Liebe Manuela, ich bin beeindruckt von deiner Engergie und Sturheit. Ich drücke dir die Daumen, dass du schnell etwas von deiner Schwester hörst und dass ihr euch kennen lernt. Früher hätte ich nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber heute weiss ich, dass Familie etwas sehr Kostbares ist, was man kaum ersetzen kann, egal welch gute Freundschaften man pflegt. Für Familien, die durch Adoption auseinander gerissen wurden ist es besonders schwer, sich zu einer tragfähigen Gemeinschaft zu entwickeln. Das Problem fängt ja schon beim Finden an, wie man immer wieder sieht. Fazit: Adoption ist eine Krücke, eine Art Prothese. Es ist besser, einen künstlichen Arm zu haben, als gar keinen, aber noch besser ist es, alles zu tun, um den natürlichen Arm zu erhalten. Da, wo das Erhalten der natürlichen Familie absolut nicht möglich ist, können wir dankbar sein, dass es anehmende Eltern gibt. Aber das sollte viel sorgfältiger und sensibler gehandhabt werden und es müsste gesetzlich viel deutlicher verankert sein, dass Adoptierte ein Recht auf ihre gesamte Herkunft haben, nicht nur auf den Namen der Mutter.
Bei einer Adoption werden die Namen (va. der Nachname) des Kindes geändert. das Kind wird auch NUR unter diesem Namen gemeldet; denn es gelten die Daten der Geburtsurkunde, in denen nun die Daten der neuen Familie stehen. Tatsächlich habe auch ich keine Auskunft über meine H-Gechwister väterlicherseits erhalten, obwohl ich ja ernsthaftes Interesse lautbar machen konnte (Recht auf kenntnis der eigenen Abstammung / Herkunft - dieses Grundgesetzt dürfte eigentlich genügen....?). Da ich allerdings dennoch das jeweilige Gebutsjahr der H-Gechwister erfuhr und ihre Nachnamen kannte (sie wurden nicht adoptiert), konnte ich sie über Umwege über stayfriends (!!!) ausfindig machen.
Ich denke, dass das gericht nicht die richtige Anlaufstelle ist, um weiterreichende Fragen, die sich durch Adoption ergeben haben, zu klären. Meines Erachtens ist die jeweils zuständige Jugendamz, die die Adoption zu verantworten hatte, zuständig - gerade auch - eben zum Wohle inzwischen erwachsen gewordener Adoptierter - sich auch um die "Nachsorge" zu kümmern. Insofern sollte man diese auch bemühen, notwendige Kontakte zwischen verwandten Geschwistern (ich setzte VERWANDT absichtsvoll nicht in Gänsefüßchen) herzustellen. In meinem fall hat sich das zuständige JA noch nicht einmal um Grundsätzlich bemüht, wollte nicht zugeben, dass Akten längst weggeworfen waren, so dass ich mich gewzungen sah, den Landrat einzuschalten. Danach hatte ich meine Information innerhalb von 2 Tagen!
bei mir war es so, dass ich die Anfrage an das Vormundschaftsgericht stellen mußte, und dort entschied ein Richter, dass ich keine Auskünfte über meine ebenfalls zur Ado abgegebenen Geschwister bekomme. Ich mußte auch über Umwege zum Ziel kommen. Beim Gericht endet die Herkunft auf Abstammung bei den leiblichen Eltern. Geschwister sind für die nicht relevant. Das ist ja das Problem. Bei den Jugendämtern ist das Problem, dass die Akten eigentlich nur 30 Jahre aufgehoben werden. Du kannst Glück haben, wenn die Akten noch aufgehoben werden weil sie noch nicht im Computer erfasst wurden. bzw. sie nach der Eingemeindung mitte der siebziger noch in den Umzugskartons liegen und der Platz wo die Kartons stehen noch nicht gebraucht wurde. So wie es bei mir der Fall war. Ich habe auch ohne das Gericht meine gesamten Geschwister gefunden. Halt mit Hilfe doch verständiger Mitarbeiter vom Jugendamt, die übergreifend zusammengearbeitet haben. Kam ich nicht bei der einen weiter, konnte mir die andere helfen und was ganz klasse von ihnen war, sie haben sich untereinander verständigt und zusammengearbeitet. Trotzdem glaube ich dass die Mitarbeiter nicht so viel gemacht hätten, hätten sie nicht meinen starken Willen gesehen und meine Sturheit alles herauszufinden. Die letzte Schwester, die ich noch nicht kenne, wurde vom Jugendamt informiert, dass ich Kontakt zu ihr suche und ich warte ob sie sich bei mir meldet.
