht zu kommen, vor allem als solches angenommen zu werden! es geht zuallererst immer um dieses kind - und nicht um euch! es werden ja nicht umsonst ELTERN FÜR KINDER GESUCHT (nicht umgekehrt), die mit ihrer kinderlosigkeit 'im reinen' sind und somit den kopf für ein fremdes mit all seinen nöten und bedürfnissen frei haben!
ZitatGerade die geschlossenen Adoptionen (keine Verbindung zu den Herkunftseltern) haben dazu auch ihren Teil zu beigetragen. Lt. Jugendamt wird sowas aber nicht mehr durchgeführt, was ja auch gut ist.
ersteres kann ich bestätigen, aber was dir das JA erzählt ist reine augenwischerei. es gibt in D nur eine einzige a-form, und das ist die inkognito. andere vereinbarungen können, müssen ab nach der unterschrift, der einverständiserklärung zur adoption, nicht mehr eingehalten werden.
ich antworte dir hauptsächlich deshalb, weil ihr, wie du beschreibst, noch am anfang steht und hoffentlich nicht mit falschen vorstellungen und illusionen da heran geht. das kann sich später rächen und sehr viel kaputt machen. aber ihr habt ja zeit euch auseinanderzusetzen ... in diesem sinne ...
jetzt kann ich Dich besser verstehen. Klar muss ich erstmal sagen, das wir natürlich aus Eigeninteresse ein Kind adoptieren wollen. Daran kann und will ich auch nichts beschönigen. Und natürlich soll das auch unser Glück komplettieren, da möchte ich auch nicht wiedersprechen. Ich gebe Dir Recht, das eine Adoption in erster Linie dem Wohle des Kindes dienen soll und mir ist klar, das unser Wunsch erstmal aus Sicht der Adoption nachrangig ist. Aber ich empfinde es als Heuchelei diesen Wunsch zu verstecken, oder so zu tun als hat man dabei ken Eigeninteresse an einer Adoption. Wir befinden uns in einer misslichen Lage und ich bin froh, das es die Möglichkeit gibt.
Wir haben viel in den letzten Jahren über unsere Kinderlosigkeit nachgedacht und können uns beide nicht vorstellen ohne Kinder alt zu werden und nichts weiterzugeben. Ich habe mittlerweile nicht mehr die Meinung, das ich der perfekte Vater für ein Kind wäre. Das hatte ich mit 20 Jahren und da war ich viel zu überzeugt von mir. Aber eines weiss ich sicher, ich wäre bestimmt nicht schlecht als Vater. Genauso sehe ich das auch bei meiner Frau. Und warum nicht einem Kind ein gutes zu Hause geben mit allem, was es braucht (also nicht materielle Dinge, vor allem Liebe und Geborgenheit, Sicherheit). Ich habe einfach auch zu viel zu geben, als das die Biologie uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Ich kann mir dann nicht die Frage stellen, ob das was wir vor haben, schlimm wäre. Die Frage stelle ich mir, wenn ich den Anschein gewinne, das es auf Kosten irgendeiner Person geschieht. Ich gebe zu das es schwierig ist, das aus meiner Sicht bei den Herkunftseltern (ja, ich bin Lernfähig!) wirklich mit Sicherheit sagen zu können. Wenn aber die Herkunftseltern, die Adoptiveltern einer Meinung sind... ...dann sind zwei schon im Bott. Wenn das Kind dann alt genug ist, kann es sich dann selbst entscheiden (wenn man überhaupt was entscheiden muss) und wird von uns unterstützt. Dann werde ich auch wissen, ob ich meiner Aufgabe als Vater gerecht geworden bin.
Zu Pflegschaften kann ich nicht viel sagen. Ich finde es toll das es so was gibt und habe tiefste Bewunderung für die Pflegeeltern. Wie die es schaffen, jeden Tag alles zu geben und keine Angst zu haben, das am nächsten Morgen die Bindung die entstanden ist wieder durch die Herkunftseltern gelöst werden könnten...
...ich für meinen Teil würde kein Auge mehr zu machen.
Gibt es auch kinderlose Pflegeeltern? Kann ich mir nicht vorstellen, aber ich kann mich ja irren.
schön, dass Du weiter mit uns diskutieren willst und, dass Du "lernfähig" bist
Zitat... Aber ich empfinde es als Heuchelei diesen Wunsch zu verstecken, oder so zu tun als hat man dabei ken Eigeninteresse an einer Adoption. Wir befinden uns in einer misslichen Lage und ich bin froh, das es die Möglichkeit gibt.
