RE: Adoptionsrecht anderswo.

#16 | RE: Adoptionsrecht anderswo. datum

13.12.2009 23:10

Zitat von Martina
Aber Harald, Du hattest doch die Auseinandersetzung im Fasen-Forum mitbekommen, wo Peer Maria in unzähligen Beiträgen auf diesen 98 % beharrte, obwohl auch viele andere sie aufforderten, die Herkunft dieser Zahl zu belegen (was sie nicht tat).

Also offen gestanden erinnere ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten, weil da eigentlich jeder Krach mit jedem hatte. Am meisten gezofft hatte sich Maria mit der DDR-Apologetin Suse, die ja auch nicht gerade Deine oder meine beste Freundin war.

Hinsichtlich sexueller Misshandlungen hängt es vielleicht auch davon ab, wie weit man diese definiert. Rituelle Züchtigungen, die dem Quäler Vergnügen bereiten, können sicher auch sexuell interpretiert werden. Es gibt eben eine breite Grauzone und eine unbestimmbare Dunkelziffer.

Ich bin nicht Maria und kann mir wie Du diese unglaubliche Prozentzahl nicht erklären. Aber die Gegenseite in einem Parallelforum tat zeitweilig genau dasselbe. Da wurden im Wochentakt irgendwelche Statistiken zitiert, die belegen sollten, wieviel besser doch die starke Adoption anstelle der schwachen sei. Auf Nachfragen erhielt man auch dort weder Erklärungen noch Belege, sondern wurde blöd angemacht. Zweifel wurden pauschal als Verschwörungstheorie abgetan. Nach Gründen für ein solches Verhalten kann man nur in der jeweiligen Psyche suchen.

Zitat von Martina
Posten hier nicht auch Adoptierte aus Österreich, die diese Angaben bestätigen können? Die kommen mir nämlich irgendwie spanisch vor; der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hätte dieser Art menschenverachtender Gesetze mit Sicherheit schon Einhalt geboten.

An die 98% glaube ich auch nicht. Mit der österreichischen Gesetzgebung kenne ich mich zudem nicht aus. Dafür weiß ich, dass in Deutschland schon seit der Kaiserzeit an solche Eventualitäten gedacht worden war. Eine doppelte Unterhaltspflicht, Rückzahlungen an misshandelnde Adoptiveltern und ähnlichen groben Unfug hat es im preußischen Recht nie gegeben. Wichtig zu wissen: Aus einer - ggfs. wieder eingeführten - Aufhebbarkeit der Adoption würde (hierzulande jedenfalls) nicht automatisch eine Rückzahlungsverpflichtung folgen.

Inwiefern eine Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegeben wäre, ist wieder eine andere Frage. Den habe ich in eigener Sache vor mehreren Jahren angeschrieben und postwendend die Antwort erhalten, eine Vereinheitlichung des Adoptionsrechtes auf Europa-Ebene sei nicht vorgesehen. Außerdem ist dieser Hof aus politischen Rücksichten sowieso korrupt, weil man kein vorzeitiges Auseinanderbrechen des noch im Entstehen begriffenen Retortenstaates Europa riskieren möchte. Da wurden mal locker die Menschenrechte für Sudetendeutsche außer Kraft gesetzt, weil Vaclav Klaus davon die tschechische Zustimmung zum Vertrag von Lissabon abhängig machte.

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