Ich bin neu hier und wollte mich gerne mit Adoptiveltern austauschen, vor allem auch mit denen, die vielleicht leibliche Kinder haben. Wir haben seit 2 Wochen unsere Adoptivtochter daheim, sie ist jetzt 1 Monat alt. Wir haben auch schon einen 4 jährigen, leiblichen Sohn. Die erste Zeit gestaltet sich doch recht schwierig, nicht so im Alltag, sondern auf der gefühlsmässigen Ebene. Wie lange dauert es, bis man sich voll auf das Kind einlassen kann, bis man es richtig annimmt und auch richtig liebt? Es ist momentan ziemlch schwer für mich, vor allem, weil unser Sohn da ist den ich sehr liebe. Ich möchte für unser neues Baby das Allerbeste und hoffe, ihr macht mir Mut.
Deine Beiträge haben mich etwas verwirrt. Ich fasse einmal kurz zusammen:
Ihr habt einen kleinen leiblichen Sohn und zusätzlich ein Kind adoptiert. Wenn ich davon ausgehe, dass man heutzutage sehr lange auf einen Säugling warten muss, dann habt ihr euch vermutlich bereits um ein Adoptivkind beworben, als der eigene Sohn ca. zwei Jahre alt war. Magst du erzählen, warum?
Zitat von JamieSie ist nun 1 Monat alt und sehr süss.
Ja, die sind alle süß und man mag sie überhaupt nicht mehr aus den Augen verlieren und steht ständig am Bettchen ... wenn man sein Kind denn behalten kann.
Zitat von JamieWie lange dauert es, bis man sich voll auf das Kind einlassen kann, bis man es richtig annimmt und auch richtig liebt? Es ist momentan ziemlch schwer für mich, vor allem, weil unser Sohn da ist den ich sehr liebe.
Hier habe ich (m)ein Problem. So eine Aussage habe ich bisher noch von keiner Adoptivmutter gehört. Bei Wöchnerinnen weiß man ja, dass es aufgrund der homonellen Umstellung zu derartigen Gefühlen kommt, aber warum geht es Dir so? Dieses Baby war doch sicher dein sehnlichtser Wunsch und du findest es "süß". Wie kann es dann sein, dass du dich schwer damit tust, es ganz doll lieben zu können?
Ich bin mehr als gespannt auf die Antworten der Adoptivmütter. Diesen Aspekt bei dem ganzen Ado-Prozess habe ich bisher überhaupt nicht im Fokus gehabt. Interessanter Beitrag!
Danke für deinen Beitrag. Ich möchte dann erst mal ein paar Erklärungen mehr geben, damit ich vielleicht besser verstanden werde. Unser Sohn ist ein "In Vitro" Kind, wir haben 5 Jahre lang vergeblich versucht ein Kind zu bekommen und es hat dann glücklicherweise auf diesem Weg geklappt. Bevor es klappte haben wir uns allerdings schon über Adoption informiert und 1 Jahr nach der Geburt unseres Sohnes sind wir auf die Warteliste für ein Ado-Kind gekommen. Wir hatten davor noch einen IN-Vitro Versuch gemacht der aber gescheitert ist. Danach wollten wir nicht mehr und haben uns ganz auf die Adoption konzentriert. Wir wissen um das Glück, einen Säugling bekommen zu haben, da doch so viele vergeblich auf einen Winzling warten.
Ich denke, vielleicht ist die Umstellung von 3 Personen Familie auf 4 Personen Familie noch nicht so richtig vorbei, ich hab sehr viel zu tun mit dem Baby und auch mit meinem Sohn, der in der Vorschule ist. Meine Tage sind voll und ich hab kaum Zeit für mich. Vielleicht kommt daher die gefühlsmässige Verwirrung. Zudem vergleiche ich oft unsere Adoptivtochter mit unserem Sohn, als der so alt war. Soll man nicht ich weiss, aber das kommt automatisch. Wahrscheinlich wäre es einfacher, mich gefühlsmässig total und sofort auf die Kleine einzustellen, wenn unser leiblicher Sohn nicht da wäre. Mein Mann tut sich noch schwerer mit der Kleinen und das macht es mir nicht unbedingt einfacher. Oft hab ich sie im Arm, sie schaut mich an und ich spüre Liebe, aber oft spüre ich auch gar nix. Das macht mich sehr traurig. Daher hoffe ich, dass sich Leute hier melden denen es ähnlich geht oder ging und die mir sagen, es ist normal am Anfang, es ist ja ein völlig fremdes Menschlein und man muss sich erst kennenlernen. Jemand hat mir vor Jahren mal gesagt, man solle in so einem FAll (Adokind, leibliches Kind), gar nicht erst probieren KEINEN Unterschied zu machen, denn der Versuch würde scheitern.