Da gebe ich Dir Recht, Heuchelei ist das Letzte, was Adoption verdient hat. Ein Eigeninteresse ist nicht prinzipiell schlecht, solange dieses hinter dem Interesse des Kindes steht.
Zitat... ob das was wir vor haben, schlimm wäre. Die Frage stelle ich mir, wenn ich den Anschein gewinne, das es auf Kosten irgendeiner Person geschieht. Ich gebe zu das es schwierig ist, das aus meiner Sicht bei den Herkunftseltern (ja, ich bin Lernfähig!) wirklich mit Sicherheit sagen zu können.
Adoptionsbewerber werden höchst selten in die Verlegenheit kommen, sich ernsthaft diese Gedanken zu machen. Das liegt zum einen daran, dass man naturgemäß so einen Gedanken automatisch verdrängt und zum anderen daran, dass ihnen die wirklichen Gründe für die Kindsweggabe kaum vermittelt werden. Die wahren Gründe findet man auch nicht in den Akten. Den spärlichen Inhalt meiner Akte konnte ich übrigens gerade teilweise erfahren. Daraus geht klar hervor, dass ich die Adoption nicht nur gewollt, sondern auch selbst in die Wege geleitet habe, was eine glatte Lüge ist! Gründe für die Weggabe eines Kindes gibt es vermutlich ebenso viele wie Lügen, die sich darum ranken. Die Adoptiveltern meiner Tochter z. B. haben sicher keine Ahnung davon, dass ich sie nur auf Druck meiner Familie weggegeben habe.
Zitat... Wenn aber die Herkunftseltern, die Adoptiveltern einer Meinung sind... ...dann sind zwei schon im Bott. Wenn das Kind dann alt genug ist, kann es sich dann selbst entscheiden (wenn man überhaupt was entscheiden muss) und wird von uns unterstützt. Dann werde ich auch wissen, ob ich meiner Aufgabe als Vater gerecht geworden bin.
Das siehst Du vermutlich zu rosig, denn auch hier sieht die Wirklichkeit anders aus. Nur sehr selten gelingt es den Verantwortlichen für Adoption beide Familien an einem Strang ziehen zu lassen. Eigentlich muss man wohl eher annehmen, dass das auch nicht wirklich gewollt ist, denn die einzige wirklich gültige Adoptionsform ist bis heute die Inkognitoadoption und diese steht einem "Miteinander" nun mal entgegen. Adoption geht fast immer mit Schmerz und Leid einher und hinterlässt tiefe Wunden. Bestenfalls nur bei den Herkunftseltern. Tatsächlich aber meistens bei den Kindern selbst. Egal wie integriert sie in die Adoptivfamilien sind, oder von ihnen geliebt und respektiert werden, das Gefühl "nicht gewollt gewesen zu sein", wird ihr Leben mehr oder weniger prägen.
Zitat Zu Pflegschaften ... habe tiefste Bewunderung für die Pflegeeltern. Wie die es schaffen, jeden Tag alles zu geben und keine Angst zu haben, das am nächsten Morgen die Bindung die entstanden ist wieder durch die Herkunftseltern gelöst werden könnten...ich für meinen Teil würde kein Auge mehr zu machen.
Ich denke, hier gilt (wie auch bei leiblichen Eltern!) die Aussage, dass man seine Kinder nie als Besitz betrachten sollte, sondern als ein Geschenk auf Zeit, um ihnen das zu geben, was sie für ihr weiteres Leben benötigen. Wenn ich mich so umsehe, dann herrscht meistens genau in den Familien das friedlichste Klima, in denen sich alle mit dem nötigen Respekt begegnen und dazu gehört auch der nötige Freiraum für die persönliche Entfaltung. Besitzdenken ist da völlig kontraproduktiv und führt regelmäßig zu Misstrauen und Missstimmung. Vor "funktionierenden" Pflegeeltern habe auch ich höchsten Respekt, denn sie sind offenbar in der Lage, loszulassen, ohne Angst haben zu müssen, dabei in Vergessenheit zu geraten. Ich bin fest davon überzeugt, dass man keinen Menschen "verliert" – egal ob Kind oder Partner – den man stets respektvoll behandelt hat. Bindungen, die auf so eine vertrauensvolle Art entstanden sind, wird so leicht nichts lösen können. Andererseits ist ja auch hinreichend bekannt, dass auch gesetzlich verankerte Bindungen keine Garantie auf Ewigkeit haben