mein Kopf und mein Bauch sind sich einig - ich möchte meinen Geburtsnamen wieder annehmen. Hat jemand von euch bereits denselben Schritt gewagt und möchte vielleicht berichten, wie sich die Wege rechtlich und sozial, ich meinen hier also das Umfeld betreffend, gestaltet haben?
Ich freue mich über jeden Beitrag und sende euch herbstliche Grüße. Lilie
soweit ich weiß, ist so eine Namensänderung wegen dem Adoptionsgesetzt nicht möglich. Wir haben hier ein Mitglied (Chris), der wollte es auch. Ich weiß aber leider nicht wie weit er damit ist. Er war einige Zeit nicht hier.
Hallo Jacky, hattest Du damals mit Deiner A.Mutter über Deine Namensänderung sprechen können? Das muß doch total schwierig sein wenn man plötzlich mit einem anderen Namen gerufen wird. Du warst ja bei Deiner Adoption kein Baby mehr. Ich stelle es mir total schlimm vor dermaßen in eine andere Identität gedrängt zu werden.
Den Artikel aus der Süddeutschen verstehe ich nicht ganz. Es würde sich dann doch um eine Erwachsenenadoption handeln. Und in dem Fall kann vertraglich geregelt werden, welcher Name getragen wird. Es sei denn, da hätte sich irgendwann in den letzten Jahren etwas geändert.
Schon bei vielen Volladoptionen wird sich heute für einen Doppelnamen entschieden. Das geht bei einer schwachen Adoption erst recht. Dort sind sogar nachträgliche Änderungen (einvernehmlich) denkbar.
Die einmal getroffene Namensregelung bei Volladoptionen (Minderjährigenadoption) ist an sich unabänderlich. Eine Namensänderung auf dem öffentlich-rechtlichen Wege ist aber dennoch möglich, wenn durch den Namen seelische Probleme entstehen.
der artikel ist von 8/2007. müßte da nicht schon längst ein ergebnis aus karlsruhe vorliegen? die argumentation des anwaltes trifft den kern. adoptierte und alle mit der adoption verbundenen leben rechtlich noch in der steinzeit. adoptierten sollte endlich (auch rückwirkend) diesbezüglich ein wahlrecht eingeräumt werden. sollten erwachsene nicht ein recht haben darüber selber zu entscheiden, wie sie mit ihrer identität umgehen, bzw. wenn sie diese nicht verschleiert sehen wollen? das wäre ein guter, vor allem zeitnaher schritt aus einer längst überholten verlogenen tabuisierung heraus!
Zitat von bonnieder artikel ist von 8/2007. müßte da nicht schon längst ein ergebnis aus karlsruhe vorliegen?
Sowas muss erst einmal durch das so genannte Dreiergremium. Vielleicht wurde die Sache gar nicht zum Entscheid angenommen.
Zitat von bonnieadoptierte und alle mit der adoption verbundenen leben rechtlich noch in der steinzeit.
Richtig. Aber die Verfechter der Volladoption - und die bilden immer noch eine deutliche Mehrheit in Politik, Justiz und Verwaltung - behaupten das genaue Gegenteil. Man sollte sich nur mal den lastigen Wikipedia-Artikel zu "Adoption in Deutschland" ansehen. Da heißt es sinngemäß, die breite Zustimmung in der Öffentlichkeit zur Adoptionsreform 1977 zeige, wie sehr sich das alte System überlebt habe. Welch ein Blödsinn das ist, das wissen leider nur wir als Betroffene.
Um nicht missverstanden zu werden: Das alte System war auch schon besch..., aber was danach kam, stellt alles in den Schatten.
Zitat von bonnieadoptierten sollte endlich (auch rückwirkend) diesbezüglich ein wahlrecht eingeräumt werden. sollten erwachsene nicht ein recht haben darüber selber zu entscheiden, wie sie mit ihrer identität umgehen, bzw. wenn sie diese nicht verschleiert sehen wollen? das wäre ein guter, vor allem zeitnaher schritt aus einer längst überholten verlogenen tabuisierung heraus!
