Ihr Lieben, ich bin jetzt erst kurz hier im Forum und fühle mich hier wirklich wohl und angenommen. Ich bin eigentlich noch nie einem Ton begegnet, bei dem ich mich persönlich angegriffen gefühlt hätte. Es gibt kleine Kabbeleien, aber die lösen sich, manchmal mit Humor. Es scheint, als könnten wir uns offensichtlich so sein lassen, wie wir sind und selbst auf ein posting, von einer Adoptierten, die den Kotzreiz kriegt (O-Ton), wenn sie an ihre HMutter denkt, gab es nur verständnissvolle Reaktionen. Ich hatte ja am Anfang mal erzählt, dass ich auf Wunsch meiner Tochter, versuchen wolllte, den Kontakt zu ihren AEltern herzustellen. Ich selber habe bei dem Gedanken daran keine Abneigung verspürt. Warum nicht? Sie haben sie großgezogen, lieben sie und waren für sie da, wo ich es nicht konnte. Meinen Ärger, dass sie sich damals gegen eine offene Ado entschieden haben, bin ich eh losgeworden.
Ihr wisst ja, dass ich sie nach der Geburt den AEltern anvertraut habe. Niemand hat sie mir weggenommen, wenngleich ich es mit etwas Unterstützung und Beratung geschafft hätte, sie bei mir zu behalten. Das war in manchen Phasen schmerzhaft, aber je nun, das ist verschüttetes Wasser.
Ich bin kurz nachdem ich hier ankam, noch in einem andern Forum gelandet, wo ich zunächst ganz unbedarft mein Anliegen geschildert habe, nämlich zu erfahren, wie AEltern denken, wenn es um den Kontakt ihrer Kinder zu den leiblichen Eltern geht.
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was dann los ging. ich bin absolut mies angegangen worden, wirklich schon ziemlich unter der Gürtellinie. Soviel Hass hat mich nicht sprachlos gemacht, sondern sehr sehr sauer. Ich habe mich zum ersten Mal gefragt, ob eigentlich jede ein Kind bekommt, und ob die Überprüfungen wirklich gewissenhaft das Interesse der Kinder im Auge haben.
Ich habe mich gewehrt und dort sehr viel geschrieben, wie es so meine Art ist. Ich wollte mich nach den ersten Angriffen abmelden, aber es kamen auch sehr verständnisvolle Beiträge von Frauen, die eigentlich gerne einmal die Seite einer HMutter hören und verstehen wollten. Das hat mich jetzt etliche Tage dort gehalten. Ich habe auch gelesen, dass wohl in AdoForen von Seiten der HMütter sehr agressiv auf AMütter reagiert wird, hier auch. Ich habe das hier nicht erlebt, aber wie gesagt, ich bin erst kurz hier. Wie sind Eure Erfahrungen? Gibt es so einen gegenseitigen Hass, der sich auch hier im Forum niederschlägt?
Was mich nachdenklich macht, ist, dass hier tatsächlich kaum eine AMutter schreibt. Deswegen bin ich ja unter anderem in dem anderen Forum gelandet. Allerdings habe ich ja nach älteren AMüttern gesucht, die ich auch dort nicht gefunden habe. Wo sind die eigentlich?
Kann es für eine HMutter hilfreich und wünschenswert sein, sich mit AMüttern auszutauschen? Wäre es für Adoptierte eine Hilfe? Oder bin ich vielleicht auf dem falschen Dampfer und versuche Katzen und Hunde zusammen zu bringen? Bin gespannt auf Eure Meinung. LG Pino
Bei mir leben übrigens 2 Hunde und eine Katze.... Harmonie pur.... Du siehst, es geht.
Ich kann diese Diskussionen, oder Angriffe, kaum nachvollziehen.
