Zitat von pinocchio Allen Adoptiveltern kann ich sagen: "Es ist nicht unnatürlich, ein Kind anzunehmen, aber es ist absolut unnatürlich, eines abzugeben. Das könnt ihr mit eurer Liebe nicht aufwiegen oder aufheben. Durch die unnatürliche Reaktion einer leiblichen Mutter, wodurch auch immer hervorgerufen, bekommt ihr ein Kind, das diese Reaktion als eine schmerzhafte Ablehnung , Abtrennung erfahren hat, und das den Amputationsschmerz genauso erleidet wie die Mutter. Wie es damit umzugehen lernt, ob es die Mutter (und damit einen Teil von sich selber) ablehnt oder sucht, wisst ihr nicht im Voraus. Ihr könnt es ihm leichter oder schwerer machen, aber ihr könnt nichts ungeschehen machen. Ich meine das nicht boshaft. Es geht mir nur darum, dass ihr euch bewusst macht, welche Last ihr mittragt.
Dafür küsse ich Dich! Wirklich. Ich finde es wichtig, sich bewusst zu sein, dass es nicht unsere (Ado-Eltern) Aufgabe sein darf, die Trennung von der Herkunftsmama zu leugnen, ungeschehen zu machen... Pino, Du KLUGE!!!
ich melde mich nun mal zum thema aufklärung, ein sehr wichtiges thema, viele von uns haben sicher kinder im alter von "jugend forscht"
wie habt ihr das gehandhabt mit aufklärung?
ich habe es genau so wie meine geliebte mama gemacht, nämlich nicht nur über medizinisches geturne (zwecks kinder machen, wie es unsere frommen urahnen lehrten in büchern und im unterricht) im bett und co referieren!!! danke MAMA im himmel, hast mir echt immer weitergeholfen im leben, ich lächle dir dankend zu
es geht bei sinnlichkeit nämlich um mehr als nur das rein körperliche!
ich habe meiner wunderschönen tochter erklärt wie schön die liebe ist, auch der körperliche, sinnliche austausch zwischen zwei menschen ist habe ihr erzählt wie sich männer um mich bemühten als ich noch jung und hübsch war wie ich mich nicht dem ersten besten an den hals warf, wie wählerisch ich als junge frau war. habe ihr vermittelt, dass liebe für mich unbedingt dazu gehört um mich auch sexuell auf eine beziehung einzulassen. habe ihr alle arten von verhütung aufgezeigt, bot ihr an sie zu begleiten zum ersten termin beim frauenarzt usw....
ich denke mal, wenn wir eltern welcher art auch immer, ob leiblich oder adoptiv; offen und ohne hemmungen mit unseren kindern über das alles reden können, hat sich gesellschaftlich schon enorm viel verändert.
viele kinder können sich beim besten willen nicht vorstellen wie wir "alten" eltern liebe machen, ist auch gut zu verstehen, denn lange jahrhunderte wurde die sinnlichkeit unterdrückt und sexualität wurde immer nur negativ und schlüpfrig dargestellt
wirst auch von mir adomama gnadenlos in grund und boden geknutscht für deine lebenskluge aussage
s'urmeli
Dafür küsse ich Dich! Wirklich. Ich finde es wichtig, sich bewusst zu sein, dass es nicht unsere (Ado-Eltern) Aufgabe sein darf, die Trennung von der Herkunftsmama zu leugnen, ungeschehen zu machen... Pino, Du KLUGE!!!
Zitat von urmeliwirst auch von mir adomama gnadenlos in grund und boden geknutscht für deine lebenskluge aussage
s'urmeli
Dafür küsse ich Dich! Wirklich. Ich finde es wichtig, sich bewusst zu sein, dass es nicht unsere (Ado-Eltern) Aufgabe sein darf, die Trennung von der Herkunftsmama zu leugnen, ungeschehen zu machen... Pino, Du KLUGE!!!
hallo,
das unterschreibe ich glattweg.