Wieder richtig. Aber die Politik ist auf dem Ohr taub. Adoption ist ja soooooooooooo was Schönes!
wie lange der durchmarsch durch gremien dauert und wie der weg ist, weiß ich leider nicht. tjaaa die breite öffentlichkeit, staat, politik, justiz trifft es ja nicht persönlich was sie da verzapfen, es sei denn der kostenaufwand für alternativen (statt adoption) reguliert rechte. die propagierte vorstellung von glücklichen kindern in heilen familien ist in der breiten öffentlichkeit da schon um einiges angenehmer und einleuchtender. wer macht sich, außer den betroffenen, denn dann noch gründlicher einen kopf darum?
mit dem 'guten alten' inkognito und tabu ist es offenbar auch heute noch einfacher, mit einem schwung sämtliche alternativen zu adoption, plus der sogenannten 'schande' zu schreddern. was nicht sein darf gibt es dann einfach nicht mehr, wird radikal ausgelöscht, und schon sind probleme gelöst - rechtlich! das bedürfnis nach realität, realer identität könnte adoptierten allerdings leicht als undankbar ausgelegt werden. dazu würde die rückbenennung vermutlich mit einigen illusionen aufräumen müssen, dann lieber nicht an bestehendem rühren ... meinem eindruck nach stört das jetzige a-recht adoptionswillige am wenigstens, sonst wären sie schon längst auf die barrikaden gegangen, nur, im grunde sind sie durch den überhang an bewerber an vermittlungsstellen ebenfalls zu bittsteller geworden, und jede adoption hilft nun mal, wenn auch nicht uneigennützig, kosten zu reduzieren. die haben dann die a-eltern an der backe. ich glaube, an diesem ineinander verflochtenen verfilzten a-recht wagt sich so leicht niemand mehr so richtig heran mit zeitgemäßen neuerungen, die menschenrechte achten.
Ja. Das undurchdachte Paket der Familienrechtsreform wurde 1976 geschnürt und trat am 01.01.1977 gnadenlos in Kraft. Wir können uns bei den Sozialliberalen "bedanken", die auch ansonsten vieles auf den Kopf gestellt haben. Im Grunde sind wir seither gar kein Rechtsstaat mehr. Adoption gehört abgeschafft. Besser heute als morgen.
Zitat von bonnie... tjaaa die breite öffentlichkeit, staat, politik, justiz trifft es ja nicht persönlich was sie da verzapfen, es sei denn der kostenaufwand für alternativen (statt adoption) reguliert rechte. die propagierte vorstellung von glücklichen kindern in heilen familien ist in der breiten öffentlichkeit da schon um einiges angenehmer und einleuchtender. wer macht sich, außer den betroffenen, denn dann noch gründlicher einen kopf darum?
Solange die Öffentlichkeit noch an das alte Muster glaubt, wird sich nichts ändern lassen. Ich treffe wöchentlich neue Menschen, die glauben, dass Adoption was Schönes und nützliches ist. Wenn man/frau Einwände vorbringt, selbst wenn die sogar "einleuchten", dann kommt immer die Gegenfrage: "Ja wollen Sie die Kinder lieber in schmutzigen Heimen sitzen lassen?" Die sich daran anschließende Diskussione wird schon gar nicht verstanden ...
Zitatdas bedürfnis nach realität, realer identität könnte adoptierten allerdings leicht als undankbar ausgelegt werden. dazu würde die rückbenennung vermutlich mit einigen illusionen aufräumen müssen, dann lieber nicht an bestehendem rühren ...
Könnte? Ich denke, das war noch nie anders gewesen, denn das schlechte Gewissen, von dem viele Adoptierte berichten, wenn sie von der Herkunftssuche sprechen, kommt ja nicht aus ihrem eigenen Verständnis heraus. Irgendjemand muss ihnen das ja eingeimpft haben. Dieser "irgendjemand" ist unsere Gesellschaft.
Zitatmeinem eindruck nach stört das jetzige a-recht adoptionswillige am wenigstens, sonst wären sie schon längst auf die barrikaden gegangen, nur, im grunde sind sie durch den überhang an bewerber an vermittlungsstellen ebenfalls zu bittsteller geworden, und jede adoption hilft nun mal, wenn auch nicht uneigennützig, kosten zu reduzieren. die haben dann die a-eltern an der backe.