Warum sollte ich einen Groll gegen eine A- Mutter hegen? Das sind die Frauen, die unsere Kinder auffangen! Die ihnen das geben, was wir nicht geben konnten. Ich hab es schon mal geschrieben. Ich bin dieser Frau dankbar bis zum letzten Tag, für DAS, was sie meinem Kind gegeben hat.
Aber widerrum. Warum trägt eine A- Mutter Groll gegen eine H- Mutter?
Das wir existieren, ist nun mal genetisch nicht zu leugnen. Ohne uns gäbe es die A- Kinder nicht. Wir hatten Probleme. Freiwillig hätte doch KEINE von uns ihr Kind abgegeben.
Wofür wurdest du angegriffen Pino? Dass du deine Tochter hergeben musstest? Wird auf dein Leid noch immer eingeprügelt? Du hast dein Tabu gebrochen. Hast deine verletzliche Seite gezeigt.
ob ich von Hass gegeneinander reden würde weiß ich nicht, aber auf jeden Fall von Angst voreinander und Eifersucht. Und für manche Menschen ist Angriff eben die beste Verteidigung. Dass es Adoptiveltern angst und bange wird, wenn eine leibliche Mutter, ein leiblicher Vater auftaucht ist für mich schon nachvollziehbar. Manch einer hat da die Sorge sein Kind zu verlieren. Man sagt ja auch "Blut ist dicker als Wasser". Obwohl diese Sorge sicher oft unbegründet ist, wenn die Beziehung zwischen Kind und Ado - Eltern einigermaßen stabil ist. Als Herkunftsmutter kann ich sagen, dass ich eine Heidenangst vor der Begegnung mit den Ado-Eltern meines Sohnes hatte und sie ein bißchen aufgeschoben habe (sie wollten mich so schnell wie möglich treffen). Ich hatte Sorge, dass sie mich nicht mögen würden. Und ich war (bin ehrlich gesagt) eifersüchtig auf das gemeinsame Leben, dass sie hatten und haben. Bisher hat sich diese Sorge als unbegründet herausgestellt. Wir wollen alle das Beste für "unseren" Sohn und lassen Kontakte nur über ihn laufen. Ich glaube aber, dass manches für seine Adoptiveltern schwierig ist. So ist die Adoptivmutter 20 Jahre älter als ich und kränkelt. Ich bin noch einigermaßen jung, habe kleine Kinder. Da spüre ich auch Eifersucht auf die Möglichkeiten die wir in der Zukunft noch haben, sie aber nicht mehr. Auch von der Persönlichkeit sind wir sehr verschieden. Aber wir lieben "unseren" Sohn beide und das verbindet uns. Vielleicht ist der Kontakt für die Adoeltern am einfachsten, die sich mit dem Verzicht auf leibliche Kinder wirklich abgefunden haben. Ansonsten ist jede Herkunftsmutter eine Erinnerung an den eigenen Verlust. Und das macht eifersüchtig. Aber ich muß mir auch immer wieder sagen, dass es nicht die Schuld seiner Adoptiveltern ist, dass mein Sohn nicht bei mir aufgewachsen ist. Sie haben sich sicher manchmal anders um ihn gekümmert als ich es getan hätte, konnten ihm bei manchem nicht helfen, aber alle Eltern machen Fehler. Ich bin nicht die Richterin über sie (was bei manchen vielleicht eine Sorge ist), aber sie auch nicht über mich.
Eure Beiträge ähneln sich unwahrscheinlich mit meinen Gedanken. Ich kann Euch nur sagen, dass es mir genau so geht. Ich habe immer den Wunsch gehabt, zu wissen, wer die Adoptiveltern meiner Tochter sind und warum sie dies oder jenes getan oder nicht getan haben. Aber ich weiß, dass diese A-Eltern mich die ganzen Jahre schlecht gemacht haben und meiner Tochter den Umgang mit mir regelrecht verboten haben, was sie mir auch bestätigte. Diese Eltern sind über 10 Jahre älter als ich, sie haben Angst, dass sich meine Tochter auch für mich entscheiden könnte und dass sie sie verlieren würden. Sie haben regelrecht ein schlechtes Gewissen. Es ging damals auch sicherlich nicht mit rechten Dingen zu. Bei mir ist das Empfinden genauso, man ist Eifersüchtig auf die Jahre, die sie unsere Kinder betreuen durften, ohne uns hätten sie das nicht gehabt.