Bei mir waren der Kirchlich Suchdienst und eine Arnenforscherin sehr Hilfreich. Die rechtliche Seite hatte Burghart schon erläutert. Also "Schleichwege" gehen.
das kann vielleicht hilfreich sein, aber man sollte nicht 58 Jahre durch die Heide schleichen müssen, bis man seine Familie beisammen hat. Scherz beiseite, denkst du nicht auch, dass wir geänderte Adoptionsgesetze brauchen? Sollten nicht Adoptierte ein Recht auf ihren eigenen Weg haben? Der Eine will vielleicht keinen Kontakt zu seiner Familie. Der hat natürlich dann in dieser Hinsicht kein Problem. Aber ein Anderer, der seine beiden Welten zusammenführen will, die Welt seiner Adoptivfamilie und die Welt seiner Herkunftsfamilie, sollte der nicht ein verbrieftes Recht darauf haben und alle Unterstützung des Staates? LG Pino
Recht gebe ich dir, dass die Gesätze verändert werden müßten. Jeder Adoptierte hat ja das Recht seine Herkunft ab 16 Jahre kennen zu lernen. Wenn sich die Herkunftseltern in Schweigen hüllen, was ihr Recht ist, hat man leider als Adokind leider das Nachsehen. Das man kein Anrecht hat, seine Gesschwister zu finden ha Datenrechtlich Ursachen. Gerade Geschwister könen sehr gut Zusammenfinden. Geschwister spühren es oft, wenn da einer fehlt. Auch zur Aufklärung können sie manchemal sehr wichtige Hinweise geben, ob zufällig oder bewußt, das sei jetzt mal dahingestellt.
@ sheela ist ja irgendwie lustig. Früher habe ich dich hier noch nie gelesen und jetzt antworte ich gleich ganz oft hintereinander auf postings von dir. Mir kommt deine Geschichte und fein Name bekannt vor. ich glaube fast ich hab schon mal eine HP von dir gesehen. Ist ja auch egal.
Ich bin ohne Zweifel eine Herkunftsmutter. Ich liebe meine Tochter, die nicht bei mir aufgewachsen ist, genauso wie die Kinder, die bei mir aufwachsen konnten. Die Geschichte dazu und die Gründe für die Abgabe würden den thread hier sprengen. Aber eines kann ich ganz sicher sagen und es ist mir ein Bedürfnis, dass hier hinzuschreiben. Jede abgebende Mutter hat natürlich ein Recht darauf, sich ihrem Handeln und ihrem Kind, in dem Rythmus und Tempo zu stellen, die ihre Psyche verarbeiten kann. Aber sie hat in meinen Augen kein Recht darauf, Informationen nicht zu geben, die für den Adoptierten wichtig sind.Und letztendluch finde ich, dass sie auch nicht dauerhaft das Recht hat, sich zu entziehen. Ein Kind, das man geboren hat, ist kein Gegenstand, den amn abgeben und vergessen kann. Die äußere Verantwortung gibt man ab. Die innere Verantwortung bleibt bestehen bis zum Schluss. Ich stelle mir manchnmal vor, wie es wäre, wenn ich in meiner letzten Stunde mein Leben Revue passieren ließe. Ich glaube diese innere Verantwortung für alle meine Kinder steht dann ganz klar vor mir. Ich glaube es wäre schmerzhaft, dann zu erkennen, dass ich mich einer Aufgabe verweigert habe, die man nicht wirklich verweigern kann. Wie auch immer können wir alle nur sagen "I did it my way" LG Pino
Kann sein, dass du mich mal auf meiner HP besucht hast.
Als leiblich Mutter bleibt dir nur der Weg, einen BRief an dein Kind zu schreiben und über das JA weiterleiten zu lassen, da du ja nicht offiziell suchen darfst, es sei denn, es war eine Zwangsadoption, dann dürftest du srtaffrei suchen. Sollte es zu einem Kontakt kommen, sollte man es dem Adokind überlassen, da sie ja auch erstein Mal damit fertig werden müssen. Genauso mußt du eine Ablehnung seitens der Tochter respektieren, wie auch umgedreht. Mit der moralischen Verpflichtung sehe ich auch so, zumal es vom Kind gewünscht wird.
Ich weiss, welche Möglichkeiten es für eine leibliche Mutter gibt, aber ich musste den Weg nicht gehen, weil mein Kind mich gesucht hat und ich darauf eingestellt war. ich hätte mich aber auch nicht abhalten lassen von einer Suche, wenn es nicht so gekommen wäre. Dann hätte ich allerdings bis 18 gewartet. Zwangsadoptionen sind das Letzte. Hattest du nicht die Vermutung, dass es bei dir so war? Ich fand schon, dass ich mies beraten wurde und man lieber mein Kind genommen hat, statt mir Wege aufzuzeigen und Unterstützung anzubieten. Aber, dass einer Mutter das Kind zwangsweise weggenoimmen wird. ohne dass sie es irgendwie nachweislich vernachlässigt hat oder sonst etwas, das ist harter Tobakk und passt in mein Bild von der Verrohung des ehemailgen Regimes in der DDR. Ich weiss nicht, was ich gemacht hätte? Auf jeden Fall nicht kampflos aufgegeben. Aber auch nicht mit Gewalt agiert, weil man im Gefängnis auch keine Chance hat, sein Kind zurück zu bekommen. Ich hab mal so ein Interview mit Eva Siebenstern gesehen. Das war echt übel, was sie berichtet hat. Ihr Buch steht bei uns in den Literaturtips. Ich habs allerdings nicht gelesen.