Ich finde dass du den ersten Schritt in die richtige Richtung gehst. Du hast dein Problem erkannt und du sprichst darüber und dass zeigt, dass dir dein Kopf genau sagt wie es sein soll/muss und dein Herz/Gefühl nicht so schnell folgen kann. Und es zeigt, dass du bereits begonnen hast, das zu ändern.
Ich kann dich verstehen. Ich gehe davon aus, dass es bei euch genauso war, wie bei den Meisten, das Kind ist von Heute auf Morgen da. Ihr hattet keine Zeit euch "vorzubereiten", sprich, eine Schwangerschaft läßt eine Familie sich auf den Nachwuchs einstellen, sich an den Gedanken gewöhnen, in 9 Monaten ist da noch wer und man baut vom ersten Tag der Schwangerschaft eine Beziehung zu dem Kind auf. Das ist in der Regel bei Adoptionsbewerbern nicht so. Das ist dann ein sofortiger Einschnitt in den Alltag und eine ausergewöhnliche Belastung, die sich vorher nie Abschätzen lässt, wie es mal kommt. Gefühle sollen auf Konopfdruck an. Nein kann man zu dem Kind nicht sagen, denn man ist sich bewusst, eine 2. Chance wird kaum noch einmal kommen.
Der Stress im Alltag und auch dass du da noch deinen Sohn hast ist eine doppelte Belastung, die du auch mit leiblichen Kind hättest. Ich habe es gerade durch und meine Tochter wurde auch manches mal nur schnell abgefertigt, was mir auch leid tat. Aber umso mehr genoss ich jede unsere freie Minuten um so intensiver, wo wir alleine waren.
Wie Mausi schon schrieb, kommen solche Gefühle oft bei Wöchnerinnen vor. Aber man muss auch bedenken, dass Hormone "die Glückshormone" der Frau nach der Entbindung Power verleihen, um den Stress anschließend, den der Körper auch mit dem Stillen und Schlaf- und Wachrythmus aushalten muss, besser zu bewältigen. Das hast du auch nicht.
Vielleicht macht es für euch Sinn, dass ihr euch alle zusammensetzt und mal gemeinsam einen Tagesrythmus besprecht, wer wann was macht, wie ihr euch bestimmte Dinge aufteilen könnt, ob ihr Großeltern mit einbeziehen könnt usw., so dass ihr intensive Zeit bekommt, die du und auch dein Mann mit dem Mäuschen nutzen könnt. Gleiches solltet ihr für euren Sohn machen, so dass er sich nicht benachteiligt vor kommt. Aber schön sind auch Zeiten, die die Kinder miteinander haben. Ich habe jeden Tag einmal mit beiden Kindern auf dem Bett gelegen und mich mit ihnen beschäftigt. Mein Sohn hat seine Schwester von Anfang an geschmust und liebt sie abgöttig. Es ist ein schönes Bild, die beiden immer so zu sehen.
Ich glaube, ihr bekommt es hin. Es ist verständlich, dass es für alle eine neue Situation ist und ihr euch erstmal daran gewöhnen müsst. Wie lange es dauert ist individuell und kann man nicht pauschalieren. Ihr seid aber auf dem besten Weg.
Hallo Jamie, vielen Dank für die ausführliche Antwort Jetzt verstehe ich dich etwas besser, aber als Herkunftsmutter bricht es mir fast das Herz. Ich drücke euch allen ganz fest die Daumen, dass ihr bald richtig toll zusammenfindet. Wenn nicht, solltet ihr aber den Mut und die Größe haben, zum Jugendamt zu gehen. Mir war es bisher nicht bewusst, dass derartige Proböleme auftreten können und mich beschäftigt das sehr. Wie Bald schrieb, finde ich es auch sehr gut, dass ihr euch da gleich von Anfang an Rat bei anderen Adoptiveltern und vor allem bei Adoptierten holt, denn die sind ja die Hauptbetroffenen.
Lass' von dir hören wie es weitergeht. Viele Grüße und toi, toi, toi!