Das andere liebe Pino kannst Du mir mal in einer PN schreiben?
Hier in unserem Forum herrscht mitunter ein etwas rauer Ton, aber das ist nicht abwertend oder böse gemeint. Hier ist es so, dass unsere Herkunftsmütter ihren Standpunkt äußerst hart vertreten, das gleiche tun auch ab und an mal Adoptiveltern oder Adoptionswillige. Auch unsere Adoptivkinder sagen schon einmal die erschütterliche Wahrheit, was sie denken. Aber Hass habe ich auch hier noch nicht gehabt und wenn dann wird das Team schon einschreiten, um es nicht ausufern zu lassen, seid unbesorgt.
ich finde eure Beiträge total Klasse... Sie sind für mich sehr hilfreich.
Noch stehe ich ja ganz am Anfang. Am Anfang eines Lebens, gemeinsam mit meinem Sohn. Ich muss noch vieles verarbeiten. Muss lernen, mit Gefühlen umzugehen, die ich viele Jahre nicht mehr zugelassen habe.
An ein Treffen mit den A- Eltern meines Sohnes wage ich noch gar nicht zu denken. Das ist in weiter Ferne.
Ich konzentriere mich ganz auf ihn.
Eifersüchtig bin ich in keinster Weise, wenn ich an die A- Eltern denke. Dankbar, aber auch traurig um die verlorenen Jahre. Das sind meine Gefühle.
Und ich hoffe, auch seine A- Eltern werden niemals eifersüchtig auf unsere Beziehung. Denn von beiden Seiten sollte nur eins wichtig sein. Das Leben des Kindes abzurunden. Ihm seinen inneren Frieden geben. Sein Leben voller Liebe zu gestalten.
Das wünsche ich mir. Und keine neuen Probleme, für ihn nicht, und für Niemanden!
Liebe Matti ich danke Dir sehr für die diese offenen Worte. Du hast vielleicht die Hauptschwierigkeit beschrieben. Auch ich habe Angst vor der ersten Begegnung mit den AEltern, obwohl ich sie selber anregen wollte. Auch ich musste mich intensiv mit meiner eigenen Eifersucht auseinandersetzen, bevor ich sagen konnte, dass die anderen Eltern das Beste waren, was meinem Kind passieren konnte, nachdem ich als leibliche Mutter nicht mit ihr zusammen bleiben konnte.
Vielleicht ist der Kontakt für die Adoeltern am einfachsten, die sich mit dem Verzicht auf leibliche Kinder wirklich abgefunden haben. Ansonsten ist jede Herkunftsmutter eine Erinnerung an den eigenen Verlust. Und das macht eifersüchtig.
