Warum interessiert sich kaum jemand dafür, ob Adoption für Adoptierte wirklich das vermutete Honigschlecken ist, an das manche glauben, wenn sie von "geretteten" Kindern hören, lesen oder sehen.
Viele Grüße, Mausi
Sehr geehrte Frau Kuhr,
oben genannte Frage ist eine wirklich berechtigte Frage. Ich habe meinen Sohn am 29. Sept. 2 0 0 9 nach 35 JAHREN - 7 MONATEN und 13 TAGEN das erste Mal gesehen.
Ich wurde von meiner Mutter und einer Sozialarbeiterin zu der Kindesabgabe regelrecht genötigt , habe immer mit einem schlechten Gewissen leben müssen, wurde von vielen Leuten für * meine Tat * verachtet. Mein Sohn hat erst vor kurzer Zeit durch seine Abstammungsurkunde, die er zum Heiraten benötigt, von der Adoption erfahren. Ich kannte genau eine Stunde seinen Wohnort, habe mich in den Wagen gesetzt, bin 140 KM geflogen und habe dann Erlebnisse aus seiner Juend gehört, die dazu beitragen, dass ich mich nun noch viel schlechter fühle.
Eine Adoption ist nicht immer ein Freifahrtschein in eine gute Zukunft.
ich hoffe, du findest hier z.t. antworten auf deine fragen und einen guten austausch.
wie war denn das zus.treffen mit deinem sohn, wie ist es euch dabei ergangen (abgesehen davon, daß du dich jetzt schlechter fühlst), hat dein sohn erst anläßlich seiner heirat von seiner adoption erfahren, wie geht er nun damit um, haben seine a-eltern ihn vorher drüber informiert, fühlt er sich angelogen, und bleibt ihr in verbindung?
ich selber habe 2 kinder adoptiert und male mir immer wieder aus, wie es ist, wenn wir mit den wurzeln zus.treffen...
ich hoffe ihr werdet das (hoffentlich eintretende)treffen mit den eltern eurer kinder genauso positiv erleben dürfen, wie wir es gemeinsam mit unserer tochter erleben konnten. ich kann nur eins sagen, wir adoptiveltern sind es unseren kindern schuldig ein gemeinsames "wir" zu schaffen, gemeinsam mit den eltern wenn es nur irgendwie möglich ist. manchmal ist das finden bei auslandsadoption ja nicht so einfach, wir hatten da sehr viel glück und viele schutzengel und helfer die uns zur seite standen
das leben ist um vieles einfacher wenn wir "zweiteltern" besitzanspüche aussen vor lassen und das suchen/finden/treffen mit offenen herzen und ohne jegliche wertung gegenüber den eltern "in angriff" nehmen.
unsere tochter hat seit dem treffen mit ihrer mutter riesenfortschritte gemacht in punkto selbstvertrauen, eigenständigkeit, offenheit und vor allen dingen sie hat sich getraut ihren "angebeteten" an sich ranzulassen, die junge dame hat nun seit wochen einen festen freund und ist somit in der runde der beziehungsfähigen gelandet kein misstrauen, kein zu starkes klammern, keine eifersucht und keinerlei verlustängste gegenüber ihrem schatz ich kann hier nicht sagen wie glücklich ich darüber bin der junge mann ist im übrigen sehr höflich und weiss, wo er aufhört mit seinem werben, aber ich habe ja mal in punkto "aufklärung" wie sie bei uns ablief was hier geschrieben. also die junge dame ist so wie ich in sachen sexualität usw, die lässt nicht gleich "jeden ran"
ich habe langjährige und enge freundschaften mit erwachsenen adoptierten und abgebenden eltern, viele dieser freunde bezeichnen sich selbst als beziehungsunfähig, bedingt durch ihre erfahrungen. viele dieser betroffenen leiden, bedingt durch den schnitt, die trennung und auch durch lügen und verdrängen ihnen gegenüber LEBENSLANG unter übermässig starken verlustängsten.