Hallo Jamie, ich glaube auch, dass es für die ganze Familie eine Umstellung ist, wenn man Familienzuwachs bekommt. Auch dass Du die beiden Kinder miteinander vergleichst ist normal. Das machen doch die meisten Mütter, auch wenn es sich um leibliche Geschwister handelt. Und auch wenn man bemüht ist seine Kinder gleich zu behandeln, so ist doch jedes ein eigenes Individuum. Und grade das sollte auch akzeptiert und unterstützt werden! Es ist völlig normal, dass Du unterschiedliche Gefühle zu den Kindern hast. Die Hauptsache ist doch, dass es keine negativen Gefühle sind!!! Solltest Du aber bemerken, dass die Gefühle negativ sind/werden, solltest Du mit Deiner Sacharbeiterin darüber sprechen. Auch in dem Fall, falls Du merken solltest, dass Dein Mann keine Beziehung zu der kleinen aufbauen kann. Das Jugendamt ist verpflichtet Euch zu unterstützen. Wie kommt denn Dein Sohn mit seiner Adoptivschwester zurecht? Hast Du mal mit Eurer Adoptionssacharbeiterin über Deine Bedenken gesprochen?
Liebe Jamie, danke, dass du so offen berichtet hast. ich denke, ihr hab Chancen, das hinzukriegen. Und ich wünsche es euch von Herzen. Als Herkunftsmutter geht es mir wie mausi, es lässt mir das Herz stocken. Aber ich habe auch noch zwei andere Kinder und kann dir versichern, dass ich sie heute noch oft miteinander vergleiche, wo sie erwachsen sind. Und die Gefühle, die ich für beide habe, sind oft unterschiedlich, aber ich liebe sie beide. Daneben habe ich noch einen Stiefsohn, der seit seinem sechsten Lebensjahr bei uns wohnte. Da ist es mir oft schwer gefallen mit der Liebe. Lasst euch Zeit, und vielleicht gehst du ja nicht nur zu eurer Sachbearbeitein, sondern lässt dich von einer Therapeutin beraten und begleiten.
ich hätte mir als Herkunftsmutter damals gewünscht, dass ich erfahre, wenn es mit der Adoption aus irgend einem Grund nicht so gut läuft und hätte mir die Chance gewünscht, mein Kind in der anderen Familie zu begleiten, oder etwas in der Art. Ich weiss nicht, wie die Möglichkeiten heute sind, aber vielleicht sprecht ihr mal über offene Adoption und die Möglichkeiten, die leibliche mutter einzubinden. Ich kenne ja die Umstände nicht, deshalb kann es sein, dass meine Idee gnadenlos naiv ist. alles Liebe pino
ich bin selbst leibliche mutter und adoptivmutter unser sohn (damals 5) war bereits ein jahr im kindergarten als unsere auslandsadoptivtochter (knappes jährchen jung) zu uns kam. also in etwa gleiche situation damals[smilie=hello.gif]
ich nützte die zeit welche unser sohn im kinder garten verbrachte, als gewöhnungs-und kuschelzeit mit unserer kleinen tochter. ich lies vieles an hausarbeit einfach liegen, wir nahmen mahlzeiten ein, welche ohne grossen aufwand zu kochen waren. einfach nur abschalten und sich dem kindchen zuwenden war damals die devise. kam der grosse vom kindergarten konnte ich mich ihm zuwenden, zumeist hatte ich die kleine dann müde gekuschelt, hatte lange ausfahrten im kinderwagen mit ihr gemacht und mit ihr gespielt und gelacht. die schlummerte dann ein wenig so kamen beide kinder nicht zu kurz und es gab recht wenig weinen oder eifersucht.
mein mann hatte am anfang das pech, dass die kleine nicht an männer gewöhnt war. das heimpersonal bestand zu fast 100 % aus frauen, das dauerte eben eine weile und viel geduld bis papa mal babylein übernehmen konnte. sie war halt ganz auf mich und ihren "neuen" bruder und helden fixiert. wir haben das dem grossen erklärt und so wurde ich kurzfristig nummer zwei als elternteil für den stolzen bruder.
mach dich nicht fertig und bleibe gelassen, du kannst zehn leibliche kinder haben und wirst diese zehn menschlein auf unterschiedlicheweise lieben JEDES kind, JEDER MENSCH ist anders!