so etwas ähnliches hat eine AMutter in dem anderen Forum auch geschrieben. Ich denke, dass es stimmt. Mein Gefühl, als ich mich mit dem geballten Hass von einigen HMüttern konfrontiert sah, war, dass es eine Schraube ohne Ende bleibt, wenn man nicht dasTabu durchbricht. Das Tabu ist auf unserer Seite. Wir lassen uns als Rabenmütter abstempeln und nehmen das viel zu oft schweigend hin, verinnerlichen es und nähren es mit dem Wissen, dass unsere Kinder eigentlich zu uns gehört hätten. Wir lassen uns gerne ein schlechtes Gewissen machen, weil wir damit den Schmerz übertönen können, der in uns durch die Trennung entstanden ist. Wir lieben unsere Kinder stumm, weil wir uns das Recht, sie zu lieben absprechen lassen von Moralvorstellungen, auf die man sich schon vor hunderten von Jahren stillschweigend geeinigt hat. Vielleicht gilt das auch nur für mich. Das Mutterbild, wie wir es kennen ist doch eigentlich erst im 18. Jahrhundert entstanden, oder irre ich mich da? Vielleicht sollten wir, wenn wir es können, viel lauter werden. @Cornelia Du hast das ja schon in Deinem Buch getan, was ich großartig finde
Ich hatte Sorge, dass sie mich nicht mögen würden
diese Sorge habe ich im Grunde auch. Ich möchte nicht dem verächtlichen Unverständnis in ihrem Blick begegnen, Unverständnis, dass man einen solchen Schatz wie ein Kind abgeben konnte. Ein Kind, dass ihnen verwehrt geblieben war. Die AEltern meiner Tochter haben zum Glück dann doch noch ein leibliches Kind bekommen, aber vielleicht verstehen sie mich dadurch noch weniger.
Liebe Darky, ich frage mich, mit welchem Recht die AEltern Deiner Tochter den Kontakt unterbinden? Zu mir hat eine AMutter gesagt, dass sie sich vorbehält darüber zu entscheiden, ob der Kontakt zur HMutter gut für das Kind ist. Klar, die Hmutter könnte ja drogenabhängig oder sonst was sein. Aber wenn das Kind erwachsen wird, kann doch nicht mehr die AMutter entscheiden, was gut ist. Vielleicht muss Deine Tochter sich noch abnabeln von den AEltern. Vielleicht gibt es aber auch andere Gründe, warum sie selber sich den Kontakt nicht zutraut und sie hat Angst darüber zu sprechen. Hier haben ja inzwischen einige Adoptierte geschrieben, dass sie keinen Kontakt zu den HMüttern wollen. Du hast mal geschrieben, dass Du damit abschließen möchtest, weil es zuviel Nerven kostet und Schmerz bereitet, wenn man immer auf etwas wartet. Vielleicht hast Du Recht. Das ist genau das, was kinderlose Ehepaare ja auch tun müssen. Sie können dann ein Kind adoptieren, wir können uns auf die Kinder besinnen, die unsere Nähe suchen und brauchen.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass hier Hass versprüht worden ist. In dem anderen Forum haben zum Glück auch die Moderatoren eingegriffen und jetzt halten die HassMütter sich zurück. Es ist ganz schon schwierig, wenn man in diesem Ado Dreieck, Mutter-Kind-Mutter steckt, finde ich. LG Pino
Zitat von Chiara Aber widerrum. Warum trägt eine A- Mutter Groll gegen eine H- Mutter? ???
ich bin gestern im internet auf ein senioren-forum gestossen, in dem die frage adoption - herkunftsmütter diskutiert wurde.
einen passus habe ich daraus kopiert.
http://www.50plus-treff.de/forum/adoptio...ter-t12170.html (anscheinend ist den "senioren über 50" unbekannt, dass an einer schwangerschaft auch immer ein mann beteiligt ist. es wird nur über das verhalten und die verantwortung der mütter diskutiert.)
Bei allem Verständnis für gewisse Situationen und Notlagen, für spontane Entscheidungen und finanziellen Engpass und was es sonst alles geben mag, für mich persönlich würde es keine Gründe geben ein Kind wegzugeben, nicht einen einzigen.......