also, lange rede kurzer sinn, suchen und finden wann immer es nur möglich ist
.... ich habe langjährige und enge freundschaften mit erwachsenen adoptierten und abgebenden eltern, viele dieser freunde bezeichnen sich selbst als beziehungsunfähig, bedingt durch ihre erfahrungen. viele dieser betroffenen leiden, bedingt durch den schnitt, die trennung und auch durch lügen und verdrängen ihnen gegenüber LEBENSLANG unter übermässig starken verlustängsten.
also, lange rede kurzer sinn, suchen und finden wann immer es nur möglich ist
liebe grüsse, urmeli
Liebe Urmeli,
das kann ich absolut unterschreiben....
Und ich wünschte mir von ganzem Herzen, wenn es sein muss, das ein Kind adoptiert wird, dass es eine solche Mutter wie dich, oder Pingsdorf bekommt. Da kann doch nixe schief gehen...
im fall unserer tochter haben wir "nur" die geschwister, ich hoffe einfach inständig, daß sie in ihrer stadt geblieben sind, dann wird's vielleicht was mit dem finden.
momentan ist das gnädige fräulein gerade mal 9 jahre alt und bereitet sich auf die erstkommunion vor, dann im nächsten schuljahr die weiterführende schule und und und, da ist erstmal für wurzelsuche kein platz - allerdings kalkuliert sie schon fest mit ein, daß wir ihr herkunftsland mit ihr bereisen.
bei sohnemann werden wir wohl nicht fündig, muttern ist abgetaucht, und selbst da male ich mir aus, wenn sie eines tages vor uns stehen würde (und wir das vielleicht auch merken)...
tja, man weiß halt nicht, was kommt und wie's kommt, auf jeden fall, eins weiß ich, es kommt entweder wie's kommen soll und wenn nicht, dann erstens anders und 2. als man denkt...
wie war denn das zus.treffen mit deinem sohn, wie ist es euch dabei ergangen (abgesehen davon, daß du dich jetzt schlechter fühlst), hat dein sohn erst anläßlich seiner heirat von seiner adoption erfahren, wie geht er nun damit um, haben seine a-eltern ihn vorher drüber informiert, fühlt er sich angelogen, und bleibt ihr in verbindung? viele - neugierige - grüße von pingsdorf
Hallo pingsdorf,
ich habe dem ersten Treffen mit meinem Sohn alles unter dem Beitrag - meine Geschichte - berichtet.
Es hat mir erzählt, dass er durch Jahren durch Zufall Unterlagen gefunden hat, aus denen die Adoption hervor ging. Allerdings gab es in den Unterlagen keinen Namenshinweis ????
Er hat seine A-Eltern nicht angesprochen und alles in sich hinein gefressen. Nach seinen Angaben will er immer gespürt haben, dass er anders als die Familie und Verwandten ist. Auch mit dem älteren Bruder hatte er nicht das beste Verhältnis. Er sagte mir, dass er immer der Aussenseiter der Familie war.
Zur Heirat mußte er eine Herkunftsurkunde haben. In dieser Urkunde, ich habe diese gesehen, stand mein Name, meine damalige Adresse und in Bezug auf den Vater "unbekannt". Das hat mich echt geschockt. Von Unbekannt bin ich nicht schwanger geworden und ich erinnere mich, dass ich auch nicht nach dem Namen des Vaters gefragt wurde.
Er hat für sich entschieden, dass er mit seiner A-Mutter bald ein Gespräch führt. Er fühlt sich belogen und ist böse auf diese Frau.