am anfang machen wir "gemischten" eltern uns oft unnötig stress um bis zum erbrechen gerecht zu sein unseren kindern gegenüber. sind 5 gummibärchen da, wir teilen den 5ten durch zwei um ja gerecht zu sein
nimm hilfe in anspruch wenn du dich überfordert fühlst, sehr viele leibliche eltern sind auch erst mal überfordert wenn ein baby die familie aufmischt diese mütter haben dann auch negative empfindungen und müssen damit klarkommen. es ist keine schande hilfe zu suchen beim amt oder der vermittlungstelle, ganz im gegenteil es zeugt von herz und verstand sich um hilfe zu bemühen wenn man glaubt es nicht alleine zu schaffen
öffne dein herz für das kleine wesen und sage ihm schon jetzt (babys verstehen ALLES denn sie tragen ihre seelen noch über der haut)
... DU bist jetzt bei uns gelandet wir werden jetzt in liebe zusammenwachsen zu adoptiveltern und kind sowie auch zu geschwistern bei euch beiden kindern eben zu einer gemischten familie
...DU warst nicht in meinem bauch sondern in dem deiner mutter, sie gab dich ab in unsere hände und ich/wir will/wollen alles versuchen DICH sowie deine mutter/deinen vater anzunehmen als ganzes .
rede dir alles von der seele gegenüber dem kindchen, weine wenn dir danach ist, halte das kleine fest in deinen armen solange bis sich alles bei euch beiden innerlich löst. erzähle dem baby von seiner mutter und von seinem vater, nimm den grossen und deinen mann hinzu, redet gemeinsam über die abgabe, die situation in welcher sich nun alle befinden. der grosse wird vielses verstehen und helfen und trösten wollen, dein mann wird dich besser verstehen und unterstützen können, das baby wird fühlen was ein familienverbund bedeutet so klein es auch noch ist
oftmals fällt es leichter sich im wasser zu entspannen! dann lege dich mit dem baby in die lauwarme badewanne, baby auf deinem bauch, streichle seinen rücken gedämpftes licht ist pflicht und gut geheizt muss das bad sein...
dann entspannt euch gemeinsam, der papa muss anwesend sein um das kleine in ein wärmendes tuch zu hüllen wenn das "seelenbad" beendet ist! dann bleib noch ein wenig allein im wasser, lass etwas heisses wasser nach. sollte nun eifersucht beim grossen bestehen so kann er in die wanne um mit mama zu kuscheln oder platscheplatsche-spiele zu machen
jamie, du wirst sehen, offene seelen und herzen werden frieden, gelassenheit, heiterkeit, freude und zusammenhalt bringen für euch alle
als Nr. 2 zu uns kam, war unser sohn schon fast 2 jahre bei uns. als wir die zusage hatten, ein kind zu bekommen, haben wir unseren sohn darauf vorbereitet, und bei jeder autofahrt in richtung süden meinte, er, wir holen nun sein geschwisterchen ab.
schließlich kam der heißersehnte anruf, trotz "vorlaufzeit" kam er eben doch wie aus heiterem himmel, und bis wir alles geregelt und organisiert hatten, verliefen noch 3 monate. für unseren sohn war klar, daß er selbstverständlich mitfährt und die kleine abholt.
so war er schon mal voll involviert. er ging mit zur behörde und nahm das kind entgegen.
positiv fand ich den mehrwöchigen aufenthalt vor ort, wo wir 4 alleine auf uns gestellt waren. unsere kinder verstanden sich von anfang an gut miteinander, endlich hatte sohnemann jemanden zum toben und spielen, und ihm war ratzfatz klar, daß er nun endlich jdn. an seiner seite hatte.
von unserer tochter haben wir eine umfassende info mit bild bekommen, und mir war klar, das ist meine tochter f.
als wir sie dann in die arme gesetzt bekamen, brüllte sie wie am spieß, und ich wußte, das würde nicht leicht - und das war es auch nicht.
im hotel hatten wir das schwimmbad quasi für uns alleine, nachmittags ging ich wenn es die zeit zuließ, oft mit den kindern ins wasser, wenn unsere tochter schlief, spielte ich mit unserem sohn dort, wenn die tochter wach war, dann holte ich sie und nahm sie auf dem arm mit, wieder geschrei und eifersucht von sohnemann. trotzdem hielt ich daran fest - und ich freute mich auch, daß die beiden sich mochten und miteinander spielten oder sich mein sohn zu ihr ins bett setzte.
das mit dem fremdsein kenne ich aber auch. bei unserer tochter war das gefühl ganz anders als zum sohnemann, obwohl ich wußte, das ist sie, war es trotzdem anders. natürliczh habe ich meine kinder oft verglichen, aber ich lasse es, jedes ist anders und das akzeptiere ich auch.