diese einstellung dürfte auch bei vielen ado-müttern/eltern herrschen. falls dann noch vermeintliche oder tatsächliche lieblosigkeit, vernachlässigung oder misshandlung das leben des kindes vor der adoption begleitet haben sollten, so ist eine ablehnende haltung der ado-eltern gegenüber den h-eltern nachvollziehbar. es wird sicherlich sehr davon abhängen, was die ao-eltern an wissen über die h-eltern von jugendamt bzw. vermittlungsstelle erhalten haben. es ist auch die frage, ob die ado-eltern überhaupt darüber etwas wissen wollen. den pflege-/adoptiv-eltern meiner tochter war dieses wissen durchaus vermittelt worden. aber schon mein geburtstagsgeschenk zum 1. geburtstag meiner tochter war ihnen unerwünscht. sie haben zu keinem zeitpunkt irgendwelche anstalten unternommen um mich kennezulernen. vielleicht war es ihnen zu mühsam, zwischen der haltung der mutter und des vaters zu differenzieren. vielleicht dachten sie auch, wenn eine mutter säuft dann kann nur der vater dafür verantwortlich sein. mit den folgen dieses saufens, der alkoholembryopathie des kindes, mussten die ado-eltern fertig werden. anscheinend haben sie diese aufgabe sehr gut bewältigt. aber die ehe ist inzwischen zerbrochen und meine tochter scheint noch in den kampf der ado-eltern um die liebe der adoptivtochter verstrickt zu sein. in so einer situation ist für den leiblichen vater (für mich) wohl kein platz.
Burkhard das ist ja echt übel für Dich. mensch schon wieder sorry,, du bist von den ganzen Müttern echt gebeutelt, weil immer die Väter unerwähnt bleiben. Kann es sein, dass die auch seltener in Erscheinung treten? Zumindest lese ich viel mehr von Müttern. Einige haben hier wohl über ihre Väter und den Kontakt zu ihnen positiv berichtet, aber Du scheinst der einzige Vater zu sein, der sich am Gespräch beteiligt. LG Pino
Zitat von Chiara Aber widerrum. Warum trägt eine A- Mutter Groll gegen eine H- Mutter? ???
ich bin gestern im internet auf ein senioren-forum gestossen, in dem die frage adoption - herkunftsmütter diskutiert wurde.
einen passus habe ich daraus kopiert.
http://www.50plus-treff.de/forum/adoptio...ter-t12170.html (anscheinend ist den "senioren über 50" unbekannt, dass an einer schwangerschaft auch immer ein mann beteiligt ist. es wird nur über das verhalten und die verantwortung der mütter diskutiert.)
Bei allem Verständnis für gewisse Situationen und Notlagen, für spontane Entscheidungen und finanziellen Engpass und was es sonst alles geben mag, für mich persönlich würde es keine Gründe geben ein Kind wegzugeben, nicht einen einzigen.......
burkhard herkunftsvater
Ach Burkhard,
mir fehlen irgendwie die Worte...
Wie kann man so vermessen sei, und über das Schicksal anderer Menschen urteilen. Bei Misshandlung und was weiß ich, da kann ich sagen... NON GO...
Solche Leute sollen einfach nur dankbar und froh sein, dass sie niemals unser Schicksal teilen mussten.
Zitat.... weil immer die Väter unerwähnt bleiben. Kann es sein, dass die auch seltener in Erscheinung treten? Zumindest lese ich viel mehr von Müttern. Einige haben hier wohl über ihre Väter und den Kontakt zu ihnen positiv berichtet, aber Du scheinst der einzige Vater zu sein, der sich am Gespräch beteiligt.
tjaaaaaa pino,
das wirft die frage auf, wieviel adoptierte wissen oder erfahren überhaupt etwas von ihrem leiblichen vater? wie vielen adoptierten wurde er aus div. gründen verschwiegen? wieviel väter wußten von der existenz ihrer kinder? und wieviel von ihnen, die es wußten, ließen kind kind sein, zu unreif, oder paßte nicht in ihre lebensplanung. wieviel von ihnen waren verheiratet (fassade ...) oder was es sonst noch an gründen gegeben haben wird ... wieviel väter wurden aus div. gründen bewußt - um die ado zu vereinfachen - aus allem herausgehalten? demnach wird es überwiegend frauen/müttern überlassen worden sein, wie es danach weiter ging. das würde sich auch mit dem (was kürzlich zu lesen war) decken, daß der großteil der adoptierten unehelich geboren wurde, also mütter mit ihren problemen alleine standen. wäre zumindest eine erklärung, warum väter kaum in erscheinung treten, und interessant, mehr dazu zu erfahren.
