Hir eine Storry, wie eine A.Mutter/Familie darum kämpft, die Geschwister zusammen zu führen. Das JA und andere Institutionen wollen/können nicht helfen! Hat jemand eine Idee, an wen man sich noch wenden kann? Wer da noch helfen kann? Ich kann es nicht fassen, daß das JA sich da so quer stellt!
Wir, Petra und Hans (54 und 52), haben im Dezember 2005 unsere beiden „älteren“ Geschwisterkinder Andrey (9) und Marija (6) adoptiert. Wir erfuhren, dass die beiden einen älteren leiblichen Bruder namens Michail haben, sein Aufenthaltsort sei jedoch nicht bekannt. Michail ist 1995 geboren, jetzt also 11 bis 12 Jahre alt. Bei unserem 2. Russlandbesuch (Adoptionstermin und Abholen der Kinder) fragten wir, was denn aus dem Bruder geworden sei, konnten aber nichts Konkretes erfahren.
In den Osterferien im April 2006 war Andrey mit seinen Sprachkenntnissen so weit, dass er uns erzählte, er habe einen sehr, sehr, sehr guten Freund, der Michail heiße. (Den Begriff „Bruder“ konnte er damals noch nicht anwenden.) Seine Erzählung endete mit „ihr habt vergessen, Michail aus Russland mitzunehmen“. Das ging uns ganz schön unter die Haut.
Am nächsten Tag kam dann „gute Idee – schreibt Brief nach Russland, Michail soll kommen“. Andrey hatte so viel Vertrauen zu uns gefasst, dass er uns von nun an immer wieder von seiner Sehnsucht nach seinem Bruder erzählte.
Mein Mann und ich tauschten uns darüber aus und bei uns entwickelte sich der Gedanke, dass wir Michail ausfindig machen und ihn adoptieren wollten, sofern er zu unserer Familie gehören will.
Wir ließen also in Russland nachforschen und es gelang auch tatsächlich, bereits Anfang Mai einiges über Michail zu erfahren. Er lebt in einem Kinderheim mit Internat und ist adoptierbar. Die russische Partnerin unserer Auslandsadoptionsvermittlungsstelle teilte uns mit, dass, wenn wir schnell einen kompletten Satz der erforderlichen Unterlagen für den Adoptionsantrag zusammenstellen, wir Michail schon im August 2006 kennen lernen könnten.
Im Mai waren wir also bei unserem Jugendamt mit der Bitte, dass unser Sozialbericht aktualisiert werde. Wir gingen davon aus, dass diese Angelegenheit ein „Heimspiel“ sei, dass man uns selbstverständlich ermöglichen würde, die Geschwister wieder zusammenzuführen. Immerhin hatten Michail und Andrey 6 Jahre ihres Lebens gemeinsam verbracht. Der Sozialbericht wird nicht erstellt
Für uns stürzte eine Welt ein, als die Sozialarbeiterin unser Vorhaben mit der Begründung ablehnte, wir müssten als Familie erst weiter zusammenwachsen, der Zeitpunkt für eine neue Adoption sei zu früh. Mit unseren Argumenten drangen wir bei ihr nicht durch. Im Bewusstsein, von dieser Sozialarbeiterin in diesem Jugendamt abhängig zu sein, meinten wir, ihre Entscheidung zunächst hinnehmen zu müssen. Da sie aber gesagt hatte, es sei noch zu früh, gab ich die Hoffnung nicht auf, erschien in etwa 2 monatigen Abständen im Amt und fragte vorsichtig nach.
In der Zwischenzeit fragte ich natürlich auch bei unserer Adoptionsvermittlungsstelle an. Von dort erhielten wir keine Unterstützung. Die Adoptionsvermittlungsstelle legt Wert auf Einvernehmlichkeit mit dem Jugendamt. Außerdem lehnte die Vermittlungsstelle es ab, über uns einen Sozialbericht zu erstellen, da wir zu alt seien. Die Vermittlungsstelle hat uns aber zugesagt, dann für uns tätig zu werden, wenn uns für Michails Adoption vom Jugendamt ein positiver Sozialbericht zugesagt ist.