In dem Zusammenhang erzählte er auch, dass er von der Frau nicht gerne in dem Arm genommen wurde. Ich fragte, ob der Bruder ein l-oder A-Kind ist. Das weiss er auch nicht, da er nie mit jemanden gesprochen hat. Der Bruder ist älter und schon länger verheiratet. Ich habe mir schon Gedanken gemacht. Vielleicht ist der Bruder ebenfalls ein A-Kind und frisst auch alles in sich hinein. Nach dem Verhältnis zum dem A-Vater befragt, meinte Nico, dass er diesen gerne mochte und der Vater auch mehr zu ihm tendierte. Hier vermutet er, dass es an das gemeinsamen techn. Interesse gelegen haben kann. Leider ist der A- Vater vor ca. 12 Jahren verstorben. Bei dieser Gelegenheit hat er mir dann gesagt, dass er auch sein Erbanteil nicht erhalten hat. Seinerzeit soll die A-Mutter das Erbe für 10 Jahre festgelegt haben. Die 10 Jahre waren im vergangenen Jahr vorbei und die Mutter will den Betrag erneut für weitere 10 Jahre fest angelegt haben.
Er geht davon aus, dass von seinen Erbe nichts oder nicht mehr viel vorhanden ist und er legt auch keinen Wert mehr darauf.
Nachfolgende Aussagen von Nico haben mir viel gegeben;
Die Finanzierung für mein Haus ist überschaubar, ich habe keine roten Zahlen auf dem Konto und ein Dach über dem Kopf. Ich bin nicht materialistisch eingestellt und zufrieden.
Das hat mich ungemein beeindruckt.
Natürlich möchte ich ihn sehen, am liebsten täglich, doch wegen der schwierigen Probleme meiner Tochter geht das nicht so einfach. 35 Jahre kann man nicht aufholen und nun verliere ich wieder wertvolle Zeit. Es ist zum Verzweifeln.
In den vergangen Tagen rotieren meine Gedanken nur um ihn. Kann es sein, dass der große Bruder leiblich ist, der Vater gerne ein weiteres Kind wünschte und die A-Mutter kein weiteres Kind bekommen konnte. Mir erschien die Frau sehr alt. Nico meinte das sie um die 75 Jahre ist, deshalb meine Gedanken. Ist schon seltsam, dass er nicht genau ihr Geburtsdatum wusste. Alles Fragen auf denen ich keine Antworten finde.
Ich möchte einmal kurz darauf aufmerksam machen, dass das hier eigentlich der Faden einer Journalistin zu "H-Eltern auf der Suche nach einem Kind" ist Die Beiträge, die ich hier lese, sind sehr interessant, aber später sucht man die garantiert nicht in diesem Faden.
Deswegen antworte ich jetzt hier nicht, obwohl ich es zu gerne täte ...
viele adoptierte der "neuzeit" haben second hand mütter und väter, wie pingsdorf oder meine wenigkeit. nur kennt ihr sie ja nicht alle, ich kenne aber viele die so sind wie wir
ich kenne pingsdorf ja gar nicht, aber sie ist echt am überlegen für ihre adoptivkinder und ich schätze ihre fundierten und menschlichen beiträge hier sehr, sie hat das herz auf dem rechten fleck
schief gehen kann immer was, wir "urmels" hatten halt glück im leben
aber ich mache nun mal kurz einen abstecher in punkto umgang mit adoptivkindern. ich bin und war immer die unbequeme in sachen ado, hinterfragte schon vieles bei der adobewerbung sowie bei der erziehung einer adoptierten. was kriege ich von weichgespülten adoeltern zu hören urmeli, DU hast ein problem, DU suchst zuviel und hinterfragst alles
aber urmelis adotochter, da wo die adomutter ja anscheinend probleme hat hatte bisher keine therapie nötig, s'urmeli selbst auch nicht, ebenso mann und leiblicher sohn. die "weichgespülten", da wo die welt immer nur schön ist... deren adokinder haben schon fast alle therapie gemacht, oder es ging gleich die ganze familie in therapie. also ich spreche nun von den adofamilien die ich persönlich kenne!!! weiss nicht, wie das bei anderen ablief
lange rede, kurzer sinn am besten nicht den weichzeichner einstellen, sondern vom ersten tag an offen reden und nicht so tun, als wäre frau mama die "leibliche". ich kann gut damit leben "second hand mama" zu sein, ich bin halt zweite wahl. BITTE ihr lieben adoptierten und ersten eltern, macht euch mal bewusst, adoeltern sind zweite wahl!!!
ich hoffe nun ein paar gedankenanstösse gegeben zu haben
liebe grüsse, urmeli
Liebe Urmeli,
das kann ich absolut unterschreiben....