aber dieses fremdsein hatte ich bei meinem sohn. als wir wieder zurück in d waren, dachte ich mir, schade, daß dieses kind so gar nichts von mir hat. aber dann ermahnte ich mich, ich wollte diesen weg gehen, und jetzt muß ich ihn gehen, und das hat mir geholfen, er ist mein sohn, auch wenn er eben ein kind seiner h-mutter und ein kind seines landes ist.
die a-vermittlerin damals sagte, ich könnte froh sein, daß sie so reagiert, dann sei sie noch bindungsfähig, das habe ich dann erstmal so stehenlasse, und die eingewöhnung brauchte ihre zeit. nach 10 monaten schlie0ßloich war sie bei uns angekommen, sie war unser kind, und von da an enwickelte sie sich wie ein vulkan!
ich kann dir aus eigener erfahrung sagen, laß dir zeit, es kommt schon. es ist schön, wie du dir gedanken machst, und das ist gut. vergleiche mit beiden ist wie äpfel mit birnen vergleichen. ich bin davon überzeugt, daß ihr alle noch eins werdet, aber das braucht zeit, bei unserer tochter hat das ewig gedauert, weil sie z.b. eine aversion gegen männer hatte. aber das hat sich gelegt, und da muß man dem kind einfach die zeit geben, die es braucht, immer wieder angebote machen - und eines tages, das wirst du sehen, kommt sie von ganz alleine.
im übrigen weißt du ja auch nicht, was das kind vorher erlebt hat, und ich kann dir sagen, jeder weg führt anders zum ziel. bie unseren beiden adoptionen verlief auch jede anders. und selbst heute habe ich noch den eindruck, betrachtet unsere tochter unseren sohn als l-kind, obwohl er das nicht ist, aber er war 6 monate alt als er zu uns kam und sie ein knappes jahr, und das merkt man eben.
kopf hoch, das wird schon!!
aber ob ihr therapeutische hilfe braucht, das glaube ich nicht, eher viiiiiiiiiiiiel zeit und eine engelsgeduld, und laß dir gesagt sein, das zahlt sich aus!!
und spannt vielleicht noch großeltern oder onkel und tanten mit ein!!
@pingsdorf ist nicht böse gemeint, aber deine Kinder sind beide keine leiblichen Kinder, deshalb lässt sich das in meinen Augen nicht wirklich vergleichen. Glaub mir es ist etwas völlig anderes, besonders, wenn das leibliche Kind schon vorher da war. Jamis Gefühle beschreiben im Grunde sehr klar den Unterschied, den man als Adoptivmutter in den meisten Fällen nicht kennenlernt und deshalb vielleicht auch nicht verstehen kann. Auch in der Liebe zu den leiblichen Kindern kommen Unterschiede vor. Ist ja klar, weil jedes Kind anders ist. Aber da findet man immer die kleinen Eigenheiten, die man kennt aus einem der Herkunftszweige.
mit leibl. und A-kind kann ich nicht dienen, aber in erster linie ging es mir um die eingewöhnung des 2. a-kindes und um die gefühle und eifersucht beim 1. und da meine ich, kann ich schon mitreden.
na ja, jamie, du kannst meine antwort somit überlesen.
nix für ungut und schönen tag noch, muß weitermachen!
mit leibl. und A-kind kann ich nicht dienen, aber in erster linie ging es mir um die eingewöhnung des 2. a-kindes und um die gefühle und eifersucht beim 1. und da meine ich, kann ich schon mitreden.
das hab ich schon verstanden und bestimmt nicht in Frage gestellt, Wer kennt das nicht bei zwei Kindern.
ich meinte natürlich auch nicht, dass man deine Antwort überlesen muss. Mir ging es darum, dass hier eine Adoptivmutter sehr ehrlich den Unterschied erkennt und ausspricht. Das eine ist ihr Kind schon lange vor der Geburt, das andere erst einmal nicht.
Das ist eine vertrackte Situation, in der wahrscheinlich besonders wir Herkunftsmütter die Luft anhalten und hoffen, dass sie sich Hilfe sucht, oder es wie auch immer schafft. Und ich wollte das nicht so leicht weggewischt sehen, wie das erste Zähnchen oder so.