... abtreibung ist für mich mord, schlichtweg mord. eine frühere kollegin hat abgetrieben - und wurde dann so aus der bahn geworfen, daß sie kündigen mußte.
ich selber habe leider keine schwangerschaften erlebt, sondern leider nur 2 fg's. wenn dann allles rausgemacht wird, das fühlt sich dann verdammt eklig und leer an, und man selber fühlt sich wie tot, ich habe gedacht, man sieht mir an, was passiert ist, es war eine schreckliche zeit. lange konnte ich nicht drüber reden. und vor diesem hintergrund kann ich die frauen nicht verstehen, die sagen, ich hab nochmal geheiratet, dann war ein kind unterwegs, aber das konnten wir so gar nicht gebrauchen, also weg damit.
bin ich denn der herrscher über leben und tod?
kinder sind für mich ein geschenk, und wenn ich ein solches geschenk bekomme, dann nehme ich es an, und ich bin davon überzeugt, daß es immer irgendwie weitergeht, man muß halt die augen offenhalten. wenn man dann einen weg gefunden hat, dann kann man stolz auf sich sein und wird ihn dann erhobenen hauptes mit freude weitergehen.
ich kann mir auch nicht vorstellen, mein kind abzugeben, aber abzutreiben noch viel weniger.
heute, nach quasi 10, 11 jahren kann ich diese dunkle zeit als zu mir gehörende geschichte betrachten und auch drüber reden, auch wenn's mir schwerfällt.
ich bin überzeugt, daß fast jeder den lebensweg findet/geht, den er sich ausgeguckt hat, und wenn man dann denkt, der andere hat's besser als man selber, dann muß man in sich gehen und bei genauerer betrachtung merkt man, daß man mit seinem "päckchen" doch erheblich besser bedient ist, vielleicht auch, weil man es schon kennt.
ja, aufklärung finde ich wichtig und zwar mit allen verzierungen, und von versch. blickwinkeln aus.
Also ich persönlich hätte ein wahnsinniges problem wenn ich jetzt schwanger würde. ich bin aufgeklärt, aber wenn die verhütungsmittel mal versagen? ich würde in absolute panik ausbrechen. ich habe jetzt schon immer schiss dass sowas passieren könnte. was sollte man dann machen? ich will jetzt kein kind, denn ich wüsste ich könnte zum jetzigen zeitpunkt einfach keine gute mutter sein, selbst wenn ich alle verantwortung übernehmen würde, das kind würde mit sicherheit irgendwie merken, dass es unerwünscht ist irgendwie, selbst wenn ich es lieb hätte. eine adoption geht gar nicht, weil ich würde das kind dann auch die ganze zeit vermissen und wäre damit auch nicht glücklich und das kind sicher auch nicht, je nachdem, wenns so verlaufen würde wie bei mir, wärs ja ok, aber wer weiß das schon.... eher wohl nicht. und dann bliebe nur noch eine abtreibung. das wäre wohl das was ich machen würde. sehr sehr ungerne nur. das wäre auch eine sehr harte entscheidung mit der ich auch nicht glücklich wäre. aber es wäre wenigstens etwas endgültiges. etwas wo ich mich nicht fragen müsste- wie geht es dem kind. ich weiß es nicht, hoffe das es nie der fall sein wird. aber so sehe ich das mit 20. lg sara
Du vergißt, daß sich während einer Schwangerschaft auch die Psyche verändert. Wenn der Körper das mit sich alleine ausmachen müßte, dann könnte man vielleicht sagen, okay, war dieses Mal nix, aber nächstes Mal, dann wird's was. Aber die Psyche? Die kannst Du nicht so einfach über's Ohr hauen, wegwischen, die Seele leidet noch mehr als der Körper - so jedenfalls habe ich es nach der 1. FG erlebt, deswegen käme eine Abtreibung für mich schon gar nicht in Frage. Gut, bei der FG war höhere Gewalt mit im Spiel (ca. 6 Wochen danach erfuhren wir, daß wir Eltern würden), aber bei der Abtreibung entscheide ICH über Leben und Tod, und das ist was ganz anderes.