So muss man das wohl sehen und wenn man das begriffen hat, geht das berühmte Messer in der Tasche dann endgültig auf.
Zitatich glaube, an diesem ineinander verflochtenen verfilzten a-recht wagt sich so leicht niemand mehr so richtig heran mit zeitgemäßen neuerungen, die menschenrechte achten.
Zeitgemäß tendiert man eher dazu noch mehr Menschen ein AdoptionsRECHT einzuräumen! Und das laufende Verfahren zu vereinfachen! Die sehen überall die verwahrlosten Kinder und die getöteten Säuglinge, dazu die Schwangerschaftsabbrüche. Ist doch klar, dass die Leute denken Adoption wäre etwas gutes! Deshalb auch immer wieder das Argument mit den Kinderheimen! Was Adoption rechtlich und seelisch bedeutet, wissen die meisten doch gar nicht!!! Für die ist das nur ein anderes Wort für "Kinder retten"! Die wissen es nicht besser!!!
also hat auch niemand aus der breiten Öffentlichkeit ein Interesse dieses Gesetz menschenwürdig zu machen! Die denken nämlich, dass es menschenwürdig wäre!!!
ZitatSolange die Öffentlichkeit noch an das alte Muster glaubt, wird sich nichts ändern lassen. Ich treffe wöchentlich neue Menschen, die glauben, dass Adoption was Schönes und nützliches ist. Wenn man/frau Einwände vorbringt, selbst wenn die sogar "einleuchten", dann kommt immer die Gegenfrage: "Ja wollen Sie die Kinder lieber in schmutzigen Heimen sitzen lassen?" Die sich daran anschließende Diskussione wird schon gar nicht verstanden ...
cornelia, das von dir beschriebene unverständnis für bedürfnisse betroffener fing bei mir in der a-familie/a-verwandtschaft und umfeld an. dankbarkeit war darin tatsächlich ein ausgesprochen wirksames druckmittel.
setzte sich innerhalb der gesellschaft fort, und ging vor ca. zehn jahren durch meine suche an ämter, AGericht, JÄ und vermittlungsstelle weiter.
danach dann in der herkunftsfamilie. werd ich nie vergessen den satz meiner ältesten 'schwester', wie empört sie in einem relativ oberflächlichen gespräch über meine a-eltern reagierte, die ich auch so nannte: 'das sind doch wohl deine RICHTIGEN eltern gewesen, wie kannst du sie so nennen!' wußte, bzw. wollte gar nichts über diese zeit erfahren. sie meinte damit nicht etwa, ich wäre ja nicht elternlos geblieben, sie wollte damit klarstellen, daß sie als nahe verwandte rechtlich ja nichts mehr mit mir zu tuen hätte, und demzufolge mir weder auskünfte noch antworten auf fragen geben bräuchte (da fehlt mir ja fast alles) - aber es saß. (cornelia, ich glaube sie und deine mutter würden sich blendend verstehen). na ja, ist ihre art mit problemen umzugehen, strategien zu entwickeln die verwirren, ablenken, abschrecken und mundtot machen. viel zeit bleibt ihr nicht mehr ihr inkognito-schutzschild mal abzustellen, sie ist inzw. 77, aber ich habe da kaum noch hoffnung.