tjaaaaaaaaaaa Bonnie ) 100 pro ins Schwarze getroffenb würd ich sagen. Also wenn ich an meine Geschichte denke. Der Vater, bzw. seine Problematik war einer der Hauptgründe für die Ado. Er wusste es natürlich, hat die Entscheidung allein mir überlassen und nie wieder gefragt oder darüber gesprochen. Ich hab mich 3 Jahre später getrennt. Ich habe aber meiner Tochter, seit ich in Kontakt mir ihe bin, viel von ihm erzählt, in dem Maß, wie ich das Gefühl hatte, dass sie es hören will. Aber besonders interessiert war sie bis jetzt nicht. LG Pino
noch einmal zum Thema Eifersucht. Als ich nur meinen Sohn kannte konnte ich mir auch nicht vorstellen eifersüchtig auf seine AEltern zu sein. Neugierig und gleichzeitig ängstlich würde den Zustand am Besten beschreiben. Aber als ich die Familie dann am Geburtstag meines Sohnes erlebte wurde ich doch eifersüchtig. Obwohl alle sehr nett und offen zu mir waren tat es weh zu sehen wieviel gemeinsame Erinnerungen und Erlebnisse sie haben, wie selbstverständlich sie miteinander umgehen. Und gleichzeitig war mir klar, dass das eben das ganz normale Familienleben ist. Bescheuert, oder Damals kannte ich meinen Sohn erst ca. 6 Wochen. Mittlerweile ist es wesentlich besser. Hat sicher auch damit zu tun, dass wir dabei sind für uns gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. An denen dürfen die AEltern gerne teilhaben.
das mit der Eifersucht und den gemeinsamen Jahren, die die einen mit dem (eigenen) Kind hatten, ist schon ein Problem und für mich nachvollziehbar.
So beschäftige ich mich seit einiger Zeit (angeregt durch dieses Forum) mit der Frage, ob ich mein Kind (wenn ich denn eines unter allergrößten Schwierigkeiten bekommen hätte ohne elterliche Unterstützung) fremden Menschen anvertraut hätte, also in Pflege oder zur A. freigegeben hätte. Mit der Pflege hätte ich Probleme gehabt, weil ich vielleicht alle 4, 8 Wochen mein Kind hätte sehen dürften, es sich aber gewiß gefragt hätte, wer ist denn diese Tante? und mir hätte es das Herz zerrissen, wenn es die P-Mutter mit Mama angeredet hätte. Bei einer A. wäre ich ja nun außen vor gewesen, wäre das in gewisser Hinsicht einfacher gewesen? Keine Ahnung.
Aber daß die zurückliegenden Jahre, wo man nicht an der Entwicklung seines Kindes beteiligt war, schmerzen, ist (nur zu gut) verständlich.
Pino, mit der Herkunftsmutter im Hintergrund muß man wachsen - und das schafft man nur, wenn man fragt und sich informiert. Je mehr ich mich damit auseinandersetze, desto weniger habe ich Angst vor ihr, also vor der Begegnung mit ihr.
Da ich selber viele Fragen (an sie nämlich) habe, würde ich mich freuen, wenn wir ausfindig gemacht würden, bzw. ich einen Brief von ihr erhalten würde, um uns persönlich kennenzulernen. Sie gehört dazu. Sie ist 10, 12 Jahre jünger als ich, und wie es ihr sonst (gesundheitlich) geht, weiß ich nicht. Wir wissen auch nicht, ob sie noch mehr Kinder bekommen hat etc.
Aber wir würden uns wünschen , ihr eines Tages über den Weg zu laufen, auch wenn wir dafür um die halbe Welt reisen müssen.