Die Nachfragen beim Jugendamt führten immerhin dazu, dass die Sozialarbeiterin uns für den Herbst einen Hausbesuch zusagte und unsere Angelegenheit dann prüfen wollte...
Ich verstehe das JA nicht. Sie haben absolut keine Erfahrungswerte und keine Argumente, warum es nicht klappen sollte. Die Familie kämpft so sehr, diesen Jungen zu bekommen, damit die Geschwister wieder vereint sind! Aber es scheint einfach niemand dafür zu sein! Das schlimmste finde ich, daß der Junge adoptierbar ist. Aber anscheinend nicht für diese Familie, in der aber doch die anderen Geschwister glücklich leben! Ja, das JA!!!
Liebe Vulnona, das, und noch viel mehr hat diese Familie schon getan! Es gibt einflußreiche Leute, die würden schon gerne helfen, aber es funktioniert nicht!
Liebe Vulnona, ich füge hier die Textpassagen noch mal ein:
ZitatFür uns stürzte eine Welt ein, als die Sozialarbeiterin unser Vorhaben mit der Begründung ablehnte, wir müssten als Familie erst weiter zusammenwachsen, der Zeitpunkt für eine neue Adoption sei zu früh.
ZitatKurz und gut, wir hatten schon während des knapp 90 minütigen Gesprächs ein ungutes Gefühl. Als sie im Aufbruch begriffen war, fragte ich die Sozialarbeiterin, wann wir beginnen könnten, unsere Adoptionsbewerbungsunterlagen zusammen zu stellen. Da meinte sie zwischen Tür und Angel, sie werde eine weitere Adoption nicht befürworten. Ihre Begründung hatte sie plakativ in wenigen Sätzen parat.
ZitatEin letzter Versuch war ein Besuch beim Landesjugendamt. Er brachte für uns ebenfalls kein günstiges Ergebnis.
1. Das Landesjugendamt hat kein Weisungsrecht gegenüber dem Jugendamt unserer Stadt 2. Wir können auf kein anderes Jugendamt ausweichen und uns von keiner anderen Stelle einen Sozialbericht ausstellen lassen
Ansonsten wurden wiederum Bedenken gegen Heimkinder in Michails Alter angeführt und auf die Risiken hinwiesen, die seine Aufnahme mit sich bringen könnte - für Michail, für seine Geschwister, für den Zusammenhalt der Familie Trotz einer guten Eltern-Kind-Beziehung zu unseren beiden Adoptivkindern sind wir als Adoptionsbewerber abgelehnt. Das Ermessen einer Sozialarbeiterin in einem Amt entscheidet über das Schicksal von drei Kindern und einer Familie.
Ein psychologisches Gutachten befürwortet die Adoption
Ich kürze die weitere Geschichte nun ab:
Wir suchten eine Anwältin für Familienrecht auf, die uns riet, ein psychologisches Gutachten durch eine Gerichtsgutachterin erstellen zu lassen. Das Gutachten sollte nicht nur uns Adoptionsbewerber sondern auch die Kinder einbeziehen.
Parallel sprach ich einen Kommunalpolitiker an, der sich für Bürger einsetzt, die Probleme mit Behörden haben. Dieser Politiker hat wohl auch mit der Sozialarbeiterin telefoniert. Das Ergebnis war jedenfalls, dass unsere Auslandsadoptionsvermittlungsstelle einen Brief erhielt, der die Begründung enthielt, warum das Jugendamt unseren Adoptionswunsch nicht befürworten könne. Wir erhielten eine Kopie dieses Briefs zur Kenntnis.