Im jugendlichen Alter hätte ich auch Probleme mit einer Schwangerschaft gehabt, auch wenn uns unsere Mutter immer versichert hat, wenn's passiert, gibt's keine Schreierei und kein Gedöns (aber glauben konnte ich das nie ganz). Als junger Mensch hat man ja auch erst mal andere Ambitionen, und die sollte man m.E. erst mal ausleben, und wenn die Zeit dann reif ist, dann kommt das nächste (wie Familie und Kinder).
Pino, Nein ich habe mich nicht als Leihmutter gefühlt. Ich habe mich gar nicht mehr gefühlt und das hat lange angehalten. Meine Tochter sagt mir heute: "Ich bin so glücklich, dass du mir trotz allem das Leben gegeben hast, du hättest abtreiben können". in öffentlichen Gebäuden, z.B. beim Arzt oder im Kolpinghaus von S.C. hingen Plakate, auf denen ein ungeborenes Kind in verschiedenen Entwicklungsstadien im Mutterleib dargestellt wurden. Und die Schwangeren wurden beschworen, ihre Kinder auszutragen. Mich selber haben diese Plakate fasziniert - und ich hätte vor diesem Hintergrund schon Probleme mit einer Abtreibung gehabt. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Plakate eine Abtreibung verhindern konnten.
@ Sara So wie Du das beschreibst, sehe ich es auch. Es rächt sich meistens in jeder Beziehung, wenn man aus moralischen Gründen, bzw. auf Druck von außen, eine ungewollte Schwangerschaft austrägt. Das geht nur gut und macht Sinn, wenn gesichert ist, dass Mutter und Kind nicht getrennt werden müssen. Oberflächliche Zusagen und halbherzige Hilfsangebote sind hier nichts weiter als verlogen. Aus dem Wissen um Adoptierte sind die Spätschäden der frühen Mutter/Kindtrennung bestens bekannt und alleine das Argument, dass man ein Leben retten muss, lasse ich nicht gelten. Wir Mütter, die Kinder austragen, diese aber nicht behalten durften, haben auch ein Recht auf Menschlichkeit. Dieses wird uns meistens aber nicht zugestanden. Bedauert oder glorifiziert werden vorrangig die Annehmenden, die Adoptierten dagegen haben gefälligst dankbar zu sein. Sicher gibt es eine ganze Menge Ausnahmen, zum Glück auch hier im Forum, sonst würde ich noch verzweifeln, aber die Wirklichkeit sieht einfach anders aus. Das darf man nicht verdrängen.
Ich weiß was es heißt als Herkunftsmutter mit einem von der Gesellschaft antrainierten schlechten Gewissen leben zu müssen, und dieses Gewissen lastet auf einem bis zum Tod. Ein gut überlegter und sehr früher Schwangerschaftsabbruch ist zwar sehr schmerzhaft, kann aber viel besser "ertragen" und verarbeitet werden als eine eigentlich nicht gewollte Kindsweggabe. Das mag für Frauen, die keine Kinder bekommen können, pervers sein, aber sie denken, entsprechend ihrer ganz individuellen Situation und vermutlich eher unbewusst, egoistisch. Es gibt eben bei allem zwei Sichtweisen und man darf sich nicht anmaßen über andere zu richten, nur weil man selbst es anders sieht.
Vielleicht würde ich das mit "Adoption statt Abtreibung" anders sehen, wenn wir Herkunftsmütter von der Gesellschaft nicht bis heute derart schäbig behandelt würden wie das de facto der Fall ist. Nur die, die diese ungeplanten Kinder vermitteln wollen, sehen in uns verantwortungsvolle "Heldinnen". Der Rest unserer Gesellschaft sieht in uns eher Schlampen etc. Gerade gestern habe ich folgendes in einem Bericht zu einer WDR-Sendung aus 2008 über "Findefuchs" gefunden:
"Adoptiveltern genießen einen gewissen Heldenstatus wegen ihrer guten Tat dem Kind gegenüber. "Aber die wahren Helden sind die abgebenden Mütter", findet Beraterin Patrizia Pawlik: "Es ist eine enorme Leistung der Schwangeren festzustellen, dass sie es nicht schaffen wird und dann auf die Suche nach Hilfe für das Ungeborene zu gehen. Wenn schließlich Adoption die beste Hilfe ist, dürfen die leiblichen Mütter für ihre Kinder Wünsche äußern, z.B. dass ihr Kind ältere Geschwister hat oder dass es auf dem Land aufwächst. So können die Adoptiveltern dem Kind sagen: "Deine Mutter hat uns für dich ausgesucht."