Und ich glaube nicht, daß ich meinen Kindern im Weg stehen würde, wenn sie sich mit ihren Wurzeln treffen. Ein Miteinander mit allen Beteiligten, das sollte eigentlich das Ziel sein.
Pino (jetzt weiß ich wer Du bist!), ich habe auch den Eindruck, daß es viele A-Mütter gibt, die sich mit der "anderen" Seite noch nie auseinandergesetzt haben. Das ist übrigens der Grund, warum ich diesem Forum beigetreten bin. Mir ging es genau um diese Frage, wie gehen H-Mütter mit der Abgabe ihres Kindes um, und ich kann sagen, ich habe hier viel gelernt.
Nur habe ich leider wenig Zeit zum Schreiben, die Schule beschäftigt mich so sehr, daß ich manchmal denke, ich drücke selber nochmal die Schulbank, und wenn dann Zeit ist, dann ist der PC nicht die erste Wahl!
So, muß auf den Federball !
Euch allen eine gute Nacht!
Pino, Deine Beiträge lese ich übrigens sehr gerne!!
Zitat von pinocchioIhr Lieben, ich bin jetzt erst kurz hier im Forum und fühle mich hier wirklich wohl und angenommen. Ich bin eigentlich noch nie einem Ton begegnet, bei dem ich mich persönlich angegriffen gefühlt hätte. Es gibt kleine Kabbeleien, aber die lösen sich, manchmal mit Humor. Es scheint, als könnten wir uns offensichtlich so sein lassen, wie wir sind und selbst auf ein posting, von einer Adoptierten, die den Kotzreiz kriegt (O-Ton), wenn sie an ihre HMutter denkt, gab es nur verständnissvolle Reaktionen. Ich hatte ja am Anfang mal erzählt, dass ich auf Wunsch meiner Tochter, versuchen wolllte, den Kontakt zu ihren AEltern herzustellen. Ich selber habe bei dem Gedanken daran keine Abneigung verspürt. Warum nicht? Sie haben sie großgezogen, lieben sie und waren für sie da, wo ich es nicht konnte. Meinen Ärger, dass sie sich damals gegen eine offene Ado entschieden haben, bin ich eh losgeworden.
Ihr wisst ja, dass ich sie nach der Geburt den AEltern anvertraut habe. Niemand hat sie mir weggenommen, wenngleich ich es mit etwas Unterstützung und Beratung geschafft hätte, sie bei mir zu behalten. Das war in manchen Phasen schmerzhaft, aber je nun, das ist verschüttetes Wasser.
Ich bin kurz nachdem ich hier ankam, noch in einem andern Forum gelandet, wo ich zunächst ganz unbedarft mein Anliegen geschildert habe, nämlich zu erfahren, wie AEltern denken, wenn es um den Kontakt ihrer Kinder zu den leiblichen Eltern geht.
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was dann los ging. ich bin absolut mies angegangen worden, wirklich schon ziemlich unter der Gürtellinie. Soviel Hass hat mich nicht sprachlos gemacht, sondern sehr sehr sauer. Ich habe mich zum ersten Mal gefragt, ob eigentlich jede ein Kind bekommt, und ob die Überprüfungen wirklich gewissenhaft das Interesse der Kinder im Auge haben.
Ich habe mich gewehrt und dort sehr viel geschrieben, wie es so meine Art ist. Ich wollte mich nach den ersten Angriffen abmelden, aber es kamen auch sehr verständnisvolle Beiträge von Frauen, die eigentlich gerne einmal die Seite einer HMutter hören und verstehen wollten. Das hat mich jetzt etliche Tage dort gehalten. Ich habe auch gelesen, dass wohl in AdoForen von Seiten der HMütter sehr agressiv auf AMütter reagiert wird, hier auch. Ich habe das hier nicht erlebt, aber wie gesagt, ich bin erst kurz hier. Wie sind Eure Erfahrungen? Gibt es so einen gegenseitigen Hass, der sich auch hier im Forum niederschlägt?
