Zitat von Happytroll...aber es gehört nicht zum Menschsein, das ein Baby bei einer anderen Familie aufwächst, als seiner EIGENEN!!!
Das kann ich absolut nicht so sehen. Warum sollten Adoptionen gerade nicht zum Menschsein gehören?? Bei allem Respekt vor Deinem Schmerz: Menschen sind nun mal auch deshalb Menschen, weil sie einander annehmen können. Weil ihre Seelen Verbindungen eingehen. Ein Kind gehört mitnichten um jeden Preis zu seiner Mutter - in manchen Fällen baut es die stärkere Bindung zum Vater auf, in anderen zur Oma, in anderen zur Adoptivmutter... Menschen binden sich eben aneinander, und Kinder binden sich besonders fest, und das ist doch eine wundervolle Gabe.
Wenn ich mit meinem Mann verwandt geworden bin, obwohl er andere Gene hat als ich, warum soll unser Kind nicht mit uns verwandt werden, nur weil es andere Gene hat?
Ich halte also dagegen: Es gehört zum Menschsein, dass ein Baby sich bindet an "seine Leute". Es gehört darum auch und in wunderbarer Weise zum Menschsein, wenn ein Baby bei seiner eigenen Adoptivfamilie aufwächst!
Zitat von SesaMBrötchen... Das kann ich absolut nicht so sehen. Warum sollten Adoptionen gerade nicht zum Menschsein gehören??
Weil Menschen keine Kuckucke sind!
Es gibt zwar Kulturen, in denen es nicht das sozial kleinste Gefüge (die Familie) gibt, sondern die Kinder "Allgemeingut" sind und von der gesamten Gruppe ver- und umsorgt werden, aber in unserem Kulturkreis werden KInder in biologische Familien hineingeboren, um dort auch aufzuwachsen. Adoptionen waren bei uns nie "normal", sondern immer eine Ausnahme oder eine Notlösung.
ZitatBei allem Respekt vor Deinem Schmerz: Menschen sind nun mal auch deshalb Menschen, weil sie einander annehmen können.
????? Im Falle von Adoption ist dieses "einander annehmen" wohl etwas einseitig "Nehmen" tut hier nur eine Partei und die betroffenen Kinder werden gar nicht gefragt und müssen sich fügen.
ZitatWeil ihre Seelen Verbindungen eingehen.
Wie gut das funktioniert, erkennt man ganz deutlich an den Beiträgen der Adoptierten - und zwar in allen einschlägigen Foren. Mehr Schmerz, Hass, Enttäuschung, Gift und Galle oder Trauer kann man kaum woanders auf einem Fleck versammelt sehen.
ZitatEin Kind gehört mitnichten um jeden Preis zu seiner Mutter - in manchen Fällen baut es die stärkere Bindung zum Vater auf, in anderen zur Oma, in anderen zur Adoptivmutter... Menschen binden sich eben aneinander, und Kinder binden sich besonders fest, und das ist doch eine wundervolle Gabe.
Auf welcher Studie beruht das denn? Meine eigene Beobachtung und Erfahrung sagt mir jedenfalls, dass sich Kinder nur dann an andere Personen als ihre leiblichen Eltern halten, wenn es Störungen in dieser Familie gibt – welche auch immer.
ZitatWenn ich mit meinem Mann verwandt geworden bin, obwohl er andere Gene hat als ich, warum soll unser Kind nicht mit uns verwandt werden, nur weil es andere Gene hat?
Das ist natürlich ein schlagendes Argument FÜR Adoption
ZitatIch halte also dagegen: Es gehört zum Menschsein, dass ein Baby sich bindet an "seine Leute". Es gehört darum auch und in wunderbarer Weise zum Menschsein, wenn ein Baby bei seiner eigenen Adoptivfamilie aufwächst!
Bestimmt deswegen, weil es sich diese selbst ausgewählt hat. Dazu hätte ich gerne einmal die Meinung von Adoptierten gehört! Komisch, dass Adoption im Fachjargon zu den Arten von FREMDPLATZIERUNG zählt.
ZitatWenn ich mit meinem Mann verwandt geworden bin, obwohl er andere Gene hat als ich, warum soll unser Kind nicht mit uns verwandt werden, nur weil es andere Gene hat?
Man ist doch nicht mit seinem Partner verwandt! Verwandt sein bedeutet man hat die selbe Herkunft, Gene, Abstammung!
Ich frage mich ein bisschen, auf welcher Ebene ich anfangen soll zu argumentieren.
Sicher diskutieren wir jetzt nicht, was "gottgewollt" wäre, das wird... unmöglich? ...zumindest sehr schwer.
Und auf den biologistischen Zug kann ich auch nur kurz aufspringen, um grundsätzlich zu sagen: Das sehe ich anders. Dass der Mensch nicht ausschließlich über genetisches Material definiert ist, ist nicht Ergebnis EINER Studie - der Widerstreit zwischen biologistischem und sozialethischem Weltbild läuft ja sehr vielschichtig und auf allen nur denkbaren Ebenen.
Wo fange ich also an?
Antwort: Jedenfalls nicht hier - der Thread geht um die Frage nach dem Geschenk, und es tut mir Leid, dass ich gestern so dusselig war und in die Off-Topic-Diskussion eingestiegen bin.
Mädels, wollen wir das verlagern in den Respekt-Thread? Passt gut da hin.