die schlußlichter im unverständnis bildeten meine erwachsenen kinder. das ist am allerschlimmsten für mich, ihr unvermögen mit dieser situation umzugehen, ein einziges ringen um verständnis - abergerade weil ich dermaßen tabugeschädigt bin und diesbezüglich das maß voll, nicht mehr bereit war, adoptionsprobleme weiterhin totzuschweigen, kamen diese innerhalb der familie dann auf den tisch. mit dem inzw. langjährigen kampf um klärung, wer meine leiblichen eltern sind/waren, den gründen der abgabe, den 'blinden' flecken in biographie, ersten lebensjahre usw., und den aus kontakt resultierenden problemen und konflikten mit der h-familie, den unvorstellbaren auf-und-ab's, waren sie eindeutig überfordert. das heißt, sie entzogen sich dem ganzen indem sie nicht mehr kamen, oder das thema adoption mieden wie der teufel das weihwasser. aber wie könnte ich von ihnen verständnis erwarten, wenn es dies auch sonst nirgendwo gibt? als sie klein waren, hab ich mein adoptiert-sein kaum angeschnitten, weil es für mich so schmerzhaft war, und sie vielleicht angst bekommen könnten, daß ihnen ähnliches passiert. und heute, wo ich darüber reden kann ... war ja auch nicht nett von mir ihnen das anzutun, eine bis dahin quirlig dynamische mutter durch aufarbeitung dann wie gelähmt und umgewandelt erleben zu müssen. klar ist das auch für (erwachsene) kinder eine ungewohnte schwer auszuhaltende situation, wenn vorher alles anders war, mensch plötzlich nicht mehr wie gewohnt funktioniert, bzw. die kraft dafür fehlt. fazit: außer von meinem mann konnte ich von meiner familie kein verständnis oder rückhalt erwarten, das haben mir argumente in heftigen diskussionen über adoption und identität gezeigt. sie wissen einfach nicht wie das ist, weil sie eltern und lebensverlauf kennen, bis auf ihre großeltern, tanten und onkel meinerseits, und dagegen sperren sie sich, weil es mich so mitnimmt. sie können nicht nachempfinden, was durch adoption fehlte, verloren ging.
irgendwann hieß es dann: 'warum ich nicht begreifen will, daß adoption doch etwas gutes ist, und ich da nur einzelfall .... und das, obwohl sie hautnah mitbekamen, welche probleme adoption auch hinterher noch aufwirft! meine schwie-to rundete das ganze noch ab mit: 'wenn sie keine eigenen bekommen hätten, hätten sie wahrscheinlich auch adoptiert', in dem moment wie ein schlag ins gesicht. und was ich mir von eltern/familie verspreche, die mich sowieso nicht wollten, und einer familie, die sich heute noch so verhält als hätte sie nichts mit mir zu tun, und, ob es mir lieber gewesen wäre im heim aufzuwachsen ... in den letzten zehn jahren konnte ich ja weder etwas in richtung herkunft bewegen, noch klären, noch damit abschließen, und bekomme bis heute den kopf nicht frei. adoption ist lebenslänglich.
allgemeiner tenor war: warum ich mir diese suche antue, es nicht einfach lasse, mir mein leben damit ruinieren will etc., und, es gäbe ja noch sie. klar gibt es noch sie, aber ich hatte nun mal erst nach ihnen zeit und ruhe, mich um meine eigenen belange und bedürnisse zu kümmern. da werd ich den teufel tun und mir vorschreiben lassen wo es lang geht. ich war lange genug immer für sie da. irgendwann hab ich dann aus verzweiflung und enttäuschung dicht gemacht, mir fehlte die kraft für ihre eingeforderte normalität, mensch ist kein automat.
genau genommen zieht sich die tabuisierung, inkognito, a-'recht', plus der manchmal nicht enden wollenden suche nach eltern, familie, erklärungen, fotos, akten, die entweder nichts aussagen oder nie gefunden werden (aus daten'schutz'gründen, rechtliches abpalten legitimiert aussitzen, wäre sicher einiges seitens JÄ, skf, landschaftsverband vermeidbar gewesen) - dann bis in die nächste generation hinein. adoption macht vieles kaputt. die rückseite der medaille sieht bei adoptierten oft nicht viel anders aus.