Und ich wünschte mir von ganzem Herzen, wenn es sein muss, das ein Kind adoptiert wird, dass es eine solche Mutter wie dich, oder Pingsdorf bekommt. Da kann doch nixe schief gehen...
klar, wir haben den faden etwas überzogen, aber ich denke wir sind am reden, ist doch im grunde genommen wurscht, hauptsache wir haben einen guten austausch
eine admine könnte den strang ja verschieben, wenn es wirklich nötig erscheint
grüsschen, urmeli
Ich möchte einmal kurz darauf aufmerksam machen, dass das hier eigentlich der Faden einer Journalistin zu "H-Eltern auf der Suche nach einem Kind" ist Die Beiträge, die ich hier lese, sind sehr interessant, aber später sucht man die garantiert nicht in diesem Faden.
Deswegen antworte ich jetzt hier nicht, obwohl ich es zu gerne täte ...
Zitat von Pingsdorfdanke chiara, das geht runter wie öl. .....
tja, man weiß halt nicht, was kommt und wie's kommt, auf jeden fall, eins weiß ich, es kommt entweder wie's kommen soll und wenn nicht, dann erstens anders und 2. als man denkt...
BITTE ihr lieben adoptierten und ersten eltern, macht euch mal bewusst, adoeltern sind zweite wahl!!!
wie meinst du das genau? Die Adoptiveltern haben es gewählt, dass sie "Zweiteltern" sind. Ja, aber die Adoptierten selbst nicht! Wir hatten und haben keine Wahlfreiheit! Wenn ich es selber für mich entscheiden könnte, dann wäre das für mich ein Beweis, das wir auch geschätzt, annerkannt und so angenommen werden wie wir sind. Aber anscheinend sind wir in gewissen Augen nicht genug geschätzt und ich als adoptierter Mensch fühle mich unwohl.
ZitatBITTE ihr lieben adoptierten und ersten eltern, macht euch mal bewusst, adoeltern sind zweite wahl!!!
wie meinst du das genau? Die Adoptiveltern haben es gewählt, dass sie "Zweiteltern" sind. Ja, aber die Adoptierten selbst nicht! Wir hatten und haben keine Wahlfreiheit! Wenn ich es selber für mich entscheiden könnte, dann wäre das für mich ein Beweis, das wir auch geschätzt, annerkannt und so angenommen werden wie wir sind. Aber anscheinend sind wir in gewissen Augen nicht genug geschätzt und ich als adoptierter Mensch fühle mich unwohl.
hi maus, daran bin ich auch hängen geblieben. ich finde die gesetzgebung für adoptierte dermaßen brachial, weil sie uns komplett von unserer herkunft (egal wie die ist und jeder damit umgehen mag) abspaltet. wie alles andere gehandhabt wird, basiert das lediglich auf empfehlungen und unterliegt der freiwilligkeit, ob überhaupt, oder wieviel adoptierte jemals über ihre herkunft erfahren. in nicht wenigen situationen während meiner suche, recherchen an ämter/stellen um meine herkunft klären zu können, bzw. dies zu wollen, hab ich mich von diesen wie vermarktet und verwaltet gefühlt ... aber nie wirklich frei!
ihr seid die eltern!!! wir adoptiveltern sind doch echt zweite wahl, da ihr nicht in der lage wart die kinder zu behalten zu dem zeitpunkt (leider ohne unterstützung,wart ihr eltern damals )(:dunno
also, wir adoeltern sind echt nicht erste wahl, überdenkt einfach mal meine gedankengänge liebe abgebende eltern