Ich finde manchmal gute Gedanken in der Antroposophie, bzw. bei Rudolf Steiner (ich weiss das ist verpönt in gewissen Kreisen) Er sagt, dass Kinder in den ersten sieben Lebensjahren aus der Energie ihrer Bezugspersonen schöpfen, leben und geprägt werden. Danach beginnt sich nach und nach stärker das Eigene, das Blut usw. in den Vordergrund zu schieben. Das ist eine große Chance für eine Adoptivmutter und ihr Adoptivkind, eine stabile Bindung und tragende liebevolle Beziehung aufzubauen.
Darum finde ich Urmelis Beitrag auch so hilfreich und gut.
ich finde deinen beitrag sehr passend zum thema, eigentlich schreiben wir beiden ja genau das gleiche nur mit einem anderen familienhintergrund es braucht zeit, viel geduld und zuneigung um zur familie zusammen zu wachsen
liebe grüsse, urmeli
Hi Pino,
mit leibl. und A-kind kann ich nicht dienen, aber in erster linie ging es mir um die eingewöhnung des 2. a-kindes und um die gefühle und eifersucht beim 1. und da meine ich, kann ich schon mitreden.
na ja, jamie, du kannst meine antwort somit überlesen.
nix für ungut und schönen tag noch, muß weitermachen!
ich denke pingsdorfs beitrag ist ebenso so hilfreich wie meiner und dient dem gegenseitigen verstehen sie schrieb sehr offen und fundiert trotzdem danke für die blumen, wenn ich im nachhinein lese, war mein beitrag doch sehr persönlich, aus dem bauch raus geschrieben und böse zungen könnten ihn als seelen-striptease auslegen
wenn adoptiveltern mehrere kinder erziehen, so hat jedes kind einen anderen lebenshintergrund, da muss einiges MEHR gemeinsam mit den kindern verarbeitet werden als in unserem fall. und später bei der suche und dem ersehnten finden muss auch gemeinsam mit mehr als einem oder zwei abgebenden eltern aufgearbeitet werden, insofern es sich nicht um adoptierte geschwisterkinder handelt
liebe grüsschen und in die emsige diskussionsrunde, urmeli
pino, frau dr. bettina bonus (buch: mit den augen eines kindes sehen) schreibt genau dasselbe: daß die kinder (bis zu welchem alter weiß ich nicht mehr, habe ein schlechtes zahlengedächtnis) in den ersten jahren (bis in die schulzeit rein) von positiven energien zehren, bis mit beginn der vorpubertät die ersten positiven energien wegfallen und sie dann sozusagen durch ihre traumata in ein schwarzes loch fallen. und hier muß dann die heilende erziehung durch die a-eltern einsetzen und früchte tragen. und mit viiiiiiiel geduld, liebe und sachverstand können diese kinder geheilt werden, aber dazu braucht es irrsinnig viel zeit, und manchmal sind die kinder dann schon längst erwachsen (bis ca. 30), dann erst kann man von heilung sprechen. und in der pubertät schlagen eben diese traumata voll durch. daher empfehle ich jedem, der mit fremdplatzierten kindern zu tun hat, die lektüre dieser beiden bücher. denn dann kann man mit den "auswüchsen" besser umgehen und die kinder anders anpacken.
da schreibt sie eben auch, daß die anstrengungsverweigerung die markanteste auswirkung ist und man ihr nur angemessen begegnen kann, wenn man die kinder auf hohem niveau fordert, also bei guter/hoher intelligenz aufs gymnasium (etc.) schickt, sie ein instrument spielen lernen läßt, zimmer aufräumen etc. und eben notfalls immer dabei ist, wenn sie ihrer arbeit nachgehen. anfangs hatte ich damit enorme schwierigkeiten, aber jetzt, wo ich das weiß, bin ich (oder eben jd. anders) z.B. dabei, wenn er trompete spielt, und dann macht er auch was. da er bei den hausaufgaben daheim blockiert (muß für 2 kidner da sein), muß er (leider) ins silentium, aber danach lasse ich mir den eintrag im ha-heft zeigen und die aufgaben dazu, und wenn er alles aufgeschrieben hat und ich abgehakt habe, dann gibt's 10 cent zur belohnung, ja, belohnung ist ganz wichtig, immer die kinder loben (vergißt man aber oft), stolz auf sie sein, das motiviert sie, und wenn es nur 10 cent sind, aber damit kann ich sie dann doch kriegen.
alles in allem eine arbeitsintensive (aber auch schöne) zeit, weil man an den kindern nah dran ist (z.b. hat es mein sohn gerne, wenn ich ihn zum trompetenunterricht begleite) (nah dran sein ist auch wichtig!).