Tja Pino, wem sagst du das. Das ist wirklich unterste Schublade. Aber die haben es so galnt eingefedelt, dass die Betreffenden das nicht mal merkten. Ich schätze meine Adoeltern wußten es auch nicht, genauso wie wir auch nicht. Hätte ich es geahnt oder gar gewußt, hätte ich meine Unterschrift nicht gegeben. Auf unserer Suchseite kannst dir ja gerne mal ein paar Anzeigen ansehen. Zwangsadoptionen oder auch unnatürliche Todesfälle, da streuben sich sämtliche Nackenhaare beim lesen. Als gut und sicher hinsetzen, am besten auf dem Fußboden, damit du nicht so tief fallen kannst. . Das hat meine Tochter gemacht, als ich den Kontakt hergestellt habe. Kaffee und eine Zigarette durfte nicht fehlen.http://suchpool-ddrbuerger.de/. Du meinst Eva Siebenherz. Ich habe ihr Buch gelesen. Echt harter Toback. Auf meiner anderen HP http://spurensuche.npage.de/index.html findest du einen LInk zu ihrem Fernsehinterview zum Thema Zwangsadoption vom 13.08.2009 beim ZDF. Ich glaube nicht, dass es meiner Mutter leicht gefallen ist und sie es freiwillig gemacht hat. Das kann ein Grund sein, warum erst mit fast vier Jahren zu meinen Eltern in Adoptionspflege kam.
*lach* ich glaube auf der Seite hatte ich das interview sogar gesehen. den suchpool hab ich aber irgendwie noch nie gesehen. Obwohl ich andere Suchseiten gesehen habe, auf denen Herkunftsmütter und Adoptierte (nicht nur DDR) ihre Suche hochladen. Dort stehen kaum Details, aber mir hat allein die Zahl der Suchenden gereicht. Ich hab das hier schon gepostet. du schreibst: Ich glaube nicht, dass es meiner Mutter leicht gefallen ist und sie es freiwillig gemacht hat. Das kann ein Grund sein, warum erst mit fast vier Jahren zu meinen Eltern in Adoptionspflege kam.
kann das nicht auch ein Grund für ihre Kontaktverweigerung sein? Wenn ich versuche, mich in eine Mutter hineinzuversetzen, die unter Zwang ihr Kind abgeben musste, dann stoße ich auf verschiedene Gefühle. Das erste ist Wut, Wut auf diejenigen, die mir und meinem Kind so etwas angetan haben.
Das zweite ist Schuld und Zweifel, die Frage, ob man es hätte verhundern können, ob man hätte mehr kämpfen können, ob man hätte anders leben können, so dass man das System nicht auf sich aufmerksam macht, ob man hinterher noch etwas hätte verändern können.....usw.
Das dritte ist Resignation und Verdrängung, den Schmerz, die Schuld, die Zweifel nicht mehr länger ertragen können, nichts mehr von diesem Teil der eigenen Geschichte wissen wollen, zur Ruhe kommen wollen, sich abfinden mit dem, was war und nicht mehr darin wühlen wollen.
Das vierte ist Angst und Scham, dem eigenen Kind nicht in die Augen sehen wollen, aus Angst, keine ausreichende Erklärung für die Ereignisse zu finden, aus Angst, gefragt zu werden, ob man denn gar nichts ändern konnte, aus Angst in seinen Augen Abscheu, Ekel und Verachtung zu finden, und dadurch die Trennung ein zweites Mal zu durchleben.
Da gibt es viele individuelle Unterschiede denk ich mal und welches Gefühl in den Vordergrund tritt ist sicher von der Wesensart der leibl. Mutter abhängig. Die eine ist eher eine kämpferische, extrovertierte Frau, eine Andere ist ängstlicher und interovertiert. Eine will sich intensiv mit sich und ihrer Vergangenheit auseinanderstzen, die Andere wünscht sich nur noch Ruhe usw. LG Pino
Man Pino kann ja vor Antworten kaum schlafen. Ich bin heute aus dem Nachtdienst gekommen und hatte ja zwei beantworten gehabt.
Als Hauptursache schätze ich mal, ist Angst als Grund für die Ablehnung anzunehemen. Der enorme Druck und wehe wehe sie suchen ihr Kind. Genauso wird der Druck damals enorm hoch gewesen sein. Dann kommt noch die Verdrengung dazu.