Nach Einschätzung der Sozialarbeiterin seien wir aufgrund unseres Alters und des Gesundheitszustands des Ehemannes mit der Annahme des 12-jährigen Bruders unserer Kinder überfordert.
Zeitgleich liefen unsere Gespräche mit der Psychologin sowie deren Hausbesuch bei uns.
Seit Mitte Januar 2007 liegt das Gutachten vor. Die Psychologin befürwortet die Adoption von Michail ausdrücklich. Sie bestätigt uns, dass die Adoption unserer beiden Kinder sehr erfolgreich war, dass wir uns der Risiken einer weiteren Adoption bewusst seien und auch in der Lage seien, mit diesen Risiken umzugehen. Man möge den drei Geschwistern die Möglichkeit zu geben, gemeinsam aufzuwachsen.
Eine ärztliche Bescheinigung bestätigt meinem Ehemann, dass bei ihm keine ansteckenden Krankheiten, lebensverkürzenden Krankheiten, psychischen oder psychosomatischen Beeinträchtigungen, Krankheiten und Behinderungen, die die Erziehungsfähigkeit wesentlich herabsetzen sowie auch keine Suchterkrankungen vorliegen.
Ich hatte auch mit dem Bundesverband für Eltern ausländischer Adoptivkinder e. V. (BVEaA) Kontakt aufgenommen und habe hierüber wiederum dem Leiter der Bundeszentralstelle für Auslandsadoption unseren Fall nahe bringen können. Er hat sich an die zuständige Gemeinsame Zentrale Adoptionsstelle gewandt mit der Bitte um Abgabe einer Einschätzung zu unserem Fall.
Der Brief unserer Anwältin mit dem Gutachten der Psychologin hatten keinen Erfolg beim Jugendamt. Die Ablehnung wurde bestätigt, diesmal mit dem Hinweis, bei Michail stehe die Pubertät bevor und die Geschwister seien bereits seit 4 Jahren getrennt.
Liebe Vulnona, ich denke auch, daß sie früher oder später den Weg zur Presse wählen müssen! Anscheinend will/kann ihnen ja niemand helfen! Scheinbar hat nur diese eine SA die Macht!!!
Die Sehnsucht nach einem Kind trieb das amerikanische Ehepaar Fariola aus Florida 9.000 Kilometer weit ins ferne Russland. Dort hatten sie Erfolg. Das kleine Glück hat den Namen Vitalij, ist sieben Jahre alt - ein Junge, den niemand wollte. Abgeschoben von der alkoholkranken Mutter und geistig und körperlich zurückgeblieben durfte er adoptiert werden. Die Bedingung der russischen Behörden: Auch Vitalijs ältere Schwestern mussten sozusagen im Paket gleich mit adoptiert werden.
Ich wünschte, die russischen Behörden hätten in dem oben genannten Fall ebenso reagiert!
ja woran mag es liegen, dass so wenige davon Notiz nehmen. Ich persönlich bin sehr traurig, dass die Annahme eines Kindes, eines Lebewesen, eins Menschen mit Gefühlen und Bedürfnisen an der Bürokratie scheitert. Das ist etwas was ich nie verstehen werde. Kindeswohl steht immer unter den Bedürfnissen aller anderen.
Ohne den Fall nun direkt beurteilen zu können möchte ich nur zu bedenken geben, dass viele Kinder in Heimen ( gerade in den osteuropäischen Ländern ) an der gleichen Behinderung leiden wie meine Tochter. Ich könnte mir vorstellen, dass die Damen und Herren des JA das auch wissen und sagen, noch ein solches Kind sprengt die Familie. Und dann ist die Last wieder beim JA. Ich möchte auf garkeinen Fall das Vorgehen des JA gutheißen aber vielleicht ist das mal die andere Seite der Medaillie.
Und noch ein Grund warum vielleicht einige hier nicht schreiben. Wie ich mitbekommen habe sind die meisten ja gegen Auslands-Ado. Man raubt den Kindern ja die Heimat. Und sollte man dann sagen hier in diesem Fall wäre es das rihtige? Oder bekommt man dann " Haue "?