Was diese dankbaren A-Eltern dann teilweise aber wirklich über unsereins denken, steht direkt ein paar Zeilen drunter:
"Adoption ist für alle Beteiligten ein emotional tiefgreifender Prozess, der besonders für die Bewerber-Eltern an viele Regelungen gebunden ist. Das passt schlecht zusammen. "Andere machen sich eine schöne Nacht - und wir müssen uns vor den Behörden ausziehen!" So brachte eine Frau, die adoptieren wollte, ihre Gefühle auf den Punkt, erzählt Patrizia Pawlik."
Wie falsch das alles mit Adoption bis heute läuft, kann man dann an dem einzigen Kommentar sehen, der zu diesem aus 2008 stammenden Artikel, vorhanden ist:
"PETRA: für mich, als Adopptierte, sind weder die ADÄOeltern noch die genetischen Eltern Helden. Helden, sind wir ADOkinder, die teilweise vieles im Leben aushalte müssen.Die mit den Gedanken ohne Wurzeln zu sein, leben zu müssen, die oft nie bindungsfähig sind, die immer eine tiefe Taurigkeit in sich tragen. Aus meiner Sicht, wird viel zu wenig über ADOkinder geschrieben. Immer und immer wieder alles nur über künftige ADOeltern. Es gibt noch sehr viel Aufklärungsbedarf wie sich denn die ADOkinder, besonders als Erwachsene, fühlen. Hierüber sollten sich mal alle mehr Gedanken machen."
Wenn eine Frau ungewollt schwanger wird, dann kann nur sie alleine mit ihrem Gewissen eine Entscheidung treffen! Ich würde mir niemals anmaßen über ihre Entscheidung zu urteilen! Mir wäre nur wichtig, dass solche Frauen gute Hilfsangebote und beste Aufklärung erhalten, um überhaupt so eine Entscheidung zu treffen.
Ich persönlich schätze das Leben und würde nicht abtreiben. Eben so wenig würde ich aus eigener Erfahrung ein Kind in die Adoption geben! Meiner Meinung nach kann man nicht wissen ob man eine gute Mutter sein kann, wenn man es nie gewesen ist! Man nimmt sich selbst, in beiden Fällen, die Chance einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Einen Lebensabschnitt, der vielleicht der schönste sein könnte!!!
Aber das ist meine ganz persönliche Einstellung! Heute!
Ich sage es einmal wie früher bei Radio Eriwan: Im Prinzip haben sie Recht, aber ...
Das Dumme dabei ist nur, dass es erstens diese Hilfe oft nicht gibt, jedenfalls nicht auf Dauer. Manchmal reicht diese Hilfe für ein, zwei Jahre und dann stehen die Frauen alleine da. Zweitens ist es immer ein Risiko darauf zu vertrauen, dass es gut gehen wird. Dieses Risiko könnte ein gefährliches werden, wenn da nicht eine Familie in Rücken steht, die eventuell einspringen kann. Mir hätte jedenfalls keiner geholfen.
Liebe Mausi, mir hat auch niemand geholfen! Und doch denke ich heute, dass ich es geschafft hätte. Mit ein klein wenig Unterstützung und mit ein klein wenig Zeit zum Nachdenken. Niemand soll auf Teufel komm raus versuchen sein Kind zu behalten. Das wäre zu leichtsinnig. Letztendlich gibt es ja auch Frauen, die wirklich 100% sicher sind, dass sie keine Kinder wollen. Und diese Frauen müssen dann für sich entscheiden was sie tun! Ich würde mir wünschen, dass es gar keine ungewollten Schwangerschaften gäbe!!! Und viel mehr Hilfe für Mütter Not und ihre Kinder!!!