ZitatKönnte? Ich denke, das war noch nie anders gewesen, denn das schlechte Gewissen, von dem viele Adoptierte berichten, wenn sie von der Herkunftssuche sprechen, kommt ja nicht aus ihrem eigenen Verständnis heraus. Irgendjemand muss ihnen das ja eingeimpft haben. Dieser "irgendjemand" ist unsere Gesellschaft.
das KÖNNTE steht für die hoffnung, daß a-eltern der neuen generation ihre hausaufgaben machen und probleme der adoptierten erkennen, ernstnehmen und ihre eltern und herkunft respektieren, mit einbeziehen - ohne loyalitätskonflikte. mein eindruck ist dennoch, erwachsene adoptierte gehen heute nachdrücklicher und selbstbewußter mit ihren bedürfnissen um, machen sich selber ein bild und werden demzufolge weit häufiger eigene entscheidungen treffen, was sie wollen, oder wie sie es hinbekommen mit zwei familien umzugehen, ohne ständig vermitteln und ausbügeln zu müssen.
ZitatSo muss man das wohl sehen und wenn man das begriffen hat, geht das berühmte Messer in der Tasche dann endgültig auf.
halt die tasche weit ab, verletzungen gibt es schon genug.
ZitatZeitgemäß tendiert man eher dazu noch mehr Menschen ein AdoptionsRECHT einzuräumen! Und das laufende Verfahren zu vereinfachen!
unter zeitgemäß verstehe ich eben auch, daß in einer demokratie menschenrechte, menschenwürde mehr bedeutung und beachtung finden (sollten!). da wird dann gern auf a-tradition verwiesen, hat es schon immer gegeben ...
ZitatDie sehen überall die verwahrlosten Kinder und die getöteten Säuglinge, dazu die Schwangerschaftsabbrüche. Ist doch klar, dass die Leute denken Adoption wäre etwas gutes! Deshalb auch immer wieder das Argument mit den Kinderheimen!
ich denke, diese gewichtung lenkt sehr gut davon ab, daß adoption teilweise zum familienplanungs-instrument verkommen ist, wird nicht bei allen adoptionen so sein, hat aber überhand genommen.
ZitatWas Adoption rechtlich und seelisch bedeutet, wissen die meisten doch gar nicht!!! Für die ist das nur ein anderes Wort für "Kinder retten"! Die wissen es nicht besser!!!
also hat auch niemand aus der breiten Öffentlichkeit ein Interesse dieses Gesetz menschenwürdig zu machen! Die denken nämlich, dass es menschenwürdig wäre!!!
nach aktuellem a-recht gibt es nur die inkognito-adoptionsform. die beibehaltung dieser wird kein zufall, sondern bewußt gewollt sein, um bei unstimmigkeiten in geöffneten adoptionen (die lediglich auf empfehlungen und interne absprachen beruhen) wieder auf die rechtliche a-form zurückgreifen zu können - herkunftseltern auf bewährung ... legt damit ein gefälle oben/unten schon fest, besonders schlimm für eltern, bei denen eine adoption hätte vermieden werden können, denn durch dieses system braucht ein wieder-dichtmachen weder begründet noch erklärt werden. ob dieses druckmittel eine ehrliche basis für akzeptanz der herkunft, h-eltern auf augenhöhe möglich macht, wage ich zu bezweifeln.
Liebe Bonni, du bringst es nach meinem Verständnis absolut auf den Punkt
das KÖNNTE steht für die hoffnung, daß a-eltern der neuen generation ihre hausaufgaben machen und probleme der adoptierten erkennen, ernstnehmen und ihre eltern und herkunft respektieren, mit einbeziehen - ohne loyalitätskonflikte. mein eindruck ist dennoch, erwachsene adoptierte gehen heute nachdrücklicher und selbstbewußter mit ihren bedürfnissen um, machen sich selber ein bild und werden demzufolge weit häufiger eigene entscheidungen treffen, was sie wollen, oder wie sie es hinbekommen mit zwei familien umzugehen, ohne ständig vermitteln und ausbügeln zu müssen.[b]
vielleicht kann genau dies dafür sorgen, dass sich in Zukunft Änderungen am Adoptionsrecht ergeben.