Ich weiß es nicht. Ich würde mir wünschen die Geschwister wären nie getrennt worden. Ich würde mir wünschen, die zukünftigen Ado-Eltern fliegen erstmal nach Russland und lernen den Jungen kennen. Einen so großen Jungen, der kurz vor der Pubertät steht einfach so aufzunehmen ist auch nicht so einfach. Er kennt ganz andere Bräuche und wird dann umgepflanzt?
HM ist eine schwierige Angelegenheit.
Später würde ich gerne noch ein paar Gedanken dazu schreiben, jetzt muss ich los wir suchen für unsere Maus einen Kindergartenplatz. Und da haben wir nachher einen Termin.
Liebe C-K, auch wenn sich hier einige gegen Adoption ausgesprochen haben, so ist die Aussage doch eher gegen das gängige Systhem, und nicht gegen einzelne Menschen gerichtet. Auch ich sehe bei Auslandsado viele Gefahren. Dennoch wünsche ich mir für die Kinder das Beste!
Und grade dieser Fall, wo das Ehepaar 2 ältere Kinder aus einem Heim adoptierten... Hut ab! Und sie würden auch den großen Bruder noch dazu nehmen, damit die Geschwister wieder zusammen leben! Ich habe wirklich sehr großen Respekt vor dieser Familie!!!
Sie würden sicherlich gerne nach Rußland fliegen, um den Jungen erst mal kennen zu lernen. Aber macht das Sinn? Solange das deutsche JA sie nicht als Adobewerber zuläßt, haben sie doch keine Chance.
deine bedenken bezüglich auslands-ados bei unseriösen vermittlungsstellen, kinderhandel usw. teile ich ebenfalls.
da diese beiden kinder schon älter sind, werden sie allerdings entsprechendes wissen um ihr vorheriges leben mitbringen. daß die brüder getrennt wurden, wird fraglos niemand hier kalt lassen, jedem in der seele weh tun!
wie schwierig in der vorpubertät eine umstellung von heimunterbringung auf familie, ein einleben sein dürfte, ist vorstellbar. und ob der junge in dem alter dies als einmalige lebensverändernde chance begreifen wird/könnte, ist auch eine frage, mit bruder zusammenleben können und vom kopf her bestimmt. außer geschwister-nicht-auseinanderreißen-wollen wird da bestimmt hinterfragt werden, welche problemen sein langer heimaufenthalt aufwerfen könnte, und wie belastbar a-eltern sind? da müßte auf jeden fall intensive begleitung her! sollte das der grund sein, würde da mit sicherheit am falschen ende gespart!
für meinen teil hab die erfahrung gemacht, daß es schon im inland eine menge hürden und widerstände gibt, sich katastrophal auswirkt, wie schwierig es einem gemacht, blockiert wird, rechte oder empfehlungen wahrnehmen zu können, wie ohnmächtig oft adoptierte und leibliche familien dem inlands-a-system gegenüberstehen!
was können wir, außer ehrliches mitfühlen, wut und enttäuschung darüber, in diesem fall tun??? obwohl sicher jeder lieber gestern als heute etwas daran ändern würde!!! wünschen können wir uns eine menge, und ganz lange ... wie viele suchen allein im inland nach ihren geschwistern, und werden von ämtern und div. personen daran gehindert??
sich als außenstehende/r ein urteil bilden ist wirklich schwierig. es sieht aber danach aus, als würden die a-elten zu wenig infos über bedenken und hintergrundentscheidungen zuständiger stellen erhalten, um ursachen zu erkennen, da keine ansatzpunkte finden.
geschwisterzusammenführung mit verpflanzung in einen pott werfen, bringt auch nicht weiter. ich würde mich sofort für meinen bruder entscheiden!!!