Was mich nachdenklich macht, ist, dass hier tatsächlich kaum eine AMutter schreibt. Deswegen bin ich ja unter anderem in dem anderen Forum gelandet. Allerdings habe ich ja nach älteren AMüttern gesucht, die ich auch dort nicht gefunden habe. Wo sind die eigentlich?
Kann es für eine HMutter hilfreich und wünschenswert sein, sich mit AMüttern auszutauschen? Wäre es für Adoptierte eine Hilfe? Oder bin ich vielleicht auf dem falschen Dampfer und versuche Katzen und Hunde zusammen zu bringen? Bin gespannt auf Eure Meinung. LG Pino
Hallo Pino, ich habe im Internet und auch privat so einige Adoptivmütter und ein paar Adoptivväter kennen gelernt. Und habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du. Selbst zu der nettesten A.Mutter ist der Kontakt abgebrochen. Meiner Meinung nach lag das an meiner Offenheit. Die Offenheit auch auf Missstände aufmerksam zu machen. Verständnis für meine persönliche damalige Situation hatten wohl alle. Aber spätestens nachdem ich ein Wahlrecht für Adoptierte forderte hörte das Verständnis auf. Das Thema "Besitzanspruch" scheint mir bei A.Eltern noch größer zu sein als bei leiblichen Eltern. Meine persönliche Erfahrung in Foren geht soweit, dass mein "Arbeitgeber" angeschrieben und vor mir gewarnt wurde.
Dass beide Elternpaare eine gewisse Eifersucht aufeinander verspüren kann ich nachvollziehen. Man, ich war zeitweise so eifersüchtig auf die Zeit, die die A.Eltern mit meinem Sohn hatten... Ich hatte aber bis zum Kennenlernen nie einen Hass auf sie. Ich war ihnen dankbar, dass sie meinen Sohn angenommen haben und ihn gut behandelt haben. Aber es gibt eben auch Dinge, die mich total gestört haben.
Ich freue mich, wenn hier A.Mütter schreiben. Ich finde es gut, wenn sich A.Eltern, H.Eltern und Adoptierte austauschen. Wie sonst könnte man voneinander lernen?
Zitat von burkhard... ich bin gestern im internet auf ein senioren-forum gestossen, in dem die frage adoption - herkunftsmütter diskutiert wurde. einen passus habe ich daraus kopiert. http://www.50plus-treff.de/forum/adoptio...ter-t12170.html (anscheinend ist den "senioren über 50" unbekannt, dass an einer schwangerschaft auch immer ein mann beteiligt ist. es wird nur über das verhalten und die verantwortung der mütter diskutiert.)
Bei allem Verständnis für gewisse Situationen und Notlagen, für spontane Entscheidungen und finanziellen Engpass und was es sonst alles geben mag, für mich persönlich würde es keine Gründe geben ein Kind wegzugeben, nicht einen einzigen.......
diese einstellung dürfte auch bei vielen ado-müttern/eltern herrschen. ...
Tja Burkhard,
ich weiß jetzt nicht, ob Dir klar ist, wer diese "Soul137" ist Es ist mein eigener Faden und genau diese arrogante Haltung der bewussten Userin war der Auslöser dafür, dass ich "Wurzeln für Lisa" geschrieben habe. Ich wollte einmal darstellen, wie so manche Adoption zustande kommt. Auf Seite 99 kannst Du das oben Zitierte nachlesen. Übrigens hatte ich damals einige sehr unterstützende PNs bekommen, aber öffentlich haben mich nur wenige "verteidigt". Ich habe danach nicht weiter diskutiert und später auch nicht verkündet, dass es ein Buch zu meiner Geschichte gibt. Für das ganze Forum habe ich sowieso inzwischen überhaupt keine Zeit mehr.