[b]ch denke, diese gewichtung lenkt sehr gut davon ab, daß adoption teilweise zum familienplanungs-instrument verkommen ist, wird nicht bei allen adoptionen so sein, hat aber überhand genommen.
auch das entspricht wohl den Tatsachen. Wir wollen ein Kind und können kein eigenes bekommen, na dann adoptieren wir eben eins. Ich hatte selber als junge Frau so mit 20 eine glanzvolle Idee von Adoption. ich habe damals gesagt, dass ich in eine solche Welt kein Kind setzen möchte und dass es schon genug unerwünschte Kinder gäbe, die ein liebevolles Elternhaus bräuchten. Deshalb würde ich eher adoptieren, als gebären. Mit zwanzig hat man erstens oft seltsame Ideale und zweitens auch manchmal Angst vor einer Schwangerschaft und Entbindung. Auf Grund dieser Erinnerung verstehe ich auch oft die naiv anmutende Haltung so vieler Adoptionsbewerber. Wann geht es dabei jemals ums Kind, ist eine Frage, die mich in dem Zusammenhang wirklich beschäftigt. Haben wir je gelernt, dass Kinder schon von Anfang an fühlende, mit einer offenen Seele begabte Menschenwesen sind? Für die Einen werden Kinder zu einer Last in Lebenssituationen, die schon übervoll mit Lasten sind. Für die Anderen sind Kinder sinngebende Wesen, die das Leben froher und reicher machen.
Für wieder Andere sind sie die logische Fortsetzung der Familienreihe. Für Manche sind sie lebendige Kuschel und Umsorgeobjekte. Für Einige sind sie vernachlässigbare, unerwünschte und geprügelte Zeichen eines Versagens auf der ganzen Linie der unrsprünglichen Lebensplanung. Sie werden zu Trost, Hoffnung, Glück, aber auch biographischer Katastrophe, Lebensbremse, Besitz, Frustrationsabbauhilfen und und und.......
Aber wie wir mit ihnen umgehen, ob wir ihnen Wurzeln geben und Flügel, ob wir zu ihnen stehen wie sie als ganze Menschen sind, mit ihrer Herkunft, entscheidet letztendlich über die Qualität menschlicher Zukunft an sich. Kinder sind kleine Menschen, die als große Menschen all das ausleben und weiter tragen,was wir ihnen mitgegeben haben. Kinder kommen um iherer selbst willen, nicht um unsretwillen, weder um uns zu strafen, noch um uns zu beglücken. Eine Gesellschaft, die so mit ihren Kindern umgeht wie die unsere hat versagt. Dazu zähle ich auch die gängige Adoptionspraxis und Gesetzgebung, die aus echter kindzentrierter Sicht anders aussehen müsste.
Und alle, ob Eltern, Adoptiveltern oder Kinderlose sollten sich offen und ehrlich der Frage stellen, wo es ihnen wirklich um Kinder an sich geht.
aber wir haben eben nur denselben Himmel, nicht denselben Horizont und Kinder werden unter jedem Horizont geboren.
Bonni nu bin ich abgeschweift, ich wünsche dir Kraft, du bist auf dem richtigen Dampfer und niemand hat das Recht dich zur Seite zu schubsen.
Zitatvielleicht kann genau dies dafür sorgen, dass sich in Zukunft Änderungen am Adoptionsrecht ergeben.
ja das hoffe ich sehr!
ZitatBonni nu bin ich abgeschweift, ich wünsche dir Kraft, du bist auf dem richtigen Dampfer und niemand hat das Recht dich zur Seite zu schubsen.
macht nichts, hängt ja vieles ineinander. leider bin ich wohl auch etwas vom eigentlichen thema abgekommen. danke für's kraftwünschen und wünsche sie ebenfalls allen, die sie brauchen. nein, zur seite schubsen lass ich mich schon nicht, aber an schubsende JÄ und vermittlungsstellen, die sich hernach sperren, kommt im extremfall wohl keiner vorbei.
Ja dieses Adoptionsgesetz, das der Adoptierte seinen Namen verliert, finde ich besonders schlimm. Und auch meine Schwester sagte, dass es im täglichen Umgang eben auch sehr mühsam und schwer ist, wenn man den Geburtsnamen wieder annehmen und einführen will. Man wird oft halt wieder mit dem Adoptivnamen angesprochen. Auch wenn es nicht absichtlich gemacht wird, verletzt es. Und ich komme mir vor als wäre ich ein Haustier dessen Namen mal so lautet und mal so.